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08. August 2001
Einkaufen, Ausspannen

Eigentlich hatten wir für diesen Urlaub noch einige Aktivitäten geplant, zumindest ich. Ich hätte eigentlich gerne einen Tandemsprung mit dem Paragleiter gemacht und wäre gerne einmal mit der Zillertalbahn gefahren. Andererseits hatte ich irgendwie am gestrigen Tag schon eher Lust auf einen Tag Nichtstun. Die Diskussion beim Abendessen gestern war etwas fruchtlos. Mein Vater meinte irgendwo hinfahren und etwas anschauen. Johanna schlug vor, nach Kufstein zu Riedel zu fahren. Ich wollte eigentlich nichts machen.

Nach dem Frühstück gehen wir also erst einmal einkaufen. In dem neuen Sportgeschäft in der Ortsmitte ersteht Johanna eine Fleesejacke und ich lege mir noch ein paar Wandersocken zu.

Danach inspizieren wir das Geschäft, in dem neben Rosenthal und Riedel auch die Brände von Franz Kostenzer verkauft werden. Die Preise sind schon deutlich über denen der normalen Supermarkt-Schnäpse, die wir sonst mitgenommen haben. Wir beschließen dennoch, an einem der nächsten Abende vorbeizukommen und noch ein paar Brände zu verkosten. Morgens um 10:00 Uhr machen wir so etwas nur bei Karstadt in Karlsruhe.

Im Supermarkt decken mein Vater und ich uns erst einmal mit Getränken für unsere Wanderungen ein. Strohrum und Mozartkugel müssen auch sein. Am Spirituosen-Regal schauen wir uns die Sachen nach der Probe am gestrigen Abend genauer an und stellen fest, dass es sich in den allermeisten Fällen nicht um Brände, sondern um Geiste oder sogar nur um Spirituosen handelt. Bei ersteren wird das Destillat mit Alkohol gestreckt. Bei letzteren dürfen auch künstliche Aromastoffe zugesetzt werden. Selbst bei unserem gerne getrunkenen Bailloni handelt es sich um eine Spirituose. Außerdem ist der genauso teuer wie bei uns. Lediglich eine Flasche Marillenbrand nehmen wir zum Testen mit.

Als nächstes besuchen wir den Metzger gegenüber, der insbesondere Tiroler Speck in verschiedenen Varianten anbietet. Selbst hier bekommen wir eine ansehnliche Probe. Wir bestellen für Samstag Cabanossi und verschiedene Specksorten vor.

Zurück beim Hotel verschwindet Johanna erst einmal in Heidis Lädchen mit den Dekorationsartikeln, Aromaölen und Duftmischungen.

Inzwischen haben wir bemerkt, dass es nun zu spät ist, um nach Kufstein zu fahren, da Riedel unter Mittag geschlossen hat. Johanna ist wohl daher für den Rest des Tages kaum ansprechbar.

Mein Vater und ich beschließen dann doch, uns zwei Fahrräder zu holen und nach Achenkirch zu fahren.

Da am gleichen Tag eine Radtour vom Hotel durchgeführt wird, ist die Auswahl an Fahrrädern nicht mehr so toll. Wir entscheiden uns für zwei Mountain-Bikes. Erst nach der Abfahrt bemerke ich, dass mein Hinterrad einen Schlag hat. Da ich aber keine Lust habe, noch mal umzukehren, radeln wir so los. Mit einigen leichten Steigungs- und Gefällstrecken geht es immer am See entlang nach Achenkirch. Kurz hinter Scholastika machen wir etwa 35 Minuten später eine kurze Pause, bevor wir wieder zurück fahren. Den harten Sattel und das zu niedrig eingestellte Fahrrad nicht gewohnt, habe ich nach der Stunde Radfahren mehr Probleme, als nach dem Tag Wanderung.

