Offizielle Wegstrecke: 17 km (zzgl. 2 km von der Haltestelle Mitteltal bis zum Wildgehege)
Gemessene Wegstrecke: 20,3 km
Gesamtzeit: 07:24
Zeit in Bewegung: 05:30
Mittlere Gesamtgeschw.: 2,741 km/h
Mittlere Geschw. in Bewegung: 3,692 km/h
Das letzten 4 km war ich alleine unterwegs
Nach einem leckeren Frühstück inklusive Joghurt mit frisch in der Körnermühle
gemahlenem Getreide machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Hermann
versorgte sich in der Metzgerei noch prophylaktisch mit einem Vesper. An
der Bushaltestelle wollten wir schon in den ersten Bus einsteigen, weil
es derselbe Busfahrer war wie am Abend zuvor. Der hatte uns aber wohl auch
erkannt und fragte nochmal nach unserem Ziel. Dabei stellte sich heraus,
dass wir im Begriff waren, den falschen Bus zu besteigen. Unser Bus nach
Mitteltal kam aber direkt dahinter und so waren wir dann doch einige Minuten
später an der Haltestelle beim Hotel Lamm.
Die Idee vom gestrigen Abend, Bilder in der Morgensonne von Gegend, Holzlager und Wildgehege zu machen, zerschlug sich angesichts des Nebels, der im Tal hing.
Hinter dem Wildgehege ging der Weg dann erst mal zügig durch den Wald bergauf. Oben legten wir eine kurze Pause ein, zu der sich dann ein paar Meter weiter beim Grubensattel eine zweite gesellte. Dort entdeckte ich nämliche eine der Himmelsliegen. Ich lag und Hermann fotografierte.
In der Sonne war das auch recht angenehm, auf den Liegen in den Himmel
zu schauen. Wenn die denn nicht so feucht gewesen wären. Allerdings waren
wir aber auch auf einer Höhe, auf der wir den Nebel unter uns gelassen hatten.
Den Rest des Tages bewegten wir uns bei zwar kühlen Temperaturen, aber angenehmen
Sonnenschein.
Vom Grubensattel zog sich dann der Weg sanft bergauf, immer auf geschotterten
Forstwegen. Schließlich erreichten wir die B500, die Schwarzwaldhochstraße,
überquerten diese bei der Zollstockhütte und liefen dann im Wald parallel
zur Straße.
Bei der „Zuflucht“ erreichten wir wieder die Straße, wo wir auf der anderen
Seite den weiteren Weg suchten. Ein Wagen mit BC Kennzeichen hielt bei uns
und eine Frau fragte uns, ob wir wüssten, wo der 1000 m Weg sei. Da wäre
auch ein Hotel in der Nähe. Wir gaben zu, das nicht wissen, auch wenn uns
die Frau, nach eigenen Aussagen, für kompetent eingeschätzt hatte. Wir schickten
sie jedenfalls zurück zur Alexanderschanze. Später stellte sich dann der
mehrfache Irrtum heraus. Zum einen waren wir mitnichten schon auf der B500,
sondern auf der L402. Und am Ende des Tages konnte ich mit eigenen Augen
das Hotel Schliffkopf und den dahinter befindlichen 1000 m-Weg sehen. Ich
hoffe, die Frau fand auch das Ziel, trotz unserer konfusen Hilfe.
Für uns ging es jedenfalls erst mal wieder bergab und nach ein paar Metern
tatsächlich über die B500.
Hermann war ganz traurig, dass die morgens erkämpften Höhenmeter nun alle
wieder abgegeben werden musste. Was umso schlimmer war, als wir wussten,
dass das Ziel der heutigen Etappe der auf 1054 m liegende Schliffkopf war.
Auf jeden Fall freuten wir uns aber auf den einzigen See der heutigen Tour,
dem Buhlbachsee. Der Bach, der uns weiter unten bei unserem Abstieg begleitete,
schien das Ziel anzuvisieren. Nach einigen Schwenks und weitere Abstiegen
erreichten wir schließlich einen Punkt, wo es mal wieder Unsicherheiten
bezüglich der Wegführung gab. Ein ausführlicher Blick auf die Karte verwirrte
uns dann noch mehr. Der Abgleich der Gelände- und Wegformationen mit der
Karte ergab nämlich, dass der See eigentlich schon hinter uns lag. Bemerkt
hatten wir allerdings überhaupt nichts. Umkehren wollten wir natürlich auch
nicht. Und so blieb uns nur etwas Frustration und der Wille, am Abend auf
der Karte zu ermitteln, wo wir denn den See verpasst hatten.
Nun galt es, die verlorenen Höhenmeter im engen Taleinschnitt des Spaltbächles
wieder zurück zu gewinnen. Der Bach führte nach oben hin immer weniger Wasser.
Schließlich erreichten wir wieder einen geschotterten Forstweg, wo gerade
ein Sattelzug weitere Schotter nach oben schaffte. Auf diesem Weg ging es
dann weiter nach oben, bis wir wieder die B500 und den Parkplatz am Lotharpfad
erreichten.
Fast 11 Jahre war es jetzt her, dass wir am zweiten Weihnachtsfeiertag nach
Pforzheim zu meinen Schwiegereltern aufgebrochen waren, uns in Forst über
den starken Wind wunderten und schließlich hinter Bauschlott in der Senke
durch umstürzende Bäume gezwungen wurden, alternative Strecken über Ruit
zu finden.
Hier im Schwarzwald hatte Lothar noch schwerer gewütet und an der Stelle,
wo wir gerade ankamen, hat man einen Pfad durch die Schneise angelegt, die
Lothar geschlagen hatte.
Aber erst einmal galt es für Hermann einen Rücktransport zu finden. Seine
Zerrung in der Leistengegend, die ihn wohl am Vortag ereilt hatte, war inzwischen
zu schmerzhaft geworden. Zum Glück befindet sich am Parkplatz eine Bushaltestelle
und wir konnten mit Hilfe der Fahrpläne eine Route zurück nach Baiersbronn
ermitteln.
Ich machte mich dann erst mal auf den Lotharpfad. Der zieht sich eben durch
den damals verwüsteten Bergrücken. Holzbohlen führen sowohl an Wurzelstöcken
als auch an neuen Bäumen vorbei, bzw. direkt darüber hinweg. Dies wird mit
kleinen Leiterbrücken erledigt. Dazwischen auch immer wieder Aussichtspunkte,
an denen man die Reste der ursprünglichen, als auch die neue Vegetation
im Zusammenspiel beobachten kann.