Vorbemerkungen


Etwas mehr als vier Jahre ist es jetzt her, dass wir unseren Urlaub mit einer Studienreise verbrachten. Die großartigen vier Wochen in Australien wirken heute noch nach. Auch in der Form, dass wir mit einigen Mitreisenden und unserem Reiseleiter nach wir vor in Kontakt sind.
Dann kam die Pandemie und wir waren froh, dass wir wenigstens jedes Jahr ein paar Tage an den Achensee konnten, mit wechselnden Pandemievorschriften.
Letztes Jahr haben wir uns dann mal wieder etwas weiter weg und in ein Flugzeug getraut. Den Luxus-Erholungsurlaub auf Teneriffa hatten wir sehr genossen.
Aber jetzt sollte es endlich mal wieder eine Rundreise sein. 2020 hatten wir noch eine solche durch Nordgriechenland gebucht gehabt, die aber abgesagt worden war. Dieses Reiseziel steht nun auch noch auf der Warteliste. Aber irgendwie waren wir dann auf Apulien gekommen. Möglicherweise durch den Auslands-Recall von DSDS (ja, wir outen uns, dass wir DSDS anschauen).
Jedenfalls fand sich mal wieder bei Studiosus ein interessantes Angebot. Terminlich legten wir uns auf Anfang Mai fest, weil wir uns etwas Wärme und Frühjahrsfarben erhofften.
Wie irgendwie so üblich, schaffen wir es nicht eine "Pauschalreise" einfach ohne Änderungen zu buchen. Der Standard-Abflugort der Reise ist München. Wir fragten daher Frankfurt als Abflugort an. Wäre möglich gewesen mit einer Abflugzeit etwa zu Sonnenaufgang. Das war uns doch zu früh. Also doch München. Nur mit den Flugzeiten waren wir auch nicht zufrieden. Wir überlegten nämlich auch, das bei Studiosus inkludierte Bahnticket für die An- und Abreise zu nutzen. Dabei muss man aber, eingedenk der Pünktlichkeit der DB schauen, genügend Puffer bzw. Ausweichmöglichkeiten zu haben. Also nahmen wir einen späteren Hin- und einen früheren Rückflug. Und dann kam die Ankündigung der Bahnbaustellen rund um Stuttgart zum Einbau neuer digitaler Signaltechnik. Dadurch vielen die ICEs am Samstag aus, die sich sonst angeboten hätten. Wir überlegten, ob wir nicht doch mit dem Auto fahren sollten, entschieden uns dann aber doch für die Bahn mit einer Abfahrt kurz nach 08:00 morgens. Der Abflug sollte acht Stunden später sein.Das sollte genügen. Unsicherheiten gab es schließlich noch wegen der laufenden Tarifverhandlungen bei der Bahn und der Streiklust der Gewerkschaften. Aber zumindest am Anreise-Samstag war diesbezüglich zum Glück Ruhe.

Das Reisetagebuch


Unter dem Menüpunkt "Route" findet sich mein Reisetagebuch. Dort gibt es auch entsprechende Links und die jeweilige Reiseroute.

