Mehrere Reiseberichte auf einer Webseite? Das hatten wir auch noch nicht. Ist aber der Tatsache geschuldet, dass wir zwischen 2020 und 2022 insgesamt viermal am Achensee waren. Und sonst im Home Office/Lockdown...


Alpenrose - Teil 1

26. Juni - 04. Juli 2020

Urlaub in Zeiten von Corona

Wie üblich nahmen wir unsere Reisebuchungen Anfang des Jahre vor. Plan war, zunächst Juni/Juli zur Alpenrose zu Fahren und dann im Herbst bei Studiosus eine Nordgriechenland-Rundreise. Wir hatten uns letztlich mal wieder für Studiosus entschieden. Mit ein Grund war, dass wir noch ein paar Tage am Meer bleiben wollten und uns das Hotel bei Studiosus deutlich besser zusagte. Da das Hotel auch der Standort für die letzten Tage der Rundreise war, buchten wir einen Bungalow gleich für diesen Teil der Rundreise und die Verlängerung.

Dann kamen Corona und der erste Lockdown.
Wir ließen beide Buchungen erst einmal stehen. Bei Griechenland über Studiosus galten eh die Pauschalreiserichtlinien. Und bei der Alpenrose sind wir davon ausgegangen, dass wir als langjährige Stammgäste sicherlich eine Regelung finden würden.

Irgendwann kam dann eine E-Mail von der Alpenrose, dass die Stornierungsfristen für Buchungen bis August auf drei Tage vor der Anreise verlängert wurden. Einige Zeit später erreichte uns eine E-Mail, dass die Hotels in Österreich ab 11. Juni aufmachen würden. Die Bundesregierung kündigte an, dass die Grenzen innerhalb der EU mit wenigen Ausnahmen am 15. Juni für den Tourismus wieder geöffnet werden. Von da an beobachteten wir auch immer die Fallzahlen im Land Tirol und besonders um den Achensee. Die lagen im einstelligen Bereich, als nochmal geringer als im Landkreis Karlsruhe bei vergleichbarer Einwohnerzahl. Die Maskenpflicht wurde in Österreich auch deutlich schneller gelockert als bei uns. Noch kurz vor der Abreise hieß es, man solle beim Betreten der Rezeption und des Restaurants Mundschutz tragen. Das wurde dann auch aufgehoben. Nur die Angestellten im Service mussten noch Schutz tragen, aber auch das sollte ab 01. Juli aufgehoben werden.

Nach den Dauertelefonkonferenzen in den letzten Wochen war es auch in den Tagen vor der Abreise im Home Office ruhiger geworden. Dennoch kamen wir erst kurz vor knapp dazu, die Koffer zu packen. Ich holte am Donnerstag schließlich noch mein Golf Bag vom Golfclub ab.

Freitag, 26. Juni - Anreise und Neues in der Alpenrose

Am Freitag fuhren wir gemütlich los und hatten eine sehr ruhige Fahrt. Lediglich auf der A99 gab es einen kurzen Unfallstau. Und schließlich tatsächlich noch einen Unfall auf der Straße am Achensee entlang, weil bei der Abzweigung nach Achenkirch zwei Fahrzeuge kollidiert waren.

In der Alpenrose war die Ankunft wie immer, lediglich die Schutzmasken der Angestellten an der Rezeption und die überall verteilten Desinfektionsmittelspender erinnerten daran, dass die Zeiten mitnichten normal waren. Einerseits war das sehr erfreulich. Andererseits kam einem das schon etwas surreal vor. Nach drei Monaten Lockdown, in denen wir den 25 km Umkreis um Forst nicht verlassen hatten, den nach wie vor geltenden Einschränkungen in Deutschland (sicherlich zurecht. Österreich war schon ein ganzen Stück weiter und hatte zu dem Zeitpunkt nur sehr geringe Fallzahlen. Und die Gäste in der Alpenrose kommen traditionell überwiegend aus DACH) und der sicherlich noch lange nicht überwundenen Pandemie war die Fast-Normalität hier wie eine Art Paralleluniversum. Sind wir also mal optimistisch und genießen den Urlaub.

(Einschub im März 2021: Meinen Reisebericht über die 2020-Urlaube hatte ich lange liegen lassen. In der aktuellen Situation im März 2021 ist es schon wieder befremdlich, wie es im Sommer 2020 war)

Die Regenwolken verzogen sich und nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten machten wir erst einmal einen Spaziergang zum neuen Badeteich. Die Anlage befindet sich hinter dem ersten Badeteich und hat den Kindespielplatz übernommen, der ein ganzen Stück weiter Richtung See gerückt ist. Da die Alpenrose die Wiese unterhalb des Hotels nicht bekommt, muss man sich am Ortsrand von Maurach entlang ausdehnen. Jedenfalls ist der neue Alpine Garten wunderschön geworden. Eine Mischung aus Alpenbergsee und Zen-Garten mit vielen kleinen Steinbrunnen und Buddhastatuen. Rund um den See sind weit auseinanderliegende Stege mit Zweier-Liegen und einige Cabañas, Zweierliegen mit Dach darüber, angeordnet.

Nächste Station unseres Hotelrundgangs war die Cocoon-Boutique, wo wir ebenfalls mit Prosecco begrüßt wurden. Auch hier sprachen die Angestellten davon, wie erleichtert sie seien, dass es wieder weiter geht. Als Service bot man uns an, einen Teil der Einkäufe direkt ins Auto zu bringen. Da ich den Autoschlüssel eh noch an der Rezeption hatte, nahmen wir das in Anspruch. Das ist eben Alpenrose-Full-Service.

Später in der Bar trafen wir erst Wolfang sen. und kurze Zeit später auch Wolfgang jr. Beide begrüßten uns herzlich. Wolfgang sen. berichtete, dass er in den drei Monaten der Hotelschließung quasi alleine da war und sie die Zeit genutzt hatten, viele Dinge zu reparieren, neu zu streichen und zu renovieren. Er meinte, dass nach dem Start es auch gleich wieder losgegangen war, weil die Stammgäste (so wie wir) nicht storniert hatten und auch praktisch alle wieder gekommen waren.

Zuhause hatte Johanne gelesen, dass die Sonnenwendfeuer am letzten Wochenende gewesen waren. Umso überraschter waren wir über ein Schild, dass auf das Sonnenwendfeuer am heutigen Tag hinwies. Wegen schlechtem Wetter war es um eine Woche verschoben worden. Kurz vor 20:00 Uhr zogen wir also wieder zum neuen Garten und zur dortigen Hütte, wo es verschiedenen Getränke gab. Fast wäre das Ereignis wieder ins Wasser gefallen. Aber der Regenguss/Gewitter dauerte nur einige Minuten und außerdem hingen die Wolken deutlich über den Berggipfeln. Das Sonnenwendfeuer war recht überschaubar, lediglich auf der Rotspitze wurden Feuer entzündet. Kein Vergleich zu den Sonnenwendfeuern, die wir hier schon erlebt hatten und die sich rund um den Achensee und auch über die Berge am Inntal entlang zogen. Schön war es trotzdem. Ich machte ein paar Bilder, was der Barchef Dan bemerkte und fragte, ob ich die Bilder eventuelle zur Verfügung stellen könnte, was ich natürlich versprach.

Samstag, 27. Juni - Sonnenbad, Spaziergang und Wellness

Die Wettervorhersage für die Woche war ja eher durchschnittlich mit immer wieder Regen- und Gewitterwahrscheinlichkeit. Nach einem gemütlichen Frühstück nutzen wir daher den strahlenden Sonnenschein und ließen uns in einer der Cabañas am Badeteich für die nächsten Stunden nieder.

Johanna hatte ab 14:00 Uhr ihre erste Behandlungsreihe. Nachdem wir noch gemeinsam die Solegrotte besucht hatten, trennten wir uns. Ich schulterte meinen Fotorucksack und machte mich auf den Weg über die Lärchenwiese Richtung Rodelhütte. Ich hatte die Hoffnung, auf dem Weg entlang des Berges über das Tal Richtung Rofan Infrarotaufnahmen machen zu können. Aber nur an einer Stelle öffnete sich der Blick durch den Wald. Da meine Massage um 17:00 Uhr geplant war, machte ich mich irgendwann auf den Rückweg. Aus der kurzen Wanderung leiteten sich zwei Erkenntnisse ab. Auch auf einem solch kurzen Stück helfen Wanderstöcke. Und der Fotorucksack ist viel zu schwer. Insbesondere ist für den Wald die Makroausrüstung überflüssig. Es blüht praktisch nichts mehr, Pilze gibt es entlang des Weges (noch) keine. Und für Tiere ist die Mittagszeit auch Siesta. Mal sehen, ob die Infrarotaufnahmen etwas geworden sind. Hell und grün genug war es jedenfalls. Von den angekündigten Gewittern keine Spur.

Meine Wellness-Massage war sehr angenehm, Und trotz monatelangem Sitzen am Schreibtisch hatte ich weniger Verspannungen (eigentlich gar kein) als sonst. Dazu hat sicherlich auch mein neuer Schreibtischstuhl beigetragen, den ich mir Anfang des Jahres gekauft hatte.

Worauf ich mich gefreut hatte, war das Abendessen während des Urlaubs. Nun kochen wir zwar ziemlich gerne und recht ordentlich, aber ich hatte mich echt darauf gefreut, mir nicht ständig Gedanken machen zu müssen, was wir kochen wollten. Die ersten paar Wochen des Lockdown hatten wir sogar am Samstag schon für den ganze Woche vorgeplant, alles am Samstag eingekauft und waren den Rest der Woche nicht mehr aus dem Haus gegangen.

(Einschub im März 2021: Das machen wir immer noch so….)

Jetzt im Urlaub verlagerte sich der Entscheidungsprozess, was man vom üppigen Vorspeisenbuffet (ja es gab Buffet, auch zur Selbstbedienung) nehmen sollte und welche der Hauptgänge es sein sollten. Mir schien, dass das Buffet im Vergleich zu unserem letzten Aufenthalt wieder deutlich zugelegt hatte. Auch geschmacklich.

Noch während wir beim Abendessen saßen kam doch noch ein Gewitter. Und wie am Achensee üblich, heftig.

Sonntag, 28. Juni - Noch mehr Sonne und Wellness

Am Morgen hingen die Wolken praktisch bis vor das Zimmerfenster, allerdings kämpfte sich auch schon die Sonne durch. Später nach dem Frühstück (heute mit Sekt und Weißwurst) hingen nur noch ein paar dekorative Wolken am Himmel und wir beschlössen das schöne Wetter wieder für ein paar ruhige Stunden am Badesee zu nutzen.

Dem folgte die Solegrotte bevor Johanna ihre nächste Behandlung hatte. Ich wollte eigentlich einen weiteren Fotoausflug Richtung Eben machen, allerdings hatte sich der Himmel inzwischen zugezogen. Nach einem kurzen Ausflug ins Dampfbad wurde es aber auch in der Saunalandschaft voller und bei den Begrenzungen der Personenzahl hatte ich auch keine so rechte Lust mehr.

Also widmete ich mich den Sonnenwendfeuerbildern, die ich ja Dan von der Bar versprochen hatte. Abends fing es an zu regnen, was auch die ganze Nacht und bis weit in den Montag hinein andauerte.

Montag, 29. Juni - Edelbrände und Kristalle

Aber das war vorhergesagt gewesen. Daher hatten wir schon am Sonntag beschlossen, heute unsere Pflichtbesuche bei der Edelbrennerei Kostenzer und bei Swarovski zu machen. Wegen der Öffnungszeiten und Johannas Behandlungstermine am Nachmittag auch in der Reihenfolge. Daher war natürlich nichts drin mit Edelbränden probieren. Neben unseren üblichen Verdächtigen, wie Holunder, Vogelbeere etc. packten wir auch noch ein paar neue Sachen ein.

