Der große Plan

Bereits vor einigen Jahren hatten Johanna und ich schon einmal überlegt, ob wir den USA-Klassiker Los Angeles – San Francisco – Las Vegas machen sollten. Allerdings waren wir damals von einer Reisedauer von zwei Wochen ausgegangen. Dabei wären aber eine ganze Reihe sehr langer Fahrstrecken notwendig gewesen. Also waren wir von dem Plan wieder abgekommen.

Vor etwa zwei Jahre sprachen uns unsere Nachbarn Carmen und Hermann, mit denen wir bereits die Neuengland-Tour gemacht hatten, an, ob wir nicht Lust auf eben diese Tour hätten. Grundsätzlich ja, allerdings standen 2012 so viele Sachen an, dass wir die Reise nochmal um ein Jahr verschoben.

Klar war, dass wir uns doch drei Wochen Zeit nehmen wollten, um nicht zu sehr in Stress zu kommen. So machten wir uns im Winter 2012/2013 an die Planung, wobei wir uns zunächst für den September als Reisemonat entschieden. Was uns veranlasst hatte, die Reise in Los Angeles und nicht in San Francisco zu beginnen, weiß ich nicht mehr. Dann galt es Flüge zu buchen und die Zwischenstationen zwischen den Großstädten festzulegen. Das betraf zum einen die Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco und andererseits den Abschnitt zwischen San Francisco und Las Vegas mit dem Yosemite Park und dem Death Valley.

In Los Angeles war das Hilton in Glendale gesetzt, weil Johanna da einige Monate zuvor beruflich war.

Dass wir in der Gegend von Monterey übernachten wollten, war eigentlich auch klar. Als erste Station nach Los Angeles wählten wir schließlich Pismo Beach, was eher durch die Hotelauswahl bestimmt war.

Wir wollten zumindest einen vollen Tag jeweils in den beiden Nationalparks verbringen und sahen daher Übernachtungen in oder zumindest in der Nähe des Yosemite Parks und des Death Valley vor, ohne dabei ein Vermögen für eine einfache Übernachtung auszugeben.

Für Las Vegas hatte ich mir das Venetian in den Kopf gesetzt. Damals, als die SAPPHIRE im Venetian stattfand, hatte ich mir vorgenommen, da abzusteigen, sollte ich mal wieder in die Stadt kommen. Allerdings entdeckte ich beim Blättern durch die Reisekataloge, dass das Venetian ein Schwesterhotel bekommen hatte und somit entschieden wir uns für das Palazzo. Das war auch der einzige Fall, wo Carmen und Hermann doch ein anderes Hotel wählten. Aber das Caesar’s Palace ist ja nicht weit entfernt.

Blieb noch San Francisco. In der Stadt fanden wir keine bezahlbaren Hotels, weswegen wir uns ein Hotel in der Nähe des Flughafens heraussuchten.

Frage war nun, wie buchen. Das Hilton buchten wir direkt. Bei den anderen Hotels verglichen wir die Preise der bekannten Internetportale und einiger Reisekataloge. Schließlich entschieden wir uns, alles komplett bei Meier’s Weltreisen zu buchen. Also Hotels, Mietwagen und auch den Hubschrauberflug in den Grand Canyon. Zu diesem hatten uns Uli und Rita geraten. Das Besondere bei dem gewählten Flug würde die Landung im Canyon sein.

Da ich eigentlich überhaupt keine Lust hatte, 11 Stunden in der Economy zu sitzen, prüfte ich die Möglichkeiten für Business Class. Zum Glück hatte ich zum Buchungszeitpunkt noch meinen Senator-Status und damit auch noch die Möglichkeit, den Compagnon-Award zu nutzen, weswegen wir den gesamten Flug mit Meilen bezahlten.

Somit war erst einmal alles geklärt und wir hatten ein paar Monate Zeit zur Einstimmung.

