Sabah

Kota Kinabalu, Mount-Kinabalu-Nationalpark

Kota Kinabalu

25. September 2024


{Am späten Mittwoch Abend im Shangri-La}
Der nächste Wolkenbruch ging morgens um 06.00 Uhr nieder. Aber heute war mal wieder nur Transfer angesagt. Zurück bei dem Urwald-Flughafen von Mulu checkten wir erst einmal ein. Dass die Koffer nach wie vor Übergewicht hatten, interessierte niemand. Auch die weitere Sicherheitskontrolle ist mehr als entspannt. Unser Flieger war rechtzeitig da, so dass wir nach kurzem Flug in Sabah, genauer in Kota Kinabalu landeten. Wobei ich beim Anflug bereits das Resort mit dem schönen Golfplatz entdeckte, den ich mangels Zeit wohl nicht würde spielen können.
Die Stadt ist nicht der Rede wert, auch weil das Shangri-La recht weit außerhalb liegt. Dort angekommen galt es diverse Formalitäten zu erledigen, bevor wir den wieder sehr langen Weg in unser Zimmer antreten konnte. Einreise-Karten nach Singapore und Gesundheits-Statement für die Einreise nach Brunei online für uns und dann später am Strand bzw. Pool für Michi ausfüllen stellten praktisch das Nachmittagsprogramm bis zum Abendessen dar. Wir hatten einen Tisch im chinesischen Restaurant gebucht. Ente, Szechuan-Fisch und frittierte Tofu-Garnelen-Sticks teilen wir uns zu dritt (Michi war mitgekommen). Die Seafood Suppe hatte ich alleine. Alles sehr gut.
Später in der Bar recherchierten wir Optionen für den nächsten Abend. Das japanische Teppanyaki- und das Grillrestaurant hatten zwar eine interessante Speisekarte. Aber beide extrem teuer, gerade für das sonst in Malaysia übliche Preisniveau und selbst im Vergleich zu Preisen zuhause. Dann blieb nur noch Buffet.

Reiseroute

Die Flugroute von Mulu nach Kota Kinabalu habe ich nicht aufgezeichnet.