Mit zwei Kisten Edelbränden im Kofferraum ging es weiter nach Wattens. An einem Schlechtwettertag sind die Kristallwelten natürlich eine beliebte Anlaufstelle aller Touristen. Vor den beiden offenen Kassen eine Riesenschlange (mit halbherzigem Abstand). Die Gruppenkasse, die normalerweise auch SCS-Mitgliedern offen steht, war auch zu. Dann bemerkte ich aber, dass ein paar andere Leute etwas aufgeregt mit einem Swarovski-Mitarbeiter sprachen. Die hatten Karten im Internet vorgekauft, müssten die aber an der Kasse gegen die richtigen Eintrittstickets eintauschen. Etwas unsinnig und entsprechen echauffiert waren die Leute. Der Swarovski-Mitarbeiter, der sich als Betriebsleiter vorstellte, versuchte zu beruhigen und versprach die Gruppen-Kasse öffnen zu lassen. Nach Rückfrage meinerseits war auch klar, dass wir hier und nicht in der Schlange warten würden. Wir wollten eh nur in den Shop. Die Kasse wurde aber auch nach einiger Zeit nicht geöffnet. Dann tauchte der Betriebsleiter wieder auf und verteilte direkt Eintrittskarten. Wir hätten damit auch die eigentlichen Kristallwelten besuchen können, aber wie erwähnt, wollten wir dieses Mal nur in den Shop. Dort ging es recht ruhig zu. Wir nahmen unseren Sekt in der VIP-Lounge, wo Johanna das Rehkitz und einen kleinen Frosch mitnahm. Im normalen Shop sammelte sie noch zwei Sachen ein und wir begaben uns an die Kasse. Die Reihe der Kassen war mit Tischvitrinen abgetrennt, so dass sich ein Art Gang vor den Kassen ergab. Vor den Vitrinen befanden sich die inzwischen üblichen 1,5-m-Abstandsaufkleber auf dem Boden. Da aber nur eine Frau mit ihrer kleinen Tochter an der einzigen offenen Kasse stand, ging Johanna zügig ebenfalls in den Kassengang, hielt aber natürlich Abstand von der anderen Kundin. Trotzdem wurde sie von dieser angeschnauzt, sie hätte am Anfang des Kassengangs zu warten. Da kam sie bei Johanna an die Richtige. Mal davon abgesehen, dass eine solche Anweisung nirgends zu erkennen und angesichts des Menschenaufkommens im Laden auch völlig unsinnig gewesen wäre. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und die Wolken verzogen sich allmählich in größere Höhen.

Nachdem ich meinen Wagen in die schmale Lücke zwischen einem großen VW-Bus und einer Säule parkiert (nein, so heißt es doch in der Schweiz) hatte, besorgte ich mir an der Rezeption einen USB-Stick für die Bilder und wir nahmen unser tägliches Bad in der Solegrotte. Johanna hatte noch etwas Zeit bis zu ihrer Behandlung und suchte die Liegen auf. Ich peilte die Lage auf dem Saunadeck und fand tatsächlich die neue Biosauna leer vor. Die frühere Tiroler Steinsauna war erneuert worden. Über dem Saunaofen befindet sich ein Blech mit verschiedenen getrockneten Pflanzen, was einen ganz tollen Duft nach getrockneter Wiese o.ä. ergibt. Später kam noch ein Ehepaar dazu (auch Alpenrose-Wiederholungstäter) mit denen ich mich verplauderte. Johanna war schon weg und daher nutzte ich die Zeit bis zu meiner Behandlung, um die Bilder auf den USB-Stick zu schieben und Reisebericht zu schreiben.

Ich hatte mir die neue Behandlung " Salz auf meiner Haut" ausgesucht. Die begann mit einem Fußbad bei dem man tatsächlich auf einer Holzschaukel sitzt und die Füße in eine eingehängten Zuber mit Salzwasser streckt. Darauf folgte ein Ganzkörper-Traubenkernöl-Salzpeeling. Anschließend folgten Sauna und Ganzkörpermassage. Insgesamt eine runde und entspannende Angelegenheit.

Dienstag, 30. Juni - Runde auf dem Achensee

Eine der liebgewonnenen Traditionen ist unsere Schiffsrundfahrt über den Achensee. Aber auch hier war dieses Mal einiges anders. Die Achenseebahn hatte den Betrieb vorläufig eingestellt, daher fuhren wir mit dem Bus (mit Maske) nach Seespitz.
Dass die Achenseebahn vom Achensee verschwinden würde, ist kaum vorstellbar. Viel zu sehr gehört sie hierher. Aber wie überall machen Geldmangel und Menschen, die sich an allem stören (hier die Geräusch- und Dampfentwicklung der kleinen Zahnradloks), schönen Dingen ein Ende.

Die Haltestelle Seespitz ist 600 m von der Schiffsanlege entfernt. Die Uferpromenade dahin wurde gerade umfänglich erneuert und der Schiffsfahrkartenverkauf war auch zu. Stattdessen kaufte man jetzt die Tickets direkt auf dem Schiff. Maske war nur zwischen Landungssteg und im Schiffsinneren angesagt. Draußen, wo wir natürlich saßen, nicht. Das Wetter passte auch und wir freuten uns schon auf ein Bierchen an der Gaisalm. Während wir dort das Schiff verließen, fiel Johanna ein Schild auf, wonach die Gaisalm Dienstag Ruhetag hat. Gab es das früher auch? Wir jedenfalls direkt umgekehrt und wieder auf das Schiff. Da es bei Seehof nur ein Kiosk gibt, stiegen wir erst bei Scholastika aus. Das ehemalige Hotel hat eine kleine Gartenwirtschaft direkt am See, wo wir uns niederließen und Weißbier mit Weißwürsten genossen.
Als ich meine Kamera zusammenbaute rollte meine Gegenlichtblende vom Tisch und die Mauer hinunter halb ins Wasser. Ein junger Mann am Nachbartisch war so nett, über das Geländer nach unten zu steigen und die Blende zu retten.

Wir hatten vor, das nächste Schiff zurück nach Pertisau zu nehmen. Irgendwie kam es uns komisch vor, dass kein Schiff auftauchte. Ein weiterer Blick auf den aushängenden Fahrplan ergab, dass die 14:30 Uhr-Tour nur am Wochenende stattfindet. Also hingen wir noch eine Stunde an der Anlegestelle herum, gönnten uns aber ein Eis.
In Pertisau war recht viel los. Wir vertrieben uns die Zeit und schlenderten ein wenig die Straße entlang, bevor wir den Bus zurück bestiegen. An einer Haltestelle stiegen zwei junge Familien zu, und zwar ohne MNS (für spätere Generationen, für die die Corona-Pandemie hoffentlich nur noch Historie sein wird: Mund-Nasen-Schutz). Der Hinweis des Busfahrers auf die drohende Strafe von 25,- € wurde mit "ist ja billig" kommentiert.

Wieder zurück bei der Alpenrose machte ich mich nochmal auf den Weg Richtung Eben. Ich hatte die Idee einer Infrarotaufnahme über die Wiesen zwischen Maurach und Eben mit der Notburga-Kirche im Hintergrund. Allerdings gibt es diese Perspektive nicht, weil sich zwischen der Kirche und der Wiese die Häuser und Höfe von Eben erstrecken. Ich lief sogar quer über die Wiesen, um einen entsprechenden Aufnahmestandort zu finden und konnte zwar einige Bilder machen, aber so richtig, was ich mir vorgestellt hatte, war es nicht.

Mittwoch, 01. Juli - Golf im Gewitter und roses for you

Heute war Golf angesagt. Pflichtgemäß nahm ich meine Maske mit zum Clubhaus, stellte dort aber fest, dass niemand eine Maske trug. Ich fragte beim Check-in nach und erfuhr, dass das auch schon vorüber war. Nach einem Übungskorb auf der Range traf ich meine Flightpartner am Abschlag. Einen Schweizer und ein österreichisches Ehepaar, alle auf Golfurlaub. Die Runde fing recht gut an, gerade nach meinen starken Schwankungen in letzter Zeit (minus Corona-Auszeit). Ich bekam sogar meinen Abschlag wieder hin. Und auch sonst war ich recht zufrieden. Lediglich an der 4 versenkte ich gleich zwei Bälle in dem kleinen Teich. Wir spielten alle auf ähnlichem Niveau, auch wenn das Ehepaar ein 26er Hcp hatte. Auch sonst war es eine angenehme Runde.

Das Wetter hielt zunächst. Allerdings waren Gewitter vorhergesagt. Die erste Unterbrechung mussten wir am Ende der 6 einlegen. Zwar noch kein Gewitter, aber ein heftiger Schauer sogar mit Hagel. Zum Glück befindet sich an der Stelle eine Hütte. Dann riss der Himmel aber wieder auf und die Sonne schien. Am Anfang der 14 holte uns aber endgültig die Wettervorhersage ein. Wir spielten die 14 noch zu Ende und zogen uns in die dortige Schutzhütte zurück, wo immer mehr Golfer eintrafen. Und jetzt kam auch das Gewitter. Erst war nur Donner zu hören. Aber als wir eigentlich schon weiter wollten, erleuchtete doch ein Blitz den Himmel direkt über uns. Inzwischen kam ich auch in Zeitprobleme, weil wir um 16:45 Uhr unsere Paarbehandlung hatten und es inzwischen schon 15:00 Uhr war. Gewitter abwarten und noch fünf Löcher spielen war fast schon nicht mehr machbar. Selbst das direkte Zurücklaufen musste geplant werden, befindet sich doch die Hütte am Ende des Golfplatzes. Ich hinterließ Johanna E-Mail- und Sprachnachricht, dass ich mich sicher in der Blitzschutzhütte befand und es hoffentlich rechtzeitig zurück schaffen würde.

Nach einer halben Stunde jedenfalls schien sich das Gewitter ins Inntal verzogen zu haben und auch der Regen ließ nach. Aufgrund der Zeit verabschiedete ich mich aber von meinem Flight und lief den Bahnen entlang zurück. Was eine weise Entscheidung war. Spätestens nach der 17 war das Gewitter wieder da und es regnete in Strömen. War echt Schade, weil die Runde an sich sehr gut lief.

Jedenfalls schaffte ich es rechtzeitig zurück und wir konnten unsere Paarbehandlung "Roses for you" antreten. Das ist eine neue Paarbehandlung mit Fußbad mit Rosenblättern und Rosenwasser zum Trinken. Anschließend Sauna und Massage. Und zum Abschluss noch Ausruhen im Wasserbett mit Prosecco mit Rosenlikör.

Am Abend war dann Dan, der Barchef wieder da. Die Bilder vom Sonnenwendfeuer hatte ich auf einen USB-Stick von der Rezeption gepackt und dort abgegeben. Das teilte ich Dan mit. Später beim Abendessen brachte er eine Flasche Zweigelt vorbei. Das fand ich mehr als nett!

Donnerstag, 02. Juli - Doch keine Wanderung, aber Infrarotfotographie

Eigentlich hatte ich mich für die Wolfsklammwanderung angemeldet. Die sollte 09:30 Uhr starten. Allerdings hatte ich am Vorabend vergessen, den Wecker meiner Uhr auch für den Donnerstag zu aktivieren. Nach 08:30 Uhr wurde ich wach und wir hetzten durch das Bad. Auf Empfehlung von Johanna rief ich bei der Rezeption ab, ob den die Tour überhaupt stattfände. Der Wetterbericht war ja nicht unbedingt vielversprechend. Ja, die Tour fände statt. 10 min später Anruf von der Rezeption, Tour fand nicht statt.

Also doch wieder keine Wanderung. Stattdessen gemütliches Frühstück, Solegrotte und Stille Alm.
Und wieder eine Position für die To-Do-Liste weiterer Achensee-Aufenthalte.

Entgegen des Wetterberichts war überhaupt kein Regen in Sicht. Als Johanna am Nachmittag ihre nächste Behandlung antrat, beschloss ich wenigstens ein wenig raus zu gehen. Also den Bahngleisen entlang bis kurz vor den See, dann am Waldrand entlang und am Campingplatz vorbei durch die Lärchenwiese. An deren Rand überlegte ich kurz, in die Klamm abzusteigen. War mir aber doch zu viel Stress. Stattdessen lief ich auf einem kleinen Waldpfad oberhalb der Klamm weiter bis zur Wiese unterhalb der Alpenrose. Irgendwie war mir das noch zu wenig. Also entlang der Straße nach Eben bis zur Notburga-Kirche. Nach einem kurzen Blick in die Kirche und einem Rundgang durch den umgebenden Friedhof ging es über den Feldweg zurück zur Alpenrose. Was ich Dienstag schon von der Wiese her festgestellt hatte, kann man die Kirche irgendwie nicht freistehend fotografieren. Vor der Südseite würde zwar das Pfarrhaus noch ins Bild passen. Gleich daneben steht aber eine kastenförmige Halle, die fast nicht auszublenden ist. Aus der Entfernung schon gar nicht.
Aber wenigstens ein paar Bilder konnte ich machen.

Freitag, 03. Juli - Power-Wellness

Auch der heutige Wetterbericht war hinsichtlich Wandertouren abschreckend. Und auch heute wieder sollte es sich am Ende herausstellen, dass man Wetterberichten am Achensee eigentlich nicht trauen kann. Es gab zwar keinen strahlenden Sonnenschein, aber auch keinen Regen über den ganzen Tag. So wenig, wie heuer war ich in den ganzen Jahren am Achensee nie gewandert. Aber Power-Wellness ist ja auch mal nicht schlecht.

