Historisches Dubai
Dinner im Burj al-Arab
Bereits
am Tag zuvor war mir aufgrund von Johannas Art und Weise zu fragen, was denn in
Sachen Besichtigung am Mittwoch anstünde, klar, dass sie es vorziehen wird, den
Tag am Strand zu verbringen. Diese Vermutung bestätigt sich auch, und so fahre
ich mit dem 9:30 Shuttle alleine in die Stadt. Vom Bur Juman-Einkaufszentrum
lasse ich mich von einem Taxi zunächst zum Dubai-Museum bzw. Fort Fahidi
fahren. Dabei handelt es sich zunächst um eines der drei Forts, die in früheren
Zeiten dem Schutz der frühen Siedlung dienten.
Fort
Fahidi
Mittlerweile liegt das Fort
mitten im Stadtteil Bur Dubai. Dafür wurde es aber inklusive seiner Wehrtürme
restauriert und beherbergt im oberirdischen Teil Ausstellungen zur Geschichte
des Forts und Dubais sowie zu den Themen Tänze, Musikinstrumente und Waffen. Im
Hof des Forts ist ein Haus aus Palmwedeln inklusive Inneneinrichtung und
Windturm aufgebaut. In einem der runden Wehrtürme befindet sich dann eine
Spiralrampe hinab in den unterirdischen Teil des Museums. Von einem Raum mit
einer Diashow und Informationstafeln über die Geschichte Dubais betritt man den
Ausstellungsbereich. Witzig dabei ist, dass man hinter dem Durchgang praktisch
auf einer Dhau steht, die an der Mole liegt und entladen wird. Über eine Planke
betritt man dann das „Festland“ und befindet sich inmitten des Souq mit den
kleinen Läden von Kesselmachern, Gewürzhändler, Schneidern, Schreinern und
und und. Jeder der Läden ist mit Naturmaterialien eingerichtet und entweder mit
lebensechten Puppen oder mit einer Filmprojektion ausgestattet. Einziger
Nachteil ist, dass die Erklärungen sich auf Tafeln in recht kleiner Schrift und
oft im Inneren der Läden befindet. An den Souq schließen sich
Ausstellungsbereiche über Koranschulen, die Einrichtung von Stadthäusern, die
Behausungen von Beduinen, das Leben in der Wüste, Astronomie, die
Perlenfischerei und den Schiffsbau an. Alles sehr gut dargestellt und
interessant gestaltet. Leider beginnt auf halben Weg durch die Ausstellung eine
japanische Reisegruppe durch das Museum zu toben, was wie überall auf der Welt
etwas nervt.
Am
Ende des Ausstellungsbereichs schließt sich ein kleiner Museums-Shop an und
dann geht es wieder über eine Spiralrampe nach oben und man verlässt das
Museum auf der Rückseite des Forts.
Aus
den Beschreibungen im Fort
The historic Al Fahaidi Fort from about 1800 is thought to be the oldest building in the area.
The fort, constructed from sea rocks and gypsum, was built to defend the town of Dubai. It was also
the office and the residence of the Ruler.
The Fort is 41m long and 33 m wide. A series of long rooms overlook the court yard and the ground floor.
The second floor has an open path 5 m wide along the Fort's walls. There are three towers, the oldest
of which is about 12,5 m high x 5 m in diameter with a narrow entrance. The second tower on the north
west corner is square and has three storeys. The third, at the north east, is also round.
The major entrance door of the Fort is made of solid teak, srudded with large iron nails. It is only opend
on special occasions, the small door within it is for normal use.
Brass pilates have been fixed on the door with the names Ya Allah-Mohammed and the name of Sheikh Saeed Bin
Maktoum, Ruler of Dubai (1912 - ).
Dubai Municipality completed restauration work in the Fort at 1994.
Old Dubai's Defence
The Gulf region was not stable in the old days. Located at the cross-roads of international routes, it was
exposed to foreign attacks. Security was one of the main reasons why the Emirates' cities were
origiated
on the sea shores, particularly on small creeks, such as Dubai. Settlements on both sides of the creek
(Deira and Dubai) were surrounded by walls, with entrance gates and watchtowers, some of which are
still standing - Nahar, Shindagha and Al Bahara Towers.
The best known forts in the Emirate of Dubai are Al Fahaidi Fort, Nail Fort and Old Hatta Fort.
It was in everyone's interest, to maintain the town defences. Local peopel helped the Ruler to build
and repair the forts and watchtowers and gave him armed support in case of attack. It was customery for
men to carry their personal weapons with them of all times in readyness for an emergency.
In the past to organized armed men were equiped with rifels. Acording to historical sources, the Ruler of Dubai used to have around 100 armed men at the beginning
of the century.
Inzwischen
ist es zwischen 11:00 und 12:00 und die Sonne brennt senkrecht vom Himmel. Hier
in der Stadt gibt es leider nicht den angenehmen Wind, der den Aufenthalt am
Wasser so erträglich macht.
