Whale Watching

07. Juli 2012

Ziemlich pünktlich so gegen 09:15 Uhr wurden wir von einem schon recht gut gefüllten Bus zur Katamaran-Tour abgeholt, der uns zum Puerto Colón brachte. Dort bestiegen wir nach kurzer Wartezeit die Freebird One, einen ziemlich großen Segel-Katamaran. Der nervigen jungen Holländerin, die alle Passagiere beim an Bord gehen mit schriller Stimme zum Fotografieren positionieren wollte, verweigerten wir uns aber. Der Kameramann, der während der Fahrt mit einer semiprofessionellen Videokamera Aufnahmen machte, wuselte zwar auch die ganze Zeit herum, war aber nicht so aufdringlich. Eine DVD mit seinen Aufnahmen der Tour und weiteren Dokumentationen für 35,- € erschien uns aber doch überhöht.

Freebird One
Mast der Freebird One - Unser Katamaran zum Whale Watching

Der Katamaran war offensichtlich als Ausflugsboot gebaut, zogen sich doch Sitzreihen an Deck an den Aufbauten und auf dem Vordeck entlang. Unter Segel fährt das Schiff aber wahrscheinlich nur für Werbezwecke.

Was mich, und nicht nur mich, nach Verlassen des Hafens doch überraschte, war das eintretende Übelkeitsgefühl. Bisher hatte ich das noch bei keiner Fahrt auf dem Wasser. Allerdings war ich auch noch nie mit einem solchen relativ kleinen Gefährt unterwegs gewesen. Anderen Passagieren ging es allerdings noch schlechter, Fische füttern musste aber niemand. Insbesondere bei langsamer Fahrt machte sich das Unwohlsein bei mir bemerkbar. Sobald der Katamaran Fahrt aufnahm und man sich der Wellenbewegung anpassen konnte, ging es besser. Wir steuerten Richtung La Gomera und bereits nach etwa 20 Minuten sahen wir eine Familie Grindwale. Diese sind zwar relativ klein, nur etwas größer als Delphine, unterscheiden sich aber deutlich durch die runde Kopfform.


Bei der Gruppe waren einige Jungtiere dabei und einige der Wale schwammen sogar zwischen die beiden Schiffsrümpfe.

Grindwale
Grindwale
La Caleta
Wasserscooter vor dem Ort La Caleta

Bei der nun sehr langsamen Fahrt, mit der der Kapitän der Walgruppe auf der Spur blieb, und dem Blick durch das Kameraobjektiv oder den Bildschirm verstärkte sich leider sofort die Übelkeit. Johanna packte ihre Kamera schließlich ganz weg. Aber auch so war es natürlich interessant, die Wale, die gemächlich umherschwammen, zu beobachten. Die Grindwale sind hier heimisch, so dass man sie wohl bei den Beobachtungsfahrten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu sehen bekommt. Auf der weiteren Fahrt Richtung Spaghetti-Bucht sahen wir glücklicherweise noch eine recht große Delphingruppe. Wie schnell diese schwimmen können wurde klar, als einer der Delphine vor dem Katamaran herschwamm, der ziemlich Gas geben musste, um ihm folgen zu können.

Whale Watching
Whale Watching Tour

In der Spaghetti-Bucht, irgendwo zwischen La Caleta und Playa Paraíso, gingen wir vor Anker. Das ist zwar eigentlich der falsche Ausdruck, weil der Katamaran an einer Boje vertäut wurde, auf jeden Fall lagen wir erst mal ruhig und man konnte riskieren, in den Rumpf des Bootes abzusteigen, um den Morgenkaffee wegzutragen. Die meisten Passagiere nutzten die Gelegenheit zu einem Bad, während wir an Bord blieben.

