Da wir alle Flüge erst am Abend hatten, konnten wir am Abreisetag wenigstens noch ein kleines Programm machen.

Bereits Freitag hatten wir die Idee gehabt, auf dem Markt etwas Wurst und Käste für zu Hause einzukaufen. Da es in der Markthalle auch eine Reihe von Imbissständen gibt, lag es nahe, dort auch gleich das Frühstück einzunehmen. Was uns allerdings verwunderte war, dass gegen 9:30 erst etwa ein Viertel bis ein Drittel der Marktstände offen hatte. Damit waren auch die Frühstücksmöglichkeiten etwas eingeschränkt. Nach dem alle Gänge und auch die Randgebiete abgesucht hatten, verlor Günter etwas die Geduld. Da die beiden eh noch in eines der Kaufhäuser und dann ans Meer wollten, trennten sich unsere Wege in der Markthalle. Die übrigen vier entschlossen sich dann doch, die Bar zu nehmen, die wir bereits bei der ersten Runde gesehen hatten. Bei Kaffee, Schinkenbaguette, Zucchiniomlett, Apfel und frischgepresstem Orangensaft ließen wir es uns noch mal gut gehen. Johanna und ich kauften hinterher an anderen Ständen noch Schinken, Chorizo, Käse und Kokosnussstücke ein. So bepackt schafften wir es gerade noch vor dem einsetzenden Touristenstrom aus der Markthalle. Dann gab es allerdings erst einmal einen medizinischen Notfall. Johanna hatte sich an einem Stückchen Kokosnuss verschluckt. Statt in irgendeiner der zahlreichen Bars gingen wir in eine Apotheke, weil wir dachten, dort gäbe es Wasserspender, ähnlich wie bei uns. Dem war leider nicht so. Der Apotheker verkaufte uns aber eine große Flasche Wasser, die ich dann auch noch mit mir herum schleppte. Allerdings nur bis es mir endgültig zu viel wurde und ich den Rest entsorgte.

Der Geoxladen, unser nächster Programmpunkt, war zwar klein, aber nicht klein genug als dass wir nicht eine ganze Weile dort zugebracht hätten und Johanna natürlich hinterher noch einen Schuhbeutel zum Tragen hatte. Selbst Fritz war am Anprobieren, allerdings nur kurz.

Mit noch mehr Gepäck ging es nun also zum letzten Programmpunkt, dem Park Güell. Mit der Metro kommt man nicht richtig an den Park heran. Unterwegs hatten wir allerdings herausgefunden, dass man mit dem Bus besser hinkommt. Allerdings fanden wir die Haltestelle der Kleinbuslinie nicht. Also fuhren wir wenigsten ein Stück mit dem Linienbus. Die letzten dreihundert Meter hieß es dann allerdings steil bergauf laufen, was Johanna an den Rande eines Streiks brachte.

Schließlich schaften wir es aber doch, genau so wie zahlreiche andere Besucher. Irgendwie schien am heutigen Montag deutlich mehr los zu sein, als in den vergangenen Tagen.

Rundgang 18.05.2009

 

Parc Güell Der Park, der ursprünglich mal als Wohnpark geplant war, stammt ebenfalls von Gaudí. Aus dem wohnen ist nichts geworden, weil keiner dort ein Haus bauen wollte. Das Konzept ähnlich der Golfplätze mit umgebendem Villengürtel scheint damals noch keine Freunde gehabt zu haben. So blieb es bei zwei Eingangspavillons, einer Markthalle mit dorischen Säulen und darüber einem großen Platz mit umlaufender Sitzbank. Alles natürlich in typischem Gaudí-Stil.

 

Pförtnerpavillon (li) und Verwaltungspavillon (re) Turm des Pförtnerpavillion
Pförtnerpavillon (li) und Verwaltungspavillon (re) Turm des Pförtnerpavillion
Eingangsbereich mit der Treppe zum Marktplatz Der Drache auf der Treppe zum Marktplatz
Eingangsbereich mit der Treppe zum Marktplatz Der Drache auf der Treppe zum Marktplatz
Markthalle
Markthalle
Hauptplatz über der Markthalle Die geschwungene Bank
Hauptplatz über der Markthalle Die geschwungene Bank

Das einzige Musterhaus mit dem ebenfalls typischen gekachelten Türmchen beherbergt das Museum.