Mein
nächstes Ziel ist das Bastakia-Viertel. Dazu muss ich allerdings erst den Diwan
umrunden. Hierbei handelt es sich um das Regierungsviertel von Dubai, das aus
blendend weiß gestrichenen Gebäuden besteht, die man in Anlehnung an die örtliche
Architekturtradition gebaut hat. Die Windtürme“ dieser Gebäude sind somit
nur eine Hommage an die alte Bauweise ohne deren Funktion. Diese kann man im
daneben liegenden Viertel besichtigen. In einem vielleicht 150 x 150 m großes Areal inmitten der Stadt haben
sich eng beieinander die ursprünglichen Häuser mit ihren Windtürmen erhalten.
Diese waren allerdings wohl weitgehend verfallen. Erst eine Initiative der
Herrscher Dubais hat den Verfall aufgehalten und nun werden diese Häuser eines
nach dem anderen restauriert. Bei einigen ist der Wiederaufbau bereits fertig,
bei anderen in vollem Gange.
Windturmhäuser
im Bastakia-Viertel
Eine ganze Weile streife ich durch die Gassen und
mache dabei Aufnahme auch von der daneben liegenden Moschee, die wieder im Weiß
des Regierungsviertels gehalten ist.
Moschee
Anschließend
schlage ich den Weg Richtung Busbahnhof ein, weil ich gerne mit dem normalen
Linienbus zurück zum Hotel fahren möchte.
Auf
dem Weg, der zwischen Diwan und Creek
entlang führt, ist es wieder recht angenehm, da hier wieder der leichte Windzug
Kühlung verschafft.
Am
Creek
Hinter dem Diwan biege ich wieder in das Innere der Stadt
ab, da ich noch die Große Moschee sehen möchte. Ich finde sie direkt hinter
dem Fort. Es handelt sich lediglich um einen großen rechteckigen Bau mit einem
Minarett. Betreten ist, wie bei allen Moscheen hier im Land, für Ungläubige
verboten.
Minarett
der Großen Moschee
Auf meiner Suche nach der Moschee habe ich allerdings auch den Dubai
Souq gefunden und so setze ich meinen Weg durch die Gassen des Souqs fort.
Interessant sind hier insbesondere der kleine thailändische (?) Bereich und der
Stoff-Souq.
Stoff-Souq
Zwischendurch gönne ich mir dann aus einem Automaten für ganze 1
Dh eine Dose Cola. Das letzte Stück des Weges geht dann an einigen Banken
vorbei und entlang der Ausfallstraße zum Busbahnhof. Die richtige Buslinie zu
finden ist überhaupt kein Problem. Abfahrtszeit ist fünf Minuten nach meiner
Ankunft und für ganze 4 Dh erhalte ich eine Fahrkarte zurück zum Hotel (gegenüber
den 50 Dh, die ein Taxi für die gleiche Strecke kostet.
Abends
gegen 18:00 Uhr werfen wir uns dann in Schale, ordern ein Taxi und lassen uns
zum Burj al-Arab fahren. Am Steg zwischen Festland und Hotel befindet sich ein
Pförtnerhaus mit Schranke. Ein Verweis auf unsere Reservierung lässt die
Schranke aufgehen. Der Bereich vor dem Hotel ist im Vergleich zu anderen Hotels
recht klein ausgefallen. Im Grunde passt der Turm genau auf die künstliche
Insel und es bleibt wenig Raum außen herum. Zudem ist der Bereich auch noch
vollgestellt mit ein paar großen BMWs, die zu Werbezwecken dort stehen, und
einigen weißen Rolls-Royce der Hotelflotte. Im Inneren steht man dann erst in
einem ebenfalls relativ kleinen Empfangsbereich. Eine dort auf die Gäste
wartende Hotelangestellte fragen wir nach dem Restaurant. Sie schickt uns an den
Restaurant-Empfang auf der nächsten Ebene des Foyers. Dorthin gelangt man über
eine Rolltreppe, die ich im Nachhinein eigentlich als Stilbruch empfinde. Die
hinauf- und hinabführenden Rolltreppen rahmen eine Rampe mit Wasserspielen ein.
Auf nächster nächsten Ebene des Eingangsbereichs sind neben einem weiteren
Restaurant und einigen Luxusgeschäften auch ein Café zu finden. In einer
„Nische“ finden wir einen Schreibtisch mit einer weiteren Hotelangestellten.
Sie prüft unsere Reservierung und bittet uns noch einige Minuten zu warten, da
das Restaurant um 19:00 Uhr öffnet. Es bietet sich nun die Gelegenheit, den
zweiten Springbrunnen zu betrachten und insbesondere nach oben zu schauen. Der
Blick findet erst an der Decke des Hotels in 200m Höhe wieder Halt. Die
Stockwerke nehmen nur zwei der drei Seiten des Hotels ein. Aufgrund ihrer
Muschelform wirkt das Ganze irgendwie wellenförmig.
