Mittwoch, 13.10.2010 - Etappe 1
Der Wasserhahn am Wasserfall
Gegen 9:30 Uhr sammelte ich Hermann ein und ziemlich pünktlich waren
wir am Zielort. Im Hotelrestaurant warteten wir zusammen mit einem Ehepaar,
die auch gerade angereist waren, bei einer Tasse Kaffee auf unsere Zimmer.
In der Zwischenzeit gaben uns der Seniorchef und die dann auch eingetroffene
Juniorchefin erste Informationen bzgl. Weg zum Anfang des Seensteigs, Fahrplan
der öffentlichen Verkehrsmittel etc.
Schließlich konnten wir unsere Zimmer beziehen und nachdem ich umgezogen
war und meinen Rucksack gepackt hatte, konnten wir gegen 12:20 Uhr endlich
aufbrechen.
Trotz der Erklärungen war es erst mal etwas schwierig durch den Ort den
Weg Richtung Sankenbach zu finden. Nach zahlreichen Blicken auf die Wander-
und die Ortskarte waren wir schließlich auf dem Weg, der erst entlang von
Wiesen, dann noch an ein paar Häusern vorbei und schließlich am Sankenbach
entlang führte.
Nach einer Weile erreichten wir dann den ersten See auf dem Seensteig, den
Sankenbachsee. Dieser existiert in seiner jetzigen Form erst 30 Jahre, nachdem
1980 der Damm am talwärtigen Rand des Sankenbachkessels wieder aufgeschüttet
worden war. Hier legten wir eine erste kurze Pause ein.
Sankenbachsee
Auf der anderen Seite des Sees ging es dann recht steil auf einem Waldpfad
nach oben, wo sich unterhalb der Sankenbachwasserfälle ein Steg mit einem
gedeckten Aussichtsstand befindet. Von dort schaut man direkt auf den unteren
Teil des zweistufigen Wasserfalls. Der Vater einer Familie, die kurz vor
uns von oben dort eingetroffen war, erklärte seinen Kindern, dass der Grund
für das spärliche Rinnsal der fehlende Regen der letzten Zeit sei. Nun ja,
ein weiteres Stück weiter hinauf gibt es eine Brücke über den Bach zwischen
der ersten und zweiten Stufe des Wasserfalls. Die obere Stufe sammelt das
Wasser in einem kleinen Felsenbecken. Auf der Brücke fiel mir ein schräger
Balken auf. An seinem unteren Ende entdeckte ich eine Kette und die wiederum
war an einem Schieber befestigt, der das Wasserbecken absperrte. Der Hebelbalken
war nicht gesichert, so dass ich damit den Schieber öffnen und den Wasserfall
in Gang setzen konnte. Der Schieber schloss danach nicht mehr so ganz und
insofern war sowieso mehr als nur das ursprüngliche Rinnsal unterwegs. Hinzu
kam dann, dass das kleine Mädchen, das mit Oma und Mutter (die noch ein
zweites Kind in einem Tragegestell dabei hatte) unterwegs war, wohl mit
Hilfe ihrer Mutter den Wasserfall noch einige Male in Gange setzte. Hoffentlich
war der kleine Stauteich am Ende der Aktion nicht völlig leer gelaufen.
Sankenbach-Wasserfall
Nach einem weiteren steilen Anstieg kamen wir an die Wasserfallhütte. Von
da an ging es im Wesentlichen auf derselben Höhenlinie und nun meist auf
Waldwirtschaftswegen weiter.
Am Rand des Ortes Kniebis vorbei erreichten wir schließlich die Aussichtsplattform
über dem Ellbachsee.
Von den dortigen 921 m ging es dann steil bergab, wieder auf Waldpfaden
zum Ellbachsee auf 772 m.
Ellbachsee
Ursprünglich hatte ich mir ja überlegt, statt mit dem Bus von Mitteltal
zurück nach Baiersbronn die paar Kilometer auch zu laufen. Inzwischen war
es aber 15:30 Uhr geworden, wir hatten noch ein ganzes Stück vor uns und
Hermann sah recht angestrengt aus. Hinzu kam, dass er auf den Waldpfaden
nach unten Schwierigkeiten mit seiner Brille hatte und wir daher nicht so
recht vorwärts kamen.
Ein Stück unterhalb des Ellbachsees hatte man die Möglichkeit, entweder
den Weg über die Forststraßen zu nehmen oder aber den Seensteig Abenteuerpfad.
Wir entschieden uns für letzteren und hatten damit 500 m im wörtlichen Sinne
„über Stock und Stein“ vor uns. Teilweise war der Pfad zwischen kleinen
Tannen, großen Steinen und Felsen und vertrockneten Farnen kaum zu erkennen.
Hinzu kam, dass anscheinend hier überall Rinnsale fließen. Hat uns aber
auf jeden Fall mehr Spaß gemacht als einen normalen Forstweg zu laufen.
Der weitere Weg nach unten führte dann immer am Ellbach entlang, wo wir
uns über die schwarze Wasserleitung wunderten, die die ganze Zeit neben
dem Bach verlief.
Schließlich erreichten wir das Wildgehege, wo ich erst einmal eine Weile
damit verbrachte, den Hirsch und die Rehe zu fotografieren, obwohl das Licht
dafür eigentlich nicht mehr richtig ausreichte.
Wildgehege Ellbach
Hier am Wildgehege endete die erste Etappe des Seensteigs. Allerdings hatten
wir noch zwei Kilometer bis zur Bushaltestelle in Mitteltal vor uns. Gleich
nach dem Wildgehege wurde dann am Ortsanfang von Mitteltal klar, wofür die
Wasserleitung gut war. Mit dem Wasser wurden nämlich die hier gelagerten
Baumstämme nass gehalten.
Nach der Einmündung des Ellbach in die Murg hatten wir auch die Hauptstraße
und die Bushaltestelle erreicht. Der Bus kam bereits nach ein paar Minuten
und kurze Zeit später waren wir dann wieder im Hotel. Das Restaurant hatte
ja am Mittwoch Ruhetag und wir standen damit vor der Aufgabe, ein Lokal
für das Abendessen zu finden. Auf meinem Weg zum Zimmer traf ich die Juniorchefin
und fragte sie nach Optionen. Sie empfahl uns direkt das Restaurant des
Hotels Rose am Ende derselben Straße, wo wir später dann auch hingingen.
Hermann entschied sich für Suppe mit Maultäschle und Schwabenteller, ich
mich für Pfifferlingrahmsuppe und Zwiebelrostbraten. Das Essen war wirklich
lecker und so konnten wir gestärkt auf die nächsten Etappen blicken.
Auf dem Zimmer prüfte ich nochmal die Wettervorhersage sowohl auf wetter.de
als auch auf wetter.com. Das Wetter sah nicht eben vielversprechend für
das Wochenende aus. Mit dem Regen am Samstag waren sich beide Websites einig.
Bei Sonntag schwankten die Vorhersagen zwischen Regen und leichtem Schneefall!
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