Samstag, 04. Juli - Auf Wiedersehen - Alpenrose

Nach letzten Einkäufen für die Verpflegung am Wochenende fuhren wir gemütlich nach Hause.


Alpenrose - Teil 2

18. September - 26. September 2020

Alpenrose statt Griechenland

Und wieso nun wieder Alpenrose? Hatten wir nicht Nordgriechenland-Rundreise geplant? Sicher, aber wie bei so vielem machte uns Corona hier einen Strich durch die Rechnung. Mitte August erreichte uns ein Schreiben von Studiosus, dass die Reise wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt wurde. Die Anzahlung wurde praktisch parallel rückerstattet, aber unser zweiter Urlaub in diesem Jahr war geplatzt. Also bei der Alpenrose angerufen und im gleichen Zeitraum wenigstens noch eine Woche bekommen.

Freitag, 18. September - Wieder zur Alpenrose

Nach einem beruflich eher ruhigen Sommer waren die Termine (natürlich alle im Home Office mit MS Teams, bis auf einen kurzen Ausflug nach Gothenburg in Schweden - aber das ist eine andere Geschichte) wieder deutlich angezogen. Daher fand das Kofferpacken recht hektisch zwischen den Telefonkonferenzen statt. Am Freitag kamen wir aber ganz gut los und waren in 4,5 Stunden am Achensee.

Die Corona-Regeln waren wieder geändert, die Angestellten mussten jetzt wieder Maske tragen, die Gäste nur im Buffetbereich.

Eher zufällig hatten wir die Herbstfestwoche in der Alpenrose erwischt.
Beim Blick auf das Programm stellten wir fest, dass die Woche ausgefüllt sein würde. Und noch während wir beim Prosecco saßen buchten wir die Weinprobe für den gleichen Abend. Während unseres ersten Aufenthalts in diesem Jahr hatte die Weinprobe leider nicht stattgefunden. Nach Einchecken, Prosecco, einem Happen vom Frühstücksbuffet und Kofferauspacken verlegten wir erst einmal unsere Massagetermine für Freitag nach hinten. Das Wochenprogramm sah einen Ausflug zum Wildpark Aurach vor, den wir beide mitmachen wollten. Die relativ späte Rückkehr war uns zu nahe an unseren weiteren Terminen.

Danach machten wir einen kurzen Ausflug in den Shop und kauften noch ein paar Sachen ein. Einzig noch freier Tag im Wochenkalender nach dem Wochenende war der Mittwoch. Die Edelbrennerei Kostenzer kennen wir seit Jahren und eine Schnapsprobe am Morgen war nicht zu erwarten. Also besorgte ich mir für Mittwoch eine Abschlagszeit. Leider gab es erst eine um 10:10 Uhr. Das könnte wieder einmal eng werden mit unserer Paarbehandlung.

Zum Essen waren wir wieder in derselben Stube wie beim letzten Mal, allerdings in der hinteren Ecke. Da unser anderer Tisch nicht belegt war, wechselten wir am nächsten Morgen dorthin. Nach Abendessen und Digestif gingen wir rüber zum Cocoon und der dortigen Sinneswerkstatt, sprich die Weinprobierstube. Außer uns nahmen noch zwei Ehepaare teil, die wohl daheim in Cochem Nachbarn waren. Eines der Paare kannte den stellvertretenden Restaurantleiter von einem anderen Hotel. Irgendwie wurde uns nicht klar, ob die vier überhaupt in der Alpenrose wohnten. War aber egal, weil es eine kurzweilige Runde und Weinprobe war. Vier Grüne Veltliner mit ganz unterschiedlichen Charakteren, ein libanesischen Rotwein, ein Rotwein aus dem Burgenland und dann noch als Zugabe ein Primitivo aus Apulien. Die Runde löste sich erst kurz vor Mitternacht auf. Wir tranken noch ein Bier in der Bar und gingen dann auch zu Bett.

Samstag, 19. September - Ruhetag

Nach einem gemütlichen Frühstück und einer Runde in der Solegrotte genossen wir am neuen Badeteich den strahlend blauen Himmel und den Sonnenschein.
Während Johanna zu ihren Behandlungen verschwand, legte ich mich noch eine Weile in den Sole-Pool auf dem Dach des SPAs und danach auf eine Sonnenliege auf der dortigen Terrasse, bevor ich später meine Wellness-Massage hatte. Wie üblich ließen wir den Abend nach dem Abendessen in der Bar ausklingen, wo wir uns wie immer im hinteren Teil niederließen. Vorne rund um die Bühne ist es uns in normalen Zeiten schon zu voll und während Corona sowieso. Immer wieder wurden am Rande die ab Montag zu erwartenden verschärften Coronamaßnahmen diskutiert. Immer noch war wohl unklar, was das konkret für die Bar bedeuten würde.

Sonntag, 20. September - Dalfazer Wasserfall

Die Weißwürste am Sonntag lasse ich mich nicht nehmen, das gehört einfach dazu!. Nach der Solegrotte wollten wir erst noch das schöne Wetter am Badeteich genießen. Allerdings waren die Temperaturen doch recht frisch. Also blieben wir beim ersten Badeteich und nahmen uns zwei Liegen in einer Graskuhle. Die Sonne hatte aber immer noch Kraft.
Gegen 12:00 Uhr brach ich zu einer kleinen Wanderung Richtung Dalfazer Wasserfall auf. Erst den Schienen entlang, dann durch Maurach und beim Hotel Vier Jahreszeiten über die Bundesstraße. Dort befindet sich einer der Einstiege in die Wanderwege. Schon beim Anstieg durch das Wohnviertel bereute ich fast, den fast vollen Fotorucksack nicht noch weiter ausgedünnt zu haben. Da ich den Weg immer nur von oben, von der Dalfazer Alm kommend, gelaufen war, war mir auch nicht mehr so recht bewusst, dass bis zu den Wasserfällen doch einige Höhenmeter zu überwinden sind. Der Buchauer Wasserfall war mal wieder nicht einmal ein Gerinnsel. Ich glaube, ich habe den eh schon kleinen Wasserfall noch nie mit richtig Wasser gesehen.
An einigen Wegkreuzungen war festzustellen, dass doch einige Wanderer und Ausflügler unterwegs waren. Irgendwann hatte ich es aber doch geschafft und kam an dem ersten Aussichtspunkt an, der oberhalb der Aussichtsplattform liegt.
Wenn schon die ganze Ausrüstung mitgeschleppt werden musste, wollte ich sie auch nutzen und machte Bilder nicht nur mit meinem neuen 40mm Objektiv, sondern auch mit dem 300mm Spiegelobjektiv, das aber auch das mitgenommene Stativ benötigte.
Unten auf der Hauptplattform war auch einiges los. Trotzdem konnte ich wieder mein Stativ aufbauen, um ND Filter auf dem 16-35mm zum Einsatz zu bringen.
Was ich nicht gesehen hatte war, dass rechts an der Steilwand des Wasserfalls ein Klettersteig eingerichtet ist. Zahlreiche Kletterer stiegen in durchaus zügigem Tempo die senkrechte Wand hinauf. Zu einem letzten Fotopunkt stieg ich direkt zum Fuß des Wasserfalls hinab. Leider war nun gerade die Sonne hinter Wolken verschwunden und auch längeres Warten half nicht wirklich. Nach ein paar letzten Aufnahmen machte ich mich auf den Rückweg.
Ich wollte allerdings nicht wieder denselben Weg zurück, sondern hinunter nach Buchau und dort den See entlang. Praktisch mitten in den Gebäuden des Familien- und Kinderhotels Buchau war ich wieder unten. Das mit dem See war allerdings etwas schwierig. Ich wollte eigentlich Bilder mit dem Spiegeltele machen, um das Glitzern der Sonne auf dem See einzufangen. Aber erst kam ich nicht richtig an eine Position, dann machte der abgesperrte Bereich des Freizeitbades Atoll ein Herankommen unmöglich und an der Seespitze war der Glitzereffekt weg.
Zurück beim Hotel gönnte ich mir erst mal ein Weißbier auf der Terrasse hinter der Rezeption. Von oben war noch der Musiker lautstark zu hören, der das Grillfest begleitete, das seit 13:00 Uhr auf der oberen Terrasse stattfand. Hunger hatte ich aber keinen.
Am Abend konnten wir uns beim Abendessen nicht so recht entscheiden. Das Vorspeisenbuffet ist zwar immer verlockend, aber heute irgendwie ganz besonders. Also nahm ich zweimal Vorspeise, dann die Steinpilzessenz und als Hauptgang das Carpaccio, die eigentliche Vorspeise vom Vitalmenü.

Montag, 21. September - Kräuter Erlebnispark

Das Frühstück musste etwas früher als sonst stattfinden, weil wir den Ausflug nach Bad Heilbrunn zum Kräuter-Erlebnispark mitmachen wollten.
Immer noch war unklar, wie mit den verschärften Corona-Regeln umgegangen werden musste. Maske nur in den Restaurants? Oder im ganzen Haus? Keiner wusste so recht, weil auch die Vorgaben der österreichischen Regierung nicht so richtig eindeutig waren. So im Laufe des Tages stellte sich heraus, dass die Regeln für das ganze Haus galten. Mit einer Grauzone im Saunabereich.
Ich hatte ein wenig Sorge, dass für die Ausflüge eventuell nicht genügend Teilnehmer zusammen kommen würden (neben der sich ständig ändernden Wetterprognose). Zumindest erstere war aber unbegründet. Auch erfuhren wir, dass es für die Ausflüge in der Woche keine Mindestteilnehmerzahlen gab.
Also fuhren wir in einer Kolonne aus drei Kleinbussen Richtung Bad Tölz. Bad Heilbrunn, wo der Kräuter-Erlebnispark liegt, ist ein Nachbarort von Bad Tölz. Ein Vertreter der Stadt und unsere Kräuterkundlerin erwarteten uns schon. Die nächsten mehr als 1,5 Stunden waren eine sehr interessante und lehrreiche Tour durch die Welt der Kräuter, ätherischen Öle, Antioxidantien, Bitter- und "Scharf" und anderer-Stoffe sowie Methodiken der Nutzung und Haltbarmachung von Kräutern.
Die verschiedenen Beete und Hochbeete waren leider jetzt im Spätsommer/Herbst optisch nicht mehr so attraktiv und fotografisch unergiebig.
Interessant fand ich auch die an manchen Bäumen angebrachten Hinweistafeln. Dort wird auf den jeweiligen Untergrund mit Wasseradern, Gesteins- und Erdformationen eingegangen und erklärt, warum bestimmte Bäume aus diesen Gründen ihre Wuchsform aufwiesen.

Im Anschluss an den Rundgang fuhren wir zurück nach Bad Tölz und dort in ein unscheinbares Wohnviertel am Stadtrand. In einem kleinen Landgasthof mit Biergarten machten wir unsere Mittagsrast. Auf runden Holzbrettchen gab es Schweinebraten mit super-knuspriger Kruste, Kartoffelsalat und Krautsalat. Der Kren dazu war zwar angemacht. Aber da hatte jemand gezeigt, dass man auch einen cremigen Kren scharf hinbekommt. Alles sehr gut und wir richteten uns schon darauf ein, dass wir am Abend kein komplettes Menü essen können würden.

Zurück in der Alpenrose drehten wir eine Runde durch die Solegrotte und ich fand anschließend noch einen Platz im Dampfbad Pericarpium Aurelius. Aufgrund der Restriktionen bzgl. der Belegung der Saunen und wohl auch wegen der Uhrzeit und dem Publikum diese Woche, war der Saunabereich recht voll. Also kehrten wir nach einer kurzen Ruhepause auf unser Zimmer zurück.