Einige
Minuten später werden wir und ein anderes Paar (offensichtlich auch Deutsche)
gerufen. Wir werden in einen runden Aufzug gewiesen, der ein Stockwerk nach
unten fährt. Dort befindet sich ein Warteraum mit gepolsterten Sitzbänken.
Teppiche, Polster der Bänke und Stühle, ja sogar die Wände sind recht bunt
gehalten, die Stoffe sind durchweg dick und samtig. In dem Warteraum werden wir
nun aufgefordert, auf das U-Boot zum Restaurant zu warten. Ein Bildschirm neben
einem Schott informiert, dass das U-Boot beim Einlaufen ist. Weitere Gäste
treffen im Warteraum ein. Schließlich ist das U-Boot zum Einsteigen bereit, das
Schott wird geöffnet und die ersten sechs Gäste dürfen einsteigen. Im Inneren
erwarten und richtige Schalensitze. An den Wänden sind als Bullaugen getarnte
Bildschirme angebracht. An der Spitze des linsenförmigen Bootes befindet sich
der Steuerstand mit weiteren Bildschirmen, Knöpfen etc. Der Kapitän,
Steuermann, Pilot, Fahrstuhlfahrer oder wie auch immer man die Funktion des
Hotelangestellten in diesem Fall bezeichnen möchte, steigt ein, schließt das
Schott und schaltet das Cockpit ein. Die Sichtverschlüsse vor den
Bullaugen-Bildschirmen werden geöffnet und der Frontbildschirm aktiviert. Das
U-Boot liegt in einem Hangar und verlässt nun rumpelnd und rüttelnd über
einen Tunnel seine Anlegestelle. Knapp über dem Meeresboden geht es dann in
Richtung eines ebenfalls unter Wasser liegenden Zielhangars. Bei einem auf dem
Meeresgrund liegenden Schiffswracks frage ich, ob es sich dabei um das Vorgängerboot
handelt. Nein, das wäre ein russisches U-Boot gewesen, meint unser Steuermann.
Ebenso schütteln und rumpelnd fahren wir in den Zielhangar ein. Die
Sichtblenden werden wieder geschlossen und das Schott geöffnet. Insgesamt hat
man den Eindruck, dass hier mit dem Bauherrn sein Spieltrieb durchgegangen ist.
Durch
einen kurzen Tunnel betreten wir schließlich das Restaurant. Dominiert wird das
Restaurant natürlich von dem raumhohen und etwa 6-8 m durchmessenden runden
Aquarium in der Mitte. Die Tische sind um das Aquarium herum angeordnet. Wir
bekommen einen Tisch direkt an der Scheibe und können so die verschiedenen
kleinen und großen Salzwasserfische sehr gut beobachten. Ein anderer deutscher
Gast fiel uns bereits im U-Boot auf, weil er seine Videokamera auspackt und
nicht nur filmt, sondern dabei auch noch kommentiert. Das setzt er dann im
Restaurant fort. Wir haben uns gerade an unserem Tisch nieder gelassen, als er
durch das, allerdings noch ziemlich leere Restaurant streift, uns kurz fragt, ob
wir etwas dagegen hätten, dass er filmt und dann mit seiner Kamera weiter
zieht. Finde ich ja schon irgendwie stillos.
Als
Aperitif ordern wir Kir Royal, was sich später als einer der größeren Posten
auf unserer Rechnung bemerkbar macht. Das Amuse gaule ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Es handelt sich um eine Fischpate mit Fischöl übergossen, was Johanna natürlich
überhaupt nicht verträgt. Johanna bestellt als Vorspeise etwas mit Garnelen in
einer Hummersoße mit einem Knoblauch-Schaum. Das Gericht wird kalt serviert,
was den Knoblauch-Schaum ziemlich heftig schmecken lässt. Da bin ich mit meiner
Vorspeise, offenen Ravioli mit Jakobsmuscheln mit einer feinen Soße überzogen,
wesentlich zufriedener. Als Hauptgang habe ich gebratenen Monkfish-Schwanz (eine
Seeteufel-Art) auf Rissotto mit einer Rotweinsoße und grüne Spargeln mit einer
hellen Soße. Johanna entscheidet sich für eine Art gratinierten Hummer. Da sie
mal wieder zu früh satt ist, komme ich in den Genuss beider Gerichte. Es fällt
schwer, sich zu entscheiden, welches besser ist. Das Essen wird von einem weißen
Burgunder begleitet. Kaffee und Grappa schließen das Essen ab. Die Rechnung beläuft
sich auf etwa 750,- DM, wobei der Kir mit über 100,- DM und der Wein mit ca.
200,- einen eigentlich überproportionalen Anteil haben. Für den Rückweg
entscheiden wir uns wieder für das U-Boot, auch wenn man den Höhenunterschied
der zwei Stockwerke auch direkt mit dem normalen Aufzug hätte zurücklegen können.
Zurück im Hotel schließen wir den gelungenen Abend mit einem Drink in der
Piano-Bar ab.