Fazit

Die Insel

Das war unser erster Urlaub auf eine der typischen Ferieninseln und ich bin mir nicht schlüssig, was ich davon halten soll. Die Insel selbst ist ob ihres vulkanischen Ursprungs landschaftlich außergewöhnlich. Aber gerade im Süden bzw. Südosten auch unglaublich kahl und steinig. Alles was es hier an Bebauung gibt, ist auf den Tourismus abgestimmt. Während die Ortschaften ausschließlich aus Hotels und die Touristen versorgenden Läden zu bestehen scheinen, ziehen sich die Steilhänge hinauf immer mehr Appartementanlagen. Wobei ich mich schon frage, was man mit einem Appartement anfängt, von dem man etliche Kilometer hinunter an die wenigen Strände muss. Und eine Villa mit eigenem Pool kann sich natürlich nicht jeder leisten. Die Haupttouristenorte wie Las Américas sind für uns ein absolutes no-go.

Die kleinen Ortschaften außerhalb der Touristenhochburgen sind ganz nett, helfen einem Touristen, der nicht nur an Pool oder Strand liegen will, auch nur über einige wenige Tage hinweg.

Die eigentliche Vulkanlandschaft um den Teide finde ich großartig und ich bin froh, dass ich sie gesehen habe und auch ganz oben auf der Spitze des Teide war.

Die Gegenden im Nordosten und Nordwesten, die bei Wanderern beliebt sind, habe ich nicht kennen gelernt. Das wäre sicherlich eine Option für weitere Aktivitäten.

Im Norden Urlaub machen würde ich trotzdem nicht wollen. Zwar ist es da natürlich deutlich grüner, aber auch ständig bewölkt und auch bemerkbar kühler. Dafür brauche ich auch nicht auf eine Urlaubsinsel.

Das Hotel

Wie eingangs schon erwähnt, hatten wir einige Zeit investiert, um ein Hotel zu finden. Die Entscheidung hat sich aber als absolut richtig herausgestellt.

Die Hotelresorts zwischen Bahía del Duque und La Caleta liegen zwar fast ohne entsprechende Backup-Infrastruktur an der Küste, ersparen einem aber auch den Trubel, der in den Touristenorten herrscht. Über das Sheraton La Caleta selbst gibt es eigentlich nur Positives zu berichten. Die verspielte Architektur mit nur wenigen Stockwerken, die ebenso verspielte Poollandschaft mit viel Grün und vielen Palmen, die großzügigen Zimmer mit den schönen Dachterrassen schaffen Wohlfühlatmosphäre. Das Personal nahmen wir durchweg als sehr freundlich und aufmerksam war. Bei den Restaurants gab es zwar nicht so viel Auswahl und die Preise waren recht hoch, dafür war die Qualität aber absolut top. Die beiden Lokale direkt hinter dem Hotel und das nahegelegene La Caleta reichten uns auch als Alternativen.

Dass das Hotel keinen eigenen Strand hat, hatte uns nicht gestört. Wenn wir gewollt hätten, hätten wir die paar Meter zum kleinen Strand an der Promenade beim Riu oder etwas weiter weg zum Strand von Bahía del Duque gehen können.

Einziger Kritikpunkt wären die horrenden Preise für den Internetzugang. Die Arbeitsstationen in der Lobby mit den veralteten Kiosk-Browsern waren keine rechte Alternative.

Das Essen

Was mich natürlich sehr gefreut hat, war die große Auswahl an frischem Fisch. Sowohl in den Restaurants im Hotel und da natürlich insbesondere im japanischen Restaurant, als eben auch im La Masía del Mar & Piscis in La Caleta gab es immer leckere Sachen. Gerade im Piscis reichten uns da leider schon die Vorspeisen, weil die Portionen nicht eben klein waren. Gerne hätte ich da noch mehr probiert.

Erwähnen muss man auch die Papas Arrugadas, die kleinen Runzelkartoffeln, die mit Schale und viel Salz gekocht und verzehrt werden, wozu dann noch eine Mojo kommt. Eigentlich mache ich mir ja nicht viel aus Kartoffeln, aber in der Kombination zum Fisch war das richtig lecker. Und überhaupt die Mojos, ob grün oder rot. Die Varianten schmecken immer leicht unterschiedlich, aber immer lecker. Etwas überrascht war ich über den heftigen Gebrauch von Knoblauch, was aber nicht negativ war.

Leider hatten wir keine Gelegenheit, irgendwo mal Zicklein oder Kaninchen zu essen, was wohl zu den Spezialitäten auf der Insel gehört.

Die Ausflüge

Auf einer Insel mit Massentourismus ist das Ausflugsangebot verständlicherweise darauf abgestimmt. Dennoch gibt es Unterschiede.

