Marrakesch

Über den Hohen Atlas nach Marrakesch

Sonntag, 07. Oktober 2018

Das Frühstück war noch etwas frugaler. Nachdem mir der Schmierkäse auch zu süßlich war, beschränkte ich mich auf Baguette mit Ei. Die Baguettes waren immerhin gut.
Mein Tablet war auch noch da, wo ich es zurückgelassen hatte und hatte auch noch genügend Strom für den Tag. Die dicken Wolken vom Vortag waren komplett verschwunden. Während auf unserem Weg zum kargen Frühstück gerade die Sonne aufging, strahlte sie später auf unserem Weg nach Marrakesch aus dem gewohnten blauen Himmel. Wir passierten am Rande der Stadt einige der Filmstudios, wobei im Bereich eines der Studios noch einige Kulissen aus bekannten Filmen (Asterix und Kleopatra, Königreich der Himmel etc.) zu sehen waren.
Bevor wir uns an die Überquerung des Hohen Atlas machten, fuhren wir erst einmal auf der alten Karawanenstraße bis Ait Benhaddou. Der alten Ort mit seiner sehenswerten Ansammlung alter Ksare (bzw. die berberische Form davon namens Tighremts) ist heute verlassen, die Gebäude leer. Daher genügte es, quasi von den Anhöhen oberhalb des Ortes auf die Stadt herabzuschauen. Hier wurden auch wieder eine Reihe mehr oder weniger bekannter Filme gedreht. Einzig ein scheinbar altes Stadttor durfte stehen bleiben, eine Kulisse des ersten hier gedrehten Films (Babel?). Ich musste mir unbedingt zumindest mal "Gladiator" wieder anschauen. Die Gladiatorenschule war in der Nähe des Ortes tatsächlich aus Stampflehm errichtet worden. in einer Szene sieht mal wohl auch einen Schwenk über Ait Benhaddou. Game of Thrones wurde auch erwähnt. Yunkai, eine der Städte in der Sklavenbucht, und Pentos, die größte der freien Städte auf Essos wurden durch Ait Benhaddou teilweise dargestellt. Auch die Szenen muss ich bei Gelegenheit in den Serien suchen und schauen, ob man den Ort erkennen kann.
Zurück auf der neuen Straße durch den Hohen Atlas schlug unser Reiseleiter einen geschichtlichen Bogen der Entwicklung des Islam und der islamischen Welt aus der Zeit um 1000 bis heute, wodurch einiges an der aktuellen politischen Situation besser verständlich wurde. Das war mal wieder so spannend, dass man erst später mitbekam, wie sich die Landschaft veränderte, je höher wir kamen. Und vor allen Dingen, in welchen fantastischen Farben die Berge bei einer unheimlich klaren Luft schimmerten.
In einem Ort passierten wir die Schnee-Schranke, die die Straße im Winter abhängig von Schnee- und Straßenzustand sperrt. Ganz oben bei 2.260 m auf der Passhöhe des Tizzi n'Tichka hielten wir für ein Beweisfoto. Immerhin ist hier die Passhöhe kenntlich gemacht. Auf unserem Weg nach Süden hatten wir den anderen Pass völlig unbemerkt überquert. Auf der nördlichen Seite des Passes konnte man das Ergebnis der laufenden Straßenbaumaßnahmen sehen. Da war die Straße bereits dreistreifig ausgebaut mit einer mittleren Wechselspur. Die südliche Seite wird noch ausgebaut. Die zahlreichen LKW und Baumaschinen ruhten aber am heutigen Sonntag und waren auf einem großen Platz abgestellt. Kurz danach hielten wir schon wieder. Von einer Kurve hatte man tatsächlich einen fantastischen Blick tief hinunter in ein schmales Tal. Und ganz unten wurde auch wieder Landwirtschaft betrieben.
Weiter unten schlängelte sich die Straße am Grund des Tales oder der Schlucht entlang. Hier waren an viele Stellen die vorbereitenden Maßnahmen des Straßenbaus zu sehen.. Einerseits Teilbrücken, um die Straße über den Talgrund und damit den Wasserlauf erweitern zu können. Andererseits waren zahlreiche Felsvorsprünge, die die aktuelle Straße noch umrundet, bereits durchbrochen worden, was die Streckenführung in Zukunft deutlich begradigen wird.
Wieder etwas weiter, so bei 1.400 m weitete sich das Tal erheblich und wurde grüner, bedingt durch Zypressen und Steineichen. Aber immer noch folgte die Straße in wilden Schleifen dem Talrand, jetzt wieder ein Stück oberhalb des Talgrundes.
Dann bewegten wir uns durch die hohen Hügel des Vorgebirges des Hohen Atlas. Schließich kamen wir auf die nun wieder brettflachen Ebene bei etwa 500/600 m, auf der Marrakesch liegt.
An dieser Stelle, weil wir gerade kurz vor Marrakesch an einer vorbeikamen, sei das Thema der Polizeikontrollen an den Straßen erwähnt. Die gibt es tatsächlich recht häufig und kündigen sich in der Regel durch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 80, 60, 40 und ein spezielles Schild an. Diese mobilen Schilder stehen in sehr kurzen Abständen hintereinander, weswegen die abgestufte Geschwindigkeitsbeschränkung eigentlich sinnlos ist. Im Bedarfsfall schränken noch ein paar Pylone die Straßenbreite ein. Am Ende der Strecke steht dann irgendein Polizeiwagen und meist zwei Polizisten. Eigentlich immer sieht man dann auch ein Fahrzeug das, bzw. dessen Insassen kontrolliert werden, wonach auch immer. Als Touristenbus war man da klar im Vorteil. Zwar verzögerte unser Busfahrer immer und wartet auf ein Zeichen eines der Polizisten. Aber in alle Fälle erfolgte dann ein kurzes Durchwinken.
Von Süden näherten wir uns der Stadt und erst dem alten Königspalast, von dem man natürlich nur die umgebende Mauer sieht und dann, ebenfalls rechts, die Stadtmauer. Dann bogen wir nach links ab auf eine Straße, die die königlichen Gärten durchquert. Die Gärten befinden sich inzwischen in der Verantwortung des Landwirtschaftsministeriums, das aus den Gärten einen großen Olivenhain gemacht hatte.
Unser Hotel befand sich im neuen Stadtteil Hivernage. Nach dem gestrigen Hotel in Ouarzazate war es richtig angenehm, mal wieder in ein modernes Stadthotel zu kommen. Wir hatten zwei Stunden Zeit, die wir für einen kleinen Imbiss am Hotelpool nutzten. Die Pizza war sehr lecker und im Schatten bei leichtem Wind am Pool zu sitzen und mit unseren Mitreisenden zu plaudern, war recht erholsam.

