Weihnachts-Shopping in Singapore
Gärten aller Art
Tiere aller Art

Donnerstag, 19. November 2015

Ankunft in Singapore

In Singapore waren die Koffer schneller am Band als ich Geld umtauschen konnte. Johanna wollte die Koffer nicht kreisen lassen und hatte, bis ich zurückkam, die jeweils etwa 25 kg schweren Koffer vom Band gewuchtet.

Im Fairmont bot uns die Mitarbeiterin an der Rezeption diverse Upgrades an, auf die wir aber doch verzichteten. Wir bekamen zwar ein Zimmer ziemlich unten im 7. Stock, wo die Geräusche der riesigen Klimaanlage des Raffles City Shopping Center unter dem Hotelkomplex aus Fairmont und Stamford doch deutlich zu hören waren. Aber die Anlage lief nachts nicht und das Zimmer war ansonsten riesig, sogar mit einem Balkon.

Johanna war erst einmal enttäuscht ob der scheinbar isolierten Lage des Hotels. Von der, selbst für Singapore-Verhältnisse extrem teuren Hotelbar, die wir trotz vorgerückter Stunde noch aufsuchten, war eigentlich nur das gegenüberliegende Raffles-Hotel zu sehen. Aber das relativierte sich zum Glück am nächsten Tag.

Freitag, 20. November 2015

Shopping Tour

Im Hotel gab es mehrere Möglichkeiten, das Frühstück einzunehmen. Wir entschieden uns für das Pooldeck auf dem Dach in der Höhe des achten Stocks.

Zur „Entspannung“ sollte es heute Shopping sein. Wir begannen mit einem Streifzug durch die Raffles City zwischen Fairmont und Stamford Hotel. Gleich zu Anfang entdeckte Johanna einen Schmuckladen, der ein umfangreiches Angebot an Jadeschmuckstücken hatte. Der war allerdings noch geschlossen, ähnlich wie viele andere der Edel-Boutiquen.

Wir nahmen daher ein Taxi zur Vivo City Mall, wo es überwiegend normale Läden gibt. Wie sonst auch in der Stadt, war überall schon für Weihnachten dekoriert. Und vor allem hatten viele Geschäfte Season End Sale mit gewaltigen Rabatten. Wir wurden beide bei Geox und Johanna noch bei Kipling fündig. Zur Mittagspause gingen wir in das hiesige Brotzeit. Zum Weizenbier bestellte Johanna eine Vorspeisenplatte mit Oabatzter, Griebenschmalz und Lachstatar und ich noch einen Meeresfrüchtesalat. Alles super lecker, aber viel zu viel. Wir saßen draußen, zogen uns aber mit dem Beginn eines Gewitters unter die Markise zurück. Wie üblich war das Gewitter recht schnell vorbei und wir machten uns auf zum Taxistand. Die Schlange dort war ziemlich lang und es kamen kaum Taxis. Wir also wieder zurück und zum zweiten Taxistand bei Harbour Front. Dort ging es doch etwas schneller.

Zurück beim Hotel hatte inzwischen auch der Juwelierladen geöffnet. Und während ich noch die Einkäufe aufs Zimmer brachte, fiel Johanna schon mal in den Laden ein. Als ich dazukam, war die Entscheidung auf die Alternativen Jadering in Weißgoldfassung und Jadeanhänger eingeschränkt. Beide in grauer Jade aus Myanmar, die in Hong Kong verarbeitet worden war. Johanna entschied sich schließlich für den Ring. Ich erzählte der Verkäuferin, dass wie zwei Wochen in Myanmar gewesen waren. Sie äußerte sich verwundert, warum man in einem so armen Land Urlaub machen sollte.

Zurück beim Hotel hatte inzwischen auch der Juwelierladen geöffnet. Während der Verkaufsverhandlungen erzählte ich der Verkäuferin, dass wie zwei Wochen in Myanmar gewesen waren. Sie äußerte sich verwundert, warum man in einem so armen Land Urlaub machen sollte.

