Cádiz

Cádiz

Sonntag, 04. September 2016

Nach einem späten Frühstück auf der Terrasse und viel Rohmaterial für HDR-Bilder des Tals und der Bergkette ging es kurz vor 10:00 Uhr los. Die schmale Serpentinenstraße führte zunächst hinüber nach Grazalema. Auf dieser Straße war am gestrigen Abend eine lange Kolonne von Fahrzeugen heruntergekommen. Da muss wohl das halbe Dorf unterwegs zu einer Feier gewesen sein.

Zum Glück hielten wir in dem kleinen weißen Dorf und spazierten eine Weile durch die engen Gassen, an den verschachtelten Häusern vorbei und immer auch mit Ausblicken auf das Tal. Am liebsten wäre man auf dem Platz in dem kleinen Café sitzen geblieben. Aber wir mussten ja weiter.

Die Straße schlängelte sich weiter bergauf durch das Gebirge mit Eichenwäldern, aber auch durchsetzt von Kiefern. Die Gebirgslandschaft mit immer wieder auch kleinen weißen Dörfern war großartig.

Dann ging es hinunter in die Ebene und Wälder und Gebirgslandschaft wurden ersetzt durch eine flache Hügellandschaft, die landwirtschaftlich genutzt wurde, allerdings bereits abgeerntet war. Die Felder waren gelb-bräunlich mit einigen Strohballen, manchmal einzelnen weißen Feldhäusern, manchmal mit einzelnen Bäumen. Mal sehen, was aus den Aufnahmen, die ich aus dem Bus heraus machte, geworden ist.

Bei Arcos del la Frontera machten wir an einem Hotel eine kurze Pause. Den weißen Ort, der mit seiner braunen Festung und der ebenfalls braunen Kirchen auf einem Felsen thront, konnten wir leider nicht anschauen. Und bei der Anfahrt befand sich der Ort auf der „falschen“ Busseite, so dass ich leider keine Bilder machen konnte.

Cádiz erreichten wir über die ältere Puente José León de Carranza mit Blick auf die neue Brücke. Beim Fahren durch die Stadt konnten wir viele Leute beobachten, die mit ihrem Strand-Trolley unterwegs waren zum oder vom Strand. Die Stadt lag unter strahlender Sonne. Obwohl es Mittag war, war die Luft glasklar.

Den Bus verließen wir direkt am Stadtstrand, wo wir uns unter dem Riesen-Ficus Schatten fanden. Rechts von uns war das Castillo de Santa Catalina zu sehen und über einen Damm mit der Stadt verbunden das vorgelagerte Castillo de San Sebastian. Es war Ebbe und die meisten Leute schienen nur ihre Füße in dem niedrigen Wasser zu kühlen.

Unser Rundgang führte uns durch den Parque Genovés, wo in den Bäumen Schwärme von Loris flatterten und zeterten.

Der Bus sammelte uns am Ende des Parks wieder ein. Wir versuchten einen Fotostopp an der Plaza España mit dem Monumento al la Constitución de 1812. Unser Bus hielt mehr oder weniger mitten auf der Straße und wir stiegen aus. Aber noch während wir die Straße überquerten kam hinter uns ein Stadtrundfahrt-Bus. Also alle wieder rein. Nebenbei beobachteten wir, wie ein PKW in eine Parklücke eingewiesen wurde. Nachdem er drin war, mussten wohl alle Beteiligten feststellen, dass bei einem Abstand von etwa 5 cm zu den Nachbarautos an ein Aus- oder Einsteigen nicht mehr zu denken war. Unser Bus drehte eine Runde um den Platz und hielt an derselben Stelle. Der PKW versuchte immer noch, mit der Parklücke klarzukommen. Nach einigen schnellen Fotos ging es auch schon weiter, nur um kurze Zeit später an der Plaza de San Juan de Dios wieder auszusteigen. Über den recht modernen Platz, dessen Schmalseite die Iglesia de San Juan de Dios und das Rathaus einnehmen, erreichten wir den Platz vor der Kathedrale. Von dort aus führte uns unsere Reiseleiterin noch ein Stück weiter bis zur Plaza de las Flores. Dort trennte sich die Gruppe. Wir gingen wieder zurück zum Platz vor der Kathedrale und fanden einen Tisch in einem der Restaurants am Platz. Johanna entschied sich nach langem Suchen für ein Gericht, dass sich als dünne Wurstscheiben lauwarm mit etwas Öl und Pommes herausstellte. Aber die Wurst schmeckte echt sehr gut. Ich nahm frittierte Fische, deren Name mir überhaupt nichts sagte. Die Fische waren so etwa 12-15 cm lang. Das Fleisch ließ sich ganz leicht von der Mittelgräte lösen und war sehr schmackhaft. Nach dem Essen schlenderten wir über den kleinen Markt vor der Kathedrale. Dabei entdeckte ich, dass man, entgegen den bisherigen Vermutungen, doch auf den einen Turm der Kathedrale konnte. Ich löste ein Ticket und machte mich auf den Weg nach oben. Ungewohnt, aber in Andalusien anscheinend üblich, führte keine Treppe, sondern eine Rampe um den Kern des Turms nach oben. Damit fand ich es weniger anstrengend, die 40 Höhenmeter zu überwinden. Von oben hatte man natürlich eine tolle Aussicht auf Cádiz.

Wieder unten spazierten wir langsam zurück zur Hafenstraße, wo unser Bus wartete. Dessen Klimaanlage lief endlich mal auf vollen Touren. Das war fast des Guten zu viel. Mit meinem klatschnassen Poloshirt spürte ich nach kurzer Zeit Schmerzen im Nacken und in der Schulter. Andererseits war die Klimaanlage sonst immer für mein Gefühl zu warm eingestellt. Aber die Diskussion um die Klimaanlage scheint eh ein Killerthema bei Gruppenreisen zu sein.

Reiseweg

Die Stationen unserer Rundreise