Der nachmittägliche Ausflug führte uns dann ein erstes Mal in die Souks nördlich des Gauklerplatzes. Zwar sind die Gassen breiter und die Häuser niedriger als in Fes, aber das Chaos schien mir deutlich intensiver. Obwohl es in Fes auch voll war, ging es, zumindest nach meiner Erinnerung, deutlich gelassener zu. Hinzu kam, dass in den hiesigen Souks auch noch Motorroller und Mofas sich durch die Gassen quetschen. Ansonsten gibt es auch hier alles, was man nicht braucht. Zumindest wir nicht. Schön aber auf jeden Fall die Dattel- und insbesondere die Olivenstände. Auf der Place Djemaa El Fna angekommen stellte ich fest, dass es bisher eher ruhig zugegangen war. Hier tummelten sich unzählige Gaukler, Musikanten, Schlangenbeschwörer, Leute mit Affen, Wahrsager und und und. Dazwischen natürlich viele Einheimische und noch mehr Touristen. Gegen 17:00 Uhr wurden auch noch die Garküchen aufgebaut. Die bestanden nicht wie so oft einfach aus einem Schubkarren. Stattdessen wurden große Pavillons aufgebaut. Gerade auch wegen der Musik herrschte auf dem Platz ein Höllenlärm. Wir bekamen eine Stunde Freigang, die wir nutzen wollten, um eine Tasche als Handgepäck zu erstehen. Ledertaschen kamen wohl auch hier wegen der traditionellen Gerbung nicht in Frage.
Nach ein paar Fehlversuchen entdeckten wir die Ecke mit den Taschen- und Koffergeschäften. Eine unserer Mitreisenden war schon erfolgreich gewesen. Wir konnten uns noch nicht entscheiden, wurden erst im nächsten Laden fündig und handelseinig. Dann wollte uns der junge Mann aber noch alles mögliche andere zeigen. Das führte uns in etwa fünf verschiedene Läden, die aber alle nur "Kruscht" hatten. An einem kleinen offenen Platz war er in die eine Richtung zum nächsten Laden vorausgeeilt, wir setzten uns winkend in die andere Richtung ab und kamen über ein paar Ecken wieder auf den Gauklerplatz zurück. Dort waren inzwischen die ersten Garküchen in Betrieb und der Zustrom der Besucher hielt an. Irgendwie war es genug.
Wir trafen noch einige aus der Gruppe, die sich in Richtung Hauptstraße bewegten, wo uns der Bus abholen sollte. Dabei musste man an den auf Gäste wartenden Pferdekutschen vorbei. Der Gestank nach Pferdekot und -urin war selbst auf der anderen Straßenseite noch extrem heftig.
Das Abendessen nahmen wir in dem kleinen Garten des Restaurants unseres Hotels ein. Zwar war es etwas schwierig, die Gruppe an die kleinen Runden Tische zu bringen, die wir auch zu mehreren zusammenstellten. Aber es war eine schöne Atmosphäre beim Abendessen. Dennoch zogen sich Johanna und ich schon bald nochmal an den Poolbereich zurück und tranken einen kleinen Absacker.