Erst relativ kurz vor dem Reisetermin begann ich mich um das Thema Reiseführer zu kümmern. Nach den sehr guten Erfahrungen mit dem Reiseführer für Budapest auf meinem Tablet war ich eigentlich davon ausgegangen, dass es für USA doch so etwas zuhauf geben müsste. Mitnichten. Nach langem Suchen besorgte ich mir einen Reiseführer von Lonely Plant als eBook. Ich weiß nicht, ob es an dem Reiseführer oder der eBook App lag. Jedenfalls war das völlig unbrauchbar. Kein Inhaltsverzeichnis (und damit keine Möglichkeit, Kapitel direkt anzuspringen), Links von denen aus man nicht mehr zurückkommt und und und.

Also griff ich doch wieder zum klassischen Buch. Aufgrund der wenigen Freizeit kam ich allerdings bis zum Aufbruch gerade mal mit den Kapiteln über L.A. und die Strecke nach San Francisco durch, was mir während der Reise einigen Stress verursachte.

Zwei Wochen vor der Reise setzten sich die Reisegruppe zusammen, um zumindest ein Mindestmaß an Planung durchzuführen. Bei der Gelegenheit reservierten wir gleich mal eine Besuchszeit in der Getty Villa in L.A. und buchten außerdem Eintrittskarten in’s Hearst Castle.

Ebenfalls um diese Zeit brach in der Nähe des Yosemite Parks ein Waldbrand aus, der sich teilweise in den Park hineinfraß. Bei unserer Abreise waren allerdings bereits wieder 80% unter Kontrolle oder gelöscht. Und wir würden ja erst in über einer Woche in die Gegend kommen. Verunsichert war ich aber doch, weil auf den Park-Internetseiten auch von Straßensperrungen die Rede war. Und zwar genau die Straßen betreffend, die wir eigentlich für die Abfahrt Richtung Death Valley vorgesehen hatten. Die Umfahrungen sind leider alle erheblich länger, was bei den langen Strecken zum Yosemite und weiter zum Death Valley nicht gerade angenehm geworden wäre.

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Letzte Vorbereitungen

Samstag, 07.09.2013

Der Samstag vor der Abreise war nochmal mit allen möglichen Aktivitäten gefüllt, obwohl die Koffer schon seit einer Woche praktisch gepackt waren. Ein weiterer Vorteil der Business Class Tickets war natürlich, dass wir uns um das Gewicht der Koffer nicht wirklich kümmern mussten. Ich hatte mir zuvor noch eine neue Fototasche besorgt, in die ich endlich das komplette Foto-, Film- und Laptop/Tablet/eBook-Reader Equipment unterbrachte. Ziemlich groß, höllisch schwer, aber auch extrem praktisch.

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Über den großen Teich

Sonntag, 08.09.2013

Frühmorgens um 6:00 Uhr ging es schließlich los. In bewährter Manier setzten wir die Frauen am Terminal ab und brachten den Wagen zu Parkhaus Platzhirsch.

Koffer abgeben und Security gingen recht zügig. Dass mit meiner Kameratasche ein Sprengstofftest gemacht würde, hatte ich schon erwartet. Der ging, trotz vollgepackter neuer Tasche, aber doch ziemlich schnell vonstatten. Der Flug wäre dann auch eigentlich pünktlich losgegangen. Allerdings verkündete die Dame am Gate, halb belustigt, dass es doch noch zu einer 20-minütigen Verspätung kommen würde, weil das Reinigungspersonal noch nicht fertig sei.

Boeing 747-8
Unsere Maschine nach LAX

Bei der Maschine handelte es sich um eine 747-8 mit langem Oberdeck. Bei diesen Maschinen befinden sich ein Teil der Business Class auf dem Hauptdeck und ein Teil auf dem Oberdeck hinter dem Cockpit. Bei der Buchung hatten wir uns für das Oberdeck entschieden. Da hat man einfach nochmal mehr Ruhe (ähnlich wie bei der normalen 747 in der Kabine ganz vorne im Bug).


Jetzt Anfang September war das Oktoberfest in München nicht mehr fern. Daher hatte die LH ihr Speisen- und Getränkeangebot darauf angepasst. Brotzeitplatte bzw. geräucherter Lachs und Saibling als Vorspeisen sowie Tafelspitz bzw. Zander auf Kraut als Hauptgänge waren richtig lecker.

