Jamshedpur

Die Zugfahrt nach Jamshedpur dauert etwa 3,5 Stunden, die wir meist dösend verbringen. Auf das im Fahrpreis eingeschlossene Frühstück verzichte ich lieber. Ist der Zug auch im Prinzip ganz ok, die Küche möchte ich dennoch nicht unbedingt sehen. Auch eingedenk der ordentlich großen Kakerlake, die zwischen den Sitzen umhergerannt war.

Meine Befürchtungen hinsichtlich einer Stahlstadt inmitten Indiens bewahrheiten sich zum Glück nicht. Die Stadt, die um das Anfang des 20. Jahrhunderts von Jamsetji Nusserwanji Tata gegründete Stahlwerk gebaut wurde, lebt von eben diesem Stahlwerk und einem zur selben Gruppe gehörenden Automobilwerk. Offensichtlich lebt es sich davon nicht schlecht: die Stadt ist wohl die sauberste indische Stadt, die ich bisher gesehen habe.

Das Regent Hotel, unser Domizil für die nächsten paar Tage, ist zwar recht klein, aber absolut in Ordnung. Die Küche ist ebenfalls recht gut, nur der Service im Restaurant hätte etwas mehr Übung nötig.

Den Nachmittag und Abend verbringen wir mit weiteren Vorbereitungen für die Präsentation, die am Freitag Nachmittag stattfinden soll.

Am Freitag Morgen haben wir die Gelegenheit, die Stahlherstellung und die Wire Rod Mill (Drahtherstellung) zu besichtigen. Auch hier wieder positive Überraschung: Nicht nur, dass auf dem ganzen Werksgelände Kübelpflanzen und Bäume verteilt sind, auch das Stahlwerk selbst macht einen außerordentlich sauberen (soweit ein Stahlwerk sauber sein kann), organisierten und modernen Eindruck! Befremdlich sind nur die Frauen, die in ihrer normalen Kleidung in Körben auf dem Kopf Sand und Stein von und zu verschiedenen Baustellen im Werk tragen.

Die Präsentation am Nachmittag verläuft ziemlich gut und zieht sich mit der anschließenden Diskussion bis in den Abend. Anschließend zeigt uns einer unserer indischen Kollegen etwas vom nächtlichen Jamshedpur, seiner Heimatstadt.

Am nächsten Morgen nehme ich mir wenigstens eine halbe Stunde Zeit, um einmal die Straße auf und ab zu laufen.

   

   

   

   

Danach sind wieder verschiedene Besprechungen und Meetings angesagt (Samstag ist hier ein weitgehend normaler Arbeitstag). Nach intensiven Diskussionen mit den Leuten aus der Long Division über ihre Wünsche und Probleme kommen wir gegen 19:00 Uhr schließlich wieder zum Hotel zurück.

Am Sonntag Morgen nehmen wir dann wieder um 6:00 Uhr den Steel Express zurück nach Calcutta.

    

Anfang Calcutta