Marrakesch

Montag, 08. Oktober 2018

Das Frühstück heute hatte durchaus ein paar Besonderheiten zu bieten. Den Kaffee gab es aus den unsäglichen Nescafé-Maschinen. Dafür fand sich aber auf dem Buffet mal wieder Wurst und Käse. Und dann entdeckte ich die Karte auf dem Tisch, die darauf hinwies, dass man gegen Aufpreis auch andere Kaffeespezialitäten und Eierspeisen bekommen könne. Die 25 Dirham gönnte ich mir und bestellte ein Omelett mit Schinken. Das war etwa aufwändiger, weil der Junge mit den Rastalocken, der schon gestern Probleme hatte, eine Bestellung zu verstehen, nun auch hier im Frühstücksraum zugange war. Aber nach einer Weile bekam ich mein Omelett und nach Rückfrage auch mein Wechselgeld. Nur der Speck oder Schinken im Omelett bestand im wesentlichen aus Raucharomen.
Bereits 08:15 Uhr ging es wieder los, was seinen Grund hatte.
Bei einem ersten Stopp schauten wir uns aus dem umgebenden Garten das Minarett der Koutoubia-Moschee an. Dieses Ur-Minarett ist das einzige vollendete aus almohadischer Zeit. Die Giralda in Sevilla, die wir vor zwei Jahren gesehen hatten, gehört zur selben Generation. Sehr schön die Steinornamente die den Turm in Stockwerke gliedern. Auch stimmt irgendwie die Proportion zwischen Durchmesser und Höhe des Minaretts. Auf dem Rückweg verplauderte ich mich mit einer Mitreisenden und wir bemerkten erst ein Stück später, dass wir am Bus auf der anderen Straßenseite vorbei gelaufen waren.
Danach setzte uns der Bus am Eingang des Kasbah-Viertels ab, wo wir auf den Platz vor der Kasbah-Moschee erste Informationen, was uns gleich erwarten sollte, bekamen. 08:50 Uhr, also 10 min vor der offiziellen Öffnungszeit standen wir vor dem Seiteneingang zur den Saadier-Gräbern, so dass wir, sobald das Tor aufging, die ersten drinnen waren. In einem unregelmäßigen Innenhof zwischen Mauern und der Moschee konnten wir eine Reihe von Gräbern erkennen, ersichtlich durch eine Mosaikplatte und darauf eine Art Grabstein, der wie ein länglicher steinerner Giebel aussah. Das Mausoleum von Ahmed El Mansour ist in die Gebäudestruktur eingefügt, das seiner Frau steht zumindest an drei Seiten frei. Im Inneren des Mausoleums von Ahmed El Mansour eine Pracht aus Mosaiken, Stukaturen und Zedernholzschnitzereien, in der Reihenfolge von unten nach oben. Nur zwei schmale Zugänge lassen einen Blick in das Innere zu, so dass wir uns in Reih und Glied anstellten. An dem zweiten Mausoleum erläuterte unser Reiseleiter die Bedeutung der Mosaike. Was eigentlich wie eine Blüte aussieht und man sehr häufig bei den Mosaiken sehen kann, basiert im Grunde auf einem strich- oder pfeilförmigen Symbol, das aus dem arabischen Buchstaben Alif (A) abgeleitet ist. Dieses wird gespiegelt, gedreht, vervielfältigt und daraus entsteht das Gebilde, das wir auf den ersten Blick erkennen.
Inzwischen hatte sich der Hof sichtlich gefüllt. Aber sollten sich die Spätaufsteher gegenseitig auf den Füßen stehen, wir waren schon wieder weiter.
Schon während der ganzen Reise wartete ich auf den angekündigte Besuch eines Gewürzhandels. Der stand nun endlich auf dem Programm. Nicht so, wie wir sie in den Souks gesehen hatten und wo die Gewürze offen aufgetürmt waren. Das Geschäft sah eher wie eine Apotheke aus. Überall an den Wänden standen gleich große Gläser auf Regalen mit allen möglichen Kräutern, bunten Flüssigkeiten oder Pulvern darin.