Dienstag, 22. September - Riesenschnitzel im Alpengasthof Loas

Kurz vor 10:00 Uhr versammelte sich eine große Schar an Hotelgästen an der Rezeption. Gleich mit vier Kleinbussen ging es hinunter ins Inntal nach Schwaz und auf der südlichen Talseite steil den Berg hinauf über Pill auf den Pillberg. Das letzte Stück dabei bereits auf einem Forstweg bis zu einem der Wanderparkplätze hier oben. Aufgrund der sehr kurvigen Strecke schickte ich Johanna erst einmal eine Warn-SMS. Auf dem Forstweg marschierten wir weiter, wobei wir zumindest anfangs öfter mal einen Stopp einlegten um über das Inntal hinüber auf die Berge nördlich des Tals zu schauen. Hier lag die volle Sonne auf den sehr kargen und sehr steilen Felswänden.
Nach einer relativ kurzen Gehzeit erreichten wir unser Ziel, den Alpengasthof Loas. Die meisten schlossen sich allerdings unseren Betreuern an und nahmen noch das letzte kurze Stück bis hinauf zum Loas-Sattel. Von dort aus hatten wir das komplette Bergpanorama im Blick, wenn auch die Berge Richtung Zillertal und weiter nach Südost eher im Schatten lagen.
Wie angekündigt erinnerte der Boden auf dem Sattel ein wenig an ein Sumpfgebiet. Wenn man über den niedrigen Bewuchs lief, schmatzte es bei jedem Schritt.
Einige Bilder später ging auch ich wieder das kurze Stück nach unten, wo nach kurzer Zeit auch der Bus mit den Nichtwanderern eintraf. Warum einige der Gäste in diesem Bus ihre Wanderstöcke dabei hatten, erschloss sich mir nicht. Johanna war etwas echauffiert. Weniger wegen der Strecke, sondern weil die Gruppe älterer Schweizer im Bus die Maskenpflicht sehr locker genommen hatten.
Im Gasthof bekamen wir zum Glück mit, dass es das berühmte Loas-Schnitzel auch als Kinderschnitzel gab. Das war immer noch groß genug. Die Originalschnitzel konnten es locker mit den Forster Sängerschnitzel aufnehmen. Auf dem Rückweg fuhr ich mit Johannas Bus mit, wo sich der Busfahrer alle Mühe gab, die steile Strecke langsam und sorgfältig zu fahren. Die Wohnhäuser, die sich teilweise noch in Bau befanden, hatten landschaftlich gesehen sicherlich eine tolle Lage. Aber immer die Serpentinen nach unten und oben fahren, würde mich nerven. Wie das im Winter aussieht, will ich mir gar nicht vorstellen.

Zurück in der Alpenrose suchten wir wieder den Vitaltempel auf. Der war noch leer und ich konnte daher wenigstens mal einen Gang in der Biosauna absolvieren. Kurze Zeit später jedoch trudelten immer mehr Gäste ein und während Johanna zu ihrer Behandlung verschwand zog ich mich auf unser Zimmer zurück.
Beim Abendessen bearbeiteten wir (mit etwas Unterstützung) den Quizfragebogen für das Alpenrose-Quiz. Und vor und nach dem Essen unterhielten wir uns natürlich mit Ingo Appelt, der wie jeden Dienstag seinen Schmuck im Hotel präsentierte. Und entgegen aller ursprünglichen Vorsätze erweiterte Johanna mal wieder ihre Schmuckkollektion.

Mittwoch, 23. September - Golf im Regen

Die Wettervorhersage deutete auf Regen mit über den Tag unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit hin. Trotzdem machte ich mich guten Mutes auf den Weg nach Pertisau zum Golfplatz. Wie ich richtig vermutet hatte, hatten die Schönwettergolfer alle ihre Tee Time storniert, so dass ich mich bereits gegen 09:50 Uhr auf die Runde begeben konnte. Nur manchmal sah ich viele Bahnen vor mir zwei Golfspieler mit einem Cart. Ansonsten hatte ich den Platz für mich alleine. Der Regen begleitete mich allerdings über die meiste Zeit. Nur zwischendrin reduzierte es sich auf ein stetiges Tröpfeln bevor wieder der Dauerniesel einsetze. Erst gegen Ende hörte der Regen dann doch noch auf. Dazwischen spielte ich eine ganze Reihe recht guter Bahnen. Im letzten Drittel setzten aber mal wieder Konditions- und Konzentrationsschwächen ein. Aber insgesamt war es eine schöne Runde, trotz Regen.
Im Hotel musste ich erst mal raus aus meinen völlig durchnässten Sachen und wärmte mich anschließend in der Biosauna auf.
Heute hatten wir auch unsere traditionelle Paarbehandlung und hier nach vielen Jahren mal wieder La Luna mit Beinölung, Sauna, Peeling, Massage und Bad.

Donnerstag, 24. September - Auf dem Knappensteig

Irgendwie hatte ich vergessen, meinen Wecker für den heutigen Tag zu aktivieren. Zum Glück weckte mich Johanna noch rechtzeitig, so dass ich nach dem Frühstück am heutigen Ausflug teilnehmen konnte. (hatten wir das noch dieses Jahr schon mal?) Mit Hotelbus und Taxibussen fuhr die Gruppe nach Schwaz und dort auf einen Parkplatz am Waldrand, dem Einstieg zum sog. Knappensteig. Während das Schaubergwerk, das wir von einigen Jahren besucht hatte, sind die Stationen auf dem Knappensteig nicht so plakativ, dafür zeigen sie aber umso deutlicher, wie der Silberbergbau hier die Landschaft verändert hat. Bis hin zu dem schweren Bergrutsch 1999, den wir damals von der Bundesstraße unten überdeutlich gesehen hatten.
Unser Führer verstand es, die Geschichte lebendig zu erklären, die für heute unvorstellbaren Arbeitsbedingungen, aber auch die bereits existierenden internationalen Wirtschaftsbeziehungen.
Der Knappensteig läuft ein Stück auf demselben Weg wie der 10-Kapellen-Weg, den ich auch mal laufen wollte.
Zurück im Hotel fand ich Johanna in der Bar und auf die Öffnung des Mittagsbuffets wartend. Ich nahm mir ein wenig Currywurst zusammen mit frisch gemörsertem Curry und einer zusätzlichen scharfen Soße, die wirklich scharf war. Johanna hatte noch eine Behandlung. Die Sonne schien, also suchte ich die Panoramasaune im SPAs auf, die ich für zwei Saunagänge ganz für mich alleine hatte. Irgendwann wurde es auf der Liegeterrasse doch etwas kühler und ich zog in die Stille Hochalm um.

Freitag, 25. September - Kein Ausflug im Dauerregen

Eigentlich wollten wir am heutigen Tag am Ausflug zum Wildpark Aurach teilnehmen. Der Dauerregen ließ uns davon aber Abstand nehmen. Insofern wurde es statt einem Ausflug, auf den wir uns gefreut hatten, ein ruhiger Wellness-Tag. Unsere abschließenden Behandlungen, Johanna mit Dorn-und-Breuss und ich mit meiner La Stone, beschlossen das Wellness-Programm.
Bei der Verlosung hatten wir leider auch nichts gewonnen.

Samstag, 26. September - Zurück aus dem Risikogebiet Tirol

Wir hatte wieder während des Aufenthalts die Corona-Situation in Tirol beobachtet, die uns recht ruhig vorkam. Rund um den Achensee gab es nur eine Handvoll Fälle. Beim Auschecken überraschten mich daher die Gerüchte über eine Reisewarnung für Tirol. Was irgendwie nicht mit den Zahlen hier in der Gegen zusammenpasste. Aber Tirol ist ja halt nicht nur Achensee.
Nachdem wir uns von Wolfgang verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Heimweg, dieses Mal wieder über den Achenpass und am Tegernsee vorbei. Johanna recherchierte unterdessen im Internet, was es mit der Reisewarnung auf sich hatte. Tatsächlich hatte Deutschland um 19:00 Uhr am Abend zuvor eine Reisewarnung für Tirol ausgesprochen.
Wir waren auf der Fahrt ob einer kilometerlangen Autoschlange auf dem Standstreifen auf der A8 irritiert. Auch wenn wir gewusst hätten, dass das die Schlange vor der Teststation war, hätten wir uns wohl nicht angestellt.
Stattdessen begaben wir uns zuhause übers Wochenende in häusliche Quarantäne, warnten unsere Nachbarn vor, dass wir eventuell Einkaufshilfe bräuchten und bemühten uns gleich am Montagvormittag um einen Testtermin. Den bekamen wir nach einigem Telefonieren auch recht schnell bei der Teststation im Gewerbegebiet Am Mantel in Bruchsal. Dort war die Auto"schlange" drei Fahrzeuge lang und wir waren noch ein paar Minuten durch. Bereits am nächsten Tag lag das, wie erwartet, negative Ergebnis vor und wir konnten die Quarantäne beenden.

Jetzt bleibt noch abzuwarten, wann wieder Urlaube, wie wir sie machen wollen, möglich sein werden. Heute im April 2021 sind wir noch weit von der recht entspannten Situation im Sommer 2020 entfernt.


Alpenrose - 2021

30. Juli - 07. August 2021

Alpenrose immer noch alternativlos

Wie, schon wieder Alpenrose? Ja, es ist aber immer noch Corona. Inzwischen sind wir zwar beide vollständig geimpft. Das verringert zwar das Risiko auf Reisen. Aber die weiterhin geltenden Coronamaßnahmen erhöhen nicht unbedingt den Spaß- und vor allem Erholungsfaktor auf Reisen. Die Vorstellung, stundenlang im Flugzeug mit der Maske auf der Nase ausharren zu müssen, diese selbst im Freien in so manchen Urlaubsdestinationen nicht loszuwerden und eventueller Überraschungen bei der Rückreise, weil sich die Regierung mal wieder kurzfristig, dafür aber viel zu spät zu irgendetwas entschließt, ließen uns von größeren Urlaubsplänen auch für das Jahr 2021 Abstand nehmen. 

Zum Glück kam Johanna aber Anfang Mai auf die Idee, man könne ja in der Woche ihres Geburtstages an den Achensee fahren. Die großzügigen Stornierungsbedingungen machten das Risiko, wieder von irgendwelchen Wellen und den zugehörigen Wellenbrechern überrascht zu werden, gering. Wir hatten mit Johannas Idee großes Glück. Gerade einmal zwei Zimmer waren in der Alpenrose in der Wunschwoche frei. Und die auch noch Richtung Rofan, wo wir schon lange nicht mehr waren, weil die Zimmer Richtung Karwendel eine schönere Aussicht haben. Zum Glück erhöhten sich die Corona-Zahlen bis Ende Juli in überschaubarem Maße und Österreich hatte Mitte Juli einige weitere Lockerungen eingeführt, die etwas Normalität versprachen. Nur der Wetterbericht, den ich die zwei Wochen vor unserem Urlaub verfolgte, sah eher durchwachsen aus.

Freitag, 30. Juli - Erste Langstrecke mit  Hybrid

So machten wir uns am Morgen gemütlich auf den Weg, nachdem ich versucht hatte das Gepäck in einer ungewohnten Ordnung in mein neues Auto zu verstauen. Nicht umsonst hatte ich mich ja für meinen Hybrid dann zu einem Touring durchgerungen, um ein einigermaßen meiner bisherigen Limousine vergleichbares Ladevolumen zu haben. Die andere spannende Frage war, wie of wir denn wohl tanken müssten. Ein 40 l Benzintank ist nicht gerade üppig, gerade bei Superbenzin statt wie bisher Diesel. Aber um das vorwegzunehmen. Wir kamen am Ende mit 170 km Restreichweite und einer halb gefüllten Batterie (wegen Aufladung auf 60% während der Fahrt durch den Verbrennungsmotor) in Maurach an. 

Anderes lief nicht so gut. Den kurzen Stau vor der Verengung bei Pforzheim kennt man ja schon. Dann kamen aber in den Verkehrsnachrichten die ersten Meldungen über einen verunglückten LKW ab Aichelberg. Wir nahmen die vom Navi empfohlene Umleitung, die allerdings streckenweise wegen diverser Ampeln auch recht voll war. Aber immerhin besser als auf der inzwischen gesperrten Autobahn zu bleiben. 

War das die richtige Entscheidung, war die Idee, nicht über die A99 Richtung Salzburg und dann über den Tegernsee zu fahren, keine gute. Die Umgehung im Westen und Süden führt nicht nur ein Stück durch München (und wieder Ampeln und Stau), auch die Strecke über Bad Tölz empfanden wir beide als eher mühsam. Gut, probiert hatten wir es. Um Lenggries goss es schließlich noch ziemlich heftig, aber beim Achensee war es erst mal trocken. Und so kamen wir nach sechs Stunden endlich in der Alpenrose an, wo uns die Mitarbeiterin an der Rezeption schon von weitem wiedererkannte und freundlich begrüßte. Das anschließende Glas Sekt hatten wir uns verdient. Nach dem Bezug unseres Zimmers und einmal Durchatmen auf dem Balkon absolvierten wir einen der Pflichtprogrammpunkte, den Besuch mit entsprechenden Einkäufen in der Boutique des Hotels. 