Am Nachmittag schlenderten wir zu Fuß Richtung Singapore River, wobei wir in einige Malls abzweigten. Auch hier überall Weihnachtsdeko. Vor dem Robinson stand sogar so etwas wie ein „Weihnachtsbaum“ mit großen Fliegenpilzen. In der Funan Mall mit ihren zahlreichen Elektronikläden streikte Johanna, so dass wir nach kurzem Aufenthalt weiter zum Fluss liefen.

Bei Jumbo Seafood gab es inzwischen eine elektronische Tischreservierung. Dafür brauchte man aber eine lokale Mobiltelefonnummer. Aber es ging glücklicherweise auch von Mensch zu Mensch und wir bekamen sogar einen Tisch für den nächsten Tag, um mein Geburtstagsessen nachzuholen.

Im Brewerkz nebenan probierten wir verschiedene Biere und aßen Chicken Wings und Quesadillas.

Johanna schaute irgendwann auf ihr Telefon und stellte fest, dass sich unsere Alarmanlage gemeldet hatte. Ein zweiter Blick relativierte den Schreck. Weder Einbruch noch Feuer, sondern der Wassermelder hatte angeschlagen. Weil unsere Nachbarn, die unseren Hausschlüssel haben, nicht zu erreichen waren, riefen wir Renate an. Die meldete sich kurze Zeit später wieder mit der beruhigenden Nachricht, dass das Regenwasser (es regnete tatsächlich stark) im Kellerabgang normal ablief.

Nach der Rückkehr zum Hotel wollten wir noch etwas zum Abschluss trinken. Aber das Marché und das Brotzeit neben unserem Hotel waren beide komplett voll. Wir versuchten es auf der anderen Straßenseite im Chimes. Dort aber war es wegen einer Veranstaltung sehr laut. Schließlich fragten wir beim Brotzeit nach, ob wir Platz bekommen, wenn wir nur etwas trinken wollten. Wir quetschten uns an die Bar, tranken Paulaner und Williams und beobachteten Singaporianer und andere Gäste, die mit großen Platten beladen mit Haxen und Würsten kämpften.

Zwischendurch rief Edith mit der Nachricht, dass Jan kein Wasser im Keller entdeckt hatte. Wahrscheinlich waren durch den Regen ein paar Tropfen durch die Türdichtung gegangen und hatten genau den Wassersensor erwischt.

Samstag, 21. November 2015

Jurong Bird Park und nachträgliches Geburtstagsessen

Irgendetwas muss ich am vorigen Tag nicht vertragen haben. Der Morgen begann mit etwas Magenverstimmung, was sich aber zum Glück bald erledigte.

Trotzdem genossen wir erst einmal wieder ein gemütliches Frühstück auf dem Pooldeck des Hotels.

Unser Taxifahrer auf dem Weg zum Jurong Bird Park (dem absoluten Muss einer jeder unserer Singapore-Aufenthalte) erzählte, dass geplant sei, den Bird Park in den nächsten Jahren in die Nähe des Zoos zu verlegen. Überhaupt seien eine Reihe von Baumaßnahmen auf eine Fertigstellung in 2020 datiert. Da wären halt wieder Wahlen und die Regierung braucht dann Erfolge. Eine spätere Internetrecherche ergab tatsächlich Informationen über Pläne, das Gebiet es Bird Park in ein Wohn- und Gewerbegebiet zu verwandeln. Der Umzug des Bird Park in die Nähe von Zoo, Night Safari und River Safari würde auch für den Tourismus Sinn machen. Dann wären nämlich alle vergleichbaren Attraktionen an einer Stelle konzentriert. Wobei die Planungen tatsächlich weitergehend sind und eine Art Öko-Bezirk im Auge haben. Er erzählte außerdem von den neuen Koalas im Zoo. Und meinte, dass die River Safari rund um das Indoor-Habitat mit Pandas konzipiert worden sei. Außerdem werde das MRT Netz stark ausgebaut, was wiederum den Taxiverkehr beeinflussen würde.