In einem Raum erläuterte ein ziemlich gut Deutsch sprechender Mitarbeiter eine Reihe von Gewürzen, Kosmetika, kosmetisches und Speise-Arganöl und (tatsächlich) echten Safran. All das bekamen wir zumindest zum Riechen. Man konnte dabei echt noch etwas Neues lernen. Etwa, dass Schwarzkümmel in einem Papiertaschentuch leicht gerieben seine Öle freisetzt. Das stieg recht stark in die Nase. Das nächste Mal, wenn ich Schwarzkümmel zum Kochen verwende, werde ich ihn wohl tatsächlich etwas anmörsern. Überhaupt war mal wieder alles Mögliche für alle denkbaren Krankheiten gut. Aber das ist ja ok. Am Ende bekam jeder Interessent ein Körbchen, dann wurden die verschiedene Produkte noch einmal durchgegangen und jeder füllte, was er mochte, ich sein oder ihr Körbchen. Und natürlich war auch unser Körbchen ganz gut gefüllt.
Die letzten paar hundert Meter zum Bahia-Palast mussten wir die sich zunehmend mit Einheimischen und Touristen füllenden Straßen entlang laufen. An der langen Schlange vor dem Kassenhäuschen kamen wir aber zügig vorbei. Der Palast stammt aus dem 19. Jh., erinnerte mich aber ob seiner Struktur etwas an die Alhambra. Im Grunde setzt sich der Palast aus mehreren Komplexen zusammen, bei denen sich jeweils vier Räume um einen zentralen Garten oder Hof gruppieren. Die Struktur ist damit ähnlich der Riad-Häuser. Die Komplexe sind über verwinkelte Gänge miteinander verbunden.
Wir schauten uns verschiedene der Höfe an. Erstaunlich die Unterschiede. Ganz leere Innenhöfe, wo lediglich etwas Farbe an den Tür- und Fensterlaibungen Abwechslung vom Weiß schufen. Dann natürlich die Garten-Innenhöfe, üppig bewachsen in der 4x4 Struktur oder teilweise fraktal mit einer 4 x 4 Struktur innerhalb der großen Struktur. Und der große Innenhof, fast spanisch mit den bunten Holzgittern unter den Dächern der Arkaden am Platzrand. Drei dekorative Beckenbrunnen reihten sich in dem länglichen Hof. Irgendwie hatten die Touristen alle etwas Scheu, den Hof zu betreten. Lediglich ein paar gingen auf den Hof, um ein Foto zu machen, kehrten am schnell wieder an den Rand zurück. Wir tauchten wieder in die Gassen der Medina und der Souks ein. Eigentlich wäre das dort deutlich entspannter, wenn nicht ständig Mofas und Motorroller auch noch durch die engen Gassen wollten. In einer ruhigen Seitenstraße kamen wir zu einen Riad-Hotel. Im Erdgeschoß fand gerade ein Kochkurs für eine Touristengruppe statt. Wir stiegen aber hinauf bis auf die Dachterrasse. Dort war Ruhe, ein Lüftchen und gemütliche Sitzgelegenheiten. Ein echter Ort zum Ausspannen nach der Hektik unten in den Gassen. Da war mir auf den letzten Metern spürbar der Kreislauf abhandengekommen. Es gab Minztee und Plätzchen und unser Reiseleiter verteilte die Liste mit den Literaturempfehlungen und sprach diese auch durch.
Wieder am Hotel erfolgte zunächst noch im Bus die Ansprache und Übergabe der Sammlung an unseren Fahrer und den Traceur. Die Sammlung für unseren Reiseleiter wollten wir erst am Abend übergeben.
Manche machten sich gleich wieder, wie empfohlen, auf den Weg zum Jardin Majorelle. Wir wollten aber erst einmal eine kleine Ruhepause im Hotel einlegen. Davor war aber Aufregung. Einer der Aufzüge war im Keller blockiert (er wurde gerade gestrichen). Also, weil keiner noch länger warten wollten, füllten wir die zweite Kabine recht dicht. Der Aufzug machte einen Hopser, sackte ab, machte noch ein paar Hopser, sackte weiter ab und stand still. Durch Betätigen der Alarmglocke, Rufen und Klopfen machten wir auf uns aufmerksam. Zum Glück reagierten die Hotelangestellten recht schnell und schon nach ein paar Minuten wurde von außen die Tür geöffnet. Ein Stück über dem Boden des Kellers konnte wir aus dem Aufzug springen und, nun über die Treppen, in unser Zimmer gelangen.

