Offizielle Wegstrecke: 18 km
Gemessene Wegstrecke: 23,7 km
Gesamtzeit: 07:15
Zeit in Bewegung: 04:49
Mittlere Gesamtgeschw.: 3,270 km/h
Mittlere Geschw. in Bewegung: 4,915 km/h
Die Satteleihütte liegt nicht auf der offiziellen Route.
Nach einem letzten ausführlichen Frühstück checkten wir aus. Aus der
ungefähren Lage der Sattelei-Hütte, der Gesamtentfernung von
Schönmünzach aus und meiner Gehgeschwindigkeit vom Vortrag meinte ich
optimistisch, dass ich so gegen 13:00 bis 13:30 Uhr an der Hütte
ankommen würde, wo Hermann auf mich warten wollte. Er plante, noch etwas
im Hotel zu bleiben und dann direkt von Baiersbronn zur Satteleihütte zu
laufen.
Mit der Straßenbahn war ich dann ziemlich genau gegen 9:30 Uhr wieder am
Bahnhof in Schönmünzach. Zum Glück stimmte der Wetterbericht für heute
oder zumindest für meine Strecke weitestgehend nicht. Zwar war es stark
bewölkt und kalt, aber es regnete zumindest nicht.
Die Fortsetzung des Weges von der Straßenkreuzung aus hatte ich
schon gestern gesehen.
Auf dem kurzen Anstieg nach oben war ich mir einige Male unsicher, wo es
denn jetzt weiterginge. Die Seensteig-Zeichen waren an einigen
Wegkreuzungen nicht unmittelbar an der Stelle, an der auch die Wegweiser
angebracht waren, sondern ein ganzes Stück den (richtigen) Weg runter.
Das führte dann auch dazu, dass ich auch mal 100 Meter zurücklaufen
musste. Mir war aufgefallen, dass der Weg entlang der Straße und
Straßenbahnlinie (natürlich eine Ecke weiter oben) führte, statt entlang
der Schönmünz. Also wieder zurück und tatsächlich 20 m hinter der
Kreuzung das Seensteig-Zeichen wieder gefunden.
Nach einem ziemlichen weiteren Anstieg kam ich schließlich bei einer
Wiese mit einer Schafherde an.
Nach einem kurzen Stück Fahrweg und einem jetzt natürlich
trockengelegten Kneipbecken zog sich der Weg dann durch den Wald und 150
Höhenmeter zum Huzenbacher See. Zwischendurch fand ich, dass es doch
etwas windig wäre und wechselte meine Fleecejacke gegen den äußeren Teil
meiner Jacke.
Nach den über 10 km flachen Schotterwegs gestern konnte ich mich heute
nun wirklich nicht beklagen. Zum einen war das Höhenprofil heute den
ganzen Tag über durchaus anspruchsvoll, was mich das erste Mal in dieser
Woche zum Schwitzen brachte und das mehrfach. Zum anderen änderte sich
der Charakter der Wege ständig. Der Anteil von offenen geschotterten
Forstrassen war vernachlässigbar gering. Schmale Pfade am Berghang
hinauf und hinunter, Waldwege im Hochwald, Pfade im Niedrigwald bzw.
zwischen Farnen, Gras und jungen Bäumen, alles war geboten. Für mich war
der letzte Tag von den Wegen her der anspruchsvollste, aber
interessanteste und schönste Teil des Seensteiges.
Der Weg begleitete nun den Tonbach ein ganzes Stück. Anders allerdings
als gestern, verlief hier der Weg teilweise im Wald, teilweise auf
Wiesen und überquert den Bach auf Holzbrücken einige Male. Keine Spur
von Langeweile.
Dann begann die „Hotelmeile“ von Tonbach. Als erstes fiel mir ein Haus
auf, das scheinbar auf einem Stahlgerüst in der Luft schwebte. Näheres
Hinsehen und die auf der Wiese angebrachte Informationstafel ergab, dass
es sich um die zukünftige Baumhaussauna des dahinter liegenden Hotels
handelte. Den Baum gab es zwar auch, im Wesentlichen ruht das Blockhaus
aber auf einer massiven Betonsäule. Jedenfalls ein bemerkenswerter
Einfall.
Nach der Liegewiese ein Stück den Hang einer Ziegenwiese hoch konnte ich
das ganze Ausmaß des Hotel Traube, Traumziel eines jeden Gourmets (und
damit auch meines), am gegenüberliegenden Talhang überblicken. Aber
statt 3-Sterne-Menü war andere körperliche Anstrengung angesagt.
Durch den Wald ging es nun wieder über 150 Höhenmeter nach oben.
Inzwischen war es auch relativ spät geworden und da ich Hermann nicht zu
lange alleine warten lassen wollte, legte ich noch einen Zahn zu. Als
schließlich die Wegweiser Seensteig und zur Sattlei auseinanderliefen,
folgte ich dem Hinweis zur Satteleihütte. Dazu ging es dann erst nochmal
ein Stück nach oben, bevor der dann breite Weg wieder 50 Meter nach
unten zur Satteleihütte abfiel. Ziemlich fertig kam ich schließlich dort
um 14:30 Uhr an.