2002

  Einleitung Nordvietnam Zentralvietnam Südvietnam Singapore Bintan

Vorbereitungen

Für das Jahr 2002 hatten wir wieder einmal einen längeren Urlaub vorgesehen. Nach den beiden Kurztrips in 2001 nach Dubai und an den Achensee sollte es dieses Jahr wieder nach Asien gehen.

Irgendwann hatten wir zwar über Mianmar (Burma) gesprochen, aber entschieden hatten wir  uns eigentlich noch nicht. Im Laufe des Dezember, der Monat, in dem wir meist den Urlaub planen, kam Johanna dann auf die Idee, nach Vietnam zu fahren. Vietnam? Den meisten ist Vietnam wohl nur aus den zahlreichen amerikanischen Kriegsfilmen bekannt. Uns selbst nach den Jahren des Krieges kommt einem bei Vietnam eigentlich meist nur in den Sinn, dass es sich um eines der letzten Länder mit einer kommunistischen Regierung handelt. Warum also Vietnam? Nun, in den letzten Jahren hat sich Vietnam nach Jahren der Isolation zunehmend geöffnet, sowohl für ausländische Investoren, als auch für Touristen. Wie überall, so wurde auch in Vietnam erkannt, dass man mit Tourismus Geld verdienen kann. Allerdings befindet sich das Land momentan noch in der Übergangsphase. Eine touristische Infrastruktur ist bereits vorhanden, die es auch ausgesprochenen Nicht-Rucksacktouristen wie uns „erlaubt“ das Land zu besuchen. Andererseits ist diese Infrastruktur noch nicht so weit entwickelt, dass von der Ursprünglichkeit nichts mehrerhalten ist. Ein Problem, das man in vielen Gegenden, die vom und für den Tourismus entdeckt wurden, beobachtet.

Mir fiel es nicht schwer, Johannas Vorschlag zu folgen. Also Vietnam! Die nächste Frage, die sich dann stellte, war die nach dem Reiseveranstalter. Inzwischen bieten eine Reihe der bekannten Reiseveranstalter Rund- oder Studienreisen nach Vietnam an. Studiosus wie üblich, aber auch wie üblich teurer als alle anderen. Meier’s hatten wir in Sachen Studienreise nach Thailand und der Rundreise auf Bali aus der Auswahl genommen. Nun wurde uns  von einigen Riesebüros gerade für Asien GeBeCo empfohlen. Wir hatten zwar von diesem Veranstalter noch nichts gehört, aber die Empfehlungen klagen vielversprechend. Damit stellte sich allerdings das Problem, an Kataloge zu kommen. Bei den Reisebüros in Karlsruhe, bei denen wir nachfragten, war der Katalog überall vergriffen. Also, was tut man heute: im Internet nachschauen. Dort orderte ich dann allerdings nicht nur den Asienkatalog, sondern auch gleich noch ein paar andere, um einen Überblick über das Angebot von GeBeCo zu bekommen. Mit dem Ergebnis, dass ein paar Tage später 4-5 Päcken jeweils mit dem kompletten angeforderten Satz Kataloge im Briefkasten lag.

Bei der Durchsicht entschieden wir uns eigentlich recht schnell für die angebotene Studienreise durch Vietnam. Auch die Wahl der Badeverlängerung war, allerdings bestimmt von mir, ziemlich schnell getroffen. Neben Badehotels in Vietnam war nämlich, auch Bintan im Angebot, eine Insel vor Singapore, die zu Indonesien gehört. Das entscheidende: Das Bintan
Lagoon Resort verfügt über zwei Golfplätze. Es war nicht sonderlich schwer, Johanna von dieser Wahl zu überzeugen, bot sich doch damit auch die Möglichkeit eines Kurzaufenthaltes in Singapore, um zumindest ein paar Juweliere zu besuchen und den Kakadu Jerry im Jurong Bird Park zu kraulen.

Zwischen Weihnachten und Drei-Könige hatten wir Urlaub und diese Zeit bietet sich immer an, um den Urlaub für das kommende Jahr zu buchen. Allerdings entschieden wir uns dieses Mal, ein örtliches Reisebüro aufzusuchen. Bei einer Einkaufsfahrt stoppten wir so kurzerhand in Forst bei Travel&Fun, da dieses Reisebüro TUI und damit auch GeBeCo im Angebot hat. Wir bekamen eine sehr freundliche Beratung und einige Zeit später das Angebot und erste Bestätigungen in unseren Briefkasten. Soweit schien dann erst einmal alles klar zu sein.

