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November 2011:
Version des Reiseberichts mit Bildern.

Oltrarno

Wie beschlossen, peppten wir das Frühstück mit dem Prosecco auf, bevor wir die heutige Tour Richtung Oltrarno begannen. Auf halbem Weg zum Arno, wo wir zwischen den Häusern den Turm des Palazzo Vecchio entdeckten, kamen Annette und ich dann auf die Idee, den „Referenzhimmel“ aufzunehmen. Heute hatten wir nämlich einen richtig strahlend blauen Himmel.

Ponte Vecchio
Ponte Vecchio
Ponte Vecchio
Ponte Vecchio

Ponte Vecchio
Johanna und Roman beim Schmuckkauf auf der Ponte Vecchio

Am Arno entlang erreichten wir die Ponte Vecchio. Da ich etwas zurück geblieben war, um die Brücke zu fotografieren, musste ich erst den Rest der Truppe suchen. Wie zu erwarten war Johanna bei den Schmuckläden hängen geblieben. Im Laden auf der anderen Straßenseite entdeckte sie einen sehr filigranen scheibenförmigen Kettenanhänger aus Silber mit pinkfarbenem Gold beschichtet. Drinnen im Laden ging die Suche nach Stücken weiter. Schließlich landeten wir bei Arm- und Halskette, deren Kettenglieder aus ca. 1,5 – 2,5 cm durchmessenden Ringen bestanden. Hier war das Silber abwechseln mit verschiedenfarbigen Goldsorten beschichtet. Der Preis der Kombination lag allerdings auch erheblich über dem des ursprünglich in’s Auge gefassten Anhängers. Damit war auch das Thema Geburtstagsgeschenk erledigt.


Die schmale Straße Richtung Palazzo Pitti war schon ganz ordentlich mit Touristen gefüllt, die sich allerdings vor dem Palazzo mit seiner riesigen Auffahrt und dem aus grobem Belag bestehenden Platz ziemlich verteilten.

Palazzo Pitti
Palazzo Pitti

Während die Frauen mit irgendwelchen Hunden spielten, besorgten Fritz und ich schon mal die Tickets für die Boboli-Gärten. Dorthin gelangten wir durch einen der Innenhöfe und einen kurzen steilen Anstieg.

Palazzo Pitti und Boboli-Gärten
Palazzo Pitti und Boboli-Gärten

Oben auf der Höhe des Amphitheaters angekommen wurde klar, dass der Park in Richtung Neptunbrunnen und dem Fort auf der Höhe doch ganz erheblich anstieg. Während Auerts schon mal nach oben marschierten, blieben wir auf der Ebene, weil ich eigentlich zu dem in Richtung der anderen Achse liegenden kleinen See wollte. Nach kurzem Weg durch die fast labyrinthartigen Wege erreichten wir die Zypressenallee, die sich aber ebenfalls als sehr steil zum Teich abfallender und Richtung Zentralachse ansteigender Weg herausstellte.


Boboli-Gärten
Isolotto mit Ozean-Brunnen

Johanna wartete erst mal auf einer Bank und ich stieg hinab zu dem kleinen Teich mit der Figur in der Mitte. Die Brücken zu der zentralen Insel und diese selbst waren umstanden mit Zitronenbäumen in Terrakotta-Kübeln. Weitere Steinfiguren schmückten die Tore zu den Brücken. Auch entlang der Zypressen-Allee standen alle paar Meter fast verborgen in den Büschen und unter den Bäumen zahlreiche klassische Statuen auf Sockeln. Im Park verteilt fanden sich aber auch moderne Skulpturen, was zu einem reizvollen Kontrastprogramm führte.


Nach dem letzten steilen Stück der Zypressen-Allee stellten wir fest, dass das Gelände doch noch stärker onduliert ist, als erwartet. Vom Anfang der Zypressen-Allee fällt das Gelände in einen Einschnitt zum Neptunbrunnen ab, zu dem man eigentlich vom Amphitheater her kommt. Weiter hinauf geht es zum Gipfel und Endpunkt dieser Parkachse mit einer weiteren Statue. Auf dieser Höhe befindet sich auch das Fort und oben bei der Statue winkte Fritz.

