Tempel und Umzug

Donnerstag, 13.10.2011

Heute war unser Umzugstag von der Stadtmitte nach Sentosa. Und heute war auch der Tag, an dem das Wetter nicht nur morgens freundlich aussah, sondern dies auch den ganzen Tag über beibehielt.

Nach dem Frühstück diskutierten wir kurz, ob wir unsere Zimmer vor oder nach der von mir noch vorgeschlagenen Besichtigung des Temple of the sacred tooth relic and museum, des erst 2007 in Chinatown eröffneten buddhistischen Tempels, räumen sollten. Immerhin waren ja noch zwei Stunden Zeit. Da Johanna mich aber kennt, räumten wir unsere Zimmer vorher.

Der neue vierstöckige Tempel steht in Chinatown am Rande eines offenen Bereiches. An der einen Seitenfront dieses Platzes steht ein langgestrecktes Hochhaus, von dem ich mich zu erinnern glaube, dass dort im Kellergeschoß der chinesische Markt untergebracht ist.

Der Tempel selbst ist ziemlich groß und mit seinen vier Stockwerken auch recht hoch. Das Gebäude ist ganz in rot gehalten und macht den Anschein, als wäre es aus Holz erbaut. Hinter dem Eingang befindet sich ein kleiner Innenhof mit den beiden Schreinen des Bell Tower und des Drum Tower rechts und links. Vorbei an dem ebenfalls typischen großen Bronzebecken für die Räucherstäbchen betritt man den großen Gebetsraum.

Temple of the sacred tooth relic and museum
Temple of the sacred tooth relic and museum
Wächter
Steinerner Wächter am Eingang
Eingang zur Gebetshalle
Eingang zur Gebetshalle
Räucherstäbchen-Becken
Becken mit Räucherstäbchen am Eingang

Nun hatten wir schon einige buddhistische Tempel gesehen und waren deren überbordenden Schmuck gewohnt. Was hier aber anders ist, sind die unzähligen kleinen Buddhastatuen, die in Nischen die gesamte rechte und linke Wand bedecken. Dabei sind einzelne Segmente abgeteilt. In jedem Segment befindet sich noch eine etwas größere Buddhastatue zwischen den vielen kleinen. Tatsächlich ist es so, dass jedes Sternzeichen des chinesischen Zodiac einen zugeordneten Buddha-Typ hat. Damit war aber nur ein Teil des Rätsels gelöst. Weiteres Lesen der zahlreichen Erklärungstafel ergab, dass man sich eine Buddha-Statue für ein Jahr mieten kann, um während dieser Zeit wohl sein Seelenheil zu sichern. Der Mietpreis hängt von der Größe und Lage der Statue ab. Auch die Figuren am Altar kann man tatsächlich mieten.

Während wir so noch durch die Haupthalle streiften, kamen einige Mönche herein und führten eine Gebetszeremonie durch.

Temple of the sacred tooth relic and museum
Große Gebetshalle mit Figuren buddhistischer Gottheiten
Buddha-Figuren
Große und kleine Buddha-Figuren
Mahasthamaprapta Bodhisattva Figuren
Mahasthamaprapta Bodhisattva Figuren
Amitabha Buddha-Figur
Amitabha Buddha-Figur

Hinter der Haupthalle befindet sich ein weiterer größerer Raum mit weiteren Buddhastatuen aller Größe.

Später nahmen wir dann den Aufzug und fuhren hinauf zum 4. Stock. Der dortige Gebetsraum ist ganz klar auf einen kleineren Raum ausgerichtet, der durch eine Glasscheibe abgetrennt ist. In einer großen rein goldenen Stupa kann man einen kleinen Reliquienschrein erkennen, in dem das Stück eines Zahns Buddhas aufbewahrt wird.

Oben auf dem Dach des Tempels ist ein kleiner Garten angelegt. In dessen Mitte steht ein Pavillon, der eine riesige Gebetsmühle beherbergt. Drei Frauen liefen gerade darum herum und setzten die Gebetsmühle dabei durch Festhalten an dem Handlauf in Bewegung. Beim Verlassen des Pavillons rief mir eine der Frauen noch zu, dass man drei Mal herumlaufen muss, was ich dann auch tat.