Im Vogelpark erwarben wir gleich ein Kombi-Ticket mit Zoo und River-Safari. Die Monorail, die wir seit vielen Jahren kannten, war offensichtlich nicht mehr in Betrieb. Stattdessen fuhren „Lokomotiven“ mit zwei Anhängern durch den Park. Heute war offensichtlich Ausflugstag, gerade bei indischen Reisegruppen. Daher mussten wir eine Weile warten bis es endlich Richtung Lori Loft losgehen konnte. Dort angekommen waren wir fast schon enttäuscht weil Futter ausgelegt war und der Verkauf der Becher mit Fest-/Flüssigfutter noch nicht begonnen hatte. Kurze Zeit später war aber wieder alles gut. Wir erwarben zwei Becher Futter und Sekunden später hingen sowohl Johanna als auch ich voller Loris. Nachdem die Becher leer waren, versuchte ich eine Weile in dem dicht bewachsenen Lori Loft noch mehr Lori-Bilder zu machen. Als ob ich nicht schon genug hätte.

Auf dem weiteren Weg durch den Park schwitzte ich ohne Ende. Sowohl mein Hemd als auch mein Taschentuch waren völlig durchnässt. Während wir durch den Park schlenderten registrierten wir diverse Veränderungen was die Belegung der Volieren und Aviarien mit Vögeln betraf. Gegen 13:00 Uhr machten wir Pause auf der Songbird Terrace, wo es eine Papageienshow geben sollte. Die hatten wir sonst immer verpasst. Man musste das Mittagsbuffet nehmen, um sitzen bleiben zu dürfen. Garnelen, Reis, Gemüse, Hähnchen und zwei Tofu-Gerichte waren zwar nicht so schlecht, aber doch etwas überteuert. Auch angesichts der gerade mal 15 min Show mit drei Aras, einem Kakadu und einer Amazone.

Für uns neu im Bird Park war eine Brut- und Aufzuchtstation. Im Prinzip kannten wir das vom Loro Parque auf Teneriffa. Hier waren aber auch Brutkästen für die Eier zu sehen. Und eine Fütterungsstation anzuschauen ist eh immer schön. Auch wurden nicht nur Papageien aufgezogen, sondern auch ein paar andere Vögel. Ein rosa Kakadu war, obgleich erst zwei Monate alt, schon beachtlich groß. Zwei kleine Hyazinth-Aras dagegen waren als solche noch nicht wirklich zu erkennen. Wir konnten beobachten, wie der Pfleger einige der Jungvögel mit der Spritze fütterte. Immer wieder ein Erlebnis.

Schließlich besuchten wir noch die große Vogelshow im Amphitheater und kauften einige Souvenirs bevor wir uns in die Taxischlange stellten. Irgendwie liegt der Vogelpark für Taxis etwas abseits, was wir bereits früher festgestellt hatten. Aber gerade noch rechtzeitig bevor ein Gewitter losging konnten wir ein Taxi besteigen. Das Gewitter ging lokal in Jurong runter, Downtown Singapore war dagegen völlig trocken.

Nach einem kurzen Refreshment im Hotel nahmen wir ein Taxi zum Riverside Point, um mein Geburtstagsessen bei Jumbo Seafood nachzuholen.

Johanna bestellte glasierte Schweinerippchen mit Wasabi und ich dann doch eine Black Pepper Crab (war mir erst nicht klar, ob die für mich alleine nicht zu groß wäre). Zusammen nahmen wir noch eine Portion Baby Pak Choi.

Meine Krabbe kam und ich machte mich mit Lätzchen und Handschuhen an die Arbeit. Johanna‘s „Rippchen“ und das Gemüse kamen erst auf Nachfrage. Johanna war leider von ihrem Essen nicht begeistert. Es waren nur Schweinefleischstücke und recht süß durch den Honig. Ich probierte später ein paar Stücke. Mein Geschmack war es auch nicht.

Aber meine Krabbe war lecker, auch wenn man bei der Art und Weise des Essens sicherlich bei keinem Knigge-Kurs auftreten dürfte.

Anschließend wechselten wir hinüber ins Brewerkz für Bierchen und Tequila, bevor wir mit dem Taxi zurückfuhren, um wieder bei Brotzeit einzufallen. Und weil der Kellner uns wiedererkannte, bekamen wir noch zwei Willis auf’s Haus. Interessanterweise war heute viele weniger los als am gestrigen Freitag. Überall bekam man problemlos einen Platz.

