Orientierung

30. Juni 2012

Das Frühstück gab es im Buffetrestaurant El Parador. Im Inneren wirkt das etwas kahl, aber die Plätze draußen direkt am ersten Pool sind recht schön. Man sitzt nicht ganz im Freien, weil der Bereich überdacht wird von der Terrasse der Lobbyebene. Die stützenden Säulen und die runden Formen erinnern irgendwie an Gebäude von Gaudi, wie wir sie in Barcelona gesehen haben.

Gleich zu Anfang fiel uns die Spatzenfamilie mit Eltern und drei Jungen auf, die um die Frühstückstische schwirrten. Und weil da nicht genügend abfiel, flogen sie auch immer wieder in den Innenraum, wo man immer einen der Spatzen auf den Brotkörben antreffen konnte. Die Angestellten versuchten immer wieder, die Vögel zu vertreiben oder daran zu hindern, an das Buffet zu fliegen. Gelungen ist ihnen das zum Glück nicht wirklich. Unverständlich für uns war das Verhalten mancher Gäste, die nach den Vögeln schlugen. Mehrfach beobachteten wir ein etwa 14 jähriges Mädchen, das mit seiner Mutter im Hotel war und mehrfach sogar mit der Serviette nach den Spatzen schlug. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte die beiden wegen des unmöglichen Verhaltens angesprochen. Wir jedenfalls warfen immer wieder Brotkrümmel auf den Boden, was dankbar aufgenommen wurde.

Sheraton La Caleta
Poollandschaft

Die Poollandschaft besteht aus zwei getrennten, jeweils mehrfach geschwungenen Poolbereichen. Der obere mit Süßwasser, der untere mit Meerwasser. Dort ließen wir uns nieder. Die Luft war hier durchsetzt mit dem Salzgeruch aus dem Pool, was deutlich angenehmer ist, als der übliche Chlorgeruch der Süßwasserpools.


Teneriffa
Sheraton La Caleta bei Nacht

Nachmittags aßen wir noch eine Pizza an der Poolbar bevor wir uns für weitere Erkundungen außerhalb des Hotels fertig machten. Dabei registrierte ich erste rote Stellen am Körper und das trotz Sonnenschutz. Da war also in den nächsten Tagen Vorsicht geboten.


Gegenüber dem Nachbarhotel fanden wir einen kleinere Komplex mit einem italienischen Restaurant, dessen Speisekarte einen Besuch an einem der Abende nahelegte, mehrere Bars und Cafés (die sich später als zusammengehörig heraus stellten) und einen kleinen Supermarkt. Dort deckten wir uns erst mal mit Sprudel, zwei Flaschen Wein (leider hatten sie nur eine Sorte von Teneriffa) und einer Flasche Carlos I ein. Nachdem ich die Einkäufe zurück ins Hotel gebracht hatte, machten wir uns auf die Suche nach dem Weg hinüber in den kleinen ehemaligen Fischerort La Caleta. Der Maßstab der Karte, die wir dabei hatten, ließ leider sehr viel Interpretationsspielraum zu, so dass wir ein ganzes Stück über den Strand laufen mussten. Am Strand laufen ist eh nicht immer angenehm, aber hier umso mehr, als der er weitgehend aus Lavagesteinsplitt bestand. Zudem stand die Luft hier unten.

Was uns bereits auf der anderen Seite auffiel, waren die vielen spanischen Wohnmobile, die entlang der Straße und auf kleinen Parkplätzen standen. Auch waren viele Campingbusse auf VW Basis geparkt.

La Caleta
Strand von La Caleta

Durch ein Stück Wohnviertel erreichten wir dann die Bucht von La Caleta, in der einige Motorboote vor Anker lagen. Rund um die Bucht sahen wir einige Restaurants, darunter auch die beiden in meinem Reiseführer erwähnten. Gerade das Terrassenrestaurant machte wirklich einen einladenden Eindruck. Irgendwie waren wir nicht so richtig entschlossen, was wir tun sollten. Zum Abendessen war es eigentlich noch zu früh. Zurück zum Hotel und dann wieder herkommen war aber auch irgendwie blöd.

Also nahmen wir erst mal auf der oberen Terrasse des Restaurants La Masia del Mar y Piscis Platz, eigentlich nur, um etwas zu trinken. Johanna blieb dabei bei Bier und Wasser, ich entschloss mich für den weißen Hauswein.

