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Golfclub - Souqs - CreekWir
nehmen auch an diesem Tag den 15:30 Uhr Shuttle, diesmal wieder bis zur City
Center Mall. Im Shuttle fährt auch eine junge schweizer Familie mit. Die Mutter
fällt mir bereits am Hotel beim Warten auf die Abfahrt unangenehm auf. Weil
Papa noch nicht da ist und die Abfahrt bevorsteht, verlässt sie mit ihrem
kleinen Töchterchen wieder das Taxi um ihren Mann zu suchen. Kurze Zeit später
tauchen sie dann zu dritt wieder auf und es entspinnt sich eine kleine
Diskussion, nach dem Motto „Ich fahre doch nicht ohne Dich“ – „ Bin ich
schon jemals nicht gekommen“ – „Das kann ich doch nicht wissen“.
Emirates Towers Kurze
Zeit später erzählt die junge Mutter in
deutsch und englisch sämtlichen erreichbaren Sitznachbarn die Lebensgeschichte
ihrer Tochter. Da die Mittelsitze des Shuttles ebenfalls besetzt sind, ist für
das kleine Mädchen ihr Vater nicht direkt erreichbar, worauf wiederum
Diskussionen, Erklärungen, Kindergeschrei etc. anhebt. Aber schließlich ist
auch das überstanden und wir erreichen die City Center Mall. Dort nehmen wir
direkt ein Taxi und lassen uns zum benachbarten Dubai Creek Golf & Yacht
Club bringen. Dort ist gerade ein Amateurturnier im Gange, was die
Bewegungsfreiheit ziemlich einschränkt. Im Golfshop erstehe ich die üblichen
Logobälle und den Birdiemaker sowie ein Golfhandtuch. Bei dem Versuch, um das
18. Grün herumzulaufen, um von dort das Clubhaus zu fotografieren, werde ich
bereits zurückgepfiffen. Der Aufseher im Golfcart fährt so lange neben mir
her, bis ich mehr oder weniger außer Reichweite bin. Wir gehen deshalb in die
Spikes Bar und genehmigen uns noch einen Limonensaft, der im Vergleich zum Hotel
spottbillig ist.
Anschießend
nehmen wir wieder ein Taxi. Dem Taxifahrer erkläre ich unter Zuhilfenahme eines
Stadtplans, dass wir zur Abra-Anlagestelle wollen. Auf dem Weg in die Stadt
wundert mich die Fahrroute. Und tatsächlich meint der Fahrer kurze Zeit später,
wir seien nun am Busbahnhof! Nach kurzer Diskussion fahren wir weiter und nach
weiteren Blicken auf die Karte liefert er uns endlich an der Abra-Anlegestelle
ab, allerdings nicht an der, zu der ich ursprünglich wollte, weil sie näher am
Golf Club gewesen wäre. Eine Frage nach Preisreduktion wegen unbeabsichtigter
Rundfahrt wird abschlägig beantwortet. Ich habe keine Lust zu diskutieren, dafür
bekommt er aber zumindest kein Trinkgeld. Kaum laufen wir auf die Anlegestelle zu, spricht uns ein Bootseigner an und bietet uns eine Fahrt den Creek rauf und runter an, also genau, was wir vorhaben. Da es bereits 18:00 Uhr ist, wollen wir auch nur eine halbe Stunde Fahrt. Der Preis, den wir aushandeln, liegt wahrscheinlich viel zu hoch, aber auch hier ist mir das im Moment egal.
So tuckern wir dann erst den Creek landeinwärts bis zur
Maktoum Brücke. Auf dem Rückweg steht die Sonne bereits ziemlich tief. Der
Bootseigner hält sich mit einer Hand eine Mütze als Sonnenschutz vor`s Gesicht
und steuert mit dem Fuß. Etwa eine halbe Stunde später erreichen wir wieder
die Anlegestelle. Nächstes Ziel ist nun der Gewürzsouq. Zwei oder drei Läden
hinter nach dem Anfang schauen wir uns einen der Läden genauer an. Der Inhaber
oder Angestellte erklärt uns die verschiedenen Gewürze inklusive Pseudo-Safran
etc. Wir lassen uns die Holzgefäße zeigen, in denen man z.B. Weihrauch
verbrennt. Schließlich erstehen wir eines inklusive eines Päckchen Weihrauchs,
allerdings ohne Kohle. Im Nachhinein stellt sich das eigentlich als Fehler
heraus, da es sich um spezielle Kohletabletten handelt, die man sehr leicht anzünden
kann. Wir
streifen weiter durch die Gassen, etwas enttäuscht von der geringen Zahl Gewürzläden.
Erst auf der anderen Seite der Hauptstraße finden wir wieder eine Reihe von Läden
mit Gewürzen. Es sind einige interessante Dinge dabei, wie Alaun als Deo-Ersatz
oder Baumrinden, die als Zahnpflegemittel benutzt werden. Allerdings konnte ich
nicht herausfinden, wofür die getrockneten Limonen benutzt werden.
Entsprechende Fragen werden mit „zum Kochen“ beantwortet. Schließlich
besuchen wir noch einen Parfümladen, weil uns die Flakons interessieren, nicht
das Parfüm. Arabische Parfümessenzen sind für unseren Geschmack zu süß und
zu schwer, das hatten wir bereits in Ägypten festgestellt. Die Flakons, die
eigentlich zur Aufbewahrung der Essenzen vorgesehen sind, erscheinen uns aber
als Mitbringsel geeignet. Johanna sucht vier heraus, inklusive einem für uns.
Ein Blick auf den Boden eröffnet, daß die Flakons in Taiwan hergestellt worden
sind... Wir
handeln bis unter die Untergrenze, die der Verkäufer akzeptieren will und geben
ihm einfach nicht mehr. Anschließend
laufen wir noch mal durch den Gold-Souq, weil Johanna noch ein paar Bilder
machen will. Meine
ursprüngliche Idee, mit dem Bus zurückzufahren, lasse ich fallen, weil es
bereits 19:30 ist, wir um 20:00 einen Tisch im Seabreeze reserviert haben und
ich Johanna kenne. Zurück
im Hotel geht Johanna schon mal ins Restaurant und ich bringe die Taschen in’s
Zimmer und ziehe mich um. Eigentlich habe ich keinen Hunger. Im Restaurant auf
der Terrasse angekommen, schwärmt mir Johanna bereits von dem brasilianischen
Buffet vor. Ein sehr interessant aussehendes Salatbuffet steht direkt neben
unserem Tisch. Auf einem Holzkohlegrill bruzeln große Spieße mit Kalb, Rind
und Hähnchen vor sich hin. Der Kellner erklärt uns, dass das Fleisch direkt am
Tisch in Scheiben vom Spieß geschnitten wird. Dazu gibt es dann Kokosreis und
Papaya-Stew. Damit ist die Entscheidung gefallen. Auf den Nachtisch verzichten
wir allerdings uns trinken lieber einen Grappa zum Abschluss.
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