Yellow Submarine

02. Juli 2012

Zu unserer heutigen U-Boot-Tour sollten wir erst um 13:50 Uhr von der Bushaltestelle abgeholt werden, weswegen wir den Vormittag am Pool verbrachten. Zuvor hatte ich bei der AVIS-Vertretung im Hotel noch einen Mietwagen für Mittwoch und nächsten Donnerstag geordert.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle reservierte ich erst noch einen Tisch in dem italienischen Restaurant im Mini-Shopping-Komplex gegenüber dem Nachbarhotel. Dort hatten wir zwei Abende vorher schon die Speisekarte inspiziert und als interessant empfunden.

Während ich im Café schon mal Getränke bestellte, kaufte Johanna noch schnell eine kleine Handtasche im Laden nebenan.

Pünktlich nahm uns der Bus der Submarine-Safari-Tours an Bord, wo sich zu dem Zeitpunkt nur wenige Gäste befanden. Auf den weiteren Stationen sammelten wir nicht nur eine Angestellte des Unternehmens auf, die die Tickets einsammelte, die U-Boot-Tickets verteilte und sich die Vornamen notierte, sondern auch noch eine Reihe weiterer Gäste. Dabei bekamen wir gleich noch eine kostenlose Rundfahrt durch Costa Adeje, Las Américas und Los Cristianos.

Am letzten Tag hatten wir noch fast bedauernd festgestellt, dass es rund um unser Hotel nicht viel gab. Jetzt aber stellten wir fest, dass wir darüber ganz froh sein konnten. Kurz nach Bahía del Duque mit seinem gleichnamigen Hotel änderte sich die Bebauung und wir kamen durch genau die Ferienorte, weswegen wir bisher Kanaren oder Balearen nie als Urlaubsziel in Betracht gezogen hatten. Zwar waren viele Straßen verkehrsberuhigt und mit Palmen und anderen Pflanzen begrünt, die Reihen von Billiglokalen und –geschäften machten auf uns nicht den einladensten Eindruck. Und die vielfach in die Jahre gekommenen Hotelkasernen schon gar nicht. Das kurioseste war ein Hotel mitten im Ort, das aus drei Gebäuden in einer Art neoklassizistischem Stil (also mit Giebelfront und Säulen) bestand. Diese drei Gebäude umrahmten den Außenbereich, dessen vierte Seite durch die Straße gebildet wurde. Im Innenbereich waren dann stufenweise nach unten zum Pool hin in der Art eines antiken Theaters die Liegebereiche angeordnet. Muss schon toll sein, seinen Urlaub auf einem Liegestuhl in der Stadt zu verbringen.

Nachdem wir die Reisebegleitung wieder abgesetzt hatten, brachte uns der Busfahrer zum Porto San Miguel. Dabei kamen wir auch an den Golfplätzen Las Américas, Golf del Sur und Amarilla vorbei. Gerade die beiden letzteren sind zwischen Wohnbebauung und Wüste eingebettet. Zwar scheint es nicht wirklich Rough zu geben, dafür beginnt aber direkt neben den schmalen Fairways die Steinwüste. Bei dem hier herrschenden Wind verspricht das manchen Ballverlust.

Sub Fun Cinco
Die Sub Fun Cinco

Der Bus fuhr uns bis an das Ende der Mole, wo unser U-Boot lag, das witzigerweise unter belgischer Flagge fährt. Nach dem obligatorischen Erinnerungsfoto stiegen wir durch zwei Luken in das Boot.

Sub Fun Cinco
Im Inneren des Tauchbootes

Auf beiden Seiten des Bootes befanden sich runde Bullaugen und davor jeweils zwei fest montierte Hocker. Außerdem hatte man noch einen kleinen Bildschirm mit der Übertragung der Außenbordkamera am Turm und die Anzeigen der Tauchtiefe, Fahrtdauer und Wassertemperatur im Auge. Der Führerstand befand sich im Bug und verfügte über eine große Glasscheibe zur Fahrt auf Sicht. Das Boot wurde von einer Frau und einem Mann gesteuert, während eine deutsche Reisebegleitung alles Wissenswerte zum Boot, dem Meer und den Fischen erzählte.


Wir verließen zunächst den Hafen und tauchten dann auf etwa 29 m Tiefe ab.

Sub Fun Cinco
Fischschwärme

Von Anfang an waren wir von Schwärmen verschiedener kleinerer Fische umgeben, die das Boot begleiteten. Das Wasser war so klar, dass das Boot keines zusätzlichen Scheinwerfers bedurfte. Alleine das Sonnenlicht reichte, um eine gute Sicht zu ermöglichen. Nach einiger Zeit setzte das Boot dann auf Grund auf und ein Taucher spielte vor der Kulisse eines gesunkenen und verrotteten Holzbootes mit den diversen Fischen, insbesondere einem Stachelrochen. Bemerkenswert auch die Barrakudas und die Trompetenfische. Die röhrenförmigen Aale, die wie Algen aus dem Meeresgrund ragten, entdeckte man erst bei genauerem Hinsehen. Leider wollte der Engelshai nicht auf unsere Seite des Bootes kommen.