Nach dem Badestopp ging es in ruhiger Fahrt an der Küste entlang zurück. Dabei konnten wir nicht nur die Bucht von La Caleta und die Hotelkette bis Bahía del Duque vom Meer aus betrachten, sondern auch Aufnahmen von unserem Hotel machen. Unterwegs und in der Bucht waren nur wenige andere Schiffe mit Touristen zu sehen. Der Katamaran, der im Hafen neben uns lag, war vielleicht zu einem Drittel besetzt. Und auf einem großen geschlossenen Katamaran ohne Segel waren gar höchstens zehn Passagiere. Zurück im Hafen wurde allerdings klar, dass das für die Nachmittagstouren nicht mehr gelten würde. Hier war inzwischen die Hölle los und ein Bus nach dem anderen brachte Leute zu den verschiedenen Anlegestellen.

Wieder zurück setzten wir uns nach einem fälligen Getränkeeinkauf erst mal in die italienische Bar/Cafeteria/Pizzeria. Während wir bei strahlend blauem Himmel und 30° C unsere Getränke genossen, lief auf den Großbildfernsehern der Bar eine Bericht über das Formel 1 Qualifying in Silverstone, das gerade vom Dauerregen weggeschwemmt wurde.

Etwas unangenehm wurde es, als ein bärtiger junger Betrunkener, der die ganze Zeit nebenan auf einer Treppe gesessen hatte, nun an die Bar kam und auch uns versuchte anzusprechen. Einer der Barmitarbeiter versuchte ihn weg zu komplementieren. Als das nicht gelang und auch die Drohung mit der Polizei nichts half, rief der Barmitarbeiter wohl tatsächlich die Polizei, die in Form von zwei martialisch aussehenden Polizisten ein paar Minuten später eintraf und den Betrunkenen in eine Ecke beorderte. Das weitere Geschehen entzog sich uns dann aber.

In unserem Hotel war jetzt am Wochenende wieder deutlich mehr los, mehr noch als letztes Wochenende. Wir hatten einige Mühe, einen brauchbaren Platz am Pool zu bekommen.

Für den Abend hatten wir im La Venta reserviert. Johanna erkundigte sich nach dem recht teuren Schinken auf der Vorspeisenliste. Der Chefkellner zeigte uns im Lokal die frisch angeschnittene Keule und auch die vorbereiteten Teller ließen ob der darauf liegenden Anzahl Schinkenscheiben den Preis durchaus gerechtfertigt erscheinen. Der Schinken war recht marmoriert, was den Geschmack hervorhob, aber auch dafür sorgte, dass ich die Hälfte von Johannas Portion essen durfte.

Ich selbst hatte ein Gericht aus geschmorten Artischocken und anderen Gemüsen, viel Knoblauch und Shrimps als Vorspeise.

Johanna begnügte sich mit den Muscheln von der Tapas-Karte als Hauptgang, ich hatte mir das Wildschwein in Rotweinsoße auf Kartoffelpüree ausgesucht.

Zu dem leckeren Essen tranken wir eine Flasche Rotwein aus dem Orotava-Tal hier auf Teneriffa. Den Abend beschlossen wir mit Johnny Walker auf unserer Dachterrasse und beobachteten, wie eine größere Gruppe Spanier in Abendgarderobe hinunter zu dem vorbereiteten Event-Bereich neben dem Meerwasserpool lief. Wir konnten allerdings nicht erkennen, was da so elegant gefeiert wurde.

08. Juli 2012

Bevor wir einen weiteren Pool-Tiefenentspannungstag begannen machte ich noch mein Golf-Arrangement für Mittwoch klar. Obwohl ich erst nicht wollte, entschied ich mich doch für das Paket aus Greenfee, Buggy und Buffet. Selbst wenn ich nicht vorhatte, im Golfclub zu essen, war der Aufpreis von 14,- € zum normalen Fee alleine schon wegen des Buggys sinnvoll.

Abends ließen wir es uns wieder im japanischen Lokal Kamakura gut gehen. Johanna blieb bei der Mischung aus Sushi und Sashimi. Ich nahm nach etwas Sushi das gemischte Tempura.


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