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Reisen
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13.09.1994

Argolis-Tour

Für die Argolis-Tour werden wir diesmal vom Bus direkt am Hotel abgeholt. Wir fahren allerdings nicht die Küstenstraße nach Epidauros, sondern zunächst zum Kanal, um einige Mitfahrer einzusammeln, dann nach Alt-Korinth, wo wir lediglich außerhalb des Zaunes eine Fotopause einlegen, und dann weiter durch die Argolis nach Mykene. Dort besichtigen wir zunächst das Schatzhaus des Atreus, fahren noch ein Stück weiter bis zur Burg, um diese anschließend zu erklimmen.

Auch in Mykene sind wir vor der ganz großen Masse da. Trotzdem stehe ich zehn Minuten, um zumindest vor dem Löwentor keine Touristen zu haben. Sehr viel ist vom Inneren der Burg nicht mehr zu sehen. Die Mauerreste sind oft kaum vom Gestein zu unterscheiden. Johanna und ich dringen bis zum Ende der Burg bei der Zisterne vor. Mit meiner Taschenlampe wage ich den Abstieg in die Zisterne. In dem in den Fels gehauenen Treppenhaus ist es stockdunkel, außerdem erweist sich meine Taschenlampe als zu schwach. So gebe ich schließlich auf. Auch zwei andere Deutsche, denen ich meine Taschenlampe zur Verfügung stelle, kehren unverrichteter Dinge zurück. Am Ausgang des Ausgrabungsgeländes trinken wir frisch gepressten Grapefruitsaft. Die verwendeten Orangen und Grapefruits sind riesig.

Zum Mittagessen machen wir in einem Lokal etwas außerhalb des eigentlichen Dorfes Station. Die Reiseleiterin kündigt einen Familienbetrieb an. Es muss wohl schon eine Großfamilie sein, denn das Lokal fasst leicht über 200 Gäste. Zum Glück ist es fast leer als wir kommen. Nach dem Essen geht es weiter es zunächst zu einem Kunsthandwerkbetrieb, wo wir für Johannas Mutter eine Vase und für uns die Nachbildung einer Skulptur der kykladischen Kunstrichtung erstehen.

Nächste Haltepunkt der Tour ist Nauplia. Ein hübsches Städtchen bekrönt von der Festung auf dem Palmidiberg und zusätzlich „beschützt“ von der kleinen Festung Burzi im Naturhafen. Leider ist der Aufenthalt viel zu kurz. Es reicht kaum, um in einige Straßen zu laufen.

Letzte Etappe schließlich ist Epidauros. Das Theater liegt vor eindrucksvoller Kulisse am Berg und ist wirklich erstaunlich gut erhalten. Es ist sehr beeindruckend, auf der obersten Sitzreihe (22m über der Orchestra) zu sitzen und alles zu hören, was in einem der drei akustischen Zentren an Schall produziert wird. Neben den Geräuschen (Papierrascheln, Klatschen, Münzen fallen lassen) der verschiedenen Reiseführer, lassen sich auch einige Besucher zu einer spontanen Performance hinreißen (Jodler, „Amazing grace“).

Vom Theater fahren wir dann die Küstenstraße zurück. Oberhalb von Palea-Epidauros halten wir nochmals in einem nagelneuen Café mit Blick auf den Ort und seinen Naturhafen. Auch auf dem übrigen Weg zurück zum Hotel bieten sich immer wieder Blicke auf Ägina, Buchten und Fischzuchtanlagen und schließlich die uns vertraute Bucht, an der unser Hotel liegt.

Abends gibt es wieder griechische Tänze, diesmal mit einer anderen, besseren Gruppe. Vor der offiziellen Vorführung taucht ein alter Grieche barfuss und mit kurzen Hosen auf. In seiner Begleitung ein Mädchen, das aussieht wie seine Enkelin. Sie scheint französisch zu sprechen. Bei der laufenden griechischen Musik geht er voll mit. Schließlich zieht er bei zwei Stücken seine Begleiterin mit auf die Tanzfläche. Man sieht, dass er die Tänze beherrscht, sie wirklich tanzt. Was für ein Unterschied zu der dann folgenden, eigentlich guten Gruppe. Die anwesenden Italiener sind sowohl von der griechischen als auch von anschließenden Tanzmusik völlig aus dem Häuschen und tanzen begeistert mit. Johanna ist sauer, weil ich nicht will und weil ich, als wir es auf dem Weg zurück ins Zimmer mit einem Tango probieren, die einfachsten Schritte nicht mehr hinbekomme.