Vorgeschichte
Im Jahr 2009 fand ein CDU-Bezirkstag in Baiersbronn statt. Als wir dort
in der Schwarzwaldhalle ankamen fand sich auf den Tischen neben den Parteitagsunterlagen
auch touristisches Informationsmaterial von Baiersbronn. Zwar kannte ich
den Ort ob seiner Gourmet-Tempel, von denen wir allerdings bisher auch nur
einen besucht hatten, aber über Urlaub hatte ich nicht wirklich nachgedacht.
In den Unterlagen fanden sich dann allerdings diverse Beschreibungen des
Baiersbronner Wanderhimmels. Besonders in’s Auge fiel mir dabei die Beschreibung
des Seensteigs, ein 5-Tage, 85 km Rundwanderweg von/bis Baiersbronn. Seitdem
hatte ich mir immer überlegt, wie ich das einplanen könnte.
Als wir dann schließlich unseren USA-Urlaub geplant hatten mit Rückkehr
an einem Dienstagmorgen hatte ich endlich mein Zeitfenster. Mittwoch bis
Sonntag wären genau die benötigten fünf Tage. Auch die Rückkehr aus den
USA am frühen Dienstag ließ genügend Zeit, die Koffer umzupacken.
Die Tatsache, dass ich am Montag schon wieder nach Brasilien sollte, schreckte
mich ebenfalls nicht ab.
Dann galt es noch eine Unterkunft zu finden und eventuelle Mitwanderer.
Ersteres war nur am Anfang schwierig, weil ein erster Blick auf die Homepage
von Baiersbronn eine Unzahl von Unterkünften liefert. Ein Filter auf Hotels
mit einem gewissen Mindeststandard und im eigentlichen Ort Baiersbronn unweit
der Bushaltestelle bzw. des Bahnhofs ergab schließlich eine machbare Auswahl.
Letztlich entschied ich mich für den Gasthof Rosengarten.
Schwieriger war es schon mit der Reisebegleitung. Mein Vater, mit dem ich
2008 vier Tage auf dem Schluchtensteig gewandert war und mit dem ich noch
kurz zuvor praktisch auf das Straßburger Münster hoch gerannt war, wäre
eigentlich zwar gerne mitgekommen, meinte aber, trotz mehrmaliger Nachfrage,
dass es sich das nicht mehr zutrauen würde.
Hermann, unser in Vorruhestand befindlicher Nachbar, äußerte Interesse,
wusste aber ebenfalls lange nicht, ob er sich das, ungeübt wie er ist, zutrauen
würde. Zudem hatte er sich Anfang des Jahres die Kettensäge an’s Bein gehauen
und seitdem ein geschwollenes Bein.
Letztlich bekam er aber auch von Carmen das ok und sagte recht kurz vor
unserer USA-Reise zu. Mich wunderte allerdings, dass er in dem Hotel tatsächlich
noch ein Zimmer bekam.
Mein Gepäck für die fünf Tage hatte ich bereits zusammen mit dem Gepäck
für die New England Reise gepackt. Insofern musste ich an dem Tag unserer
Rückkehr aus Boston lediglich Wäschebeutel und Kamera umräumen. Die Dienstreise
nach Brasilien war auch abgesagt, was das Ganze etwas entspannter machte.
Da das Hotel am Mittwoch Ruhetag hat, hatte ich meine (und dann unsere)
Ankunft auf 11:00 Uhr avisiert.