Letztes Jahr hatten wir mit großem Bedauern die Diskussionen um die Achenseebahn und die damit verbundene Stilllegung des Betriebs verfolgt. Daher stellten wir heuer sehr erfreut fest, dass entlang der ganzen Strecke fleißig an der Erneuerung des Gleisbetts gearbeitet wurde, auch direkt in dem Bereich hinter der Alpenrose. Klar, Betonschwellen entsprechen nicht so ganz der traditionellen Gleisbauweise, sind aber natürlich heute und langfristig das Mittel der Wahl. Hoffen wir mal, dass wir bei einem unserer nächsten Aufenthalte am Achensee wieder mit der Bahn fahren können. 

Man mag es nicht glauben, aber auch nach all den Jahren in der Alpenrose haben wir immer noch nicht alle Gaststuben durch. Dieses Jahr erstmalig hatten wir unseren Tisch in der Kaiser Maximilian Stube. Da also, wo ganz früher mal die Rezeption und die angeschlossenen Büros waren. 

Zum Abendessen nahm ich Thunfisch Sashimi, Seeteufel Medaillons mit Krustentierschaum und Nordmeerkrabben. Johanna entschied sich für Wiener Schnitzel, von dem ich die Hälfte abbekam.

Samstag, 31. Juli - Kapellenweg und Faszien-Behandlung

Der Wetterbericht ließ zumindest bis zum frühen Nachmittag hoffen. Also machte ich mich bald nach dem Frühstück auf den Weg nach Schwarz, wo beim Schaubergwerk auch der 10 Kapellenweg startet. Wegen bedecktem Himmel hatte ich natürlich auf Sonnencreme verzichtet und wegen der vermeintlich kurzen Strecke auch keine Getränke mitgenommen. Beides sollte sich, wie üblich, als Fehler herausstellen. Aber manche Dinge lernt man nie. 

Die erste der zehn Bergwerkskapellen steht direkt neben dem Eingang zum Schaubergwerk, ist allerdings fotografisch wenig attraktiv, auch wegen der unmittelbaren Umgebung mit Straßenlaternen etc. Auch nach dem Ende der Runde konnte ich mich nicht dazu durchringen, hier Bilder zu machen, obwohl ich extra nochmal vom Parkplatz nach vorne gelaufen war. Ich bin mittlerweile immer mehr davon abgekommen, einfach nur Beweisfotos zu machen, nur weil man irgendwo war. 

Der in dieser Richtung gut ausgeschilderte Kapellenweg führt erst durch die Randwohngebiete von Schwaz und schwenkt dann in den Wald. Die nächste Kapelle kannte ich schon. Letztes Jahr hatte ich an der Führung am Knappensteig teilgenommen, der teilweise mit dem Kapellenweg gleich läuft. Und an dem Waldparkplatz, wo uns damals der Hotelbus gebracht hatte, findet sich eben eine Holzkapelle. Die verschiedenen Kapellen haben alle eine teilweise jahrhundertalte Tradition, sind aber in der heutigen Form alle recht neu, weil mehrfach saniert, neu aufgebaut oder an andere Stelle versetzt. Die Maria Zell Kapelle wurde gar mit einem Hubschrauber von ihrem ursprünglichen Standort hierher versetzt. 

Das Innere der Kapellen ist ähnlich. Ein paar Bänke, der Altar an der Rückwand mit weiteren Bildern, Kerzen etc. davor und verschiedene Malereien an den Wänden. Ich habe zwar überall reingeschaut (bis auf die Fälle wo die Kapelle verschlossen war), mich aber eher darum gekümmert, wie man den die jeweilige Kapelle attraktiv fotografieren könnte. Zur Auswahl standen das 40mm f1,4 von Sigma, das neue Sony GM 14mm f1,8 und das LensBaby, alles an meiner neuen Sony A7R IV. 

Auch die nächsten beiden Kapellen kannte ich schon von der Knappensteigführung. Nur dass der Kapellenweg zwischen der Simon und Juda Kapelle und der Roten Sandkapelle anders verläuft als der Knappensteig. 

Die Rote Sandkapelle fotografierte ich mit dem LensBaby und stellte im Nachhinein wieder fest, dass ich das Teil immer noch nicht beherrsche. In den nächsten Tagen experimentierte ich daher mit dem Spezialobjektiv und näherte mich der notwendigen Technik. Die Technik der spiegellosen Kameras mit den Vergrößerungsmöglichkeiten auf dem rückwärtigen Display helfen da ungemein. 

Ein Stück weiter führt der Weg steil nach oben, teilweise über einen schmalen Serpentinenpfad (auf einer Webseite hatte ich "Kinderwagentauglich" gelesen. Wenigsten dieser Streckenabschnitt war es definitiv nicht), bis man wieder auf einen breiten Weg trifft, der an Almwiesen entlang zu Bauernhöfen und Vororten von Schwarz bzw. Gallzein führt. Die nächsten vier Kapellen sind sehr hübsch, aus verschiedenen Gründen. Entweder durch die Holzbauweise wie die Spuringkapelle oder den kleinen Glockenturm der Kreuzkapelle. Allmählich führt der Weg teilweise auf der Straße wieder nach unten Richtung Schwarz. Irgendwann kam ich wieder bei der Straße am Schaubergwerk an. Allein, mir fehlte eine Kapelle. Ein Studium der Wegekarte im Internet ergab, dass ich wohl eine Abzweigung zu früh genommen hatte. Zurückzulaufen war mir zu aufwändig. allerdings führt die Straße unmittelbar an der Kapelle vorbei. Also fuhr ich kurzerhand das Stück zur Kapelle. War aber auch nur der Vollständigkeit halber. Das kleine offene Kapellchen war mir zu wenig attraktiv zu fotografieren. 

Das Wetter hatte bis zuletzt gehalten, auch wenn die Bewölkung zuletzt stark zugenommen hatte. 

Später am Nachmittag stand eine für mich neue Behandlung an. "Faszination der Bewegung" so der harmlose Titel. Dahinter verbirgt sich eine Faszien-Behandlung, was mir erst einmal nichts sagte. Ich wurde nur unsicher, als Johanna meinte, das täte weh. Auch das Feedback ihrer Therapeuten fiel entsprechend aus. Und als ich mich an der Rezeption meldet, schaute die Mitarbeiterin auch eher mitleidig. 

Nun ja, eine Wellnessbehandlung ist das sicherlich nicht. Die Behandlung mit Händen, Schröpfköpfen und einem Instrument, das wir eine römische Strigils geformt ist, ist teilweise schon etwas schmerzhaft, wenn bestimmte Bindegewebebereiche erwischt werden. Die Schröpfköpfe zwicken etwas, sind aber nicht schlimm. Nur die runden Abdrücke in einem geordneten Muster auf dem Rücken waren noch einige Zeit zu sehen. 

Das Abendessen begann mit Carpaccio mit Rucola und getrüfelter Mayonnaise gefolgt von einem schönen Rinderfilet. Dazu war ich der Empfehlung gefolgt und hatte von Scherzl aus dem Burgenland den 3-5-8 genommen, eine Cuveé aus CS und ME. Johanna war mit ihrer Kalbsleber auch sehr zufrieden.

Sonntag, 01. August - Power Wellness

Der Wetterbericht für Sonntag war konstant auf Regen und traf auch so ein. Daher hatten wir uns einen Wellnesstag vorgenommen. Der begann, wie immer am Sonntag, erst mal mit Prosecco und Weißwürstchen (letztere nur für mich). Nach der Sole Grotte mit anschließendem ausruhe verplauderte ich mich in der Biosauna mit einem anderen Gast. Weiter ging das Power Wellness auf der Stillen Alm, während Johanna zur Massage aufbrach. Gegen 15:00 Uhr trafen wir uns wieder auf dem Zimmer. Johanna hatte einen Termin in der Beauty Farm. Ich absolvierte Sole Bad auf dem Dach des SPA's, Panorama Sauna und Ruhebereich.

Montag, 02. August - Die traditionelle Golfrunde

Für heute hatte ich meine Golfrunde in Pertisau gebucht. Dieses Mal war der Platz tatsächlich ausgebucht. Ich hatte drei Mitspieler, ein Ehepaar und eine Frau, alle von einem Club aus der Düsseldorfer/Neuss Gegend. Da die drei zwei Carts hatten bekam ich eine Mitfahrgelegenheit im Cart des Mannes. War mit etwas peinlich. Der Mann erzählte aber, dass die Carts zu ihrem Hotel gehören und sie dafür eh nicht extra bezahlen müssten. 

Gefühlt traf ich jeden zweiten Baum auf dem Platz. Die beiden Frauen gaben nach 9 Loch auf und wir spielten die Runde gemütlich zu zweit weiter. Irgendwann lief es auch bei mir wieder rund. 

Nachmittags hatte ich meine Behandlung "Salz auf meiner Haut", auch dieses Mal wieder mit dem selben Therapeuten wie beim letzten Mal.

Dienstag, 03. August - Swarovski und weitere Must Does

Bei recht gutem Wetter am Vormittag fuhren wir zu Swarovski. Aktuell traten im Garten Artisten des Zirkus Roncalli auf, weswegen wir sogar Tickets nahmen und nicht nur den Eintritt in den Shop. Wir sahen noch ein wenig vom Wonderwheel. Der Clown machte uns sowieso nicht an und Johanna wollte auch nicht auf die Jongleure warten. Das moderne Karussell fand ich optisch sehr gelungen. Ein Klassiker in modernem Gewand. Insgesamt hielten wir uns aber doch nicht sehr lange im Garten auf. Die meiste Zeit verbrachte ich noch mit fotografieren der Kristallwolken. Im Shop wurde Johanna bzgl. der Bestellung ihrer Mutter nicht fündig. Anders als im Shop mussten wir in der VIP Lounge Impfnachweis zeigen und uns einchecken. Ist ja quasi ein Restaurationsbetrieb. Wenigsten dort wurde Johanna fündig was neue Artikel betraf. 

Auf dem Herweg hatten wir gesehen, dass es an der Kanzelkehre jetzt tatsächlich eine Ecke auf der Terrasse gibt, die man betreten kann ohne das Restaurant zu besuchen. Also hielten wir kurz und ich konnte endlich mal Aufnahmen von der Stelle über das Inntal und den Eingang zu Zillertal machen. 

Da es inzwischen kurz vor 14 Uhr war fuhren wir direkt zur Edelbrennerei Kostenzer, wo wir uns wieder mit größeren Mengen Edelbränden eindeckten. 

Den Nachmittag verbrachten wir wieder mit Wellness. 

Ich hatte mir die ganze Zeit überlegt, wie ich, ohne dass es Johanna merkt, unserem Kellner in der Stube erklären könnte, dass am Mittwoch der Tisch für Geburtstag eingedeckt werden sollte. 

Er kam aber, kaum hatten wir unsere Plätze zum Abendessen eingenommen, von sich aus auf das Thema und meinte, seine Frau sei an der Rezeption und daher wisse er, dass Johanna morgen Geburtstag hätte. Und ob der den Tisch entsprechend eindecken dürfe. 

Ingo Appelt war inzwischen auch da und baute seine Vitrinen auf. Wolfgang sen. und Lissi schauten ebenfalls in der Bar bzw. in der Stube vorbei. 

An der Bar saßen neben uns zwei Paare. Eines offensichtlich Gäste, das andere Locals. Erst als der Name Charlie fiel und wir den einen Gast von vorne sahen ging uns ein Licht auf. Charlie, der langjährige Chef der Bar in der Alpenrose. Auch mit ihm unterhielten wir uns später kurz. 

Johanna war, während ich noch meinen Käse aß und dazu noch den Rest des 2013 Chardonnay aus dem Alto Adige trank, bei Ingo Appelt fündig geworden, so dass ich später nur noch mein formales ok geben musste. Interessant war dann noch, das ein paar junge Leute Autogramme von Ingo Appelt einsammelten und sogar Fotos machten. Wir baten ebenfalls um eine Autogramm-Karte. Wir wussten, dass er in der österreichischen Olympiamannschaft war und Bob gefahren ist. Jetzt wussten wir auch, dass er 1992 im 4er Bob die Goldmedaille gewonnen hatte. Die hatte er auch dabei

Mittwoch, 04. August - Wolfsklamm und Paarbehandlung

Natürlich war unser Tisch für Johannas Geburtstag entsprechend eingedeckt. Es gab Glückwünsche von allen Seiten. Dazu fand sich ein Gutschein auf dem Zimmer und am Abend gab es noch eine Flasche Wein mit Geburtstagsetikett. Nur leider hatte sich Johanna mal wieder eine allergische Reaktion eingehandelt. Daher verschoben wir auch den Champagner. 