Sonntag, 22. November 2015

Gardens by the Bay

Das tägliche Gewitter fand dieses Mal am Morgen während des Frühstücks statt. Wir konnten dennoch unter der Markise draußen sitzen. Der Regen war auch bald vorbei.

An der Rezeption verlängerten wir den Late Check-out für Dienstag doch auf 16:00 Uhr. Außerdem diskutierte ich mit der Auszubildenden wegen des Fairmont Presidents Club. Die Anmeldung hatte ich ein oder zwei Tage vorher abgegeben, weil mich ein Mitarbeiter darauf hingewiesen hatte, dass der Internetzugang dann frei wäre. Sie stellte fest, dass die Anmeldung nicht durchgeführt war und meldete mich nach längerem Suchen im System nochmals neu an, wodurch direkt eine Mitgliedsnummer bekam, die ich für den Internetzugang verwenden konnte.

Bei unserem letzten Aufenthalt in Singapore hatten wir vom Dach des Marina Bay Sands die riesige Baustelle der Gardens by the Bay gesehen. Als Johanna auf dem Weg nach Sydney in Singapore Zwischenstopp machte, war die Anlage fertig. Und heute wollten wir uns die recht neue Attraktion anschauen.

Da es nicht regnete, spazierten wir zunächst durch die Gartenanlage, wobei wir den Bereich der „Supertrees“ erst mal ausließen. Diese hohen, trichterförmigen Stahlkonstruktionen sind am Stamm rundum bepflanzt, während die sichtbaren Stahlgitter farbig bemalt sind. Zwischen einigen der höchsten Exemplare spannt sich ein „Tree top walk“, den ich mir für später vorgenommen hatte.

Die Themengärten waren sehr schön angelegt, aber nach einer Weile wurde das ziemlich anstrengend, weil inzwischen die Sonne herausgekommen und es ziemlich heißt geworden war.

Nach einer kurzen Pause in einem Café, wo es leider mal wieder kein Soda gab und wir deshalb auf Cola auswichen, stellte ich mich in die Ticketschlange für die beiden Domes, die riesigen Gewächshäuser. Wobei der Begriff „Gewächshaus“ das Ganze nicht so richtig trifft. Die beiden unterschiedlich hohen Gebilde haben eine ovale Form sowohl im Umfang als auch in die Höhe und sind komplett als Stahl-/Glaskonstruktion gebaut. Während der Flower Dome, das weltweit größte Glas-Greenhouse (Gewächshaus), Pflanzen aus mediterranen und semiariden Klimazonen beherbergt, wird das Innere des Cloud Forrest von einem künstlichen Berg mit Nebelwaldpflanzen ausgefüllt.

Zum Glück gab es nur Stau am Ticketschalter. Ansonsten verteilten sich die Sonntagsausflügler gut über das Gelände.

Wir begannen mit dem etwas flacheren Flower Dome. Hinter der Eingang gab es erst mal einen Kälteschock. Das ganze Gewächshaus war auf für Blumen und andere Pflanzen aus gemäßigten Klimazonen angenehme Temperaturen gekühlt. Da sind zwar angeblich auch 23-25°, wirkte aber auf uns deutlich kühler. Die Regionen mit Pflanzen, meist Kakteen, die mehr Wärme (aber nicht unbedingt mehr Feuchtigkeit) vertragen, waren weiter oben angesiedelt, wo es ein Stück wärmer war. Verschiedene Ebenen und ein Auf und Ab der Wege schufen Inseln mit Gärten verschiedener Regionen. Zwischen den Pflanzen fielen uns immer wieder Skulpturen aus Holz oder Stein auf, die sich harmonisch in das jeweilige regionale Thema einfügten.

Und natürlich Weihnachten. Nicht nur, dass überall Unmengen an Weihnachtssternen herumstanden. Auch diverse Weihnachtsbäume, Holzgeschenkkisten, Riesennussknacker, Rentiere etc. tummelten sich überall zwischen den Pflanzen.

