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6. August 2001
Swarovski und Golf

Nach dem Frühstück fahren wir erst einmal nach Wattens zu Swarovski. Swarovski hat dort seinen Hauptsitz und die Kristallwelten, ein „Firmenmuseum“ der besonderen Art, das anlässlich des 100 jährigen Firmenjubiläums von André Heller zusammen mit anderen Künstlern gestaltet wurde.

Die Kristallwelten haben wir bei unseren bisherigen Achensee-Aufenthalten bereits zweimal angeschaut. Daher beschränken wir uns nun auf den Besuch des Kristall-Shops, weil wir für unsere Sammlung einige Einkäufe machen wollen. Neben dem Tukan und dem Kakadu für die eigene Vitrine kaufen wir noch diverse Mitbringsel ein.

Swarovski "Kristallwelten" in Wattens

   

Zurück im Hotel trennen sich dann die Wege der Familie Kuhn. Johanna sucht die Beautyfarm auf, wo sie verschiedene Behandlungen gebucht hat. Papa und ich fahren nach Pertisau zum Golfplatz.

Der Platz ist heute etwas stärker besucht als bei unserer letzten Runde vor drei Jahren. Aber nach wie vor finde ich den kleinen Platz mit seinen Doppelgrüns sehr schön. Viele Bäume und Wasser in Form von kleinen Teichen, Wassergräben, das ausgetrocknete 30m breite Bett des Wildbachs, das zwei Mal durchquert werden muss und recht schwierig angelegte Bahnen machen ein strategisches Spiel notwendig.

Nachdem wir beim letzten Mal mehr am Suchen der Bälle als am Spielen waren, läuft es dieses Mal doch um einiges besser. Zwar schlage ich mehrmals einen provisorischen Ball ab, aber in der Regel müssen wir den dann suchen, was uns aber bis auf zwei, die im Bett des Wildbaches landen (auf verschiedenen Bahnen), auch gelingt. Auf der ersten Runde hatte ich ein paar Par-Puts, aber die Grüns sind recht unterschiedlich schnell...

Immerhin gelingen mit auf der 6 und der 15 (Par 3) sowie auf der 14 Pars.

Kurioses geschieht bei beiden Durchgängen auf der 9/18 (ebenfalls ein Par 3). Als ich auf der 9 abschlagen wundere ich mich, dass der Ball ein ganzen Stück zu kurz ist, obwohl ich eigentlich nicht schlecht getroffen habe. Bei der zweiten Runde fällt mir auf, dass ich die Entfernungsangaben für die 9 und die 18 verwechselt habe: die 9 ist 165 m lang, die 18 139 m! Der Abschlag auf der 18 ist zwar nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Also schlage ich spaßeshalber einen zweiten Ball. Und der  landet 60 cm neben dem Loch und bleibt liegen! Meinen regulären Ball loche ich dann mit 5, den zweiten Ball zum Birdie ein.

Zurück im Hotel ist erst einmal wieder Vitaltempel angesagt. Heute versuche ich die Tiroler Steinsauna. Wolfgang hatte bei seinem Hotelrundgang berichtet, dass er neben den finnischen, kleinasiatischen und römischen Saunen gerne auch etwas einheimisches gehabt hätte. Dies sei allerdings recht schwierig gewesen. Selbst Ausschreibungen an Universitäten hätten lange nichts gebracht. Erst nach langem Suchen hätten sich ein Vater und sein Sohn mit alten Plänen gemeldet. Das nächste Abenteuer war dann der Bau der Sauna, bei der im Herstellerwerk sehr viel experimentiert wurde.

Das Ergebnis ist nun ein etwa 3 x 3 m großer Raum. An zwei Wänden zieht sich über Ecke eine zweistufige Sitzbank aus einer Art Tonfließen. An der dritten Wand steht eine Vorrichtung, die auf den ersten Blick aussieht wie eine alte Kochstelle, bei der von unten mit Holz gefeuert wird und die Töpfe und Pfannen in runden Aussparungen in der mit Fließen belegten Abdeckplatte stehen. Hier nun befindet sich an der Wand eine Schmiedeeisernes Hebelwerk, an dem ein Gitterkorb hängt. Darin befinden sich auf fast 400°C erhitzte Steine. Der Korb ist normalerweise in der einen Aussparung versenkt. Alle paar Minuten wird er von dem Hebelwerk in die zweite Aussparung geschwenkt, in der sich Wasser befindet. Dadurch entsteht ein Dampfstoß. Insgesamt ist die Sauna relativ kühl, so um die 50°C, aber durch den Dampf dennoch schweißtreibend.

Nach dem Abendessen (Johanna mit Rinderfiletspitzen, mein Vater mit Stubenküken und ich mit Wels) gehen wir gegen 21:00 Uhr zur Weinprobe. Als wir das erste Mal hier waren, fanden sich leider nicht genügend Weinliebhaber, beim zweiten Mal hatten wir eine tolle Probe österreichischer Weine in einer relativ großen Runde. Heute sind es gerade mal sieben Leute, eigentlich unter der Mindestzahl, aber Heidi führt die Weinprobe zum Glück dennoch durch. Auch gibt es wieder österreichische Weine. Natürlich eine andere Auswahl und nicht minder gut. Überhaupt sind Weinproben mit Heidi Kostenzer etwas anders als gewöhnliche Weinproben. Nicht nur, dass sie praktische alle Weingüter selbst besucht und die Weine einkauft, versteht sie es, die Sinne der Teilnehmer auf die verschiedenen Geschmäcker und Aromen im Wein zu lenken. Das ist zwar für ungeschulte Nasen recht schwierig, insbesondere wenn sie Vergleiche zu Aromen und Düften zieht, die man in Natura noch nie gerochen hat. Die bekannteren findet man mit einiger Anstrengung und unter Anleitung schon, aber dennoch zeigt einem ein solches Weinseminar, dass Wein genießen weit mehr ist, als Wein nur zu trinken. Ein anderer Aspekt ist bei den Weinproben auch immer dabei, nämlich Ideen und Anregungen, zu welchen Speisen ein bestimmter Wein passen könnte. Und wenn man sich damit abfindet, dass Diskussionsbeiträge der Teilnehmer meist ignoriert werden, war es also wiederum eine gelungene Weinprobe mit sechs Weiß- und vier Rotweinen.