Fazit


Nach vier Jahren mal wieder eine Studienreise! Zwar nicht in dem Umfang wie unsere vierwöchige Australienreise 2019. Aber immerhin ein Wiederanfang bzw. Neustart.
Apulien hat mir sehr gut gefallen. Zwar überwiegend flach (bis auf den Gargano) und weitestgehend landwirtschaftlich geprägt. Aber die grüne Landschaft am in allen Blautönen schimmernden Meer sah einfach schön aus und erfüllt bis zu einem gewissen Grad die Vorstellung von Italien.
Das Reiseprogramm war angenehm abwechslungsreich und beinhaltete mit den Besuchen bei der Ölmühle und der Weinkellerei sowie dem Spaziergang durch den Nationalpark eben nicht nur die Besichtigung historischer Bauwerke. Die Auswahl der besichtigten Sehenswürdigkeiten war ok. Das eine oder andere Kastell hätte ich mir schon gerne mal angeschaut. Aber da haben wir immer konsequent einen Bogen drum herum gemacht. Ob es die Pilgerkirche des Padre Pio unbedingt gebraucht hätte, gingen die Meinungen durchaus auseinander. Für mich, der ich von außen auf das religiöse Leben schaue, die jahrtausendealte Geschichte aber interessant finde, war der Kontrast einerseits und die Ähnlichkeit andererseits zwischen den beiden Pilgerstätten bemerkenswert.
Kulinarisch findet man in Apulien eine große Bandbreite an Nudeln, Gemüse und Fisch/Meeresfrüchten vor. Irgendwie sind die Puglieser aber sehr zurückhaltend mit Gewürzen. Selbst Salz und Pfeffer finden sich in den Gerichten nur in homöopathischen Dosen. Vielleicht lag es daran, dass bei den gemeinsamen Mahlzeiten der Schwerpunkt eher auf Antipasti, Pasta und Dessert lagen, als auf dem Secondo Piatto lag. Jedenfalls konnte ich als Nudelliebhaber am Ende erst mal keine Nudeln mehr sehen und hatte Sehnsucht nach einem schönen Stück Fleisch. Aber die Antipasti waren immer sehr abwechslungsreich und schmackhaft (außer den fehlenden Gewürzen…).
Schwierig fanden wir es, an den Orten ohne inkludiertes Abendessen ein Restaurant zu finden, das vor 20:00 Uhr aufmacht. Oftmals waren gar keine Öffnungszeiten angeschrieben. Da hatten wir sogar in Andalusien weniger Probleme. Das Fazit bezüglich der Hotels ist etwas zwiespältig.
Das San Paolo al Convento in Trani liegt traumhaft direkt am Hafen und wir hatten von unserem Zimmer im zweiten Stock einen schönen Blick auf das Hafenrund, die Stadt darum herum und die Kathedrale gegenüber. Die Zimmer waren sehr geräumig, wenn auch etwas altbacken eingerichtet.
Schade war nur, dass die Hotelbar praktisch nicht existierte. Lediglich ein paar Getränke konnte man sich von dort auf das Zimmer nehmen. Ein Hotelrestaurant gibt es nicht.
Das Sassi in Materna ist natürlich speziell, greift es doch direkt das Thema der Höhlenwohnungen auf. Die Höhlenzimmer verteilen sich etwas auf dem Hang. Wir hatten ja ein Zimmer haben wollen, dass mit möglichst wenig Treppen erreichbar wäre. Allerdings hatte das dann den Nachteil, dass unsere Zimmer die Größe einer Besenkammer hatte. Zwei Übernachtungen waren da schon grenzwertig. Andere aus der Gruppe hatten aber durchaus Suiten mit zwei Zimmern, Balkon und viel Platz. Es gab zwar eine Bar im Hotel. Die machte aber um 20:00 Uhr zu. Also dann, wenn die Restaurants im Ort erst aufmachen.
Insofern gab es die ersten fünf Tage keine Gelegenheit, sich mit den anderen Mitreisenden abends zwanglos zusammen zu setzen und zu plauschen.
Die Tenuta Moreno ist eine tolle Anlage inmitten von Olivenhainen. Große, moderne Zimmer, ein Balkon (wir hatten unser Zimmer Richtung Innenhof des Gebäudevierecks. Und eine Bar mit einem sehr netten Barkeeper. Hier endlich gab es die vermissten abendlichen Runden bei Bier und Wein (und natürlich Grappa), bei denen man mal etwas seine Mitreisenden kennenlernen konnte. Aber natürlich hat eine solche Anlage auch Nachteile. Bis zum nächsten Ort sind es ein paar Kilometer, so dass das Abendessen im Hotel stattfinden musste. Das gab es zwar auch "schon" um 19:30 und war nicht schlecht. Auch gab es beim Primo und Secondo jeweils zwei bis drei Gerichte zur Auswahl. Es war aber halt schon etwas Gruppenessen.
Unserer Gruppe war mit 28 Reisenden recht groß und der Altersdurchschnitt oberhalb unseres Alters. Letzteres ist ja erst einmal per se nichts Schlimmes. Aber man merkt schon., dass in der Altersgruppe der Umgang ein anderer ist und die Bereitschaft auf lange Barabende nachlässt.
Unsere Reiseleiterin Kirsten Grünenpütt war ein echter Sonnenschein. Offen, fröhlich und gerade heraus. Dafür, dass sie Apulien bzw. Italien erst seit einem Jahr betreut, hat sie sich schon sehr gut in die Materie eingearbeitet. Nicht nur was die historischen Fakten betrifft (die Spickzettel taten dem keinen Abbruch), sondern insbesondere auch, was das aktuelle und tägliche Leben in Apulien betrifft. Obwohl ihr Hauptwohnsitz eigentlich woanders ist, lebt sie in Apulien und konnte daher vieles aus eigener Erfahrung berichten. Die Mischung aus Faktenvermittlung, Lesungen aus verschiedenen Werken mit Bezug zu Apulien und sogar eine musikalische Apulien-Play list war sehr unterhaltsam.

Über den Reisebericht


Links

Zu jeder Station der Reise gibt es Links auf interessante Internetseiten, die mit dem Ziel zu tun haben. Hier ist anzumerken, dass es für die Orte und Sehenswürdigkeiten in Apulien ausgesprochen gut gemachte Webseiten gibt.

Reiseroute

Ich zeichne die Reiseroutine mit einem GPS-Logger auf. Bei den einzelnen Tagen findet man jeweils eine Karte mit der Route des Tages.

Zeit zum Schreiben

Im Text des Reiseberichtes finden sich immer wieder Zeitangaben kursiv und in geschweiften Klammern, z.B. {vor dem Frühstück}. Das hat folgende Bewandnis. Bei vielen Reisen in der Vergangenheit hatte ich während der Reise nur Stichpunkt oder Halbsätze geschrieben und den Text nach der Rückkehr ausgearbeitet. In Australien erschien mit das bei einer 4-Wochen-Reise als wenig geeignet. Also hatte ich damals während der Reise den Text bereits richtig geschrieben und das oft spät in der Nacht oder während längerer Busfahrten. Dabei hatte ich immer vermerkt, wann der entsprechende Text entstanden ist. Dieses Tagebuch im Tagebuch habe ich bei dem Apulien-Reisebericht nun auch wieder geführt.

Die Gallery

Neben dem Reisebericht sind die Bilder natürlich das wichtigste Element. Diese sind auf der Gallery-Seite zu finden. Da die Bearbeitung der Bilder etwas Zeit in Anspruch nimmt, ist die Gallery in der Regel erst einige Wochen oder Monate nach der Veröffentlichung der Webseite gefüllt. Hinter jedem der kleinen Bilder ist das jeweilige Bild in der vollen Auflösung durch Anklicken aufrufbar. Das kann schon mal ein wenig dauern aufgrund der Bildgröße.