Der Cloud Forrest ist von der Konstruktion schmaler, aber deutlich höher, beherbergt er doch einen 35m hohen künstlichen Berg. Vom Eingang aus schaute man erst mal auf einen Wasserfall, wobei sich die einzelnen kleinen Fälle aus Öffnungen auf verschiedener Höhe des Berges ergossen. Ein Stück ging es eine Rampe hinauf, bis man den Aufzug nach oben erreichte. Der gesamte Berg war mit Nebelwald-Pflanzen bepflanzt. Ganz oben auf der Spitze des Berges befand sich der kleine „Lost World“ Garten.

Wieder eine Ebene hinunter umlief man auf einem Steg die eine Seite des Berges mit Blick hinunter auf die Bäume. Wieder mit der Rolltreppe weiter nach unten gab es noch den kleineren Tree Top Walk, den ich aber weniger spektakulär fand. Auf einer Ebene dazwischen gab es im Berg eine Ausstellung über Stalagmiten und Stalagtiten, wobei mir etwas der Zusammenhang zum Thema fehlte. Im Untergeschoß wurde auch noch das Video „+5 Degrees“ gezeigt, das über die Zeit darstellt was geschieht, wenn die Durchschnittstemperatur der Erde um nur 5° ansteigt. Durch den kleinen Secret Garden am Fuß des Berges ging es wieder heraus.

Johanna, die direkt von Lost World nach unten gefahren war, fand ich drauße. Wir verabschiedeten uns auch gleich wieder, weil ich noch die Supertrees mit dem OCBC-Skyway anschauen wollte. Der Rundgang 22m über dem Boden und unter den „Wipfeln“ der bepflanzten Stahlbäume, die auch verschiedene technische Funktionen für die Gartenanlage erfüllen, ergab einige atemberaubende Aussichten auf die Gärten, das Marina Bay Sands und die Skyline von Singapore.

Und zwischen den Stahlbäumen entstand gerade ein Weihnachtsmarkt, mit Buden, Festzelt und allem Drum und Dran.

Irgendwie waren wir unentschlossen, wo wir zu Abend essen wollten. Wir streiften eine Weile durch die Food Courts und die Restaurants in der Mall bei unserem Hotel. Aber eigentlich wollten wir lieber draußen sitzen und das Fast Food Ambiente im Food Court im dritten Stock machte uns auch nicht an.

So tranken wir erst einmal ein Bierchen an der Poolbar, wo ich währenddessen endlich meine privaten emails der letzten drei Wochen aufräumen konnte.

Wieder am Singapore River versuchte ich für den kommenden Abend noch einmal einen Tisch bei Jumbo Seafood zu bekommen, hatte aber kein Glück. Wir landeten schließlich wieder im Brewerkz und bestellten Burger. Ich war so übersatt, wie seit 2,5 Wochen nicht mehr.

Wir gingen noch kurz auf die andere Seite des Flusses, wo es nicht nur am Ufer, sondern auch in den Seitenstraßen zahlreiche Restaurants gibt. Aber das sah inzwischen auch recht Fast-Food-mäßig aus. Wie schon einmal in den letzten Tagen fielen uns die schwerbewaffneten Polizeipatrouillen auf. Das sollte wohl ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und der Abschreckung dienen. Aber mit der Bewaffnung hätte man einen Krieg führen, aber nicht in einer mit Zivilisten angefüllten Gegend irgendetwas machen können, ohne riesige Kollateralschäden zu verursachen.

Im Brotzeit, wo wir wie immer unser Abschlussbierchen nahmen, fiel uns eine elegant gekleidete Frau auf, die permanent SMS oder email auf ihrem Smartphone schrieb, während ihr Essen aufgetragen wurde. Sie hatte Rippchen bestellt. Das kam als Platte mit einem Rippchen-Turm, einer Schüssel Sauerkraut und einer Schüssel Potato Wedges daher. Uns war nicht klar, wie sie diese Menge bewältigen wollte. Auf jeden Fall rührte sie weder Sauerkraut noch Wedges an und bearbeitete die Rippchen tapfer mit Messer und Gabel (immer noch emails schreibend). Am Nachbartisch war man schlauer. Dort teilte man dieselbe Portion zu dritt und aß die Rippchen mit den Fingern, was in dem Fall deutlich effizienter war. Leider erfuhren wir nicht, wie der Kampf der Frau mit den Rippchen ausging, weil wir nach einem weiteren Kirschschnaps in unser Hotel zurückkehrten.

