Die Auert/Kuhn Städtetouren mit unseren Freunden Annette und Fritz Auert haben nun schon seit Jahren Tradition. Im Jahr 2014 ging es wieder (nach Florenz) nach Italien. Anders als sonst war das Ziel eine ganze Region, nicht nur eine Stadt. Das Veneto (Venezien) bietet einfach zu viel Interessantes. Und die vielen Sehenswürdigkeiten liegen ja auch nicht weit auseinander.

Auf den Weg

Ich sitze in meinem Hotel in Montreux während ich den Reisebericht unserer diesjährigen Städtetour mit Annette und Fritz Auert beginne.

Eigentlich fällt es mir schwer, gerade jetzt damit anzufangen. Nicht nur, dass der Arbeitstag etwas nervig und frustrierend war. Gerade war auch noch der Fernsehfilm über die letzten Monate von Erwin Rommel zu Ende gegangen und ich kann mich kaum von den deprimierenden Eindrücken lösen. Ein Trost dabei ist, dass aus dem im Film schweigsam und verstört dargestellten Manfred Rommel ein so großartiger Mensch und Politiker geworden war.

Aber kehren wir aus der Vergangenheit zurück in die nahe Zukunft und zu leichteren und erfreulicheren Dingen.

Letztes Jahr in Budapest hatten die Reisegruppe Auert/Kuhn als nächstes Ziel Vicenza und das Veneto festgelegt.
Vor 25 Jahren, als ich noch am wbk war, hatte ich zusammen mit unserem Techniker Klaus und meinem Kommilitonen Karl den denkwürdigen Trip nach Padua/Padova unternommen. Schade, dass ich damals noch keine Reiseberichte geschrieben hatte. Die Anekdoten auf dieser Tour würden einige Seiten füllen. Vielleicht mache ich mich doch einmal daran, unter Verwendung der Bilder einiges aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren.

Ein Jahr später machte sich eine andere Gruppe auf den Weg nach Italien. Klaus war auch wieder dabei. Den Wagen stellte Robert, unser späterer Trauzeuge. Und dann war da noch Johanna. Damals noch meine Freundin, 2 Jahre vor unserer Hochzeit. Auch da führte uns der Weg durch das Veneto.

Jede Menge Erinnerungen also. Das macht solche Touren aber auch problematisch, weil man unter Umständen zu große Erwartungen hegt. Vor zwei Jahren in Istanbul war das überhaupt kein Problem gewesen. Die Stadt hatte mich nach ebenfalls einem Vierteljahrhundert noch viel mehr fasziniert, als damals.

Und bevor ich jetzt wieder in Grübeleien abtauche, endgültig zurück ins Jahr 2014.

Bei unseren vorbereitenden Diskussionen hatte ich vorgeschlagen, statt Padova Vicenza als Base zu nehmen. Dort fanden wir bei der gewohnten Telefonkonferenz an einem Sonntag zu Beginn des Jahres am Stadtrand von Vicenza ein passendes Hotel. Für uns war von Anfang an klar, dass wir mit dem Auto fahren würden. Auerts planten das eine ganze Zeit ebenfalls, inklusive einer anschließenden Verlängerung Richtung Toskana. Während und kurz nach unserem Gourmet-Wochenende in Panketal diskutierten wir das einige Male und schließlich kamen die beiden zum Schluss, dass es von Berlin mehr Sinn macht, nach Venedig zu fliegen und von dort aus den Zug nach Vicenza zu nehmen. Während der vier Tage würden wir in jedem Fall nur mit einem Wagen herumfahren.

Eine weitere Geschichte in diesem Zusammenhang war mein Plan, direkt im Anschluss an den Ausflug eine Woche auf dem Goldsteig zu wandern. Das erforderte eine Koordination der beiden Touren, insbesondere der Vorbereitungen. Aber die Goldsteig-Wanderung ist Gegenstand eines anderen Reiseberichtes.

Anders als bei unseren bisherigen Städtetouren, würde es dieses Jahr nicht bei einer Stadt bleiben, sondern eher eine Regiotour. Neben Vicenza mit seinen zahlreichen Palladio-Bauten planten wir auf jeden Fall natürlich Padova ein. Eine Rundtour über’s Land mit Stopp in Bassano del Grappa sollte einen dritten Tag füllen. Während ich diese Zeilen schreibe, ist mir das Programm für den vierten Tag noch nicht klar. Venedig selbst wollen wir außen vor lassen. Auerts waren erst kürzlich dort und Johanna hat seit einer Lebensmittelvergiftung während ihrer Schulzeit eine Abneigung gegen Venedig. Mit dem Burchiello von Padova über den Brentakanal nach Venedig war eines der tollen Erlebnisse meines ersten Trips in die Gegend. Die Tour geht aber nach wie vor um 08:00 Uhr ab Padova und schlägt mittlerweile mit ca. 130,- € pro Person zu buche. Rückkehr von Venedig nach Padova nicht inbegriffen. Also vielleicht doch noch nach Verona. Dort hatte ich mit Andreas und Inka an einem Wochenende ebenfalls zu meiner wbk-Zeit versucht, zwei Verdi-Opern besuchen. Allein, das Wetter machte uns einen nassen Strich durch die Rechnung (eine weitere Erinnerung an die Region). Oder doch in die Euganäischen Hügel?

Unsere Nachbarn Carmen und Hermann eröffneten uns bei einem Treffen, dass sie zur gleichen Zeit am Gardasee sein würden. Für Samstag planten wir daher schon mal grundsätzlich ein Treffen in Vicenza ein.

Zwei Wochen vor den beiden Kurzurlauben hatte ich mich auch noch entschlossen, mein Netbook, das ich immer während unserer Urlaube dabei hatte, durch ein moderneres Ultrabook zu ersetzen. Am letzten Augustwochenende, während unseres Straßenfestes, konnte ich den neuen Reisebegleiter bereits halb aufrüsten. Das Wochenende direkt vor der Fahrt nach Italien, die am Freitag beginnen sollte, war deshalb schon reichlich verplant. Neben einer Golfrunde mit meinem in Vorruhestand befindlichen Kollegen Manfred mussten also Kofferinhalte (Kleider und Gadgets) für Dienstreise, Veneto und Goldsteig und außerdem eben das Notebook und die Fotoausrüstung für die Reisen vorbereitet werden.

Aber immerhin ist der Reisebericht jetzt, 1,5 Wochen vor dem Urlaub schon mal angefangen.