Achensee bei Achenkirch

Den Rest des Nachmittags verbringen wir drei dann wieder mehr oder weniger getrennt. Johanna und ich haben zunächst die Solegrotte eine ganze Weile für uns alleine. Johanna versucht mir beizubringen, wie man in dem salzgesättigten Wasser schwebt ohne unterzugehen. Aber irgendwie funktioniert das bei mir nicht. Nach einer Aufwärmphase im Ruheraum gehe ich in die Sauna, diesmal in das Dampfbad, Johanna verschwindet in eine andere Richtung. Nach einer Ruhephase auf der Stillen Alm ziehe ich mich erst einmal um und suche Johanna. Ich finde sie im Fit & Fun House bei den Geräten. Mein Vater ist nirgendwo zu entdecken. Also hole ich mir am Nachmittagsbuffet einen Kaffee und etwas Salat und setze mich damit auf die Terrasse. Später schreibe ich auf unserem Balkon an diesem Bericht weiter. Johanna taucht wieder auf und kurze Zeit später begeben wir uns wieder in Richtung Vitaltempel, wo wir unser Asiabad gebucht haben.

Diese Einrichtung war vor drei Jahren neu und basiert auf der Lomi Lomi Philosophie (genüssliche Reinigung). Der Raum ist mit einer Schwitzkammer, einem Whirlpool einem Asia-Schrein (warme Steinliege) und einem Tatamipodest ausgestattet. Die Wände sind typischen japanischen Reispapierwänden nachempfunden.

Das Bad beginnt damit, dass unsere chinesischen Tierkreiszeichen ermittelt werden. Johanna weiß bereits, dass sie Hase ist. Mein Zeichen ist der Tiger. Zu den Tierkreiszeichen gibt es dann ein umfangreiches Horoskop und einen passenden Glücksstein.

Da Johanna heißen Dampf nicht so gut verträgt, darf sie als erste in das kleine Dampfbad. Der Masseur bereitet inzwischen die Steinliege für die Massage vor. Hierzu wird ein Stoffsack durch mit Seife versetztes Wasser gezogen, dann mit möglichst viel Luft gefüllt, zugebunden und schließlich ausgedrückt. Dadurch entsteht jede Menge Seifenschaum, der auf der Liege verteilt wird.

Hierauf muss sich Johanna dann bäuchlings legen, was relativ schwierig ist, da die Steinliege durch den Schaum ziemlich rutschig wird, natürlicherweise.

Während nun Johanna mit einem nicht ganz so rauen Handschuh massiert wird, sitze ich im Dampfbad. Die Massage, die im Gegensatz zu einer klassischen Massage sehr sanft ist, dauert eine ganze Weile, währenddessen ich im Dampfbad sitze. Als es mir dann fast zu viel wird, ist dann doch wieder Wechsel angesagt. Johanna kommt in den Whirlpool und ich auf die Steinliege. Während der Massage kann man richtig entschweben. Während ich so daliege, pendle ich immer zwischen wegdösen und gedanklicher Konstruktion eines Arbeitszimmers in einem Haus, das wir hoffentlich irgendwann mal bauen werden.

Die nächste Station, die Johanna natürlich vor mir erreicht, ist das Tatamipodest. Dort wird man nach dem Whirlpool nochmals massiert, dann aber mit speziellen Ölen, die zumindest einen hohen Anteil an Sesamöl beinhalten. Schließlich folgt eine weitere Ruhephase, zu der grüner Tee gereicht wird. Dabei kommen wir auf die Idee, dass man den Saunaraum im oben erwähnten zukünftigen Haus doch auch im Stil des Asia-Bades einrichten könnte...

Für das Abendessen hatten wir uns alle drei für Spanferkel mit Sauerkrauttaler und Kartoffel-Speck-Knöpfe entschieden. Am Morgen war mir während der Radtour die Idee gekommen, dass hierzu ein Riesling passen würde. Bei der Suche auf der Weinkarte sind mir dann die Rieslingweine doch etwas zu teuer und ich entscheide mich für einen Sauvignon Blanc. Das stellt sich nicht ganz als die optimale Wahl heraus, da er von der Intensität des Geschmacks nicht ganz mit dem Spanferkel mithalten kann.