Den Concierge fragten wir noch nach weiteren Seafood Restaurants in der Nähe. Die beiden Empfehlungen, die er uns gab, kamen im Internet aber beide nicht einheitlich gut oder schlecht weg.

Montag, 23. November 2015

Tiere aller Art

Am Morgen fragten wir bei der Concierge nach, ob sie uns entweder bei Jumbo Seafood Riverwalk oder East Cost Parkway einen Tisch reservieren könnten. Am frühen Nachmittag kam dann die email, dass es für East Cost Parkway geklappt hatte. Fast wäre es uns so gegangen, wie bei letzten Aufenthalt. Auch da hatte ich mich auf einen zweiten Besuch im Jumbo Seafood gefreut und wurde ob der Buchungssituation enttäuscht. Damals hatte ich den Weg zum East Cost Parkway nicht in Betracht gezogen.

Dann stand wieder einmal der Zoo auf unserem Programm. Wir hatten ja bereit von unserem Taxifahrer zum Bird Park von den Koalas im Zoo und den Pandas bei der River Safari erfahren. Daher steuerten wir im Zoo als erstes den Bereich Australian Outback an. Dort waren seit wenigen Monaten einige Koalas zu Besuch, die wir uns unbedingt vor den anderen Zuschauern anschauen wollten. Die Kleinen waren in einem neuen, noch etwas kahl wirkenden Holzhaus untergebracht und ließen sich durch die Besucher überhaupt nicht stören.

Zu Fuß und mit der kleinen Tram streiften wir bis gegen 13:00 Uhr durch den Zoo. Was wir beim Besuch des weißen Tigers (waren es früher nicht einmal mehrere gewesen? Oder verwechselte ich das mit einem anderen Zoo?) erstmals lernten war, dass alle in Gefangenschaft lebenden weißen Tiger auf ein einziges Männchen „Mohan“ zurückgehen, das 1951 als Jungtier während einer Jagd von Martand Singh, dem Maharaja von Rewa, im Dschungel von Bandhavgarh entdeckt wurde.
Auch die Fütterung der Orang Utan’s, die frei auf den Bäumen rund um ihr Haupt-„gehege“ umherklettern konnten, ließen wir uns nicht entgehen.

Das letzte Mal war der neue Park auf der anderen Seite des Reservoirs noch in Bau. Da wir nicht wussten, wieviel Zeit wir dafür benötigen würden, wechselten wir hinüber zur River Safari.

An einem Arm des Wasserreservoirs waren verschiedene Flusslandschaften beschrieben und jeweils offene Aquarien mit den dort vorkommenden Fischen zu sehen. Der erste Teil ging am linken Ufer des Arms entlang mit Mississippi, Ganges, Nil, Mekong etc. Höhepunkt des ersten Abschnitts war sicherlich die Halle mit dem Panda-Habitat.

Die Halle war dabei auf die Temperaturen des Nebelwaldes, in dem die Pandas leben, heruntergekühlt, was uns wieder mal einen kurzen Kälteschock verpasste. Im vorderen Teil der Halle waren zwei kleine rote Pandas untergebracht, die auf den Bäumen ihre Blätter zupften. Der größte Teil der Halle war nochmal in zwei Bereiche unterteilt. Einer für den männlichen Riesenpanda Kai Kai. Der andere für das Weibchen Jia Jia. Während Kai Kai keine Scheu hatte, sich in seinem Gehege vor den Zuschauern zu tummeln, zeigte sich Jia Jia scheu und verschwand in ihrem inneren Lebensbereich. Auch die „Big Brother“-Kamera konnte sie nicht erfassen. Ich glaube nicht, dass ich schon einmal Riesenpandas in einem Zoo gesehen hatte. Jedenfalls war ich ob der Größe der Tiere überrascht.

