Der Geburtstagsurlaub

Sonntag, 30.06.2013 - Aufwärmwanderung

Bei unserem letzten Aufenthalt vor zwei Jahren hatte ich das denkwürde Erlebnis, gleich am Sonntag auf das Stanzer Joch zu wollen, was in einer Beinahe-Bergnot endete. Außerdem hatte ich damals im Vorfeld die Rofandurchquerung angefragt gehabt. Wir waren damals hinter dem Zireiner See wegen des Wetters abgebrochen. Unsere Wanderführerin hatte damals gesagt, dass die Rofanspitze von der Erfurter Hütte leicht zu erreichen sei. Also nahm ich mir das als Einstiegswanderung vor.

Rofanspitze
Wanderroute zur Rofanspitze

Das Wetter war (wie die ganze Woche) etwas unbeständig mit tiefhängenden Wolken. Ein Blick auf die Webcam der Erfurter Hütte zeigte aber, dass oben durchaus Sicht herrschte. Allerdings bei nur etwa 6° C. Ich fuhr also mit der Seilbahn zur Erfurter Hütte hinauf. Und tatsächlich, die Wolken waren entweder tiefer oder höher. Kalt war es trotzdem.

Auf dem Weg zur Rofanspitze
Auf dem Weg von der Erfurter Hütte zur Rofanspitze
Bergwiesenblumen
Bergwiesenblumen

Auf dem Weg zur Rofanspitze mussten mehrere kleine Restschneefelder überquert werden.

Roßkopf
Wegekreuzung vor dem Roßkopf
Heidachstellwand
Schneefelder am dem Weg zur Rofanspitze vor der Heidachstellwand

Auf dem Sattel oberhalb des Grubesees machte ich etwas unentschlossen halt. Dunkle Wolken kamen vom Achensee herauf. Der Grubesee war teilweise eisbedeckt und fast ganz von Schnee umgeben. Die Rofanspitze war in Sichtweite, lediglich etwa 150 Höhenmeter waren zu überwinden. Die nächsten paar dutzend Meter des Weges gingen schräg am Hang entlang mit Schnee oder Schlamm. Rechts ging es ohne Halt schräg den Hang hinunter zum See. Insgesamt war das alles ziemlich rutschig. Daher beschloss ich, nicht weiterzugehen, sondern umzukehren.

Grubesee
Grubesee
Rofanspitze
Blick auf die Rofanspitze auf der Höhe des Grubesees

Auf dem Weg nach unten sah ich erst zwei Wanderer, davon einer in kurzen Hosen auf dem Weg Richtung Roßkopf. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir nichts dabei. Weiter unten an einer Wegkreuzung begegnete ich drei Männern mit Helm und Seilen. Was ich vorher nicht wusste: es gibt hier mehrere Kletterstrecken. Wieder ein Stück weiter unten kamen mir ein paar Leute entgegen, die etwas im Sinne von „da stehen sie in der Wand“ murmelten. Mit meinem Fernglas beobachtete ich dann eine ganze Weile die beiden Männer, die ich weiter oben gesehen hatte, wie sie die Wand des Rosskopfes bestiegen. Entlang des Klettersteigs ist zwar ein Sicherungsseil gespannt. Dennoch konnte ich beobachten, wie der zweite (mit den kurzen Hosen) minutenlang den Fels abtastete, bevor er den nächsten Schritt tat. Irgendwann konnte ich da nicht länger zusehen und machte mich wieder auf den Weg. Was ich vorher auch nicht richtig gelesen hatte, war die Angabe der Entfernung zwischen Erfurter Hütte und Rofanspitze. Die zwei Stunden waren der Zeitbedarf für einen Weg. Wenn ich das vorher realisiert hätte, hätte ich vielleicht doch auch die Talfahrt mit der Seilbahn gemacht. So standen mir noch einige hundert Höhenmeter Abstieg bevor, wobei ich den weg in der Vergangenheit schon mehrfach gelaufen war. Oberhalb der Buchauer Alm entdeckte ich aber dann doch einen Waldweg als Alternative zum Rodelweg. Der stellte sich dann aber doch als recht steil heraus, was allmählich auf die Knie ging. Die zweimalige Bachdurchquerung war dann schon eher eine Abwechslung. Schließlich kam ich aber doch unten an, erschöpft zwar, aber heil und mit den Plänen für den nächsten Urlaub im Kopf. Schwierig ist der Weg zur Rofanspitze tatsächlich nicht.