La Caleta
Bucht von La Caleta

Nach Inspektion der Karte und einigem Diskutieren entschieden wir dann aber doch, zumindest einige Vorspeisen zu essen. Johanna bestellte Pulposalat und eingelegte Sardellen, ich gegrillte Peperoni, gegrillte große Squids und Brot mit Tomate und Knoblauch. Geröstetes Brot mit grüner und roter Mocho kamen vorneweg. In meinem Reiseführer stand etwas von reichlichen Portionen. Als die ersten Platten auf den Tisch kamen, war uns klar warum. Von den Portionen hätte man noch ein oder zwei Leute satt bekommen. Die drei großen in Öl gebratenen Squids blieben schließlich komplett bei mir hängen. Das Essen war außerordentlich gut, wenn auch reichlich Knoblauch verarbeitet worden war. Jedenfalls beschlossen wir, dass das nicht das letzte Abendessen hier sein würde. Wir tranken noch Grappa und Rum, bevor wir ein Taxi für den Weg zurück nahmen. Im Hotel tranken wir erst noch ein Bier an der Poolbar und fütterten die Tauben und Spatzen mit Erdnüssen. Später dann zogen wir uns zu Wein und Brandy auf unsere Dachterrasse zurück.


01. Juli 2012

Während sich Johanna nach dem Frühstück an den Pool begab, ging ich hinüber zum benachbarten Riu Hotel, wo die TUI Reiseleitung mit zwei Mitarbeiterinnen ihren Stand hatte. Dort buchte ich unsere Ausflüge. Die U-Boot- und die Katamaran-Tour wollten wir natürlich gemeinsam machen. Die Wanderung oben am Teide in der light-Version mit Aufstieg über die Seilbahn und die Allrad-Tour buchte ich für mich. Zusammen mit der geplanten Rundfahrt und dem Loro Parque und wenigstens einer Runde Golf hatten wir (oder zumindest ich) ein recht volles Programm für die zwei Wochen.

Den Rest des Tages verbrachten wir entspannt und lesend am Pool. Jetzt am Wochenende waren die Liegestühle um die Pools und auf den Wiesen recht gut gefüllt. Anscheinend hatte Johanna doch recht, dass auch hier am Wochenende die einheimischen Ausflügler das Hotel bevölkern. Das sollte sich am Montag bewahrheiten. Unter der Woche verteilten sich die Gäste unauffällig auf der weitläufigen Anlage.

Sheraton La Caleta
Ufer mit Steinmännchen
Sheraton La Caleta
Blüten im Hotelpark

Für den Abend hatten wir uns einen Tisch im spanischen Restaurant La Venta reserviert, das jetzt nach einiger Renovierungspause wieder öffnete. Das Restaurant fanden wir zwischen dem japanischen und dem Buffetrestaurant und hatten auch einen Tisch direkt am Pool.

Während ich mich ob der Dinge auf der Karte, die mich interessiert hätten, nicht entscheiden konnte, fand Johanna erst einmal irgendwie nichts, was ihr direkt behagte. Einzelne Bestandteile aus dem Degustationsmenü ließen sich auch nicht bekommen. Schließlich entschied sie sich für Thunfischtatar mit exotischen Früchten, aber ohne Koriander, Pulposalat und Miesmuscheln.

Ich wählte die gefüllten Kroketten und Steinbutt auf Pinienspinat.

Die Kroketten hätte ich eigentlich eher in Belgien oder Holland erwartet, als auf einer spanischen Tapaskarte. Trotzdem waren die jeweils mit Champignons, Fisch und Speck gefüllten Teile ganz gut. Johannas Thunfischtartar war auch ok, allerdings mit recht vielen Früchtewürfelchen, wahrscheinlich Papaya. Ihr Pulposalat war dann allerdings grandios. Die gegrillten Pulposcheiben lagen auf einem grünen Salat, der mit Nussöl angemacht und mit Walnüssen und Haselnüssen versetzt war. Das war mal eine ganz andere Geschmacksrichtung. Auch ihre Miesmuscheln von der Tapaskarte waren sehr gut. Der rote Sud war recht scharf und würzig. Mein Steinbuttfilet kam saftig gegrillt auf dem Pinienspinat. Letzterer hatte zwar etwas zu viel Salz (wahrscheinlich war der Koch gerade durch eines der spanischen EM-Finaltore abgelenkt), der Fisch war aber klasse.


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