Letztes Jahr hatte ich mir schon die Wolfklamm-Wanderung vorgenommen. Die geführte Tour war allerdings wegen schlechtem Wetter abgesagt worden. 

Da man sich zur Wolfklamm schwerlich verfahren, in der Wolfklamm schwerlich verlaufen und auch schwerlich den Rückweg verpassen kann, machte ich mich alleine auf den Weg. 

Wie erwarten, war die erste Herausforderung einen Parkplatz zu finden. Direkt an der Klamm war alles voll, aber ein Stück im Ortsinneren bei der Schule gab es noch genügend Plätze. 

Keine hundert Meter nach dem Kassenhäuschen wischte ich mir den Schweiß aus dem Gesicht und verschob dabei blöderweise die Kontaktlinse auf dem linken Auge. Und zwar so, dass sie auf dem Augapfel unter das Lied rutschte. Das ist normalerweise der GAU, weil sie selbst mit Spiegel kaum wiederzufinden ist. So stand ich also da Mitten auf dem Weg an einer Bank, umgeben von zwei Familien mit Kindern, die sich wunderten, und fummelte in meinem Auge herum, bis ich die Kontaktlinse wiedergefunden hatte und sie auch auf meiner Hand landete. Säubern war nicht und so kam sie recht verschmiert wieder ins Auge. Daher bis zurück zum Auto mit einem Schleier vor dem linken Auge herumgelaufen. Da mein linkes Auge mit Kontaktlinse das deutlich bessere ist, war der Genuss der Wanderung im wahrsten Sinne des Wortes getrübt. 

Die Wege und Stufen in der Klamm sind gut zu laufen. Die Idee, zwischendrin Stativ aufzubauen und Aufnahmen mit ND Filtern zu machen, ließ sich aber nicht umsetzen. Dazu sind die Wege zu schmal und es waren zu viele Leute unterwegs. Allerdings war es auch dunklen genug, um längere Belichtungszeiten auch ohne Filter zu erlauben. Nur dem kamerainternen Bildstabilisator hätte ich nicht ganz so vertrauen sollen. Über 1 sec aus der Hand packt der leider doch nicht. Insofern waren recht viele Bilder zu verwackelt. Bei einigen ergab sich aber selbst aus der Hand ein toller Wasser-Look. 

Wegen Corona war die Klamm nur als Einbahnstraße begehbar. Wobei ich mich schon frage, ob das nicht grundsätzlich eine gute Maßnahme wäre. Die Vorstellung, dass die vielen Menschen in beide Richtungen auf dem schmalen Weg unterwegs sind, war schwer. Am oberen Ende der Klamm stieg ich noch die Steile Waldstraße zum Kloster St. Georgenberg hinauf. Ich konnte mich nicht zur Einkehr in der Gaststätte durchringen. Hunger hatte ich eh keinen und das Wetter war auch nicht so als dass sich Aufnahmen von der Terrasse über das Inntal gelohnt hätten. Die Aufnahmen, die ich auf dem Rückweg von weiter unten zum Kloster hinauf machte, bedurften im Nachgang einiger Bearbeitung. 

Aufgrund der Einbahnstraße führte der Weg zurück weitläufig durch den Wald. Wieder am Parkplatz angekommen säuberte ich doch noch meine Kontaktlinse. Im Laderaum des Autos erschien es mir sicherer, die Linse aus dem Auge zu holen als Mitten im Wald. 

Am Nachmittag hatten wir noch unsere Paarbehandlung mit Fußbad und Weißwein, Sauna (ohne Johanna), Peeling, Massage (für mich dieses Mal Rücken, Schulter, Nacken) und Sound Motion zum Abschluss. 

Auf dem Weg zurück wurden wir von unserem Kellner angesprochen, ob es ok sei, dass er eine Flasche Wolfsblut aufgemacht hätte. Da war nur das Problem, dass die Hauptgänge nicht dazu passten. Also nahm ich die Steakhüfte vom Vorspeisenbuffet als Hauptgang. Später fand ich heraus, dass die Cuvee aus CF und ME eine Gemeinschaftsaktion von Salzl und Wolfgang jr. war. 

Den Abend beendeten wir recht früh, weil es Johanna immer noch nicht gut ging.

Donnerstag, 05. August - Ruhetag

Es hatte die ganze Nacht geregnet und auch am Morgen sah es nicht richtig gut aus. 

Daher gingen wir gemeinsam in die Sole Grotte. Ich verweilte mich danach in der Vapore, der Bio Sauna und der Zirbensauna, bis ich Johanna auf der Stillen Alm wieder traf. Sie ging schließlich zu ihrer Dorn & Breuss Massage und kam mit einem getapten Arm zurück. Normalerweise mache ich die Hot Stone Massage immer am letzten Tag. Wegen der Terminlage fand die dieses Mal schon am Donnerstag statt. 

Die Weinprobe war dagegen von Donnerstag auf Freitag verschoben worden. Sommelier Benno sprach uns an wegen der Weinprobe bei unserem letzten Aufenthalt, um zu verhindern, dass wir dieselben Weine nochmal probieren. Dank meinem Reisebericht konnten wir schließlich klären, welche Weine wir beim letzten Mal hatten. Er erzählte auch, dass er im September die Alpenrose früher als geplant verlassen werde. Wolfgang sen. kam extra nochmal an der Bar vorbei, um sich zu verabschieden, da er Samstag nicht da wäre. Fanden wir beide eine sehr nette Geste. 

Während des Abendessens diskutierten wir mit den Tischnachbarn über Kohlenhydrat-Diäten und Weinproben. Später an der Bar trafen wir noch das Liechtensteiner Pärchen und plauderten über alles Mögliche mit Schwerpunkt Corona.

Freitag, 06. August - Dies und das und Weinprobe

Zwar schien morgens die Sonne, aber der Wetterbericht gerade für Pertisau war nicht so stabil und auch die Temperaturen unter 20°, so dass wir den Plan mit der Schifffahrt doch aufgaben. 

Stattdessen setzten wir Johannas Geburtstagsgutschein in der Boutique um und kauften anschließend bei Leitner noch Speck und Käse, teilweise für uns, teilweise als Mitbringsel. 

Nach dem letzten Mal Sole Grotte zogen wir uns wieder auf die Stille Alm zurück. Leider verpassten wir damit, wie schön das Wetter draußen war. Erst als ich mich am späteren Nachmittag nochmal auf den Weg durch den Hotelgarten und rund um das Hotel machte, um weiter mit dem LensBaby zu experimentieren, stellte ich fest, dass man den Nachmittag durchaus auch an einem der Badeteiche hätte verbringen können. Es war zwar etwas windig. Aber die Sonne strahlten vom blauen Himmel. 

Die Weinprobe fand zusammen mit zwei Münchener Ehepaaren (die sich immer mal wieder um ihre Kinder kümmern mussten, weil die nicht ins Bett wollten und daher anriefen) statt. Wir verkosteten Grauburgunder (Rheinhessen), Grauburgunder (Österreich), Chablis, Blaufränkisch (Mittelburgenland), Carbernet Sauvignon (Panta Rhei, AT), Cabernet Franc (Jaqueline Klein, AT) und als Zugabe einen "österreichischen Portwein". 

Kurz nach Mitternacht vielen wir dann nochmal in die Bar ein zu einer Abschluss-Vogelbeere. Johanna trank noch ein Bierchen und ich hatte mir noch etwas von dem CF mitgenommen.

Samstag, 07. August - Wieder ein Urlaub zu Ende

Unser Auto war inzwischen wieder vollgeladen und getankt. Letzteres hatten wir schon auf dem Weg nach Wattens erledigt. Ersteres erforderte etwas mehr Aufwand, obwohl die Alpenrose Wallboxen zum Landen in einer der Tiefgaragen hat. 

Die sind alle von Tesla, von denen aber nur eine oder zwei auch für nicht Teslas freigeschaltet sind. Und dort standen meist andere Gästefahrzeuge tagelang. Irgendwann war es mir zu bunt und ich sprach einen der Angestellten an, der gerade ein Auto entlud, drückte ihm meinen Autoschlüssel in die Hand und bat ihn, mein Auto bei nächster Gelegenheit anzuschließen. Zum Glück ist die Alpenrose ja auf Full-Service ausgerichtet und es ist sowieso eher die Ausnahme, dass man sein Auto selbst in die Garage fährt oder von dort holt. 

Beim Beladen erwies sich das separat zu öffnende Heckfenster meines BMW als sehr hilfreich. Ich packte sowie etwas anders als auf der Herfahrt und konnte, nach Schließen der Heckklappe durch das Fenster noch weiter laden. Ein vorbeilaufender Gast meinte scherzhaft beim nächsten Mal solle ich doch ein größeres Auto nehmen. 

Die Heimfahrt verlief problemlos über den Achenpass und am Tegernsee vorbei Kufstein sparten wir uns weil wir nach wie vor keinen Bedarf an neuen Gläsern hatten.

Jetzt bleibt noch abzuwarten, wann wieder Urlaube, wie wir sie machen wollen, möglich sein werden. Heute im August 2021 sind wir noch weit von der recht entspannten Situation im Sommer 2020 entfernt.

 

NACHTRAG
Jetzt im November 2021 komme ich während meines Aufenthalts in der Augen-Klink endlich dazu, den Reisebericht abzuschließen. Inzwischen wurde Österreich zum Hoch-Risikogebiet erklärt und wenn es in Deutschland so weiter geht, erklären uns andere Länder wahrscheinlich auch zum Risikogebiet. Keine guten Aussichten für Urlaube in 2022. 


Alpenrose - 2022

24. Juni - 02. Juli 2022

Alpenrose auch 2022

Immer noch Pandemie und damit immer noch nur wenige Möglichkeiten, einschränkungsfrei durch die Welt zu reisen. Daher und weil wir dieses Jahr 30jährigen Hochzeitstag hatten, entschieden wir uns im Frühjahr zu unserer üblichen Reisezeit wieder an den Achensee in die Alpenrose zu fahren. Etwas aus Frust wegen den ganzen Corona-Einschränkungen die letzten Jahre gönnten wir uns eine etwas größere Suite.
Später im Frühjahr buchten wir noch zwei Wochen Teneriffa im September. Aber das ist eine anderer Reisebericht und wird dort erzählt.
Anders als sonst begannen wir unsere Koffer bereits am Wochenende vor dem Urlaubsantritt zu packen. Ich hatte Montag noch ein Treffen mit meiner langjährigen Kollegen-Gruppe, Dienstag einen Weber Grillkurs bei Pflanzen Mauk in Bruchsal, Mittwoch Termine bis 18:00 und Donnerstag auch noch einiges vorzubereiten. Daher standen und lagen die Koffer und Taschen fast vollständig gepackt merhere Tage im Haus herum. Ebenfalls wie gewohnt buchte ich per E-Mail eine Abschlagszeit auf meinem Lieblingsplatz in Pertisau. Allerdings sollte wohl in der Woche Turnierwoche sein, weswegen ich nur am Donnerstag mit einer sehr frühen Zeit um 08:40 Uhr unter kam.

Freitag, 24. Juni - Anreise ohne besondere Vorkommnisse

Den kleinen Sturm in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte ich völlig verschlafen und am Morgen war mein Kreislauf wieder, wie in den letzten Tagen, völlig weg.
Daher erledigte ich die letzten Vorbereitungen betont ruhig. Nach einigem Probieren schaffte ich es auch, unser ganzes Gepäck unter zu bringen, ohne die Rückbank umlegen zu müssen. Mal sehen, wie das nach unseren üblichen Einkäufen auf dem Rückweg aussiehen würde.
Zuletzt gratulierten wir noch unserem Nachbarn Jan zum Geburtstag und brachten dabei unsere übrig gebliebenen Gemüsevorräte unter.
Erst kurz nach 10:00 Uhr fuhren wir schließlich los. Auf der Strecke herrschte normaler Verkehr ohne besondere Vorkommnisse. Wir legten einen kurzen Stopp an einer Raststätte bei Augsburg ein, weil wir beide nicht gefrühstückt hatten.

Das Navi wollte uns mal wieder über die Südstrecke und Bad Tölz schicken, was wir ignorierten und den Weg über die A99 nahmen. Allerdings revanchierte sich das Navi und schickte uns doch auf der Höhe der Allianz-Arena auf dem Mittleren Ring durch die Münchener Peripherie und direkt auf die A8.
Auf dem Weg am Tegernsee entlang und weiter zum Achenpass dachte ich über die Streckenbeschreibung der Alpendurchquerung nach, die ich vor einiger Zeit gelesen hatte. Das muss ich nochmal tun. Die Entfernungen sind schon groß für Tagesetappen.

