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Reisen

Montag, 23.06.

Wanderung am See entlang

Da man nach einem anstrengenden Tag gleich noch einen weiteren dieser Art hinterher schieben soll, beschließen wir zur Geisalm zu wandern.

Das erste Stück bis zum Bahnhof Achensee legen wir mit der Achenseebahn zurück. Von dort aus wandern wir nach Pertisau und weiter bis zur Geisalm. Wieder einmal kommt die Erkenntnis, dass man auch auf einer relativ flachen Strecke Durst bekommt, wenn die Sonne brennt. Daher sind wir froh, als wir endlich bei der Hütte ankommen, an der gerade Hochbetrieb herrscht. Johanna hatte eh vor, von hier aus mit dem Schiff zurück zu fahren. Ich hatte mir ja bereits das letzte Mal überlegt, ob ich nicht rund um den See laufen sollte. Allerdings war ich ja mit meinem Vater das Stück zwischen Maurach und Scholastika mit dem Fahrrad gefahren. Der Weg ist einfach ein Fahrradweg und daher zum Laufen nicht unbedingt mitreisend. Daher ändere ich meinen ursprünglichen Plan etwas und wandere von der Geisalm weiter über den Mariensteig Richtung Achenkirch.

Der Weg sieht erst einmal schwieriger aus, als er tatsächlich ist. Zwar geht es eine Weile auf und ab, aber an den steilsten Stellen sind überall Treppen eingelassen. Später dann zieht sich der Weg einige Meter über dem See relativ gleichmäßig dahin. Etwas frustrierend ist erst das letzte Stück. Man kann nicht etwa am See entlang bis zur Anlegestelle Scholastika laufen. Ein landwirtschaftlicher Betrieb hat an der Seespitze das Gelände bis in den See hinein eingezäunt. Man muss also erst einmal einen Kilometer vom See weglaufen, bevor man am Ende des umzäunten Geländes wieder Richtung See vorstoßen kann. Dennoch bin ich so rechtzeitig an der Anlegestelle, dass ich noch an einem Kiosk in Ruhe etwas trinken kann.

Die Fahrt zurück zum Achensee-Bahnhof mit dem Schiff dauert fast eine ganze Stunde. Kurz vor dem Anlegen beginnt es zu tröpfeln. Dennoch entschließe ich mich, nicht mit der Bahn zu fahren, sondern zurück zum Hotel zu laufen. Kurze Zeit später frage ich mich, ob das eine gute Idee ist, da sich das Tröpfeln allmählich zu einem Gewitter auswächst. Aber umkehren kommt auch nicht in Frage. Als ich schließlich am Hotel ankomme, bin ich zumindest am Rücken völlig durchnässt. Die Bahn scheint zu diesem Zeitpunkt gerade erst losgefahren zu sein.

Heute Abend findet auch die wöchentliche Weinprobe statt. Da Heidi aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung steht, übernimmt ein Vertreter eines Weinhandelshauses die Probe. Auf dem Programm stehen internationale Weißweine, die wir in kleiner Runde begleitet von den launigen Kommentaren des Weinhändlers verkosten. Am Ende meint er dann noch, dass eine reine Weißweinprobe doch etwas unvollständig sei und ob wir noch einen Rotwein probieren wollen. Da sagt natürlich keiner nein. Also verschwindet er kurz im Gewölbe hinter dem Probenraum und taucht kurze Zeit später mit einer Flasche österreichischem Rotwein auf. Der stellt sich als absoluter Spitzenwein heraus, den wir entsprechend würdigen und genießen.