Dienstag, 05.10.2010
Kein Whale Watching
Um einiges früher als gestern brachen wir auf, um rechtzeitig zum
Schiff für das Whale Watching zu kommen. Anders als gestern landeten wir
jedoch heute im Stau. Leider hatte ich das mit der Car Pool Lane zu spät
kapiert, was uns weitere Zeit kostete. Fünf Minuten vor Ende der
Ticketabholfrist setzte ich die anderen ab und parkte den Wagen im
Parkhaus. Als ich das Tickethaus erreichte, winkten die andern schon ab.
Aufgrund des schlechten Wetters war das Whale Watching abgesagt. Schwer
enttäuscht beschlossen wir den zweiten Tagesordnungspunkt, das New
England Aquarium vorzuziehen.
Nachdem wir eine Weile beobachtet hatten, wir die Pinguine einzeln
gewogen und abhängig davon ihr Fischfrühstück bekamen, wanderten wir die
Spirale rund um den Wassertank nach oben.
Pinguine beim morgentlichen Wiegen
Rockhopper Pinguin
Quallen
An Aquarien können wir uns irgendwie nicht sattsehen. Nach Barcelona
letztes Jahr und Lissabon im Frühjahr jetzt also Boston. Und wieder
machte ich minutenlang Filmaufnahmen. Mal sehen, wann ich endlich dazu
komme, die ganzen Fische und anderen Meereslebewesen zu einem
ordentlichen Film zu schneiden.
Zum Abschluss nahmen wir noch einen Imbiss im Café des Aquariums.
Roman auf dem Kanonendeck der USS Constitution
Das Wetter war immer noch nicht stabil, trotzdem beschlossen wir hinüber zum
Charlestown Navy Yard zu fahren.
Dort waren umfangreiche Restaurierungsarbeiten an den beiden Schiffen im
Gange.
Bei der USS Constitution, dem ältesten noch im Dienst stehenden Schiff
der Welt, hatte man alle Rahe abgenommen und am Pier neben dem
Schiff gelagert. Die Besichtigungstour sollte erst eine halbe Stunde
später beginnen. Also besichtigten wir erst mal auf eigene Faust das
Oberdeck. Während Johanna zurückblieb, schlossen wir uns der nächsten
Tour an, die von einem Petty Officer geführt wurde. Das
Gelände untersteht ja der US Navy, ist damit kostenlos zu besichtigen
und die Führungen etc. werden eben von Navy Soldaten durchgeführt. Der
Petty Officer bekannte, dass dies sein erstes Kommando auf einem Schiff
sei. Bei der launigen und informativen Führung, die uns hinunter auf das
Kanonendeck und auf das Deck darunter führte, musste auch ich mich
konzentrieren, um den Führer zu verstehen, was insbesondere an seiner
Sprechgeschwindigkeit lag. Eine Information, die mich am meisten
beeindruckt hatte, war die Zahl von 450 Leuten, die auf den Schiff
früher Dienst taten.
Der Zerstörer USS Cassin Young im Trockendock
Der Zerstörer USS Cassin Young lag im Trockendock und wurde ebenfalls
restauriert, so dass eine Besichtigung nicht möglich war. Also schauten
wir uns das USS Constitution Museum an, was sehr informativ und
unterhaltsam eingerichtet ist. Im Obergeschoss sind etwa Szenen der
Rekrutierung der Mannschaft nachgestellt.
Aktivitäten im Freien machten bei dem unbeständigen Wetter irgendwie
keine Laune. Also verzichteten wir auch auf das Bunker Hill Monument.
Normalerweise lasse ich ja keine Gelegenheit aus, auf irgendwelche Türme
zu steigen. Aber ein Blick hinüber zur Skyline von Boston machte klar,
dass eine Besteigung des Turmes nicht wirklich Sinn gemacht hätte.
Daher fuhren wir wieder zur Mall in Cambridge. Johanna kaufte Schuhe und
im Apple Laden einen Kopfhörer. Im Apple Store lagen iPhones und iPads
en masse herum.
Schließlich fuhren wir wieder zurück zum Hotel.
Erste Anlaufstelle für das Abendessen war das Cracker Barrel, eine
Kombination aus Landladen und Restaurant mit viel Kleinkram und
Hausmannskosten. Das machte eigentlich keinen schlechten Eindruck. Als
wir allerdings unser übliches Samuel Adams bestellen wollte, erfuhren
wir zu unserem Entsetzen, dass im Restaurant kein Alkohol ausgeschenkt
wird. So etwas Schräges gibt es (außerhalb moslemischer Länder) wohl nur
in den USA: ein Speiserestaurant, in dem man zum Abendessen kein Bier
oder Glas Wein bekommt.
Wir also stande pede das Lokal verlassen und ein paar hundert Meter
weiter in das Longhorn Steakhouse, wo es natürlich auch Samuel Adams
gab.
Ich bestellte für alle als Vorspeise Lobster & Shrimps Dip mit Nachos.
Bei der weiteren Bestellung gab es erst mal Warenkunde für
amerikanisches Essen. Carmen hatte sich beim Hauptgang für Lachs,
Hermann für ein 21 oz Porterhouse Steak, Johanna für ein Sirloin Steak
und ich mich für ein Ribeye Steak entschieden. Dazu waren die
Beilagen, der Salat und eben die Salatdressings zu ordern. Johanna
fragte nach der Auswahl der Dressings und die Bedienung ratterte dann
die Liste von etwa sechs verschiedenen Dressings herunter. Carmen und
Hermann waren leicht überfordert, was wir aber schließlich doch
noch auf die Reihe bekamen.
Alleine hätte ich die Vorspeise nicht bewältigen können. Aber nachdem
sich die anderen erst etwas geziert hatten, ging die Portion doch
weg wie nichts. Die Steaks waren richtig gut und wieder rundum zufrieden
fuhren wir die paar Meter in unser Hotel zurück.
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