Hinter der Panda-Halle führte eine Brücke über den Arm des Reservoirs und wir stellten uns für die River Cruise an. Mit kleinen Schiffen fährt man etwa 15 Minuten über den Speichersee, wobei das einzige, was man beobachten konnte, die Tiere aus dem Zoo und die Elefanten der Nachtsafari waren. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Oder wenigstens einen etwas längeren Ausflug über den See.

Direkt anschließend fuhren wir mit der Amazon River Quest. Hier wurde man Europapark-like mit Booten in einer Rinne gefahren, sogar mit drei kleinen Abfahrten, allerdings ohne wirklich Gefahr zu laufen, nass zu werden. Rechts und links des Kanals waren verschiedene Tiere angesiedelt, leider oftmals wohl beim Mittagsschlaf.

Letzte Attraktion war der geflutete Amazonaswald, der die Situation am Amazonas während der Regenzeit darstellen soll. Tatsächlich handelte es sich um das weltgrößte Süßwasseraquarium, das den Amazonas bzw. den wasserüberfluteten Wald am Amazonas repräsentiert. In dem Aquarium, (das man wie üblich bei solchen Einrichtungen spiralig von unten nach oben umläuft) schwammen eine ganze Reihe großer Fische und einige Seekühe. Diese spielten mit den Tauchern und deren Staubsaugerschlauch.

Nach einem letzten Blick auf die aus Deutschland stammenden Otter überlegten wir, was wir tun wollten. Da es donnerte entschieden wir uns für ein Taxi zurück zum Hotel. Dort verbrachten wir den Rest des Nachmittags lesend und mit einem Tiger Bier an der Pool Bar.

Gegen 18:00 Uhr fuhren wir mit dem Taxi zum East Coast Park Way Jumbo Seafood. Ich wusste in etwa, was ich essen wollte. Johanna wollte eigentlich Geoduck Muscheln (Elefantenrüssel-Muscheln). Die gab es hier aber nur als Ganzes mit über einem Kilo und fast 200 SGD teuer. Johanna schwenkte daher auf Bambusmuscheln um. Ich bestellte Jakobsmuscheln in Soße und getrockneten Chilis, Garnelen in Salz und Pfeffer (wobei ich mir nicht sicher war, ob ich nicht letztendlich die Garnelen mit Cereals bekommen hatte). Und für uns beide gebratenen Reis und Spinat in Suppe mit dreierlei Ei. Die Jakobsmuscheln waren lecker. Die Garnelen zwar gut, insbesondere auch der Panzer aufgeschnitten und entdarmt, allerdings etwas trocken. Ich bekam von Johanna noch eine halbe Bambusmuschel ab. Den Berg gebratenen Reis schafften wir ebenso wenig wie den Spinat, der aber als Suppe sehr gut schmeckte. Die Bedienung meinte, unsere bestellten kleinen Portionen würden (in Kombination) normalerweise auch für vier Personen reichen.

Zurück in die Innenstadt landeten wir wie üblich wieder bei Brotzeit zu Weizenbier und Kirsch. Am Nachbartisch kämpfte ein Paar mit einer Riesenplatte mit Haxe und verschiedenen Würstchen. Irgendwie kamen wir ins Gespräch. Die beiden waren eigentlich aus Venezuela, lebten aber in Houston. Er hatte wohl irgendwas mit Öl zu tun. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, bis wir schließlich unsere zweites Weizenbier und den Kirsch für uns alleine austranken.

Dienstag, 24. November 2015

Nass und dann nach Hause

Wir waren schon viele Jahre nicht mehr im Botanischen Garten und dem angeschlossenen Orchideengarten gewesen. Diesen Besuchspunkt hatten wir uns für den letzten Tag aufgehoben. Bereits beim Frühstück hing eine kleine graue Wolke am Himmel. Trotzdem machten wir uns frohgemut auf den Weg. Am Visitor Center angekommen liefen wir gemütlich oberhalb des Symphony Lake und des Palm Valley entlang zum Orchideengarten.

