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Reisen

Mittwoch 01.10.

Alba, Bra, Cherasco, Barolo

Bereits am vorigen Abend hatte es sich zugezogen. Heute nun regnet es tatsächlich leicht. Wir beschließen also, das Programm für die nächsten Tage anders zu sortieren und heute nochmals nach Alba zum Einkaufen zu fahren.

In Alba machen wir uns jedoch erst mal auf die Suche nach einer Tankstelle, die meine Tankkarten annimmt. Etwas außerhalb der Innenstadt werden wir nach einigem Suchen fündig. Danach stellen wir den Wagen auf der Piazza Mercato del Bestiame ab und laufen Richtung Via Vittorio Emanuele II. Heute haben nun die ganzen Läden offen, dennoch halten sich Johanna und Karin mit dem Einkaufen zurück. Irgendwo auf der Straße schlägt mein Vater vor, heute in der kleinen Küche in unserer Unterkunft selbst zu kochen. Er erklärt sich bereit, dafür auch einen Trüffel beizusteuern. Dieser Vorschlag stößt auf allgemeine Zustimmung. Erst einmal jedoch stöbern wir durch verschiedene andere Geschäfte. Karin und Patric werden in einem Uhrenladen fündig, während ich in einem der Spezialitätengeschäfte Trüffelöl und eine Packung Reis mit Trüffeln und Steinpilzen einkaufe. Patric entschließt sich nach reiflichen Überlegungen auch noch, ein Käsebesteck zu erstehen. In einem anderen Laden, dessen Trüffel in der Auslage recht gut aussehen, kaufen Patric und mein Vater dann einen weißen Trüffel für das Abendessen. Mein Vater nimmt noch einen zweiten für eine Bekannte zu Hause mit. In einem Nudelladen kaufen wir schließlich noch frische Nudeln. Da es nun wieder Mittagszeit ist, beschließen wir, einen Supermarkt außerhalb Albas zu suchen.

Heute hat auch die kleine Kaffeebar in der alten Kaffeerösterei offen. Während ich Johanna noch in ein Schuhgeschäft begleite, sichern uns die anderen Drei Plätze in dem Café. Nach ein oder zwei Capuccini fahren wir aus Alba heraus und halten uns Richtung Bra. Einen Supermarkt finden wir dabei allerdings nicht. In Bra angekommen kurven wir erst mal etwas orientierungslos herum, bevor wir das Stadtzentrum finden. Der Markt dort wird gerade abgebaut und so machen wir nur einen kleinen Spaziergang rund um die Piazza Caduti per la Libertà mit dem Municipio, der Dreifaltigkeitskirche und der Chiesa di S. Andrea Apostolo.

Parrocchia di S. Andrea Apostolo

Municipio

Als nächstes steuern Cherasco an, das wieder auf der anderen Seite des Tanaro liegt.

Cherasco ist eine mittelalterliche Stadt, die auf einem Bergsporn über dem Flusstal des Tanaro liegt. Sie ist wie eine römische Festung mit rechtwinkligen Strassen angelegt, die in Grünanlagen münden und von einer Sternbastion begrenzt werden. Zwei Triumphbögen zieren die Hauptachse.

Wir stellen den Wagen vor der Chiesa di San Gregorio ab und laufen von der zentralen Pizza aus in Richtung Arco di Porta Narzole. Von dort aus führt eine Allee aus alten Platanen, die sogenannte Napoleon-Allee) zum Castello Visconteo, das 1348 von Luchino Visconti errichtet und seitdem mehrfach umgebaut wurde. Das Kastell mit seinen wuchtigen viereckigen Türmen schaut zwischen den dicht stehenden Bäumen hervor. Das Aussehen des gesamten Gebäudes lässt sich damit leider nur erahnen, da eine Besichtigung des in Privatbesitz befindlichen Kastells auch nicht möglich ist. 

Castello Visconteo

Vom Kastell aus laufen wir wieder zurück in Richtung des Rathauses. Unter einer der Arkaden liegt plötzlich der Geruch nach Schokolade und Mandeln in der Luft. Tatsächlich befindet sich dort die Pasticceria Ravera. Neben der Bitterschokolade mit Mandelstiften gibt es auch verschiedene Sorten Torrone. Neben dem Torrone kauft Johanna auch noch gleich eine Familien-Jahrespackung der Schokolade ein, was allerdings ein heftiges Loch in den Geldbeutel reißt.