Musterhaus (Museum Gaudí) Balkon
Musterhaus (Museum Gaudí) Balkon

Der eigentliche Park zieht sich dann den Hügel weiter hinauf, war aber wegen Wartungsarbeiten nicht zugänglich. So konnte man nur an einigen Stellen erahnen, wie die Mauern, Brücken und sonstigen Konstruktionen im Park wohl aussehen mögen. Diese sind aus kleinen Bruchsteinen in organischen Formen ausgeführt und fügen sich damit wie gewachsen in die Pflanzenwelt ein. An verschiedenen Stellen des Parks waren Musiker am Spielen. Witzig dabei die Kategorie Gitarrenspieler im Antonio Banderas Stil. Ob unter dem doppelten Boden des Gitarrenkoffers auch jeweils eine Waffensammlung zu finden gewesen wäre?

Rückwärtiger Bereich des großen Platzes Rückwärtiger Bereich des großen Platzes
Rückwärtiger Bereich des großen Platzes

 Aufgrund des eingeschränkten Bewegungsraums trafen wir uns recht bald an der Erfrischungsstation, wo Johanna, nachdem sie einen Tisch besetzt hatte, bereits bei Bier und Thunfischsandwich war. Dem wollten wir natürlich nicht nachstehen.

Auf dem Weg zurück dachten wir eigentlich nun den Kleinbus direkt zur Metrohaltestelle unserer Linie nehmen zu können. Allerdings stellte sich heraus, dass der Bus zunächst zig Stationen in die andere Richtung unterwegs ist, bevor er dann Richtung Metro fährt. Also liefen wir den Hügel wieder hinunter, sehr zu Johannas Leidwesen. Auf der gegenüberliegenden Seite fanden wir dann die richtige Haltestelle und einige Zeit später nahmen wir das letzte Mal die Metro zurück zum Hotel.

Dort verpackten wir die letzten Einkäufe und fuhren mit dem Taxi wieder zum Flughafen. Leider war uns dabei irgendwie entgangen, dass Günter und Marion doch nicht bereits weg waren. Erst später trafen Johanna und Annette die beiden wieder. Die verbleibende Zeit verbrachten wir dann noch in der Lounge, wobei unsere Frauen noch mal auf Einkaufstour gingen. Der spanische Konsumgüterindex muss in diesen vier Tagen einen bemerkbaren Peak nach oben ausweisen.

Während unsere vier Mitreisenden bereits gegen 18:00 Uhr Richtung München abflogen, waren wir erst eine Stunde später dann Richtung Frankfurt unterwegs. Dort angekommen konnten wir erst mal das Flugzeug nicht verlassen, da es keinen Operator für die Fluggastbrücke gab. Aber auch dieses Problem konnte überwunden werden. Unser Shuttlebus zum Parkplatz war auch pünktlich und gegen 23:00 Uhr waren wir schließlich wieder zu Hause.

 

In Summe kann man feststellen, dass uns Barcelona ausgesprochen gut gefallen hat. Nicht nur weil das Wetter mitspielte und die Reisegruppe sich eh gut versteht. Sondern auch weil die Stadt so viel zu bieten hat, dass man auch nach fast vier Tagen das Gefühl hat, weitere Aufenthalte würden sicherlich nicht weniger ausgefüllt und interessant werden. Auffällig auch, wie sauber und gepflegt vieles ist. Das betrifft nicht nur die touristischen Zentren, sondern auch allgemein die Bebauung in der Innenstadt. Nach all den Berichten über Taschendiebe hatten wir diesbezüglich schon Bedenken und alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Aber wir hatten uns in den vier Tagen niemals irgendwie unwohl gefühlt oder den Eindruck, dass wir in einer gefährlichen Situation wären. Auch war immer irgendwo irgendeine Polizei unterwegs. Witzig waren dabei die fliegenden Händler, meist Farbige, deren „Laden“  schlicht aus einer Decke mit vier Schnüren von den Ecken in der Mitte zusammenlaufend bestand. Wir hatten oft beobachtet, dass eine ganze Reihe der Händler sich an einem Ort befanden. Kurze Zeit später war dann der ganze Markt wieder verschwunden, sobald zwei Polizisten in der Nähe waren. Insgesamt bestätigte sich meine Erfahrung, dass mit der geboten Vor- und Umsicht auch angeblich gefährlich Ecken zu meistern sind.

Jetzt will ich aber diesen Reisebericht nicht mit diesen eher negativen Themen beenden.

Eigentlich war die Reise ja Johannas Geschenk zu meinem 40. Geburtstag. Leider waren wir in den Jahren danach nie dazu gekommen, das einzuplanen. Jetzt endlich hat es also geklappt und es war waren wirklich vier schöne Tage in einer Stadt, die mich begeistert hat!