Boboli-Gärten
Neptunbrunnen und Palazzo Pitti

Johanna blieb auf einer Bank im Schatten während ich mich an den Aufstieg zu den beiden machte. Eigentlich wollten wir zumindest einen Blick in das Fort werfen, das war aber wegen Restaurierung geschlossen. Den Weg hinüber zu den Bandini-Gärten scheuten wir dann doch.

Also sammelten wir Johanna ein und machten uns an den Abstieg hinunter zum Amphitheater. Zum Ausgang mussten wir noch eine Schleife drehen auf der wir auch an einer kleinen Grotte mit Ziegenskulpturen vorbei kamen. Zurück im Innenhof des Palazzos fielen wir durstig in das Museumscafé ein und stärkten uns mit einem Bierchen und einem kleinen Snack.

San Miniato al Monte
San Miniato al Monte

Nächster Programmpunkt für den heutigen Sonntag sollten die Kirche San Miniato al Monte und die Piazzale Michaelangelo sein. Wie der Name schon verrät, liegen beide auf einem Hügel. Die Kirche dabei etwa auf derselben Höhe wie das Fort. Wir überlegten uns, ob wir erst  unten am Arno entlang laufen sollten, um dann eine Fahrmöglichkeit hinauf zu finden, oder ob es eine andere Möglichkeit direkt von der Ponte Vecchio aus gäbe. Die fanden wir in Form eines Taxis, das Johanna und Annette zur San Miniato brachte. Fritz und ich machten uns auf den in meinem Reiseführer beschriebenen Weg auf einer kleinen steil ansteigenden Straße wieder hinauf zum Fort. Von dort aus ging es entlang der Stadtmauer wieder hinunter ins Tal zu einem kleinen Stadttor. Fritz war die ganze Zeit am lästern, warum wir denn nicht den Weg oben entlang um den Talkessel herum genommen hätten. Nun ja, vom Stadttor ging es wieder steil bergauf, wobei wir die Straße und nicht die noch steilere Treppe benutzten. Schließlich kamen wir zu der zweiläufigen Treppenrampe unterhalb der Kirche. Und zuletzt ging es noch eine breite Treppe hinauf zur Kirche. Dort erwarteten uns schon die beiden Mädels sichtlich entspannt. Das Taxi hatte sie direkt bis auf die Höhe der Kirche bringen können.


Trotz ihrer fantastischen Lage oberhalb von Florenz mit freiem Blick über die Stadt und natürlich der Schönheit der Fassade und des Kircheninneren, war die Zahl der Besucher recht klein. Nachdem wir eine Weile auf der Steinbank ausgeruht hatten, schaute ich mir das Innere der Kirche an, die doch recht anders als viele andere Kirchen aufgebaut ist. Der Altar in der Mitte der Kirche mit dem Tonnengewölbe darüber ist eines dieser ungewöhnlichen Elemente. Auch ist die Krypta unterhalb des Hochaltars recht groß und ragt vor allem über die Ebene des Kirchenschiffes hinaus, so dass der Hochalter tatsächlich etwa 2-3 Meter höher liegt und über zwei Marmortreppen zu erreichen ist. Ich war etwas zu spät dran. Die Mönche des Klosters hatten gerade eine Messe begonnen und daher die Treppen gesperrt.

San Miniato al Monte
San Miniato al Monte
San Miniato al Monte
Apsis mit Mosaik 'Christus mit Maria und hl. Minas'

Von der San Miniato aus spazierten wir durch den kleinen Gedenkpark hinunter auf die Höhe der Piazzale. Eigentlich wollten wir uns im einen der Cafés niederlassen, aber die Bierpreise schreckten uns dann doch ab. Die Eistheke war eine echte Alternative, wobei Johanna ein Zitronensorbet vorzog. Das Eis schmeckte eigentlich noch besser als das am Freitag.