Sub Fun Cinco
Taucher mit Fischen

Fotografieren und Filmen war irgendwie schwierig, wobei uns nicht klar war, ob das wegen des Glases der Bullaugen oder wegen des Wassers war. Licht genug war eigentlich vorhanden.


Nach einer Weile verließen wir den Meeresgrund, das Boot wurde gewendet und es ging wieder zurück Richtung Hafen, wo wir das Boot etwa eine Stunde später wieder verließen. In dem kleinen Laden gab es für jeden noch ein Tauchzertifikat und gegen Gebühr das zu Beginn der Fahrt aufgenommene Foto.

Auf dem Rückweg klapperten wir natürlich wieder die ganzen Hotels ab. Was mir an den anderen Gästen sehr negativ auffiel war, dass viele den Bus ohne ein Abschiedswort an den Busfahrer verließen. Von einem kleinen Trinkgeld ganz zu schweigen. Über das Thema Trinkgeld kann man natürlich streiten, aber eine Verabschiedung kann man eigentlich von jedem erwarten.

Wieder zurück in unserem Hotel gingen wir erst mal an die Poolbar, wo Johanna gleich darauf loszog, um einige der schönen Blüten der zahlreichen Hibiskussträucher zu fotografieren.

Eigentlich hatten wir den Tisch für 19:00 Uhr reserviert, andererseits waren wir aber hungrig, so dass wir einige Zeit früher zu dem Restaurant hinüber gingen. Da das Restaurant völlig leer war, hatten wir die freie Auswahl und suchten uns daher ein Tisch auf dem Balkon etwas im Schatten. Die Kellner waren ausgesprochen freundlich und die Speisekarte sah schon mal nicht schlecht aus. Auf meine Frage nach der Weinkarte meinte der Kellner, dass wir erst mal entscheiden sollten und er uns dann etwas empfehlen wolle. Außerdem kam als Begrüßung gleich mal ein Glass Cava auf den Tisch und kurze Zeit später ein kleines Amuse-Gueule.

Als Vorspeise bestellte Johanna ein Rindercarpaccio und ich warmen kanarischen Käse, der sich als Ziegenkäse entpuppte. Zum Hauptgang wählte Johanna Rinderfiletstreifen in einer Soße mit Trüffel und Gänseleber. Ich hätte gerne den Heilbutt Michelangelo (mit einer ähnlichen Soße) gehabt. Weil der Heilbutt aber aus war, empfahl mit der Keller Wolfsbarsch wozu ich noch Papas arrugatas bestellte. Dazu empfahl uns der Kellner noch eine Flasche Rioja. Ich bekam zwei große Filets, wobei die kross gebratene Haut abgelöst war und wie ein Segel jeweils in einem Filet stak. Die rote Mojo zu meinen Kartoffeln war stark mit Kreuzkümmel gewürzt, was aber sehr gut passte. Wir wunderten uns nur, warum nicht mehr Gäste in dem Lokal waren. Entweder waren wir zu früh, oder die Qualität hatte sich noch nicht bei den Hotelgästen herumgesprochen. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden und beendeten das Essen mit zwei Grappe.

Den Rest des Abends verbrachten wir dann in der Terrassenbar unseres Hotels, wo wir zunächst Tauben und Spatzen mit Erdnüssen fütterten. Später am Abend gesellte sich die schwarze Katze, die wir vorher außerhalb des Hotels gesehen hatten, zu uns, legte sich auf den Sessel neben mich und ließ sich eine ganze Weile kraulen.

03. Juli 2012

Für heute war Pooltag angesagt. Die Wolkenbank,die die letzten zwei Tage immer zwischen Küstenlinie und den Bergen lag, war endgültig verschwunden. Diese hatte uns zwar nur morgens tangiert, weil sie die Morgensonne abschirmte, aber seltsam war das schon, weil sich die Wolken überhaupt nicht bewegten, sondern nur im Laufe der Zeit ihre Struktur änderten.

Eigentlich wollten wir ja heute wieder in das japanische Restaurant, hatten aber übersehen, dass die beiden Ruhetage Montag und Dienstag waren. Im El Parador sollte es mediterranes Buffet geben. Gegen Mittag gab es den Aushang mit dem Angebot. Das erschien uns jetzt zwar nicht berauschend, aber letztlich entschieden wir uns doch für das Buffet.

Erfreulicherweise wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Die Speisen auf dem Aushang gaben nur ausschnittsweise das tatsächliche Angebot an vielfältigen Vorspeisen und auch frisch zubereiteten Hauptgängen wieder. Und die Spatzenfamilie wurde dabei auch noch mit Brotkrümmeln durchgefüttert, was uns einige böse Blicke von Tischnachbarn und mahnende Worte einer Kellnerin eintrug. Da die Spatzen aber eh immer rund um die Tische nach Nahrung suchten, auch beim Frühstück und dabei sogar in den Innenraum zur Brot- und Brötchentheke flogen, sahen wir nicht ein, die Kleinen nicht zu füttern.

Später zogen wir uns dann auf unsere Dachterrasse zu einer Flasche Vino Tinto und unserem Carlos I. zurück.


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