Vorgeschichte
Dieser erste Eintrag entstand, während wir mit unseren Nachbarn
Carmen und Hermann am Gate auf unseren Abflug
warteten.
Nach einer problemlosen Anfahrt nach Frankfurt hatten wir unsere Frauen
mitsamt dem Gepäck am A-Bereich abgesetzt und waren zu dem Parkhaus
„Platzhirsch“ gefahren, das wohl recht neu im Angebot der flugplatznahen
Parkhäuser ist. Wenn man nicht vom Terminal aus zweimal über die
Autobahn müsste, wären das tatsächlich nur ein paar Minuten Fahrt. Im
Parkhaus wurden wir dann auf Ebene 1 geschickt, wo wir für Hermanns
M-Klasse tatsächlich ganz am Ende noch einen Platz fanden. Wieder zurück
beim Büro wartete auch das Shuttle schon, das uns in etwa 5 Minuten an
die Haltestelle bei Terminal 1 brachte. Von dort aus bis zum A-Bereich
waren wir dann zu Fuß fast länger unterwegs. Johanna und Carmen tauchten
dann auch wieder auf. Wegen eines Koffer-Bomben-Fehlalarms, berichteten
die Beiden, war der Bereich kurz zuvor abgesperrt gewesen.
Die nette Dame beim Business Class Check-in meinte, dass ich doch im
First Class Bereich einchecken könnte. Ich erklärte ihr, dass ich ja die
ganze Reisegruppe im Schlepptau hätte. Das weitere Prozedere bis zum
Gate lief dann ab wie üblich. Da wir nach dem Check-in noch genügend
Zeit hatten, suchte ich gleich noch den Grenzschutzcontainer auf und
ließ meinen neuen Reisepass für das elektronische Grenzkontrollverfahren
registrieren.
Die Flüge nach Boston hatten wir im Frühjahr gebucht, als die Lufthansa
gerade eine Sonderangebotsaktion für Flüge in die USA hatte. Das hatte
sich allerdings als mehrere Tage dauernde Aktion erwiesen. Carmen hat
recht restriktive Vorgaben in der Arbeit bzgl. Urlaubsgenehmigungen. Auf
der anderen Seite änderten sich die Angebote fast stündlich. Und
schließlich wollten wir auf jeden Fall einen Direktflug. Im Ergebnis war
das dann zwar etwa 100 € pro Flug teurer als das billigste Angebot, aber
immer noch besser, als auf der eigentlich kurzen Strecke nach Boston
noch umsteigen zu müssen.
Nächstes Problem einige Wochen später waren die Hotels. Die Gegend
ist nicht gerade die Billigreisegegend. Außerdem sind die Entfernungen
innerhalb der New England Staaten doch so, dass wir uns für zwei
Standorte entschieden. Da Boston selbst viel zu teuer ist, landeten wie
schließlich etwas nördlich in einem Fairfield Inn bei Tewksbury. Als
zweiten Standort entschieden wir uns nach einigem Suchen für ein Holiday
Inn bei Portland.
Dagegen war die Mietwagenbuchung, die ich nach Rücksprache mit dem
Sixt-Büro bei SAP, direkt im Internet vorgenommen hatte, einfach. Die
Geschichte mit den Vouchers für die Wagen bei Alamo kannte ich durch
meine Dienstreisen nach Florida in den Wochen zuvor.
Letzte vorbereitende Aktion war die Beschaffung eines neuen Koffers
mit TSA-Schloss. Bei meinen beiden Dienstreisen wurden von den
amerikanischen Sicherheitsbehörden jedes Mal mein Koffer gewaltsam
aufgebrochen, was ja leider legal und für den Geschädigten einfach
Schicksal ist, will man seinen Koffer ohne TSA-Schlösser nicht einfach
unverschlossen unbekannten Menschen anvertrauen.
Auf Basis des Reiseführers hatte ich während einiger Abende in der
Hotelbar in Tampa und meinem Hotelzimmer in Jeddah mögliche Zielorte und
insbesondere die Entfernungen ermittelt, worauf einige möglich Ziele
wieder gestrichen werden mussten. Ein paar Abende vor Beginn der Reise
hatte ich diese Vorschläge dann noch mit Hermann abgestimmt.
Und jetzt saßen wir also am Gate und warteten auf das Boarding.
Die acht Stunden Flug verliefen recht zäh. Zwar hat der Airbus
individuelles Video, aber leider noch das Programm vom September, das
ich schon von meinen letzten Flügen kannte. Schlafen war auch nicht
wirklich in der Eco, auch wenn gegen später doch Müdigkeit einsetzte.
Schließlich kamen wir aber doch in Boston an, mit klarer Sicht nach
unten und daher einem recht schönen Landeanflug über die erleuchtete
Stadt.
Die Immigration ging auch recht flott und mit dem netten älteren
Einreisebeamten unterhielten wir uns kurz.
Nachdem wir auch unser Gepäck hatten, was ebenfalls recht schnell
ging, war nun die Suche nach der Alamo-Station angesagt. In Boston gibt
es direkt im Terminal keine Mietwagenschalter und somit mussten wir
zunächst mal die Bushaltestelle finden, von wo wir etwas später zum
Alamo/National-Gelände fuhren. Auch hier kamen wir direkt an die Reihe
und standen wieder einige Minuten später auf dem Parkplatz, wo die
Parkreihe mit den SUVs leer war. Also wieder einen Angestellten gesucht,
der uns die drei zur Auswahl stehenden Fahrzeuge zeigte. Wir schnappten
uns einen schwarzen Van, klappten die hintere Sitzreihe um, verstauten
Gepäck und Passagiere, nahmen das Navi in Betrieb, checkten an der
Ausfahrt aus und machten uns auf den Weg. Etwas irritiert war ich,
als uns das Navi vom Interstate runter und wieder in die Stadt schickte.
Also vergewisserten wir uns bei einem kurzen Halt erst mal, ob das nicht
auf „kürzeste Strecke“ eingestellt war, was aber nicht der Fall war.
Also ging es weiter, wobei sich auch mal wieder herausstellte, dass ein
Navi bei mehrlagig übereinandergeschichteten Straßen so seine Probleme
hat. Glücklicherweise hatte ich mir zuhause die Strecke angesehen und so
kamen wir dann doch noch auf die I-93.
Gut eine halbe Stunde später erreichten wir schließlich unser Hotel.
Nach dem Check-in und dem Bezug der Zimmer begaben wir uns erst mal auf
die Suche nach etwas zum Trinken. Der 24 Stunden verfügbare Kaffee und
Tee in der Hotellobby machte uns nun eben nicht an. Der Getränkeautomat
auf unserem Stockwerk war abgeschaltet. So landeten wir also beim
Automaten im Erdgeschoss, wo wir allerdings letztlich nur Wasser und
Ginger Ale bekamen. Keine Spur von Sprudel, von Bier ganz zu schweigen.
Ansonsten war das Hotel aber ganz in Ordnung. Die Zimmer recht geräumig
und wohl vor nicht allzu langer Zeit renoviert.
Nachdem der ärgste Durst mit Wasser gelöscht war, fielen wir nach
einem langen Tag ins Bett, wobei sich die gemeinsame Decke ausnahmsweise
als unproblematisch erwies.