Zurück zum Ausgangspunkt

Donnerstag, 26.09.2013

LAS nach Lax

Nachdem wir nochmals in dem kleinen Restaurant beim Spa-Bereich gefrühstückt hatten, waren wir eigentlich soweit abmarschbereit. Dann riefen allerdings Carmen und Hermann an und baten, entgegen der dringenden Bitte am Vortag, dass wir doch später abfahren sollten. Wir sich später herausstellte, hatte Carmen tatsächlich verschlafen. Also ließen wir es noch etwas langsamer angehen, brachten unser Gepäck zu Wagen und ich ging auschecken. Das war auch schnell erledigt. Auf dem Weg vom Palazzo zum Caesar’s Palace verfuhr ich mich aber kurz, obwohl es nur einmal um den Block ging. Weitere Hoteleinfahrten und eine Baustelle waren jedoch etwas verwirrend. Schließlich kamen wir aber doch bei Caesar’s Palace an, wo der Bereich vor dem Hotel durch drei Krankenwagen halb blockiert war. Carmen und Hermann warteten schon und nach dem Einladen des Gepäcks konnten wir auch rückwärts wieder ausfahren. Nach einem kurzen letzten Tankstopp, dessen Menge ich am Abend vorher hochgerechnet hatte, ging es auf die lange Fahrt zurück nach L.A..

Die I 15 zieht sich schurgerade durch die Landschaft. Die drei Bergketten, die wir auf dem Herweg überwinden mussten, waren hier weiter im Süden nur relativ flach. Dass wir uns bereits wieder auf z.T. 1500 Höhenmeter hinaufgearbeitet hatten, war nur an den entsprechenden Schildern am Straßenrand und der Drehzahl des Motors zu bemerken, die bei den langen geraden Anstiegen von 1500 auf 2000 U/min anstieg.

Ansonsten verliefen die vier Stunden Fahrt, die nur von einem kurzen Bio-Break unterbrochen wurde (dessen Planung allerdings einige Diskussionen hervorrief), völlig ereignislos und wir landeten schließlich wieder im Hilton in Glendale.

Carmen und Hermann wollten noch mal in das kleine Stadtzentrum und gingen, da der Shuttle gerade unterwegs war, zu Fuß.

Johanna hatte inzwischen mit Eric, unserem Kollegen, den wir aus der Schweiz kennen und der kürzlich nach L.A. umgezogen war, Kontakt aufgenommen. Eric war eh gerade unterwegs und kam direkt mit seinem kürzlich erworbenen Mercedes 380 SL Cabrio vorbei. Das gute Stück war kaum gefahren worden und sah aus wie aus einer Oldtimer-Ausstellung. Der standesgemäße Wagen für California.

Das Shuttle war noch immer nicht zurück, weswegen wir uns auch auf den Weg nach Downtown Glendale machten. Das ist gerade mal ein Block, sehr nett hergerichtet mit Läden und Restaurants und einem kleinen Park mit einem großen Brunnen. Die Wasserspiele kommen zwar in ihrer Größe nicht ganz mit denen vorm Bellagio mit, sind aber trotzdem nett anzuschauen. Eine Besonderheit ist die alte (oder auf alt gemachte) Straßenbahn, die um den Block ihre Runden dreht.

Glendale
Blick aus unserem Hotel auf die Außenbezirke von Glendale
Glendale
Straßenbahn in Downtown Glendale

Wir hatten uns beim Outback verabredet, wo wir kurz vor Carmen und Hermann eintrafen. Carmen war nochmals bei Abercrombie & Fitch für ihren Neffen fündig geworden. Inzwischen nahmen die entsprechenden Einkäufe eine ganze Reisetasche ein.

Wie bereits am Anfang der Reise geplant, nahmen wir unsere letzten Samuel Adams Oktoberfest Biere und, zumindest Hermann, Johanna und ich, die Baby Back Ribs. Zwei kleine Vorspeisen aus Seared Ahi Tuna und Chicken Quesadilas rundeten den Abschlussabend ab. Später tranken wir noch ein paar Bier und Tequilas in der Bar im 19. Stock des Hotels.