Mount Kinabalu Nationalpark

26. September 2024


{Vor der sehr frühen Abfahrt am Freitag}
Das Frühstück erwies sich als durchaus opulent. Selten habe ich eine solche Auswahl an Gerichten gesehen. Schade dass uns das am Abreisetag verwehrt bleiben würde. Johanna hatte Freizeit und eine Massage in der SPA gebucht. Ich schloss mich dem kleinen Häufchen Unverdrossener an, die statt Pool und Strand Richtung Mount Kinabalu wollten. Dieser solitär stehende Berg ist knapp 4.100 m hoch und ragt weithin sichtbar aus der Landschaft, wobei das Losglück darin besteht, die Gipfel des Berges zu sehen, die gerne in den Wolken verschwinden. Dabei hat der Berg eine ikonische Anordnung von mehreren Nebengipfeln. Und die Sicht kann entweder durch Wolken in der Gipfelregion als auch durch niedrigere Wolken, die von unten den Blick nach oben versperren behindert sein.
Wir schienen jedoch einigermaßen Glück zu haben. Bereits aus der Ebene und während der Fahrt war die Gipfelregion zu sehen. Einen ersten Fotostopp legten wir daher bei einer Hängebrücke über einen Fluss ein. Hängebrücken hatten wir ja schon einige auf der Reise. Aber auf dieser fühlte ich mich eher unwohl. Sie war deutlich breiter, als die bisherigen. Weswegen man sich nicht einfach rechts und links festhalten konnte. Der Brückenweg besteht aus Metallplatten, etwa 1 m breit. Und sie wird sogar von Mopeds befahren, was wir erleben konnte. Die ganze Konstruktion schwankte recht stark, so dass fotografieren eine gewisse Herausforderung darstellte.
Wir verließen allmählich die Ebene und schraubten uns mit unserem Van in zügiger Fahrt nach oben. Von Ost nach West führt eine einzige Straße über das Gebirge und entsprechend viel war los. Immerhin gab es wechselseitig zwei Spuren, so dass man nicht ewig langsamen LKWs hinterher trotten muss.
Bei einem kleinen Flecken machten wir halt. Auf dem Pekan Nabalu Weekly Market könnte man alles mögliche an Souvenirs kaufen. Es gab aber auch wieder zahlreiche Stände mit Früchten. Von der Aussichtsplattform hat man grundsätzlich einen guten Blick auf den Mount Kinabalu, wenn die Wolken nicht wären. Aber die Wolkendecke ändert sich auch ständig, weswegen wir am Ende der Pause für eine kurze Zeit einen freien Blick auf die Gipfelregion hatten. Unser Reiseleiter hatte inzwischen eingekauft. In einer Plastiktüte brachte er eine Frucht, die auf den ersten Blick aussah wie eine Durian.
{Im Flugzeug nach Singapore}
Unsere lokale Guide glaubte das auch erst und meinte, dass die Tüte mit der Frucht nicht in den Van solle. Unser Reiseleiter klärte auf, dass es sich um die lokale und saisonale Tarab handele. Tatsächlich hat die Frucht auch eher spitze Noppen als Stacheln. Und die Schale ließ sich auch einfach aufbrechen. Darunter befinden sich die Fruchtkerne. Das sind mattweiße, etwa doppelt olivengroße fruchtige Stücke, in denen sich noch der eigentliche Samenkern befindet. Das Fleisch des Fruchtkerns hat einen angenehmen Geschmack. Nicht süß, aber auch nicht bitter. Ein wenig vergleichbar mit den anderen Früchten, die es in der Gegend gibt, wie Mangostin (oder auch Litchi, aber weniger süß). Zurück im Van gab es die nächste Verkostung. Nur noch unter der Ladentheke sei der leichte Reisschnaps zu bekommen. Der hat nur etwa 17% Alkohol, ist nicht so süß wie Reiswein, aber auch nicht so dumpf und streng wie "richtiger" Reisschnaps. Fast eher wie ein trockener Likör. Während wir weiter die Berge hinauf fuhren prosteten wir uns fröhlich zu. Die zweite Hälfte der Flasche gab es später nach dem Mittagessen.
Auf etwa 1.600 m erreichten wir den Naturpark des Mount Kinabalu. Von hier aus wanderten wir einen kleinen Trail durch den Bergregenwald. Dieser hat wiederum eine völlig andere Charakteristik im Vergleich zu den Regenwäldern, die wir bisher erforscht hatten. Hohe schlanke Bäume mit wenig Unterholz. Dazwischen die rindenlosen nackten Bäume. Sehr viele Farne und sowohl am Boden als auch an den Baumstämmen kleinwüchsiges Moos. Es hatte am Vortag geregnet, so dass nicht nur der Pfad ziemlich nass war, auch das Moos fühlte sich offensichtlich wohl. Andere Pflanzen kannten wir schon von unseren bisherigen Wanderungen.
Am Ende mündete der Trail in den botanischen Garten. Dieser ist, wie der Trail, eigentlich Naturlandschaft, wird aber von den Parkrangern gepflegt. Es war bei unserem Aufenthalt nicht die Zeit für die Orchideenblüte, weswegen wir nur wenige blühen sahen. Dafür sehr viele der roten Dolden des wilden Ingwer und auch andere Pflanzen. Und endlich auch eine Auswahl an Kannenpflanzen und einige Pilze. Zum Glück hatte ich meine Makroausrüstung dabei. Die kam auch bei den Faltern und Motten zum Einsatz, von denen wir einige sahen.
Das Klima war deutlich weniger anstrengend als unten auf Meereshöhe. Es war nicht sehr warm (also eher unter 30°) und die Luftfeuchtigkeit hielt sich damit auch in Grenzen.
Die kleine Gruppe war geschlossen der Meinung, dass sich dieser Ausflug auf jeden Fall gelohnt hatte. Wieder ein Stück den Berg hinunter liefen wir das chinesische Mount Borneo Restaurant für das Mittagessen an. Unser Reiseleiter hatte uns schon wegen der Architektur und Deko des Lokals vorgewarnt. Ein recht großer, recht karger Raum mit klassizistischen Säulen. Die üblichen runden Tische und sonstige etwas verschnörkelte Deko. Aber wir waren ja nicht wegen der Innenarchitektur hier. Zu essen gab es eine Mais-/Hähnchensuppe (wie ich sie aus China kenne), frittierte Pilze (eine Art Austernpilz) und frittierten Fisch. Hähnchenstücke, Gemüse, vermutlich Pak Choi. Nach dem essen wurde noch fleißig fotografiert, zum einen die Landschaft, zum anderen aber auch die Insekten (Motten und Zikaden) an der Außenwand des Lokals.
Den Rückweg ließ der Fahrer etwas langsamer angehen und am Clubhaus stieg ich aus. Die Suche nach einem Golf-Shirt im Pro-Shop gestaltete sich etwas schwierig, weil es nur wenig Auswahl an 2XL gab. Aber schließlich wurde ich fündig. Klarerweise konnte ich keinen Spaziergang über den Golfplatz machen, aber ein paar Bilder vom Clubhaus aus waren schon drin. Dabei viel mir die merkwürdige Driving Range auf. Am Ufer eines recht großen Sees fanden sich die Abschlagmatten. Etwa 100 m vom Ufer entfernt schwamm eine vielleicht 3 m durchmessende Plattform im See. Ein junges Pärchen (er eher mit dem Spiel vertraut als sie) versuchten mit mäßigem Erfolg die Plattform zu treffen. Darauf angesprochen erklärten mir die beiden, dass man gegen Gebühr Bälle und ein paar Leihschläger bekäme.
Gesagt, getan. Mit 50 Bällen, einer Pitching Wedge, einem 7er Eisen und einem Driver versuchte ich mein Glück. Die Bälle flogen erstaunlich gut. Nur leider war die Wedge stets zwei oder drei Meter zu kurz. Das 7er natürlich viel zu lang. Und beim Driver ging es nur darum, wie weit man die Bälle in den See schlagen konnte. Immerhin ein Ball landete doch auf der Plattform. Der Rest war aber recht konstant. Hatte ich den ganzen Tag über praktisch nicht geschwitzt, reichte die Zeit auf der Range in der prallen Sonne, um klitschnass zu werden. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Schade, dass keine Zeit war, den Platz zu spielen.
Gegen 18:00 Uhr versammelte sich die Gruppe zum Sundowner auf der Liegewiese. Der Sonnenuntergang blieb uns leider wegen der Wolkenbank über dem Horizont verwehrt. Aber mit ein paar rot gefärbten Wolkenstreifen waren auch ein paar schöne Bilder möglich.
Das Buffet war zwar reichlich, überzeugte ich aber nicht so recht. Außerdem schien es, dass praktisch alle erfahrenen Bediensteten bei der chinesischen Firmenfeier auf der Wiese vor dem Hotel eingesetzt waren und somit für das Restaurant nur die Azubis blieben. Entsprechend schleppend war der Service.
Aber immerhin hatte die wohl englische Hotelmanagerin, die uns beim Umtrunk besucht hatte, mit ihrer Vorhersage recht, dass die Feier gegen 21:30 Uhr vorbei sein würde. So mussten wir die Technomusik und das Karaoke-Gesinge nicht zu lange anhören.

Reiseroute