Stühlingen - Blumberg

21. Juli 2008

Nachdem Johanna um 5:30 ihren Shuttle nach Frankfurt bestiegen hatte, sortierte ich nochmals mein Gepäck bis ich schließlich mit der Verteilung auf Rucksack, Trolley und Tasche zufrieden war. Kurz vor 7:00 Uhr traf schließlich mein Vater ein und somit konnten wir pünktlich Richtung Stühlingen aufbrechen. Die Fahrt über die A8 und A81 verliefen weitestgehend störungsfrei. Auch die paar Schauer, durch die wir zwischenzeitlich mussten, konnte die Vorfreude nicht trüben. Interessant war es dann, als wir im Zielgebiet recht nahe beieinander die Hinweisschilder auf die Orte entlang unseres Weges sahen. Es wird einem dabei schnell bewusst, wie sehr das Gefühl für Entfernungen verloren geht. Die Entfernungsangaben veranlassen den Autofahrer zu Hochrechnungen über Ankunftszeiten im Minutenbereich. Dagegen steht die Erkenntnis, dass wir die entsprechenden Orte im Verlauf unserer Wanderung erst in ein bis zwei Tagen erreichen würden.

In Stühlingen beim Hotel Rebstock angekommen erklärte uns eine Mitarbeiterin des Hotels, dass wir unser Gepäck zu dem anderen stellen sollten. Auf dem Parkplatz hatten wir bereits zwei Autos gesehen, die offensichtlich mit Wanderern besetzt am wegfahren waren. Unseren Wagen sollten wir auf dem Parkplatz des Klosters/Krankenhauses parken, der gerade um die Ecke liegt. Als wir gerade das Hotel am Verlassen waren, sprach bereits das nächste Wandererpaar vor. Wir würden also nicht alleine auf dem Weg sein.

Nachdem wir schließlich einen Parkplatz gefunden, die Schuhe geschnürt und die Rücksäcke entgültig gepackt hatten, konnte es schließlich losgehen. Zunächst einmal ging es wieder runter in und durch den Ort. Eine erste Unsicherheit gab es, als wir an der Stelle, wo wir die Bundestrasse verlassen und die Bahnlinie überquert hatten, den Beginn des Weges auf der anderen Straßenseite nicht fanden. Eine Frau, die mit ihrem Wagen von einem der Grundstücke auf der Wiese auf die Bundestrasse wollte, klärte uns schließlich auf, dass wir wieder ein Stück zurück und am Bahnhof vorbei müssten. So fanden wir schließlich den Beginn des Weges, der ein Stück weiter vorne die Bundesstraße überquerte und über eine Wiese schließlich an die Wutach führte.

Das erste Stück des Weges ging an der Wiese und der Wutach entlang bis zur Firma sto. Dort überquerten wir die Bundestrasse auf einer modernen hohen Brücke, die vom Firmenparkplatz auf die andere Seite führt. An der Stelle liegt auch der Talbahnhof  Weizen der Sauschwänzlebahn. Dieser sieht allerdings  eher wie ein moderner Haltepunkt der DB denn wie ein Museumsbahnhof aus. Auf dem Wiesenweg hatten wir in der Zwischenzeit eine andere Wanderergruppe aus zwei Paaren überholt. Bei einem meiner Fotostops wechselte wieder die Reihenfolge. Wir begegneten der Gruppe noch einige Male, bevor wir uns dann in Blumberg im Hotel bzw. später im Gasthof Krone. Vom Bahnhof aus ging es erst einmal ein Stück den Berg hoch in den Wald und oberhalb der Straße entlang. Später ging der Weg, der bis dahin auch im Pfälzer Wald hätte verlaufen können, wieder nach unten und an der Haltestelle Lausheim-Blumegg bzw. dem Gasthaus Wutachschlucht trafen wir wieder auf die Bahnlinie, bzw. die Wutach.