Gegen 15:00 Uhr erreichten wir schließlich die Alpenrose. Hier am See war gerade ein Wechsel zwischen Sonnenschein und Regenschauern mit einer recht schwülen Luft zugange.
Nachdem wir unsere Kleidung und sonstige Ausstattung großzügig in den Schränken verteilt hatten, kam der übliche Einkaufsbummel in die Zeitgeist-Boutique, wo wir wieder einmal fündig wurden.

Und wieder konnten wir feststellen, dass wir auch nach so vielen Jahren nicht jede der Stuben kennen (hatte ich letztes Jahr auch schon festgestellt). Heuer waren wir nun das erste mal in der Andreas Hofer Stube. Ganz gemütlich, aber etwas duster. Johanna fragte, ob man das Licht etwas heller drehen könne, damit wir auch sehen, was wir denn essen. Ging leider nicht. Aber die Wettervorhersage sprach dafür, dass wir in den nächsten Tagen öfter mal auf der Terrasse essen können würden. Diese war bereits im letzten Jahr in eine Art flexiblen Wintergarten umgebaut worden mit stabilen Markisen und auch verschiebbaren Glaswänden im unteren Bereich.

Später an der Bar trafen wir tatsächlich ein Ehepaar wieder, mit dem wir uns bereits bei einem der letzten Aufenthalte lange unterhalten hatten.
Bei dem Schätzspiel mit u.a. Übernachtungen als Gewinne lagen wir wieder erwarten doch ziemlich daneben. Nicht nur, dass der Alpenrose Weinkeller stark geschrumpft war im Vergleich zu Heidi's Zeiten. Auch dass das 200 Personen starke Alpenrose-Team aus 21 Nationen kommt, hatten wir total unterschätzt. Also wieder mal nichts gewonnen.

Was übrigens tagsüber endlich wieder zu hören war: das Fahrgeräusch und die Lokpfeife der Achenseebahn. Nach einiger Zeit Stillstand und einer Komplettüberarbeitung der Gleisanlagen im letzten Jahr, fuhr sie nun endlich wieder.

Samstag, 25. Juni - Einfach Ruhe

Ich hatte mir vorgenommen, nicht gleich am ersten Tag in Urlaubsaktivitätshektik zu verfallen und mir erst mal einen Tag Ruhe verordnet.
Zum draußen frühstücken war es noch zu frisch. Die tiefhängenden Wolken verzogen sich erst im Laufe des Vormittags. Aber nach der Solegrotte bezogen wir schon mal eine Cabanha am neuen Badeteich. Die Sonne brauchte eine ganze Weile, um die kühle Luft und vor allem den kühlen Wind aufzuwärmen. Aber angenehm war es dennoch. Ich wagte mich sogar für eine Runde in den Teich und empfand ihn als nicht ganz so kalt, wie in meiner Erinnerung.
Die Ruhe wurde lediglich durch Hubschrauber gestört, die die ganze Zeit über der Gegend kreisten. Die Nähe zu Schloß Elmau in Deutschland, wo gerade der G7 Gipfel stattfand, wirkte sich tatsächlich bis an den Achensee aus. Bereits bei der Anreise am Freitag war uns aufgefallen, dass es am Achenpass Grenzkontrollen Richtung Deutschland gab. Das hatten wir selbst in den letzten beiden Jahren mit den Corona-Beschränkungen nicht erlebt. Am Sonntag hört ich im Radio sogar, dass es am Grenzübergang 45 min Wartezeit gäbe.
Nach einem kleinen Mittagsimbiß trennten sich mal wieder unsere Wege. Johanna begann ihren heutigen Marathon der Kosmetikbehandlungen. Ich dagegen legte mich erst mal in das offene Solebad auf einer der Terrassen des SPAs. Das ist immer wieder sehr schön, von leicht warmen sprudelnden Solewasser umgeben in die Landschaft zu schauen.
Eine Ruhepause später saß ich für eine Runde in der ebenfalls leeren Panorama-Sauna.
Eigentlich mag ich die Betten in der Stillen Alm und der Stillen Hochalm, aber dort war es mir zu warm. Was ich aber noch nicht kannte: auf dem Balkon vor der Stillen Hochalm standen jetzt auch Liegen. Und dort war es angenehm mit einem tollen Blick auf den Rofan.
Auch in der Bio-Sauna war ich alleine. Irgendwie schienen alle Gäste das schöne Wetter im Freien zu genießen. Mir war es recht.

Vom Aufzug aus hatte ich auf der Straße einen blauen BMW stehen sehen, der aussah wie meiner.
Am Abend auf dem Weg zur Bar meinte Johanna, warum denn mein Auto auf der Straße stünde. War tatsächlich meins. Die Rückfrage an der Rezeption ergab, dass wegen der Tirol Classic das Parkhaus umsortiert werden musste und man wohl vergessen hatte, meinen Wagen wieder zu parkieren. Das geschah dann endlich später am Abend.
Wir hatten uns eigentlich gefreut, dass wir zum Abendessen auf der Terrasse sitzen konnten. Da aber nun alle Stuben draußen waren, war das ziemlich unruhig. Hinzu kam, dass am Nachbartisch ein paar asoziale Gäste meinten, unbedingt rauchen zu müssen, während rings umher und selbst am eigenen Tisch andere Gäste am essen waren.
Wir beschwerten uns bei der Restaurantleiterin. Eigentlich gelte die Regel, dass bis 21:00 Uhr auf der Terrasse nicht geraucht werden solle. Aber durchsetzen könne man das nicht. Frage ich mich eigentlich, wieso nicht? Jedenfalls schnappten wir nach dem Essen unser Bier und zogen in die Bar um.
Wir unterhielten uns noch eine Weile mit dem Ehepaar, die ich auch tagsüber immer wieder gesehen hatten, bevor die Koffer packen mussten.

Sonntag, 26. Juni - Hochzeitstag und Feilalm

Leider hatte sich Johanna irgendwie den Magen verrenkt, so dass unser 30jähriger Hochzeitstag etwas eingetrübt war. Die traditionellen Weißwürste am Sonntag musste ich daher auch alleine genießen.

Heute hatte ich mir vorgenommen, über die Feilalm zum Feilkopf zu laufen, um dort eine 360° Panoramaaufnahme zu machen. Die Idee war aufgekommen, als ich meine alten Videos von einem früheren Aufenthalt am Achensee kürzlich bearbeitet hatte. Damals, als ich mit Johannas Schwester Karin zum Feilkopf gelaufen war, hatte ich mir der Videokamera einen Rundumschwenk gemacht.
Mein Plan war, für den Weg hinauf die Forststraße zu nehmen, und nur auf dem Weg hinunter den Waldsteig. An der Stelle angekommen, an der der Steig an einem kleinen Parkplatz von der Straße abzweigt, entschied ich mich aber doch anders und machte mich an den Aufstieg. Einige Zeit später und schon mal wieder völlig außer Puste und schweißgebadet erreichte ich eine Forststraße.Der Steig setzte sich auf der anderen Seite fort. Was tun? Auch die Beratung mit ein paar anderen Wandern, die sich genauso wenig auskannten, half weiter. Zwei Wandererpaare kamen von der einen Seite der Forstraße zurück und meinten, die höre kurz danach auf. Laut meiner Karte sollte aber eine Forststraße bis zur Feilalm gehen, als Abzweig einer anderen Straße. Ich lief also die Forststraße in die andere Richtung, wobei ich da ständig Höhenmeter wieder aufgab. Aber nirgends ein Abzweig. Schließlich war ich wieder auf der Höhe der Straße zur Gernalm. Frust! Nach einigem Überlegen machte ich mich wieder an den Aufstieg. An der Kreuzung mit dem Steig angekommen grübelte ich, ob ich mir das jetzt doch antun sollte. Na ja, ein Stückchen nach oben ginge ja schon noch. Vielleicht ergäbe sich ja ein interessanter Fotopunkt. Tatsächlich erreichte ich nach einer Weile wieder eine Forststraße. Jetzt konnte ich meine Wanderkarte endlich richtig interpretieren. Laut Wegweiser waren es von da aus noch 20 min bis zur Feilalm. Also weiter. Nach 10 min mündete eine andere Forststraße hinzu. Damit wurde auch klar, wie man mit dem Bike zur Feilalm kommt. Diese einmündende Forststraße kommt von der Gernalm herauf. Endlich erreichte ich die Feilalm, wo richtig was los war. Für einen weiteren Aufstieg zum Feilkopf war es nun allerdings zu spät. Das hätte hin und zurück nochmal eine Stunde gedauert. Aber wenigstens für ein Weißbier und ein Paar Würstel war Zeit.
Mit der 360° Aufnahme war es von hier natürlich auch nichts. Aber wenigstens für ein Teilpanorama reichte es. Ohne mein ganzes Equipment wie Nodalpunktadapter, Einbeinstativ und FishEye, was ich hier hoch geschleppt hatte.
Auf dem Weg zurück merkte ich auch, dass das mit nur einem richtig sehenden Auge doch ein Problem darstellt. Normalerweise bin ich auf solchen Waldsteigen recht trittsicher und kann bergab ziemlich schnell laufen. Aber das dreidimensionale Sehen ist doch stark eingeschränkt.Also machte ich langsam, auch weil ich einigermaßen erschöpft war.
Zurück beim Hotel und nachdem ich festgestellt hatte, dass unser Zimmer gerade gemacht wurde, setzte ich mich für ein Kaltgetränk auf die Terrasse. Mich wunderte nur kurz, dass es ziemlich warm war. Die Mitarbeiter der Küche waren gerade dabei, den Lokomotivsmoker mit jede Menge Holz anzufeuern.

Bei den Anwendungen gab es wieder etwas Neues: Hanfölmassage. Nach einer Beratung durch die Therapeutin hinsichtlich bestehender Beschwerden, wurde zunächst die passende CBD-Öl-Variante ausesucht, von dem man eine Pipette voll zum Schlucken bekam. Aus den Ölen mischte sie dann das Massageöl. Die Massage war recht intensiv. Nicht unbedingt wegen des CBD-Öls und auch nicht, weil die Therapeutin nun besonders stark massiert hätte. Aber die Art und Weise der Massage empfand ich trotzdem als intensiv. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber jedenfalls war es besonders.

Für das Abendessen war BBQ auf der Terrasse angesagt. Das Grillgut war richtig gut, insbesondere die perfekt gegrillten Flank- und Tomahawk-Steaks.
Leider setzte sich das Drama vom letzten Abend fort. An einem Tisch neben uns saß eine italienisch sprechende Familie, wo Zigaretten und sogar Zigarren geraucht wurden. Als dann an dem anderen Tisch wieder Aschenbecher bestellt wurden, riefen wir den Kellner und fragten, wie denn das wäre mit der Regel, dass vor 21:00 Uhr nicht geraucht werden solle. Ja, wäre so. Aber da könne man nichts tun. Die Gäste würden alle entsprechenden Hinweise ignorieren und außerdem kämen die ja mehrmals im Jahr und man könne sich deswegen auch nicht durchsetzen.
Ich war auf 180 und forderte lautstark einen anderen Tisch. Der war allerdings nur 2 m weite weg, was genau gar nichts gegen den Gestank half. Wir packten daher unsere Sachen und setzen uns in eine Stube.
Später an der Bar trafen wir Wolfgang sen. und beschwerten uns über seine asozialen Gäste. Mit dem unmittelbaren Ergebnis, dass wir für die nächsten Abende, sofern Essen auf der Terrasse möglich wäre, Plätze auf den unteren Terrassen bekamen.

Montag, 27. Juni - Wellness draußen und drinnen

Von uns ungeplant fiel unser Aufenthalt mit der Tirol Classic zusammen. Diese von der Alpenrose und hier hauptsächlich von Wolfgang sen. organisierte Veranstaltung knüpfte dieses Jahr wieder an Zeiten vor Corona an. Die Idee dabei ist, dass Liebhaber schöner Autos (nicht notwendigerweise nur Oldtimer im engeren Sinne) sich bei der Alpenrose treffen und jeden Tag interessante Touren in der Gegen fahren. Die Autos waren in zwei Klassen aufgeteilt: Solche, die vor 1945 und solche, die danach gebaut waren. Die Wagen der ersten Kategorie fuhren nur eine kleinere Runde und waren fotogen direkt vor dem Eingang zur Alpenrose geparkt. Die andere größere Gruppe reihte sich entlang der Straße auf. Vorneweg Wolfgangs Auto (???). Danach diverese Ferraris, Porsche und andere interessante Autos. Viele Hotelgäste beobachteten den Start der Kolonne. Ich hatte mir einen Platz auf der Treppe von Heidi's Häusle gesichtert und konnte die Abfahrt filmen.

