Der Geburtstagsurlaub

Dienstag, 02.07.2013 - Traditionelle Seerundfahrt - Kräutersauna - Spieleabend

Achensee
Achenseerundfahrt

Während der Wanderung gestern war mir eingefallen, dass wir bei den Planungen eine Seerundfahrt vergessen hatten. Johanna hatte auch schon daran gedacht und ihre Behandlungen umgebucht. Am Morgen fuhren wir daher mit dem Zug zur Seespitze und gingen dann auf`s Schiff. Wie üblich legten wir einen Zwischenstopp bei der Geisalm ein, tranken ein Bierchen und aßen eine Suppe.

Gaisalm
Schiffsanlegestelle bei der Gaisalm

Dabei inspizierte ich mit dem Fernglas mögliche zukünftige Wanderwege auf der anderen Seeseite. Leider gibt es dort keine Lifte. Um auf die Gipfel zu kommen, sind immer rund 1000 Höhenmeter zu überwinden. Eine mögliche Alternative wäre über die Dalfazer Alm und das Steinerne Tor. Dann ist der Weg aber wahrscheinlich zu weit. Zurück bei Seespitz gab es Chaos am Bahnsteig, weil ¾ des einen der beiden Waggons für die Schulklassen reserviert waren. Johanna hatte rechtzeitig mitbekommen, dass eventuell Stehplätze auf der Plattform des zweiten Wagens freigegeben würden. Für die paar Meter bis nach Maurach war das ok. Zurück im Hotel machten wir uns gleich wieder auf den Weg zur Edelbrennerei Kostenzer. Wir hatten Glück. Wieder war Urlaubszeit und die Vertretung nur eingeschränkt anwesend. Da wir das Angebot aber entweder kannten oder gezielt neue Sachen probierten, waren wir auf fachkundige Hilfe nicht wirklich angewiesen. Anders ein anderes Kundenpaar, das etwas hilflos vor der Auswahl an unterschiedlichsten Bränden stand. Die Aushilfskraft konnte auch nicht wirklich weiterhelfen. Erstaunlich war, dass wir bei einem der letzten Aufenthalte den Single Ray Whiskey mitgenommen hatten und damit eigentlich nicht so richtig glücklich waren. Jetzt probierten wir eben diesen wieder (ohne uns zu erinnern, was wir zuhause hatten) und fanden ihn recht gut, so dass wir eine kleine Flasche mitnahmen. Zuhause stellte sich heraus, dass die früher gekaufte Flasche im Grunde aus der gleichen Charge war. Demnächst werde ich die beiden Ausgaben mal gegeneinander verkosten. Ansonsten kauften wir diverse bekannte und neue Sachen ein, was das Urlaubsbudget mal wieder erheblich nach oben trieb. Neu in der Alpenrose seit unserem letzten Aufenthalt war die Kräutersauna. Zwischen dem ehemaligen Haus von Wolfgang und der Blockbohlensauna war die Kräutersauna errichtet worden. Ebenfalls in Form eines Blockbohlenhauses. Im Wochenprogramm waren mehrmals am Tag Erlebnisaufgüsse eingeplant. Also wollte ich zumindest den Gebirgseisaufguss mitmachen. Das Haus ist an den unterirdischen Gang zwischen Haupthaus und Blockbohlensauna angeschlossen. Im Untergeschoss des Hauses befinden sich mehrere Kabinen mit Infrarotliegen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Vorraum mit Nischen zur Aufnahme von Bademänteln etc., ein Duschbereich und ein Tauchbecken. Vom Vorraum kommt man in die eigentliche Sauna. Diese hat nicht nur Fenster nach außen, sondern auch eine Tür ins Freie. Der riesige Saunaofen in der Mitte ist außerdem mit Becken zur Verdampfung von Kräutern ausgestattet. Im Obergeschoss befindet sich ein zweigeteilter Ruheraum. Eine Holzwand entlang des Firstes trennt die beiden Bereiche, die mit hochmodernen Liegen ausgestattet sind. Diese lassen sich in eine Position verfahren, bei der die Füße hoch liegen. Stufenweise lässt sich eine Wärmequelle zuschalten und Leselicht ist ebenfalls integriert. Während das Haus außen aus offensichtlich neuem Holz besteht, ist das Holz im gesamten Innenbereich gealtert. Zur Einstimmung bekamen wir vom Saunameister erst einmal einen Zirbenschnaps. Nach kurzer Aufwärmphase hieß es dann erst mal duschen. Danach bekamen wir ein kühlendes Hauttonic zum einreiben. Die vier Gäste verteilten sich weiträumig in der Sauna. Ein Paar, das später nachkam, beteiligte sich erst mal nicht an dem Ritual. Rechts und links neben der Tür ins Freie waren jetzt auch zwei hohe Bildschirme in Betrieb, die Naturbilder zeigten. Nach einer