Nach einem Stück der Wutach entlang trafen wir wieder auf die Bahnlinie, die dort aus einem der Kehrtunnel kommt um sofort danach auf einer Fischbauchbrücke die Wutach zu überqueren. An der Stelle trafen wir auf eine weitere Wanderergruppe aus 7 jungen Männern, die sich die Mühe gemacht hatten, zur Ruine Blumegg aufzusteigen. Einer aus der Gruppe meinte, dass die Ruine kaum zu finden war. Also sparten wir uns den Umweg und überquerten ebenfalls die Wutach. Der 7er Gruppe sollten wir auch weiterhin während der vier Tage begegnen. Auf der anderen Seite trafen wir wieder auf die Vierergruppe, die gerade ihr Vesper beendete. Dankbar nahmen wir die freigewordenen Bänke zeitweilig für uns in Besitz und verzehrten die von zuhause mitgebrachten Brötchen.

Der Weg geht danach wieder nach oben und führt als schmaler Pfad über Kalksteine das Wutachtal bzw. die Wutachhalde entlang. Die Wutach war dabei für eine ganze Weile nur zu hören, aber nicht zu sehen.

Am Ende dieses Abschnittes erreichten wir dann eine Lichtung, wo wir uns unsicher über den weiteren Verlauf des Weges waren. Während wir noch die Informationstafel am Parkplatz studierten, bemerkten wir einen jungen Rehbock, der auf der Lichtung aste. Der lies sich durch gar nichts beeindrucken. Selbst ein weiterer Wagen, der auf den Parkplatz fuhr, störte ihn nicht weiter.

Nach einer Weile hatten wir endlich den weiteren Verlauf des Weges entdeckt und die Bahnstrecke unterquert. Ein weiteres Tunnelportal fotografierte ich ausnahmsweise mit der Handykamera.

Der nächste Abschnitt des Weges führt zwischen Raps- und Weizenfelder nach oben Richtung Buchberg. Mehrere steile Abschnitte entweder auf Wiesen und Feldern oder im Wald führen etwa 200 Höhenmeter nach oben.

Dort erwartete uns leider keine bewirtschaftete Hütte, wie wir sie erwartet hatten, sondern lediglich eine Schutzhütte. Einer der Mitwanderer aus der Vierergruppe gab uns zum Trost etwas von seinem Himbeer/Vogelbeer/Heidelbeer-Schnaps.

Vom Buchberg ging es dann durch den Wald hinunter nach Blumberg, wo wir das Hotel zusammen mit der Vierergruppe erreichten. Da das Hotel am Montag Ruhetag hatte, fanden wir die Schlüssel am Hinterausgang bereitliegen.

Nach dem Bezug der Zimmer, Frischmachen und Umziehen versuchte ich zunächst mal ins Internet zu kommen, was leider misslang. Außerdem rief ich das nächste Hotel an, um zu erfahren, dass sie uns am nächsten Tag wegen Ruhetag nicht von der Schattenmühle abholen könnten. Anschließend hatte ich eigentlich vor, den Bahnhof von Blumberg aufzusuchen, um vielleicht etwas vom Rollmaterial der Museumsbahn zu sehen. Mit Hilfe des Navigationssystems meines neuen Handys stellte ich allerdings fest, dass das weitere 2 x 2 km gewesen wären. Also gingen wir gleich zum Gasthof Krone. Nach einem ersten Bierchen draußen sicherten wir uns zwei Plätze im sich langsam füllenden Innenraum. Dort war schon die Wandergruppe beim Essen, die wir an der Wutachbrücke getroffen hatten. Auch die Vierergruppe kam später zum Essen hinzu. Nachdem sie vorher bereits draußen gesessen waren. Der Wirt erwies sich als ausgesprochen spendabel. Mein Vater hatte einen Spätburgunder bestellt und gefragt, wo der denn genau her sei. Nach einer kurzen Diskussion hatten wir zwei Gläser Regent auf dem Tisch. Und als wir die Rechung bezahlt hatten folgten noch ein selbstgebrannter Zwetschgenschnaps von der Verwandtschaft.

So gestärkt gingen wir schließlich zurück in unser Hotel.

 

Statistik:
Kilometer: 22
Zeit, gesamt: 7:34 h
Gehzeit: 5:20 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4 km/h
Max. Höhe: 891 m
Min. Höhe: 448 m

 

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