Nach einer Ruhepause im Poolbereich nahmen wir ein Taxi zum Jardin Majorelle.
Der von Yves Saint Laurent gestaltete Garten ist zwar nicht groß, aber sehr schön angelegt. Die Pfade winden sich durch Bereiche mit verschiedensten Kakteen, durch Bambushaine und Palmengruppen. Überall verteilt stehen bunte große Blumentöpfe. Ein blau gerandeter Wasserlauf führt auf einen Seerosenteich zu, hinter dem sich ein Pavillon anschließt. Obwohl sich doch relativ viele Touristen durch den Garten bewegten, war es nicht hektisch oder laut. Irgendwie wirkt der Garten auf die meisten Anwesenden beruhigend.
Das kleine Berbermuseum inmitten des Gartens war sensationell schön. Zunächst einmal durch die Gestaltung mit einem warmen wohlriechenden Holz. Dann aber auch durch die sehr schönen ausgestellten Stücke aus vielen Lebensbereichen der Berber. Musikinstrumente, Ritualwaffen, Töpfereien, Geräte zur Wollverarbeitung und anderes. Ganz besonders dargeboten wird der Raum mit Berberschmuck. Die Decke scheint wie ein nächtlicher Himmel in der Wüste, verspiegelte Wände schaffen Weite in dem abgedunkelten runden Raum. Davor in Vitrinen und meist auch noch auf einer bis zur Brust reichenden "Schaufensterpuppe" sind die Ensembles mit Berberschmuck dargestellt.
Schließlich noch eine zwei Reihen Puppen mit verschiedener Berbertracht. Alles in allem ein kleines, aber feines Museum. Die Sachen sind alle in Französisch beschriftet. Es gibt aber auch Blätter mit Übersetzungen. Ausnahmsweise sparte ich mir das und versuchte die Dinge, die ich nicht direkt erkennen konnte, aus der französischen Beschreibung zu interpretieren.
Nach dem Abendessen fassten zwei Mitreisende die Stimmung der Gruppe, das Erlebte und insbesondere unser aller Dank an unseren fantastischen Reiseleiter zusammen. Dabei wurden natürlich nun auch von Seiten der Gruppe Koran und Nasreddin zitiert. Unser Reiseleiter revanchiere sich ebenfalls mit einer letzten Nasreddin Geschichte und verteilte kleine Mosaiksterne an die Gruppe.
Relativ schnell löste sich die Runde auf, obwohl die Abfahrtszeit zum Flughafen mit 08:00 Uhr recht entspannt angesetzt war.

Heimreise

Dienstag, 09. Oktober 2018

Der überwiegende Teil der Gruppe hatte die Flüge von Marrakesch über Casablanca nach Frankfurt und von da aus teilweise weiter.
Trotzdem waren die drei anderen, die später am Tag fliegen sollten, zur Verabschiedung da. Von unseren (Wahl-)Schweizern, die noch ein paar Tage in Marrakesch bleiben wollten, hatten wir uns schon am Abend verabschiedet. Zum Flughafen waren es nur ein paar Minuten. Etwas Aufregung entstand allerdings beim Check-in, weil das Gepäckband hinter den Schaltern nicht funktionierte. Mit etwas mulmigem Gefühl ließen wir unsere Koffer am Check-in Schalter zurück.
Die Sicherheitskontrolle, Ausreise und noch mehrmalige Passkontrollen zogen sich etwas hin. Leider hatten wir nicht berücksichtigt, dass es nur in der Check-in Halle Bankschalter zum Zurücktauschen unserer überzählien Dirhams gab. Am Ende ohne wirklichen Stress konnten wir den pünktlichen 25min Flug nach Casablanca antreten. Dort wurden wir direkt zu den Gates geschleust, ohne dass wir nochmal durch eine Sicherheitskontrolle mussten.
Der Flug nach Frankfurt war ebenfalls problemlos und pünktlich, außer dass das Kabinenpersonal meinte, im Flugzeug ein Wüstenklima einstellen zu müssen.
Nach dem Aussteigen konnten sich nochmal alle von unserem Reiseleiter verabschieden. Die übrige Verabschiedung fand dann am Gepäckband statt, was in einiger Hektik geschah, da das Gepäck in rekordverdächtiger Zeit ankam. Gegen 19:30 Uhr waren wir schließlich zu Hause.

Reiseweg

Die Stationen unserer Rundreise