San Miniato al Monte
San Miniato al Monte - Blick über den Friedhof, die Hügel um die Stadt und Florenz

Die Piazzale Michaelangelo wirkt leider ziemlich profan. Die Hälfte des Platzes ist einfach Parkplatz. Der Teil des Platzes Richtung Arno ist auch noch vollgestellt mit Verkaufsbuden. Der Blick auf Florenz ist natürlich grandios, das Ambiente auf dem Platz aber nicht mehr wirklich einladend.

Von der Piazzale stiegen wir hinab bis zum Torre San Niccolò auf der Höhe des Arno, den wir über die Ponte alle Grazie überquerten, um bei einer Seitenstraße gegenüber der Santa Groce in ein Lokal einzufallen. Das kalte Bier tat nach dem Marsch mit Hitze und Sonnenschein richtig gut. Auf dem Weg zum Bier hielten wir parallel Ausschau nach einem Restaurant für das Abendessen, wobei es durchaus Differenzen in der Bewertung der Lokale auf dem Weg gab. Beim Bier zogen wir nochmal meinen Reiseführer zu Rate und nahmen zwei Restaurants direkt bei der Santa Groce in die nähere Auswahl. Während die Mädels den direkten Weg zum Hotel antraten, machten Fritz und ich uns auf die Suche nach den Lokalen. Nicht aber ohne zuvor noch eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Im Gegensatz zu Freitag lag heute richtig schönes Nachmittagslicht auf der Fassade der Kirche. Leider waren die Tribünen der Calcio Storico auch nach einer Woche noch nicht abgeräumt und der Kirchenvorplatz damit komplett abgesperrt. Fritz fand allerdings ein Absperrgitter, das nur lose angelehnt war. Somit konnte ich durchschlüpfen, eine der Treppen hinauf laufen und von dort doch noch die Fassade frontal fotografieren.

Die beiden Lokale fanden sich kurz hinter den Arkaden an der Kirchenseite nur durch einen Kleiderladen getrennt. Die Inspektion der Speisekarten führte dann zur Entscheidung für das Il Francescano. Bevor wir die Einkäufe erledigten, die uns unsere Frauen aufgetragen hatten, suchten wir erst noch mal das Irish Pub auf und gönnten uns zwei Killkany. Wasser, Rotwein und Whiskey besorgten wir hinterher in einem der kleinen Läden beim Hotel. Auffallend war, dass auch hier die Betreiber indischer Herkunft waren. Irgendwie sah es so aus, als wären alle Minimarkets hier in indischer Hand. Im Hotel ließen wir einen Tisch im gewählten Restaurant reservieren. Etwas später nutzten wir mein Netbook in Auerts Zimmer, damit die beiden ihre Flüge einchecken konnten. Air Berlin lässt leider keinen Online Check-in ab Florenz zu.

Kurz nach 19:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum gewählten Lokal, wo wir unseren Tisch im Außenbereich bekamen. Dieses Mal probierten Annette und Fritz die Gnudi als Vorspeise, die im am ersten Abend hatte. Johanna nahm natürlich Kutteln und ich Nudeln mit einer Steinpilz-Salsicia-Soße. Fritz und ich wählten als Hauptgang Kalbfleisch mit einer Pecorino-Artischocken-Soße, Johanna den Rinderschmortopf mit Pfeffer, von dem ich auch noch was abbekam, und Annette Bacalá, den sie aber mit Fritz tauschte, weil er ihr etwas zu ölig angebraten war. Haus-Rot und Haus-Weißwein begleiteten das gute Essen. Espresso und Grappa schlossen es ab.

Wie die letzten Tage beendeten wir den Abend auf Auerts Zimmer mit Grappa, etwas Whiskey und dem Montalcino, den wir mittags eingekauft hatten.

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