14./15. Mai 2002

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14. Mai 2002 - Golf auf dem Jack Nicklaus Course

Heute heißt es etwas früher aufstehen, meine Abschlagszeit ist nämlich um 8:00 Uhr. Im Clubhaus habe ich dann erst einmal ein paar Japaner oder Koreaner vor mir, die einiges an Durcheinander machen, bis sie mal ihr Greenfee bezahlt haben. Die eine Frau in der Gruppe wird auch noch in den Pro Shop geschickt. Sie hat eine Bluse mit Rundkragen, was nach den Kleidervorschriften hier nicht erlaubt ist. Sie muss sich also erst einmal ein Poloshirt kaufen.

Die Leihschläger muss man ebenfalls im Pro Shop bezahlen. Die Ping-Schläger gibt es auch direkt dort. Die anderen erhält man beim Caddie Master. Die Gruppe, die bereits an der Rezeption für Durcheinander gesorgt hat, bringt auch Chaos in den Pro Shop. Einige brauchen eine mehrmalige Erklärung, dass sie nicht einfach en Bag aus dem Schaufenster nehmen können, bei dem es sich zudem noch um ein Damensatz handelt. Schließlich habe auch ich mein Bag und ein Paar Ersatzbälle und gehe damit zur nächsten Station. Tatsächlich bekomme ich ein Cart samt Caddie für mich alleine. Die Caddies sind alles einheimische Mädchen/Frauen, wobei jede ihren Cart zu haben scheint. An der Innenscheibe klebt nämlich ein Zettel mit dem Namen der Caddie und einigen Verhaltensmassregeln.

Am ersten Abschlag des Jack Nicklaus-Platzes angekommen, stellt sich heraus, dass dort bereits einige Flights warten. Wir überspringen also die ersten beiden Bahnen und starten auf der Drei. Es dauert eine Weile bis ich bemerke, warum ich ständig über den Ball schlage: die Schlägerschäfte sind auf asiatische Körpergrößen ausgelegt. Ich muss also tiefer in die Knie und dort auch bleiben. Zweite Schwierigkeit des Kurses ist das Rough. Das sieht zunächst einmal nach einem normalen Dicken Grasteppich aus. Ein Schlag macht aber deutlich, dass es nicht einfach Grashalme sind, sondern eher Moos- oder Flechtenartige Strukturen. Man hat nach dem ersten Kontakt mit dem Schlägerkopf gleich ein Büschel aus 15cm langen Pflanzenfasern am Kopf hängen. Das macht es sehr schwierig, aus dem Rough irgendwie etwas Länge zu bekommen. Dritte Schwierigkeit schließlich ist die Hitze. Bereits nach zwei Bahnen läuft der Schweiß in Strömen und nach einigen Bahnen kämpfe ich hauptsächlich gegen die eigene Konzentration und den eigenen Kreislauf. Der Platz selbst verläuft zwischen den Hügeln im Hinterland des Hotels, ist sehr gut gepflegt und öffnet immer wieder den Blick auf das Meer, weswegen der Kurs ja auch Seaview Course genannt wird. Die Bahnen als solche sind nicht eigentlich schwierig, aber optisch sehr schön in die Landschaft eingefügt.

Signature-Hole 12 auf dem Jack Nicklaus Course

Nach dem 18. Loch fahren wir wieder zurück an die 1, wo gerade vier Damenflights anfangen abzuschlagen. Witzigerweise treffen drei von vier Abschlägen den ersten linken Fairwaybunker und dem vierten Abschlag fehlt einfach die Länge, um auch noch im Bunker zu landen. Wir fahren also weiter zur 2 und schließen uns für dieses Loch einem Zweiflight an. Dann geht es wieder zurück zur 1, wo wir die Runde schließlich zusammen mit einem ebenfalls alleine spielenden Amerikaner beenden.

Inzwischen kann man nicht nur mein Poloshirt auswringen, auch meine Hosen sehen aus wie durchs Wasser gezogen und ich wanke erst einmal zurück ins Hotelzimmer.

  Später am Nachmittag kommt plötzlich einer der Kellner der Poolbar vorbei, die uns sowieso mittlerweile mit Namen kennen und begrüßen, und bringt als Aufmerksamkeit wieder einen Obstteller vorbei.

 

15. Mai 2002 - Fünfter Tag auf Bintan

Heute heißt es wieder ausspannen am Pool. Als wir allerdings etwa um die Mittagszeit den Kellner, der nach „Lunch time“ fragt, zweimal wieder wegschicken, kommt er nach einer Weile wieder und bringt einen Teller voll Pommes Frites vorbei. Damit aber nicht genug. Am späten Nachmittag schwimmen wir zur Poolbar, um ein Bintang zu trinken. Kurze Zeit später bekommen wir wieder unseren Obstteller!

Ein paar Stunden vorher hatte ich mich entschlossen, am heutigen Tag nochmal aktiv zu werden und bin, da es sowieso etwas bewölkt war, am Strand entlang bis zum Ende der Bucht gelaufen. Der Hinweg war dabei noch ganz angenehm. Auf dem Rückweg waren dann allerdings die Wolken verschwunden und ich beeilte mich doch etwas, um nicht zu lange gegen die Sonne laufen zu müssen.

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