Reisebericht nach 17 Jahren
Ende März / Anfang April 1997 machten wir eine Studienreise nach Indien (Rajasthan, Agra, Varanasi, Khajuraho und Delhi mit anschließendem Badeurlaub bei Goa).
Warum erst jetzt nach 17 Jahren die Veröffentlichung auf unserer Website? Nun zum einen hatte ich schlicht vergessen, dass ich damals einen Reisebericht geschrieben hatte.
Erst durch eine Konversation mit einem Mitarbeiter eines Kunden, bei dem ich gerade ein Projekt mache, brachte den Stein ins Rollen. Wir hatten uns über das Thema Fotografieren unterhalten und ich hatte ihm
einen Link zu unserer Website geschickt. Dort gibt es auch einen Bericht über eine Dienstreise nach Jamshedpur. Da der Kollege indischer Abstammung ist, unterhielten wir uns eben über Indien und auch
über unsere Rundreise.
Das wiederum nahm ich zum Anlass nicht nur die gescannten Analogbilder anzuschauen, sondern auch nach den unfertigen Projekt-Assets zu schauen. Dabei entdeckte ich eben auch
den Reisebericht und beschloss spontan, dass das eine Webseite geben muss.
Damals hatte ich Reiseberichte noch per Hand geschrieben und erst später eingetippt. Ebenso entstanden die Bilder ursprünglich auf Dia-Film mit meiner geliebten Canon T90. Vor einigen Jahren
hatte ich die Dias gescannt. Die Videos waren mit meinem ersten Camcorder auf Band entstanden.
Ich verzichte an dieser Stelle auf jegliche Nachbearbeitung, weil es mir wichtiger ist, dass das Material überhaupt auf der Website erscheint.
Anreise
Sonntag, 23.03.1997
Nach dem üblichen Urlaubsvorbereitungschaos bringt uns Papa um 9:45 Uhr zum Flughafen. Mama ist noch zu schwach, um mitzufahren. Am Gate beginnt dann das Rätselraten, wer wohl zur Gruppe gehört, was sich aber als schwierig herausstellt, weil keiner irgendeine Meier's-Kennung trägt. Kurz nach 12:00 Uhr sichten wir dann die Reiseleiterin. Einige Zeit später sammelt sie die Pässe kurzzeitig ein, um eine Paßliste für die Einreise und die Hotels zu erstellen. Bei der Gelegenheit sehen wir dann erstmalig einige der Gruppe. Der Flug verläuft weitgehend ereignislos. Bemerkenswert ist nur die Enge der Sitze (wenn man sonst Business-Class gewohnt ist) und der Service, der zu wünschen übrig läßt. Bei Mittagessen ist die Auswahl zwischen Hühnchen und vegetarischem Gericht bereits vor unserer Reihe 37 keine mehr. Kommentarlos bekommen wir dann das vegetarische Gericht vorgesetzt. Allerdings war dieses recht schmackhaft. Etwas mehr als sieben Stunden später sammelt sich nach der Ankunft in Delhi die Gruppe zum ersten Mal. Ein Eindruck kann dabei noch nicht gewonnen werden. Auf dem Weg zum Bus laufe ich zum ersten (und einzigen) Mal in die Dienstleistungs-Trinkgeld-Falle: Als der Gepäckstapel auf meinem Wagen zu rutschen beginnt, springt ein Gepäckträger herbei, hält die Gepäckstücke fest und schiebt schließlich den Wagen mit. Keine Chance, ihn loszuwerden. Kurz vor dem Bus stellt er noch die Koffer vom Wagen herunter und schleppt sie über den Gehweg. Als ich ihm dann erkläre, daß ich keine Rupien habe, meint er, 5 Dollar wären auch in Ordnung. Auf der Fahrt zu Hotel erklärt die Reiseleiterin Christine Gryszyk, daß die für den nächsten Morgen geplante Rundfahrt durch Delhi ausfallen muß. Aufgrund des Holi-Festes seien alle Straßen verstopft und die Sitte, jeden und alles mit Farbe zu überschütten sei auch nicht unbedingt als Einstiegsveranstaltung für Touristen geeignet. Gegen 3:00 Uhr morgens kommen checken wir im Hyatt Regency in Delhi ein, tauschen gleich mal Geld, beziehen unser Zimmer und schlafen uns erst einmal aus.