Zurück zum Anfang

Heimreise

Freitag, 27.09.2013

Am Morgen hieß es, das letzte Mal unser Gepäck in das Auto packen (inzwischen hatten wir es wieder auf flugfähige Ausmaße komprimiert) und sich noch einmal in den Verkehr von L.A. zu stürzen. Das Navi schickte uns über eine völlig andere Route und so kamen wir tatsächlich nach etwas über 30 Minuten beim Alamo Gelände an. Der Angestellte fragte natürlich erst mal, was es mit der dicken Beule in unserem Kotflügel auf sich hätte. Als ich ihm die Geschichte kurz erklärte und außerdem darauf hinwies, dass wir die Daten des Verursachers, die Kontakte der Polizei und die Nummer der Alamo Roadside Assistance hätten, wurde er völlig entspannt, füllte das entsprechende Formular aus und alles war gut. Ich fragte dann noch wegen unserer Fahrt über die Golden Gate ohne bezahlt zu haben. Er meinte nur, das sei schon ok. Ich bin trotzdem mal gespannt, ob da noch etwas nachkommt. (Anmerkung aus der Zeit nach der Rückkehr: Alamo hatte nachträglich den Maut-Service dazu gebucht und darüber auch die Maut abgerechnet).

Dann kam der unangenehme Teil, das ganze Gepäck in den Shuttle zu verladen und am Terminal wieder auszuladen. Zum Glück war der Lufthansa Check-in gleich am Haltepunkt und so waren wir das Zeug schnell los. Das ziemlich neue Terminal B hat nur vor der Sicherheitskontrolle Lokale im oberen Stockwerk. Während die meisten erst mal die Restrooms aufsuchten, gönnte sich Johanna eine Suppe beim Panda Express. Carmen und Hermann fanden doch noch ein paar interessante Läden, weswegen Johanna und ich schon mal durch die Security gingen. Meine letzten Dollars setze ich im Duty Free für eine Flasche Patron Riposato ein.

Beim Einchecken hatte die LH Angestellte von der neu eröffneten Star Alliance Lounge erzählt. Da wir jetzt erst mal alleine unterwegs waren, suchten wir also die Lounge auf, die wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet ist. Beim Umherstreifen fand ich die Nudelbar, wo man sich seine Nudelsuppe aus vier verschiedenen Nudelsorten und allerlei anderer Zutaten selber zusammenstellen konnte. Also gönnte ich mir noch ein Süppchen.

Los Angeles
Flaschenregal in der Lufthansa Lounge

Carmen und Hermann trafen wir dann am Gate wieder und schließlich begann der lange Rückflug, auf dem wir dieselben Plätze hatten, wir fast drei Wochen vorher schon.

Zurück zum Anfang

Résumé

Schwierig, ein Fazit nach einer solchen Reise zu ziehen. Die Reiseroute ist nachgeradezu klassisch. Man mag die Schwerpunktsetzung und side tracks variieren, auch die Reiserichtung. Aber der grundsätzliche Verlauf ist quasi gegeben. Wir haben relativ viel Zeit in den Städten verbracht und nur relativ wenig in den Nationalparks. Ich hatte im Vorfeld mit Leuten gesprochen, die bereits nach dem ersten Tag aus L.A. heraus wollten. Das konnte ich im Nachhinein nicht nachvollziehen. Mehr Zeit insbesondere für den Yosemite andererseits hätte dann Sinn gemacht, wenn die Reisegruppe insgesamt mehr wanderbegeistert gewesen wäre.

Egal mit welcher Verteilung, die drei Wochen waren doch irgendwie knapp bemessen. An der einen oder anderen Stelle hatten wir uns mehr vorgenommen, als wir tatsächlich geschafft haben. Das war aber auch den teilweise recht ausgedehnten Mittagspausen geschuldet.

Mit vier Erwachsenen und Gepäck drei Wochen durch die USA ziehen, erfordert einen gewissen Stauraum im Fahrzeug. Die Empfehlung der Mietwagenstation, einen größeren Wagen zu nehmen, trieb zwar die Kosten in die Höhe. Der Spritkosten hielten sich allerdings in Grenzen. Man muss sich einfach damit abfinden, dass das Verhältnis von Stauraum und Passagierraum in amerikanischen Fahrzeugen nicht richtig korreliert.

Das mit den Hotels ist auch so eine Sache und bleibt oft ein Kompromiss. Johanna und ich bevorzugen eher komfortable Hotels, sind aber auch nicht bereit, dafür ein Vermögen auszugeben.