ersten Runde Aufguss und Kräuterdämpfen bekamen wir einen Eimer mit Crash-Eis gereicht, mit dem wir uns einreiben sollten. Währenddessen schwaddelte der Saunameister mit einem Handtuch. Dieses Prozedere gingen wir dreimal durch. Danach Abkühlung mit Kneipschlauch und Tauchbecken und als Besonderheit (weil am Badeteich nach einem Regenguss niemand mehr war) noch eine Runde Schwimmen im Teich. Dann folgte die Ruhepause. Eine halbe Stunde später sollte es mit einem weiteren Aufguss in der Blockbohlensauna weitergehen. Das hatte ich aber verpasst und die Sauna war dann deutliche voller. Also ließ ich es gut sein. Beim Abendessen kam ich irgendwie mit Kellner Martin in Diskussion wegen ungewöhnlicher Nachtische. Seine Meinung, dass man Vanilleeis mit Kürbiskernöl nicht essen könne, widersprach ich erst mal. Kurz darauf konnte ich es probieren, bestellte noch Kürbiskerne nach und fand es klasse. Am Abend sollte es einen Spieleabend geben. In der Rezeptionshalle und auf dem Brunnenhof hatten die Angestellten der Alpenrose verschiedene Spielstationen aufgebaut. Johanna war eigentlich müde und wollte irgendwie nicht von der Bar wieder rüber. Außerdem sollte es erst gegen 21:30 Uhr losgehen. Dann gingen wir aber doch. Kellner Martin aus unserer Stube fing uns gleich ab und ordnete uns mit einem schweizer Ehepaar zu einem Team. Nach erstem Kennenlernen und Aufgabe der Getränkebestellung an der Foyerbar fingen wir mit dem ersten Spiel auf dem Brunnenhof vor dem Eingang an. Das Spiel hieß „Feuerlöschen“. Immer paarweise mussten mit Wasserspritzpistolen drei Kerzen gelöscht werden. Wir waren etwas besser als unsere Teampartner. An der zweiten Station ebenfalls im Freien war mit einem Löffel im Mund und einem Kunststoffei darauf innerhalb einer Minute ein kleiner Parcours aus einem Treppchen und einem Kippbrett zu bewältigen. Johanna überlies mir ihre Runde und insgesamt waren wir nicht schlecht. Beim Spezialminigolf von Martin bekamen wir einen Gürtel umgebunden. An dem Gürtel war ein Seil befestigt und an diesem wiederum ein Kunststoffstein. Mit Hüftpendelbewegungen musste dann mit dem Stein der Ball über die Minigolfbahn durch das Tor gebracht werden. Auch diese Übung bewältigten wir ganz gut. An der nächsten Station musste man sich Edding-Stifte zwischen Oberlippe und Nase einklemmen, zwei Meter Richtung Stehtisch befördern und dort ablegen oder hinstellen. Während ich Schwierigkeiten hatte, den Stift überhaupt festzuklemmen, schafften es unser schweizer Partner und Johanna sogar einige Stifte aufzustellen. Letzte Station war dann die Geruchsprobe. In Bleistiftspitzerbehältern waren unsichtbar Gewürze abgefüllt, die wir gemeinschaftlich erraten mussten. Sarah, die zur Küchen-Crew gehört, meinte, eines der Gewürze wäre für Deutsche und Schweizer schwer erkennen. Das gab mir schon zu denken. Ein Gewürz, das man in Österreich kennt, in der Schweiz und in Deutschland aber nicht? Nun, das erste Gewürz war schon etwas schwierig. Weihnachtsgewürz war klar. Erst nach einer Weile kam ich auf Sternanis, Nelke war eindeutig. Der Kreuzkümmel für mich auch. Das vierte ebenfalls (weiß nicht mehr, was es war). Wo war jetzt das Problem? Sarah erklärte uns, dass Kreuzkümmel durchaus in der österreichischen und tschechischen Küche bekannt seien. Das war mir allerdings neu. Kreuzkümmel kennen wir aber seit unserer Reise nach Ägypten. Damals hatte ich in Kairo eine Weile gebraucht den Verursacher des seltsamen Geschmacks auf den Brötchen zu identifizieren. Danach habe ich lange gebraucht, mich an das Gewürz anzunähern und es in Maßen zu benutzen. Schließlich reichten unsere Punkte für den dritten Platz und wir bekamen jeder eine Flasche Prosecco. Danach unterhielt ich mich noch recht lange mit Sarah, auch wegen des Nachtisches. Ich war auf die Idee gekommen, dass man das Ganze noch mit Sichuan-Pfeffer verfeinern könne. Sarah versprach, die Küchenvorräte daraufhin zu prüfen. Mit dem schweizer Ehepaar saßen wir noch eine ganze Weile zusammen und verliesen nach Mitternacht die Rezeptions-Bar.