Ten Thousand Buddhas Pagode
Ten Thousand Buddhas Pagode auf dem Dach des Tempels
Vairocana Buddha Gebetsmühle
Vairocana Buddha Gebetsmühle

Wieder zurück im vierten Stock sammelte ich Johanna ein und wir besichtigten das Museum mit einer Vielzahl verschiedener Buddha-Statuen aus allen Teilen Asiens mit zugehörigen Erklärungen, die wir nun aber nicht alle lasen.

Im zweiten Stock finden sich Informationen über den Bau des Tempels und ein größerer Laden mit Büchern, CDs und anderen Devotionalien. Nach einigem Suchen nahm ich Räucherstäbchen und Räucherspiralen samt der zugehörigen Vorrichtung mit.

Während Johanna nach unten fuhr, lief ich noch kurz um die Galerie im Mezzanin rund um den großen Gebetsraum.

Inzwischen war es nach 13:00 Uhr und Johanna hatte wieder mal recht behalten.

Zurück im Hotel packten wir daher gleich unsere Koffer in das nächste Taxi und fuhren Richtung Sentosa.

Ich war eigentlich immer der Meinung gewesen, die beiden bisherigen Resorts befänden sich im Ostteil der Insel bei den beiden Golfplätzen. Umso irritierter war ich, als das Taxi Richtung West, also Richtung Siloso Beach fuhr. Tatsächlich befindet sich das Shangri-La Rasa Sentosa auf der Westseite der Insel. Beim Check-in eröffnete uns die Angestellte, dass unser Zimmer noch nicht fertig sei (was nicht anders zu erwarten war), wir aber gegen Aufpreis ein fertiges Zimmer auf einer höheren Ebene haben könnten. Wir verzichteten erst mal, bekamen das Zimmer dann aber doch, und zwar ohne Aufpreis.

Das Hotel ist neu renoviert und so sind die Zimmer entsprechend modern und wohnlich. Von unserem Balkon hatten wir einen guten Blick auf den Pool, den kleinen Strand und vor allem die zahlreichen Frachtschiffe, die vor der Küste lagen.

Shangri-La Rasa Sentosa
Shangri-La Rasa Sentosa
Poolbereich
Nächtlicher Blick auf den Poolbereich und das Meer mit den Schiffen

Vom Hotel zur Underwater World sind es nur wenige Schritte, weswegen wir uns gleich dahin auf den Weg machten. Das Aquarium ist zwar nicht mit denen zu vergleichen, die wir in den letzten drei Jahren in Barcelona, Lissabon und Boston besucht hatten, aber trotzdem immer wieder ganz nett. Ganz witzig ist der „Streichelzoo“ und das Fischefüttern. In einem Becken schwimmen mehrere Mantas, dabei einige Exemplare mit fast einem Meter Körperdurchmesser und mehr als zwei Meter langem Schwanz. Zur Fütterung muss man ein Stückchen Fisch zwischen zwei Finger nehmen und die Hand dann unter Wasser an den Acryl-Beckenrand halten. Nach kurzer Zeit kommt einer der Mantas stülpt sich praktisch über die Hand und saugt das hoffentlich nun losgelassene Stück Fisch ein. Die Tiere haben zwar nur ganz kleine Zähne, aber trotzdem dauert es eine Weile, bis man sich nicht erschrickt.

Der zweite Teil des Besuchs in der Underwater World besteht aus der Delphinshow. Hierzu musste man früher ein ganzes Stück den Strand entlang fahren bis zu einer Lagune. Inzwischen hat man aber direkt neben dem Aquarium eine große Wasserarena gebaut, wo die Show mit drei rosa Delphinen und zwei Seelöwen stattfindet.

Delphinshow
Delphinshow in der Underwater World
Delphinshow
Delphinshow in der Underwater World

Nach der Show gingen wir hinüber zur Poolbar des Hotels, wo wir unser Happy-Hour Tiger Beer tranken, nebenbei noch einen Tisch im Barnacles Restaurant reservierten und den Pfau und eine unterarmlange Echse beobachteten, die sich um die Bar tummelten.

Von der Terrasse des Grill&Seafood Restaurants könnten wir den Sonnenuntergang beobachten und sehen, wie auf den unzähligen Frachtern nach und nach die Lichter angingen.

Nach Lachs-Tartar für mich und Suppe für Johanna genoss Johanna ihr australisches Tenderloin und ich Char Kway Teow, breite Reisnudeln mit Meeresfrüchten.

Da die Poolbar bereits geschlossen hatte, suchten wir schließlich noch die Bubble Bar auf der Restaurantebene auf und beendeten den Tag mit einem letzten Bierchen.

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