Die U-Boot Tour

Für Leute mit Tauch- oder Schnorchelerfahrung sicherlich überflüssig. Auch darf man nicht erwarten, nun in Küstennähe viel Besonderes an Fischen zu sehen. Den Gag, mal mit einem U-Boot zu fahren war es aber wert.

Whale Watching

Der Katamaran ist zwar toll, aber leider nur für Werbefotos unter Segeln. Außerdem war die leichte Schaukelbewegung nicht jedermanns Sache. Die Chance bei der Tour zumindest Grindwale und eventuell auch Delphine in freier Natur zu sehen, ist aber sehr hoch. Mir scheint es auch geraten, auf jeden Fall die Tour am Morgen zu nehmen, da war zumindest in unserem Fall deutlich weniger los.

Loro Parque

Auch wenn überall auf der Insel Werbung gemacht wird und er Park entsprechend voll ist, ein absolutes Muss. Aber bitte nicht nur von einer Show zur nächsten laufen, sondern sich Zeit nehmen für die ursprüngliche Attraktion des Parks, nämlich die Vögel. Und am besten auf eigene Faust mit dem Mietwagen hinfahren. Das lässt Zeit für die weniger besuchten Shows am Nachmittag und wenn man seinen Mietwagen nicht erst um 09:00 Uhr zur Verfügung hat wie wir, kann man auch früher morgens da sein. Lobenswert auch das Engagement unserer deutschen Guide bei der Discovery Tour.

Allrad-Jeeptour

Auf Teneriffa gibt es nicht wirklich viele Straßen, insbesondere wenn man in bestimmten Gebieten unterwegs ist. Insofern sind die Möglichkeiten bei einer solchen Tour Strecken zu fahren, die man nicht mit einer gescheiten Karte auch hätte selber fahren können, sehr begrenzt. Vorteil ist halt, dass man mit PS-starken Jeeps einfacher die steilen Straßen bewältigen kann, als mit einem Standard-Mietwagen. Und dass man sich auf das Schauen konzentrieren kann und nicht auf das Fahren muss. Zumindest unser deutscher Guide riss es mit seiner wenig engagierten Art auch nicht heraus. Insofern wäre hier eher die Empfehlung, mehr Geld in einen ordentlich motorisierten und offenen Mietwagen zu investieren und die Gegend selbst abzufahren.

Teide-Tour

Zwar kann man auch selbst in den Nationalpark fahren, um die Roques wandern und mit der Seilbahn hinauffahren. Aber spätestens wenn man vorhat, den Berg zu erwandern oder auch nur das letzte Stück hinauf zum Gipfel zu gehen, macht sich die Tour bezahlt. Hier hat einfach alles gepasst. Die Anmeldung für die Gipfelbesteigung war vom Veranstalter übernommen worden. Für Gäste ohne entsprechende Ausrüstung standen genügend Wanderschuhe und Stöcke zur Verfügung. Und die Tourguides waren absolut engagiert und professionell. Wir hatten eine sehr informative Wanderung und die Gruppe der Teide hard Tour sogar zwei Guides, die bereits bei der Vorbereitung darauf achteten, dass nichts schief geht. I-Tüpfelchen waren schließlich noch, dass es für alle Teilnehmer Wasser an Bord des Busses gab und die Gruppenfotos per email kostenlos zugeschickt werden sollten. Bei anderen Touren wurden für die verschiedenen Erinnerungsfotos immer kräftig abkassiert.

Im Nachhinein hätte ich lieber mit dem Veranstalter noch eine Wanderung gebucht, statt die Allradtour zu machen.

Golf

Leider waren die zwei Wochen zu knapp, um mehr als einen Golfplatz zu spielen. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, dafür die Golfausrüstung mitzunehmen. Ich mag es einfach Golfplätze zu spielen, die landschaftlich etwas hergeben. Und nicht nur in der Beziehung ist der Costa Adeje Golfplatz absolut empfehlenswert. Auch hier hätte ich gerne mehr gemacht.

TUI Premium

Wir hatten den Urlaub aus dem TUI Premium Katalog gebucht. Die Premium Pakete sind zwar etwas teurer, aber die Vorteile den Aufpreis wert. Alleine schon die höhere Freigepäckmenge, der Golfgepäcktransport und der individuelle Transfer vom Flughafen zum Hotel und zurück machen einiges einfacher. Einziger Kritikpunkt hier wäre, dass zwar in den vor Ort ausgehändigten Reiseunterlagen erwähnt wurde, man bekäme eine persönliche Einladung zu einem Informationsgespräch mit der TUI-Vertretung vor Ort. Diese haben wir aber irgendwie nicht bekommen. Die Buchung der Touren bei der TUI-Vertretung im Nachbarhotel hat dafür aber einwandfrei und schnell funktioniert.


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