Das erste Problem stellte sich ein, als wir von den Visumsbestimmungen für Vietnam erfuhren. Danach muss man seinen Reisepass mindestens sechs Wochen vor der Reise zusammen mit Passbildern und Visumsformular bei GeBeCo einreichen, um den Pass samt Visum eine Woche vor der Reise zurückzubekommen.

Für Johanna schien das erst einmal kein Problem darzustellen, da sich zu diesem Zeitpunkt nur in Deutschland und innereuropäisch unterwegs war. Anders aber bei mir. Die erste USA-Reise für 2002 war schon geplant, die zweite in Aussicht und weitere Reisen nach Asien in Planung. Ich konnte gerade mal drei Wochen um Fasching ausmachen, die ich mir freihalten konnte. Nach der ersten USA-Reise gab ich also unsere Pässe ab, mit der Maßgabe, dass ich sie nach drei Wochen wieder brauche. Ein paar Tage später erhielt ich die Pässe wieder zurück: die vietnamesische Botschaft hatte wegen des Neujahrsfestes eine Woche geschlossen.

Nach einigem Hin und Her vereinbarte ich mit dem Reisebüro, dass ich die Variante „Visum bei Einreise" nehme.

Das nächste Problem trat dann auf, als ich gerade beruflich in Australien war. Bei einem Telefonat teilte mir Johanna mit, dass unsere Reise mangels Teilnehmer storniert worden war und wir nun die Möglichkeit hatten, statt der Studienreise eine normale Rundreise durch Vietnam zu machen oder auf eine Indonesienreise auszuweichen. Der Termin für die Vietnamrundreise war gerade mal eine Woche später, also umbuchen auf Rundreise.

Als ich wieder zu Hause war, war ich erst einmal etwas über die gewählte Alternative frustriert: drei Tage kürzer, die Hotels im Schnitt eine Kategorie einfacher und statt einer deutschen Studienreiseleitung örtliche deutschsprechende Reiseleiter. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre hatte ich da so meine Bedenken, was fast noch zum Ärger mit Johanna geführt hätte. Aber schließlich habe ich es dann eingesehen, dass es keine Alternative gab und außerdem kann ja alles besser werden. Da die Rundreise drei Tage kürzer ausfällt, verlängerten wir den Badeaufenthalt entsprechend. Nach einigen Briefwechseln und Telefonaten hatten wir nun endlich die Reisebestätigung und gaben Johannas Reisepass ab, um für sie das Visum zu bekommen.

Aber damit waren noch immer nicht alle möglichen Probleme erledigt. Einige Zeit später erzählte Johanna freudenstrahlend, dass sie zu einem Termin mit einem potentiellen Kunden nach Philadelphia sollte und freute sich schon, mal wieder in die USA zu kommen und dort auch einkaufen zu können. Irgendwann beim Abendessen kam plötzlich die Erkenntnis, dass jetzt irgendetwas nicht funktioniert. Natürlich, der Reisepass! Ein Anruf beim Reisebüro ergab, dass der Reisepass gerade mal von GeBeCo zur vietnamesischen Botschaft unterwegs war. Keine Chance, ihn rechtzeitig zurückzubekommen. Also musste noch auf die Schnelle ein Ersatzreisepass her, was zum Glück kein Problem darstellte.

Die restlichen Wochen vor dem Urlaub vergingen wie im Flug. Nach Ostern war ich noch eine Woche in China, während Johanna mehr oder weniger zur gleichen Zeit ihren USA-Termin hatte. Die Tage im Büro in Deutschland waren auch nicht gerade langweilig. Insofern hatten wir schon einige Mühe, die Einkäufe für den Urlaub zu erledigen, den Garten zwischendurch noch auf die Reihe zu bekommen und was sonst noch so anfällt zu erledigen.

Immerhin hatte ich es geschafft, den Reiseführer vor dem Flug zu 2/3 zu lesen.

Johanna hatte schon am Freitag Urlaub, während ich noch ein ganztägiges Meeting zu absolvieren hatte. Am Abend mussten wir dann auch noch nach Karlsruhe, da Karstadt italienische Weine im Angebot und zum verkosten hatte. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und kamen dann mit einigen Proben Rotweins und Grappe im Bauch und ein paar Kisten im Kofferraum wieder nach Hause.

Am Samstag hatte ich noch einen Friseurtermin, nach dem dann auch noch der Garten gemacht werden musste. Letzte Blumen wurden eingepflanzt und das Saatgut für Gemüse ausgebracht. Endlich konnten wir dann auch anfangen, die Koffer zu packen.

Abends nahmen wir dann noch die Gelegenheit war, vor unserer Abreise bei Böser's Spargelhof Spargeln zu essen.

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