Stadtturm am Palazzo Comunale

Danach erkunden wir noch die Straßen hinter dem Palazzo Comunale, an denen der Palazzo Brizio di Veglia, die Kirche Sant'Agostino, der Arco di Belvedere und das Santuario della Madonna del Popolo liegen. 

Palazzo Brizio di Veglia und Oratorio Sant' Agostino

Santuario Madonna del Popolo

Jetzt zur Mittagszeit ist natürlich auch hier alles geschlossen. So bleibt mir nur, möglichst einige Bilder zu machen. Da ich hierfür wie üblich viel zu lange brauche, verliere ich den Rest der Gruppe aus den Augen. Erst am Auto finde ich sie wieder. Wir werfen noch einen Blick in die Chiesa die San Gregorio, die im Inneren auch gerade restauriert wird.

Barolo

Von Cherasco aus fahren wir weiter nach Barolo. Wir parken am Rand des Ortes, gerade auf der anderen Seite des Kastells. Vorbei an zahlreichen Weingeschäften erreichen wir innerhalb von einigen Minuten das Kastell. Auch hier ist eine Besichtigung nur im Rahmen einer Führung möglich. Allerdings, erklärt uns die Dame am Eingang in Deutsch, seien die nächsten beiden Führungen bereits durch eine größere Gruppe gebucht. In der Hoffnung nun wenigsten etwas Barolo verkosten zu können, begeben wir uns in die Enoteca Regionale, die im Untergeschoss des Kastells untergebracht ist. In einem großen Saal, dessen beiden Hälften durch eine Stufe getrennt auf unterschiedlicher Höhe angelegt sind, sind zahlreiche Barolosorten ausgestellt. Im oberen Bereich wird anscheinend gerade eine Probe für eine größere Gruppe vorbereitet. Dabei muss es sich wohl um die Gruppe handeln, die auch bereits die Besichtigungstermine blockiert hat. Anscheinend gibt es auch hier keine Möglichkeit, etwas zu verkosten. So kaufen mein Vater und Patric Grappa ein und, nachdem ich einige Bilder von außen gemacht habe, geht es zurück zum Parkplatz. Ich bin recht frustriert ob der Tatsache, dass man im Zentrum des Barolo keine Möglichkeit der Verkostung hat. In einen der Läden der Weingüter möchte ich auch nicht, da man dort ja lediglich die Weine dieses Weingutes probieren kann.

Castello di Barolo

In Gallo kaufen wir die restlichen Zutaten für das Abendessen, Wurst zum Frühstück und Salami zum mitnehmen ein. Patric lädt auch noch etliche Packungen Barilla-Nudeln ein. Und da wir noch etwas zum Trinken brauchen, fahren wir auch noch mal bei Giordano vorbei, wo allerdings nicht nur Wein und Grappa für das Abendessen im Einkaufswagen landet. Patric fragt noch einmal nach dem Preis für den Dekanter, und dieses Mal hat er Glück.

Zurück in unserer Unterkunft stellt sich nun das Problem, dass es in der Küche keine Töpfe gibt, die groß genug wären, für fünf Personen Spaghetti zu kochen. Mein Vater erklärt sich bereit, bei Frau Castella nachzufragen und tatsächlich kommt er wenige Minuten später mit dem entsprechenden Werkzeug zurück. Nun steht dem Abendessen nichts mehr im Wege.

Zur Vorspeise zaubert Patric einen grünen Salat mit Dressing, den Hauptgang bilden dann die Nudeln mit Trüffel. Dabei stellt sich heraus, dass ein Trüffel der eingekauften Größe (ca. 11 gr.) doch nicht ganz ausreicht für fünf Portionen. Das liegt aber insbesondere an dem intensiven Geschmack der frischen Nudeln. Dagegen kommt selbst der Trüffel kaum an. Nichtsdestotrotz lassen wir uns das hervorragende Essen natürlich schmecken, umso mehr nach der Enttäuschung am gestrigen Abend. Heute sitzen wir noch lange nach dem Essen bei einer guten Flasche Dolcetto zusammen. Mein Vater und Patric halten es dabei am längsten aus...