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Reisen
02.09.1994
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02.09.1994

Anreise

Um 200 Uhr dann das offizielle Wecksignal. Eine Stunde später fahren wir in Richtung Frankfurt ab, den Flughafen erreichen wir um 400 Uhr. Nach dem Check-in hängen wir in dem noch nächtlich ruhigen Flughafen herum. Endlich dann Boarding und um 625 Uhr hebt die Maschine schließlich ab. Die Flugroute, die auf den Monitoren angezeigt wird, führt uns über die Alpen, Vicenza und Ravenna. Kurz nach dem Frühstück haben wir über der Po-Ebene einige „Turbulenzen“ zu überstehen. Glücklicherweise sind die Gläser und Tassen bereits leer. Bei Ancona beginnen wir mit der Überquerung der Adria und nach etwa zwei Flugstunden kommt die zerklüftete Landschaft Griechenlands in Sicht. Weitere 90 Minuten später landen wir in Athen.

In der Ankunftshalle mit dem Baggage claim herrscht das absolute Chaos. Es stehen lediglich drei Bänder zur Verfügung. Die Zahl der in kurzen Abständen landenden Flugzeuge ist jedoch deutlich höher. Mitarbeiterinnen der Reisegesellschaft Attika erwarten uns und andere Touristen, die ebenfalls bei Attika gebucht haben. Nach einer kleinen Ewigkeit endlich das Gepäck. Nach einer weiteren kleinen Ewigkeit hat auch das Pärchen aus Leipzig das mit uns zusammen zum Zielort gebracht werden soll, sein Gepäck. Wir werden zu einem Taxi (Mercedes) gebracht. Der Taxifahrer schafft es, drei Koffer, Beauty Case und Rucksack in den Kofferraum zu laden und mit Spannern festzuzurren. Erinnerungen an die Fahrt in Rom zum Flughafen werden wach. In meinem Rucksack, der im Kofferraum oben auf liegt, sind die Reiseunterlagen, diverse Papiere, Kreditkarten, Schecks,... Das erste Stück des Weges geht durch ein Viertel mit neueren Bürogebäuden etc. Auch deutsche Firmen sind zu finden, z.B. Praktiker und DHL. Ein DHL-Moped kämpft sich durch die Autoreihen. Der nächste Abschnitt (alles bei stockendem Verkehr) ist weniger gepflegt. Müll am Straßenrand, Schrottplätze und ein verschmutzter Kanal. Aber ein erster Blick auf die Akropolis im Smog! Wir wissen jetzt allmählich, warum der Transfer zwei Stunden dauern soll. Schließlich müssen wir noch eine Großbaustelle auf einer der Hauptausfallstraßen überwinden. Rechts und links von der im Bau befindlichen Hochtrasse quält sich der Verkehr einspurig stadtaus- und -einwärts. Dann endlich freie Bahn. Nach einer Mautstelle sind wir auf der Autobahn über den Isthmus von Korinth und nach keiner halben Stunde rasender Fahrt mit zeitweilig aktiviertem Radarwarner erreichen wir den Kanal von Korinth, der schon aus dem Auto heraus sehr beeindruckend aussieht. Erst kurz vor der Brücke über den Kanal legt der Fahrer seinen Sicherheitsgurt an, unmittelbar danach befreit er sich allerdings wieder von dem wohl ungeliebten Teil. Erst einige Tage später erfahren wir, dass vor der Brücke meist eine Polizeistreife stationiert ist, die wohl manchmal auch Kontrollen durchführt.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir schließlich unser Hotel „Kalamaki Beach“, das wirklich (im Prinzip, siehe unten) ruhig gelegen ist. Das Zimmer können wir uns aussuchen: Nord- oder Südseite. Der Hotelangestellte an der Rezeption empfiehlt uns Nord, Johanna will Süd, wegen der Aussicht. Das Zimmer stellt sich dann allerdings als ist nicht so warm heraus wie befürchtet. Die Beschreibung „spartanisch“, die in einem Reiseführer als Charakteristikum griechischer Zimmer angegeben wird, passt. Aber es ist sauber und schon o.k. Nach einer ersten Erkundung der Hotelanlage versuchen wir zunächst den in der Nacht versäumten Schlaf nachzuholen. Später gehen wir dann zum Abendessen. Es gibt ein relativ großes Salatbuffet, einige warme Vorspeisen und ein Hauptgericht in großen Warmhaltebehältern, anscheinend tatsächlich griechisches Essen.

Das Hotel liegt in einer kleinen Bucht, die wiederum Teil einer größeren Bucht ist (schönes Beispiel für Fraktale). Es hat einen großen Garten mit einer dicken Rasenschicht, vielen Bäumen, einem schönen Swimming Pool, einem Volleyball-Platz, einer Bar und einer kleinen Kapelle. Einige Stufen nach unten liegt der schmale Kiesstrand mit stationären Strohsonnenschirmen. Im Osten, in Richtung Athen, sieht man zwei kleine Inseln im Dunst. Im Nordosten liegt eine Raffinerie am Isthmus. Davor einige Tanker auf Reede. Das Wasser ist glasklar, scheint sauber und beeindruckt durch sein tiefes Blau. Unmittelbar neben dem Hotel gibt es einen kleinen Campingplatz. Durch die Camper wird der nahezu menschenleere Strand auch nicht wesentlich voller. Zwischen dem Meer bzw. Hotel und der Straße die vom Kanal aus nach Epidauros führt, gibt es noch ein paar kleine Appartementhäuser, eine Tennisanlage, drei Tavernen und fast bei der erwähnten Straße einen weiteren Campingplatz, bei dem es sich aber wohl eher um das Wochenenddomizil von Griechen handelt. Allerdings wohl eher der nicht ganz so betuchten. Die Wohnwagen sind größtenteils ziemlich alt und ziemlich klein. Das Campingmöbel und die „Vorgärten“ entsprechend. Bei vielen der Wohn“wagen“ sind die Räder abmontiert.