Wieder einmal hatte ich vergessen, rechtzeitig meine Kamera aus dem Rucksack zu nehmen, damit sich Gehäuse und insbesondere Linse an die Umgebungstemperatur anpassen und der Beschlag sich selbst auflösen konnte. Kaum ein paar Schritte gelaufen, fing es an zu tröpfeln und das erste Donnergrollen war zu hören. Wir schafften es gerade noch bis zur Burkill Hall bevor das Gewitter losging. Leider konnte man sich da nirgends hinsetzen, aber gleich daneben fand sich ein Pavillon, wo wir das Ende des Gewitters abwarten wollten. Anders als in den letzten Tagen, an denen wir praktisch immer verschont geblieben waren, bzw. das jeweils kurze Gewitter im Restaurant oder im Taxi beobachten konnten, sah es heute leider nicht nach einer kurzen Angelegenheit aus.

Nach geraumer Zeit des Wartens mit anderen Besuchern ließ der Regen nach und wir wanderten weiter durch den Garten mit seinen zahllosen Orchideen. Aber dann ging es wieder los. Wir schafften es gerade noch in das Cool Haus (ein klimatisiertes Gewächshaus), bevor es wieder schüttete. Normalerweise nicht wegen der Kühle besorgt, waren wir jetzt aber durchnässt. Wir stellten uns daher in die Schleuse und machten die äußere Tür etwas auf. Wieder hieß es warten. Johanna hatte zwar einen kleinen Schirm und ich eine Mütze dabei, aber beides half wenig bei dem Regenguss. Als es wieder weniger regnete liefen wir hinunter zum Eingang des Orchideengartens. Nun mussten wir aber wieder zurück zum Visitor Center. Glücklicherweise entdeckten wir, dass in dem Laden Regencapes für ein paar Dollar verkauft wurden. So kamen wir halbwegs trocken am Restaurant beim Visitor Center an und genehmigten uns erst mal ein Tiger und eine Pizza, während wir dem Regen zusahen.

Ein Taxi zu bekommen war hier wider Erwarten nicht ganz so schwierig. Man drückte am Taxistand auf einen Knopf, worauf draußen an der Hauptstraße eine Leuchtanzeige den Taxifahrern Kundschaft signalisierte. Kurze Zeit später bekamen auch wir ein Taxi und fuhren durch die weihnachtlich geschmückte Orchard Road. Zwar war schon überall in der Stadt Weihnachtsschmuck zu bewundern, aber hier toppte man das noch einmal. Weihnachtsbeleuchtung über der Straße, riesige weiße Kutschen mit Einhorn und was man sich hier sonst nach alles unter Weihnachtsschmuck vorstellt war vor den Einkaufstempeln aufgebaut.

Den Nachmittag verbrachten wir lesend an der Poolbar. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, aber für die Botanic Gardens war es zu spät. Dann eben das nächste Mal.

Gegen 18:00 Uhr fuhren wir zum Flughafen, wo wir erst mal einige Mühe mit den Tax Refunds hatten. Die Automaten, wo man sich die Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen kann, lasen den Beleg aus dem Geox Laden problemlos. Die beiden anderen Belege ließen sich aber weder scannen noch wurde die manuell eingegebene Nummer akzeptiert. Johanna probierte es an den beiden Schaltern. An einem musste man sich die Erstattung genehmigen lassen, am anderen bekam man die Erstattung. Soweit die Theorie. Der Beamte am ersten Schalter schrieb nur die Nummer nochmal auf und schickte Johanna wieder zurück an den Automaten. Das funktionierte aber immer noch nicht. Bei meinem Beleg wurde ich ebenfalls bei dem Beamten vorstellig. Just in dem Moment traf aber eine weitere Mitarbeiterin ein. Die tippte die Daten der beiden Belege ein, buchte den Betrag auf die Kreditkarte zurück und fertig.

Den Rest des Abends bis zum Abflug verbrachten wir in der Silver Kris Lounge.

Das Flugzeug war leider völlig überheizt, so dass ich kaum Schlaf fand. Aber das Dösen war immerhin bequem.

In Frankfurt angekommen registrierten wir den Temperatursturz hauptsächlich dadurch, dass unser Shuttle sich auf der Rückfahrt durch Schneeregen kämpfen musste. Zuhause in Forst war es nicht mehr ganz so schlimm, aber immer noch etwa 25° C kälter als in Singapore.