Während der langen Stunden des Fluges konnte zumindest Johanna eine Weile schlafen. Ich selbst schlief nur zweimal ein paar Minuten.

Zwischenzeitlich kam auch Carmen zu Besuch. Sie musste sich zwar an dem am Treppenaufgang sitzenden Flugbegleiter vorbei bitten. Aber das war kein Problem.

In Los Angeles angekommen absolvierten wir zunächst das übliche Prozedere aus Marathonlauf durch Flughafengänge, Einreiseformalitäten, Gepäckaufnahme, Zoll und Bargeldbeschaffung.

Schließlich hieß es noch, unser ganzes Gepäck in den recht vollen Mietwagenshuttlebus von National/Alamo zu verfrachten. Das Mietwagengelände befindet sich ein ganzes Stück weg vom Flughafen. Dort ließen Hermann und ich Johanna und Carmen mit dem Gepäck im Freien stehen und reihten uns in die Schlange ein. Endlich an einem Schalter angekommen, eröffnete uns der Mitarbeiter, dass man in dem gebuchten SUV (immerhin ein Full size) nur schwer vier Koffer unterbringen könne und zeigte uns entsprechende Bilder. Tatsächlich besteht der eigentliche Kofferraum nur aus einem schmalen Bereich hinter der dritten Sitzreihe. Im eingeklappten Zustand nehmen die Sitze immer noch ziemlich viel Platz weg. Er schlug uns daher einen größeren Wagen vor, der allerdings 29,- $/Tag Aufpreis kostete. Nach einigem Hin- und Her und der Frage nach unserer Fluggesellschaft reduzierte sich der Aufpreis auf 23,-$/Tag.

Unser Dickschiff konnten wir direkt am Parkplatz vor dem Eingang übernehmen. Ein GMC Yukon XL von immenser Größe. Aber immerhin passte das Gepäck problemlos hinein.

Eine halbe Stunde später hatten wir unser Hotel erreicht und richteten uns erst mal ein. Danach bemühten wir den Concierge wegen der Eintrittskarten für die Universal Studios, was wir für Montag geplant hatten, sowie möglicher Bus-Sightseeing-Touren.

Der Concierge war allerdings irgendwie nicht in der Lage, uns die Eintrittskarten für die Universal Studios zu beschaffen. Außerdem meinte er, dass am Montag eh nichts los sei und daher der Front-of-Line Pass nicht notwendig wäre. Ich versuchte zwar, an einem der Rechner im Foyer die Karten zu buchen. Die sollten dann allerdings per email geschickt werden. Das wollte ich aber auch nicht riskieren.

Eigentlich hatten wir für die Bustour nur so etwas gesucht, wie eine Rundfahrt durch die Promiviertel. Die vom Hotel empfohlene Tour-Firma bietet aber auch umfangreiche, 5,5 Stunden dauernde Stadttouren an, die man zusätzlich noch mit der Stars-Home-Tour kombinieren kann.

Schließlich buchten wir diese Kombination für Dienstag.

Brand Blvd
Bankenhochhaus am Brand Blvd in Glendale

Gegen Abend spazierten wir entlang der Brand Av. Richtung Downtown Glendale. Johanna war bei ihrem letzten Besuch hier in einem Lokal, das sie wieder ansteuerte. Das stellte sich als eine Filiale der australischen Restaurant-Kette Outback heraus, die ich noch aus Sao Paulo kannte. Johanna und ich orderten Baby Back Ribs, natürlich zusammen mit Samuel Adams Oktoberfest Bier.


Somit endete ein sehr langer erster Tag unserer großen Rundreise.

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Links

Filme

Was liegt in L.A. im Speziellen und in California im Allgemeinen näher, als an Filme zu denken, die an den jeweiligen Orten spielen. Darüber hatten wir auch immer wieder diskutiert und deshalb sollen an dieser Stelle jeweils die Filme aufgeführt werden, die uns eingefallen sind.