Das Wetter war zu schön für irgendwelche anstrengenden Aktivitäten, weswegen wir uns wieder eine Cabahna am Badeteich sicherten.
Später, nach eine kleinen Runde im Wellnessbereich, hatte ich meine "Salz auf meiner Haut" Behandlung. Die letzten beiden Male hatte ich Peter, ein etwas uriger Typ, Prepper aus Leidenschaft, als Therapeuten. Dieses Mal eine nette Therapeutin, vermutlich thailändischer Herkunft. Als ich am Anfang auf Nachfrage Sprudel erbeten hatte, kam sie mit zwei Bechern zurück. Einen mit Sprudel und einen mit einem Art Saft, den ihr Andrea aus dem Sauna-/Sportbereich in die Hand gedrückt hatte. Beide waren wir uns einige, dass das zu gesund war und allenfalls mit viel Alkohol schmecken würde.

Auf der Terrasse bekamen wir einen Tisch eine Ebene tiefer. Spuckende Kleinkinder nebenan waren immerhin besser als Zigarettenqualm. Als der wieder über die ganze Terrasse zog, verlegten wir den weiteren Abend in die Bar.

Dienstag, 28. Juni - Wolfsklamm die Zweite

Nach dem Frühstück beobachteten wir nochmal die Ausfahrt der Tirol Classic.

Kurz danach machte ich mich auf den Weg zur Wolfsklamm. Dieses Mal mit sauberer Kontaktlinse links und trotz meinem rechten Auge konnte ich deutlich mehr sehen als letztes Jahr. Auch hatte ich beim letzten Mal meine Sony A7RIV dabei. Dieses Mal die Canon R5 mit dem neuen 14-35 mm Objektiv. Das hatte ich auch mit dem Polfilter des NiSi Systems versehen. Tatsächlich wären auch ND Filter angebracht gewesen, aber die in der nassen und engen Klamm zu montieren, wäre zu aufwändig gewesen. Aber auch so waren nach erster Durchsicht deutlich bessere Bilder entstanden.
Den weiteren Aufstieg zum St. Georgenberg schenkte ich mir und wanderte in Ruhe den Weg zrück. Am Ende gab es noch eine Sperrung wegen Forstarbeiten und die Umleitung führte über einen Skihang. Die Bilder über Stans zum Inntal erkaufte ich mir mit ein paar Insektenstichen. Mein kleiner Finger schwoll auf fast den doppelten Durchmesser an. Das konnte aber durch entsprechende Salben im Hotel wieder behoben werden.

Den Nachmittag verbrachte ich erst im Außen-Sole-Becken des SPAs und anschließend im dortigen Ruhebereich.
Johanna hatte mich am Vortag doch überredet, eine Pediküre zu buchen. Der Raum in der Beautyfarm erinnerte mich ob des Behandlungsstuhl und anderer Ausrüstung eher an einen Zahnarzt. Aber hilfreich war es doch.

Am Nachmittag hatte es zu regnen begonnen, weswegen das Abendessen drinnen stattfand. Davor plauderten wir aber natürlich wieder mit Ingo Appelt. Johanna fand in den Ausstellungsvitrinen natürlich aucbh wieder etwas für ihre Sammlung.

Die Weinprobe war auf heute verschoben worden. Um 21:00 Uhr waren wir nur zu viert, inkl Wolfgang jun. Die beiden anderen Paare waren noch beim Essen und kamen erst eine halbe Stunde später dazu. Da hatten wir schon mal die ersten beiden Weine vor-probiert. Die noch fast volle Flasche Chardonnay bekamen wir von Wolfgang jun. geschenkt und genossen sie in den nächsten Tagen auf unserem Zimmer.
Trotz dem späten Start wurde es eine lustige und intensive Probe mit 10 Weinen, die erst weit nach Mitternacht beendet war. Viel war vom Inhalt der Weinflaschen nicht übrig geblieben.

Mittwoch, 29. Juni - Einkaufstour

Irgendwie hatte ich ziemliche Anlaufschwierigkeiten am Morgen und den halben Tag. Die Weinprobe hatte durchaus Spuren hinterlassen.

Aufgrund des aktuellen Wetterberichts (der sich insgesamt über die Woche aber fast stündlich änderte) verlegte ich meine Golfrunde auf Freitag. Am Donnerstag sollte es nämlich schön werden und wir konnten somit endlich mal wieder Bahn und Schiff fahren.
Für Freitag war zwar eher Regen angesagt, aber die Golfrunde hier hatte ich schon öfter mal im Regen absolviert.

Weil auch heute eher regnerisches Wetter angesagt war, legten wir ein Teil unseres Pflichtprogramms auf den heutigen Tag. Also erst einmal nach Wattens zu Swarovski. Dort war erstaunlich wenig los.
An den Ladestellen für E-Autos stand überhaupt niemand. An der Kasse erkundigte ich mich, wie das Laden funktioniert. Die Dame meinte, laden sei wohl frei. Also wieder zurück, Auto angestöpselt und tatsächlich begann der kostenlose Ladevorgang. So muss es sein.
Wir besuchten wieder nur den Shop und die VIP Lounge, wobei ich jetzt auch noch mit dem Kreislauf zu tun hatte. Aber Johanna sammelte nach und nach ihre Wunschartikel ein. Der Elefant der Jahresausgabe war tatsächlich auch hier das letzte Expemplar. Der Nachschub kommt wohl nur stückweise, wie die Angestellte berichtete.

Zurück im Hotel döste ich vor mich hin, bis wir um 14:00 Uhr zur Edelbrennerei aufbrachen. Dort waren gerade zwei Führungen unterwegs. Trotzdem erkannte uns Franz Kostenzer sofort. Inzwischen war hier die ganze Familie engespannt. Sein Sohn führte die eine Gruppe, Mutter und Tochter waren am Verkauf.
Am Ende bekamen wir wieder zwei großzügige Dreingaben.

Am Nachmittag genossen wir unsere Paarbehandlung, Chill-out nach St. Barth Entspannungsmassage.
Und geregnet hatte es den ganzen Tag nicht.

Donnerstag, 30. Juni - Der andere Tirol Klassiker - Bahn und Schiff

Die Umplanung unserer Urlaubsaktivitäten war zumindest für den heutigen Tag genau richtig. Strahlender Sonnenschein verstärkte die Vorfreude, nach einigen Jahren Pause mal wieder die klassische Tour über den See zu machen. Endlich fuhr auch die Achenseebahn wieder, nach der längeren Pause erst wegen Finanzierungsproblemen und dann wegen einer Komplettrenovierung des Schienenweges, aber auch der Haltestellen. In Maurach-Mitte, wo wir immer zu- und aussteigen hatte man einen richtig modernen Bahnsteig gebaut. Nur das Wartehäuschen fehlte noch.
Der Zug war schon recht voll von Jenbach heraufgekommen. Plätze bekamen wir dennoch. Nervig war nur eine Gruppe Schüler, die mehr Lärm machten als die Dampflok. Die Betreuerin, die uns gegenüber saß, machte zwar das eine oder andere Mal den halbherzigen Ansatz, ihre Schützlinge zu etwas mehr Ruhe anzumahnen. Durchsetzen konnte sie sich aber nicht. Selbst der lautstarke Protest einer anderen Mitfahrerin bewirkte nur eine kurzzeitige Absenkung des Lärmpegels.

Auf dem Schiff verteilte sich das zum Glück und wir fanden Plätze am Heck draußen, wo wir entspannt die Sonne auf der Fahrt bis zur Gaisalm genossen.

Hunger hatten wir zwar eigentlich nicht, abe ein Bierchen und ein Mittagsimbiß musste es schon sein, bevor wir am Seeufer die Wartezeit für die Weiterfahrt verbrachten. Ich nutzte die Zeit, um mal wieder ein paar Bilder zu machen. Nicht von neuen Motiven, nur mit anderen Perspektiven durch andere Objektive.

Am Abend gab es nochmal BBQ, aber mit einer anderen Auswahl an Grillgut. Das war aber wieder sehr gut gegrillt. Leider konnten wir nicht auf der Terrasse sitzen, weil es sich inzwischen ziemlich zugezogen hatte. Lediglich ein paar Hartgesottene der Tirol Classic hielten draußen durch.
Zwischendurch traf ich Wolfgang jun. und orderte einige der Weine, die uns bei der Weinprobe besonders geschmeckt hatten.

Freitag, 01. Juli - Verkürztes Golfspiel

Für mich hieß es früh aufstehen und alleine ein kurzes Frühstück einzunehmen, weil ich bereits um 08:40 Uhr Abschlagszeit hatte. Zum Glück hatte ich etwas Puffer. An der Rezeption war mein Autoschlüssel erst mal nicht zu finden. Erst nach einigem Suchen fand er sich auf den bereits im Büro gerichteten Weinkartons.
Wie im Wetterbericht angekündigt, war von dem strahlenden Sonnenschein nichts übrig geblieben. Aber regnen sollte es erst am Nachmittag.

Damit es schneller ginge, gönnte ich mir einen E-Trolley. Kurz vor Abschlagszeit stießen meine Mitspieler hinzu. Beide, Mann und Frau, waren wohl so Mitte 30 und hatten sich wegen der Wettervorhersage ein Cart gebucht.
Beide spielten sehr gut. Bei ihm vermutete ich ein einstelliges oder sehr niedriges zweistelliges Hcp. Beide sehr nett, sammelten sogar den einen oder anderen Ball von mir auf, weil sie mit dem Cart natürlich sehr viel schneller unterwegs waren. Die Wettervorhersage stimmte leider. An der 14 war der Regen noch auszuhalten. An der 16 angekommen goss es und wir beschlossen abzubrechen.

Die beiden fuhren mit dem Cart schon mal los (nicht ohne mir anzubieten, mein Bag mitzunehmen, was aber wenig gebracht hätte, weil ich den Trolley ja eh auch zurückbringen musste). An der 17 überlegte ich kurz, ob ich trotz Regen nicht doch noch eine Bahn spielen sollte. Der Donner ließ mich von der Idee aber schnell Abstand nehmen. Wie auf dem Rückweg und beim Clubhaus klar wurde, war unser Flight nicht der einzige, der vor dem Regen geflohen war.
Ich warf die ganzen nassen Sachen ins Auto, wo sie bis zum nächsten Tag auch blieben. Die Einfahrt zur Garage war von einem Lieferwagen blockiert und ich gab daher meinen Schlüssel an der Rezeption ab.

Johanna kam kurz nach mir auf Zimmer und wir nahmen einen Mittagsimbiss.
Unsere üblichen Abschlusstherapien, La Stone bei mir und Dorn und Breuss bei Johanna beendeten dann auch unser Wellnessprogramm für die Woche.

Samstag, 02. Juli - Heimfahrt

Und wieder war die Woche um. Nach dem Frühstück, Zahlen der Rechnung und Verladen von Koffern und Einkäufen sowie Verabschiedung von Wolfgang sen. kauften wir noch Verpflegung für's Wochenende und darüber hinaus ein, bevor wir uns Richtung Kufstein auf den Weg machten. Nach vielen Aufenthalten, bei denen wir darauf verzichtet hatten, bei Riedel vorbeizuschauen, war es wieder einmal an der Zeit, insbesondere nachdem ich in den letzten Monaten einige unserer Sektgläser zerdeppert hatte. Hier musste Nachschub her.

Das gestaltete sich allerdings schwierig. Nach einigem Suchen fanden wir Gläser, die scheinbar so aussahen, wie die unseren. Allerdings aus der Sommelier-Serie mit entsprechendem Preis selbst für die B-Ware. Irgendwie konnte ich nicht glauben, dass wir damals so viel Geld ausgegeben haben sollten. Die Variante mit schwarzem Fuß in B-Qualität war im Sonderangebot, also nahmen wir davon 6 Stück. Zuhause stellte sich heraus, dass unsere anderen Gläser zwar die gleiche Form des Kelches hat, aber einen deutlichen kürzeren Stil.
Ein Dekanter in Orange und zwei bunte handgeschliffene Gläser sammelte Johanna auch noch ein.

Der restliche Abschnitt der Heimreise gestaltete sich völlig unproblematisch.

Mal sehen, wann wir das nächste Mal wieder in der Alpenrose sein werden. Für September war jetzt erst mal Teneriffa angesagt. Und für 2023 hatten wir uns endlich mal wieder Rundreisen vorgenommen, sollte hoffentlich wieder möglich sein.