In L.A. konnten wir noch von gewissen Beziehungen profitieren. Entlang der Küste Richtung San Francisco gibt es nur eine sehr begrenzte Auswahl an Hotels und da dann auch nur eine noch kleinere Zahl bezahlbarer Häuser. Hotels Downtown San Francisco waren überhaupt nicht zu bezahlen, also landet man unweigerlich außerhalb. Wegen der guten Verbindungen ist das aber im Grunde kein Problem. Im Yosemite und Death Valley wird die Auswahl noch kleiner, will man nicht ewige Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Obwohl wir schon nach bestimmten Hoteleigenschaften gesucht hatten, waren es insgesamt eher Häuser zum Übernachten, als zum Wohnen. Dazu kam dann oft noch das unsägliche Plastik-Frühstück. In Las Vegas hat man natürlich jegliche Auswahl. Nach meinem ersten Aufenthalt vor vielen Jahren wollte ich unbedingt in das Venetian. Wir hatten uns schließlich für das neuere Palazzo entschieden. Das Konzept ist allerdings im Venetian besser umgesetzt, was aber bei den Zimmern eigentlich keine Rolle spielt. Die waren im Palazzo ohne Kritik. Da die Hotels praktisch ineinander übergehen, hat man auch nach ein paar Schritten das italienische Ambiente. Und gute Restaurants gibt es in beiden Hotels zur Genüge. Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass wir erst einmal suchen mussten, wo wir den frühstücken wollten.

Gutes Essen findet man in den USA tatsächlich, wenn man nicht gerade irgendwo in der Pampa sein Hotel hat und nicht mehr für deutsche Verhältnisse ewige Strecken fahren will.

Hilfreich sind dabei immer Empfehlungen von Bekannten, die einschlägigen Internetportale oder freundliche Concierges. So waren wir nur in wenigen Fällen wirklich unzufrieden. Und manchmal dürfen es auch Chicken Wings und Burger an der Hotelbar sein.

Wir hatten das eine oder andere Mal die persönlichen Höhepunkte diskutiert. Für Johanna war es auf jeden Fall ihr Nachmittag mit Eichhörnchen im Yosemite Park.

Mir fällt die Entscheidung relativ schwer. Ich war hingerissen von der Getty Villa, was nun allerdings weniger ein originär amerikanisches Verdienst ist, als vielmehr meinem Interesse an Archäologie und Geschichte verbunden mit einer extrem hochqualitativen Sammlung zu verdanken ist.

Die legendären Golfplätze zwischen Monterey und Carmel hätten das Zeug zum Höhepunkt gehabt, wenn ich sie denn hätte spielen können.

San Francisco kannte ich durch frühere Dienstreisen. Es war aber schön, wieder hier zu sein. Es ist einfach eine tolle Stadt.

Yosemite Park und Death Valley waren Neuland für mich und in ihrer Gegensätzlichkeit beide sicherlich Höhepunkte in meinen Augen. Der Ausflug in den Grand Canyon war hauptsächlich wegen der Tatsache, dass das mein erster Hubschrauberflug war, ein Höhepunkt. Die Zeit war leider zu kurz, um wirklich einen tiefen Eindruck von der Naturgewalt der Landschaft zu bekommen.

Las Vegas ist eine Sache für sich. Die meisten Menschen kommen sicherlich zum Spielen hierher. Das ist schließlich Sinn und Zweck dieses Fantasiegebildes inmitten der Wüste. Da ich kein Spieler bin und auch keine Lust hatte, die Regeln selbst der „einfachen“ Slot Machines herauszufinden, waren die Spielhallen für mich (und auch für den Rest der Reisegruppe) eher unwichtig. Allerdings hatte mich schon damals fasziniert, mit welcher Wucht hier Illusionen geschaffen wurden. Die Fototouren durch die Stadt haben mir richtigen Spaß gemacht. Angemerkt muss aber auch werden, dass außerhalb des Kerngebietes um den Strip die Attraktivität rapide abfällt. Und selbst auf dem Strip gibt es Abschnitte, die wohl früher oder später der Abrissbirne zum Opfer fallen werden, weil sie nicht mehr zum restlichen Style passen.

Einen Favoriten dafür, was mir auf der Reise nun am besten gefallen hat, habe ich nicht. Aber das muss ja nicht unbedingt etwas Negatives sein.

Zurück zum Anfang

Filme

Auf  dem Weg zurück gönnen wir uns eine Verschnaufpause nach den vielen Filmen unterwegs und denken an Musik und California.