La Gomera

Donnerstag, 07. Juli 2016

Das Frühstück fiel sehr kurz aus, da wir bereits um 7:30 Uhr zu unserem Ausflug nach La Gomera abgeholt werden sollten. Es dauerte allerdings noch zwei Stunden, bis die Abholrunde, Umsteigen von anderen Gästen in unseren Bus, Einsteigen auf der Fähre der Fred. Olson Linie endlich abgewickelt waren. Wir nahmen in der vorderen Passagierkabine Platz mit Aussicht in Fahrtrichtung und Johanna besorgte erst einmal ein zweites Frühstück.

Nach 50 Minuten kamen wir im Hafen von San Sebastian auf La Gomera an und wurden von unserem Guide, einen älteren weißhaarigen Herrn, an unserem Bus empfangen. Er hatte schon die Sammeltour zu Beginn der Reise auf Teneriffa begleitet. Unsere Gruppe war gemischt aus Deutschen und Franzosen.

La Gomera
La Gomera

Ich hatte immer gehört, dass La Gomera sehr grün sein sollte. Unser erster Eindruck war allerdings, dass es hier genauso kahl ist, wie an der Südküste von Teneriffa. Da wussten wir aber auch noch nichts von den verschiedenen Mikroklimazonen auf der Insel.

Der Guide erzählte immer abwechselnd in Deutsch und Französisch, wobei ich den Eindruck hatte, dass sein Französisch deutlich besser war als sein Deutsch. Wir hatten streckenweise echt Mühe zu verstehen, was er denn sagen wollte. Johanna erzählte mir später, dass sie dann eher beim französischen Teil zugehört hätte.

La Gomera
Inselhauptstadt San Sebastián von der Ctra. General del Sur aus

Zunächst einmal ging es über eine gut ausgebaute Serpentinenstraße steil nach oben. La Gomera hat keinen durchgehenden Küstenstreifen, der eine Fahrt um die Insel erlaubt hätte. Die größeren Ansiedlungen liegen am Ende von Schluchten und Tälern die sich aus dem Gebirge ziehen. Aber die Berge dazwischen gehen bis ans Meer. Also führen alle Straßen immer erst hinauf und dann wieder in die Täler hinunter. Die Vegetation hier an der Süd-/Südostseite bestand hauptsächlich aus Palmen und Kakteen. Bei den Stopps auf dem Weg nach oben (die höchste Erhebung der Insel ist etwa 1400 m hoch im Zentrum) verschlug es uns den Atem. Zum einen wegen des heftigen Windes und zum anderen wegen der Kälte.


La Gomera
Tal im Norden vom Mirador Degollada De Peraza aus
La Gomera
Gebirgslandschaft um den Roque de Agando

La Gomera
Moosbewachsener Baumstamm am Waldlehrpfad im Lorbeerwald bei Laguna Grande

Weiter oben beginnt der Regenwald. Was für ein Unterschied zur bisherigen Landschaft. Das Klima auf dieser Höhe führt dazu, dass praktisch ständig kondensierende Feuchtigkeit in der Luft hängt. Wir machten einen Stopp an einem Ausflugsziel, wo man sowohl in einer kleinen Gaststätte Wein und Käse hätte probieren können. Oder aber einen kleinen Rundgang durch den Regenwald machen konnte. Johanna blieb bei der Hütte, ich machte den Rundgang, der teilweise durch dichtes Grün führte.


Auf einer extrem schmalen Straße kurvte unser Bus dann hinunter Richtung Nordküste. Zum Glück kamen uns nur ein paar kleine PKWs entgegen. Für mehr wäre keine Ausweichmöglichkeit gewesen.

La Gomera
Blick von Las Rosas aus über den Osten der Insel über das Meer nach Teneriffa

Nach einigem Gekurve erreichten wir die Landwirtschaftliche Zone im Norden der Insel. Hier wird diverse Gemüse und Früchte angebaut. Zum Mittagessen landeten wir in einem Restaurant, das auf die Abfertigung mehrerer Busse innerhalb kürzester Zeit eingestellt war. Hier gab es auch eine Vorführung der Pfeifensprache El Silbo, die mittlerweile als Weltkulturgut anerkannt ist. Einen weiteren Stopp legten wir bei einer ehem. Gofio-Mühle in Hermigua ein. Jetzt betreiben die Besitzer einen Schaugarten mit Nutzpflanzen und Spezialitätenverkauf.


Von da aus fuhren wir zurück nach San Sebastian, wobei die Strecke durch einige kurze Tunnels führte. Die ursprüngliche Strecke war noch nebenan zu erkennen. Da hätte wahrscheinlich selbst unser Busfahrer Probleme gehabt.

Wir liefen noch kurz durch San Sebastian bevor wir wieder auf unsere Fähre gingen. Dort suchten wir uns Plätze im Freien am Heck. Es war zwar anfangs ganz schön windig, aber recht warm und wir konnten La Gomera langsam kleiner werden sehen.

La Gomera
Torre del Conde in San Sebastián
La Gomera
Hafen von San Sebastián

Inzwischen waren auch die Wolken über Teneriffa komplett verschwunden. Nach der Rückkehr gingen wir zum Italiener zum Abendessen und bekamen anschließend in der Hotelbar am Rande das Aus der deutschen Mannschaft bei der EM mit.

La Gomera
La Gomera im abendlichen Gegenlicht

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