2. Tag, Sonntag, 03.03.2019: Dubai, das Übermorgenland

Die Nacht war logischerweise kurz. Bereits um 07:00 Uhr klingelte mein Wecker. War das Hotel zwar nur ganz ok und die Lage mäßig, so wog das die Aussicht vom Frühstücksraum im 19. Stock auf. Gerade weil das Hotel etwas ab vom Schuss liegt, hat man einen guten Blick auf die verschiedenen Zentren der Stadt. Umso mehr auch vom Dach, wo sich der Pool befindet.
Zur geplanten Abfahrtszeit fand sich so langsam die kleine Gruppe im Foyer ein. Lediglich acht Reisende umfasste die Gruppe. Und auch in Australien würden wir nicht mehr als zwölf sein! Ein einzelner Mitreisender war tatsächlich ein Studiosus-Reiseleiter in Fortbildung. Er ist normalerweise in Amerika unterwegs und sollte nun diese Reise zu Fortbildungszwecken mitmachen. Spaßeshalber war er damit unser "Praktikant". Unser Reiseleiter schien ein pragmatischer Typ. Und auch der Rest der Truppe war auf den ersten Blick "pflegeleicht".
Der lokale Reiseführer Ahmed war ein ziemlich gut Deutsch sprechender Ägypter. Nur ein Füllwort, das er ständig verwendete, erschloss sich mir bis zum Nachmittag nicht. Dagegen war sein Wissen als Reiseleiter absolut in Ordnung.
Wir begannen die Stadtrundfahrt bzw. Stadtrundgang mit einem Spaziergang durch das al-Bastakiyya-Viertel, dem Ursprung Dubais mit seinen traditionellen Häusern und ihren, der Klimatisierung dienenden Windtürmen. Hier war ich schon 2001 durchgelaufen. Viel war auch heute nicht los. Und das, obwohl mir schien, dass das Viertel mit vielen kleinen Museen und Galerien weiter aufgewertet worden war.
Am Dubai-Museum vorbei, das ich mir damals angeschaut hatte, erreichten wir den Creek und nahmen eines der Wassertaxis, Abra genannt, um ein Stück den Creek hinauf und hinunter zu fahren. Das machte noch genau so viel Spaß wie 2001. Auch die Gebäude an der Wasserlinie von Deira, dem Stadtviertel auf der anderen Seite des Creek, hatten sich praktisch nicht verändert.
Wir legten auf der Höhe der Souks wieder an und durchquerten schnellen Schrittes erst den Gewürzmarkt und dann den Goldsouk. Dort hielten wir lediglich bei dem Geschäft, das einen mehrere hundert Kilo schweren Goldring in der Auslage hat, ein paar Minuten an. Ansonsten blieb, sehr zum Bedauern Johannas, kaum Zeit, mehr als einen flüchtigen Blick in die Auslagen zu werfen.
Von unserem Bus wieder an Bord genommen, setzten wir unsere Stadtbesichtigung entlang der Jumeirah Beach Road fort. Einen kurzen Stopp legten wir gegenüber der Jumeirah Moschee ein, aber lediglich für eine Toilettenpause und ein paar Bilder. Eine Kaffee-/Wasserpause hätte auch nicht geschadet.
Erneut hielten wir an einem öffentlichen Strand kurz vor dem Burj al Arab. Von dieser Seite hatten wir bei unserem ersten Aufenthalt in Dubai das Hotel auch noch nicht gesehen.
Kurz hinter dem Burj al Arab schauten wir uns den Souk Madinat an. Den gab es damals noch gar nicht. Ein weitläufiger Komplex ist hier in traditionellem Baustil mit Windturmhäusern bebaut. Dazwischen ein Basar, sprich mit einem Holzgebälk überdachte Straßen mit Läden, eben wir im "richtigen" Souk. Hinzu kommen eine Reihe von Wasserflächen und Kanälen zwischen den Gebäuden und viele Restaurants, aus denen es lecker roch. Hotels sind in den Komplex ebenfalls integriert. Und von manchen Stellen hat man einen guten Blick auf das Burj al Arab, das stark mit den traditionellen Häusern kontrastiert.
Das sah alles sehr einladend aus.
Dagegen waren wir von The Palm etwas enttäuscht. Die filigrane Struktur des Stamms mit den Palmwedeln ist von der Straße aus nicht zu erkennen. Der Stamm ist mit mehrstöckigen Appartementhäusern bebaut, die Palmwedeln mit Villen. Von der Straße aus sieht man kaum das Wasser zwischen den Wedeln. Hinzu kommt, dass auch hier, wie in ganz Dubai, an allen Ecken gebaut wird. Am Atlantis-Hotel fuhren wir auf der Meerseite vorbei und ich konnte wenigstens ein paar Aufnahmen aus dem Bus machen.
Und schon ging es weiter zur Dubai Marina, wo wir wieder eine kleine Runde zu Fuß drehten. Rund um das Hafenbecken erheben sich zahlreiche und zum Teil architektonisch interessante Hochhäuser. Am imposantesten ein Hochhaus, das bis zur Spitze um 90° gedreht ist.
Letzter Halt für den Tag war dann die Dubai Mall beim Burj Khalifa.
Außer uns hatte noch ein anderes Paar Tickets für den Turm vorgebucht, diese allerdings im Hotel vergessen. Also mussten sie erst mal wieder mit dem Taxi zurück zum Hotel. Der Rest der Gruppe durchquerte die Mall eiligen Schrittes bis zum hintern Ende, von man den künstlichen See und den Burj Khalifa sehen konnte. Wieder zurück gingen wir noch alle zusammen zum Eingangsbereich für die Burj Khalifa Tour, wo uns Ahmed den Voucher in die eigentlichen Tickets umtauschen ließ. Danach trennten sich die Gruppe und jeder versuchte auf eigene Faust etwa zu essen zu finden. Da wir nur noch wenig Zeit bis zu unserem 16:00 Uhr-Slot hatten, nahmen wir, man sollte es nicht glauben, nur einen Cheeseburger bei McDonalds.
Zurück dann beim Eingangsbereich für die At the Top Tour mussten wir kurz warten, bevor wir mit etwa 20 - 25 Leuten in einen Raum geführt wurden. Dort gab es für einige, nicht für alle, Kaffee und ein Angestellter wies darauf hin, dass man nichts Gefährliches mitnehmen dürfe. Dann wurden wir über verschiedene Gänge und Rolltreppen geführt, bis wir schließlich im Erdgeschoss des Turms ankamen und dann einen der Aufzüge besteigen konnten, wobei da jede Lücke gefüllt wurde. In einer Minute ging es hinauf auf die 124. Etage, wo wir in einen weiteren Aufzug umstiegen, der uns auf die 148. Etage brachte. Dort bekamen wir erst einmal einen Fruchtsaft, wobei der Limonen-/Minzesaft nicht schlecht schmeckte, und Süßigkeiten. In Summe etwas mager für den Preis, den man für das Vergnügen bezahlt. Ein zwei Seiten konnten wir nun einen ersten Blick nach draußen werfen. Der Blick reicht weit über ganz Dubai und aus dieser Höhe sehen selbst die anderen Hochhäuser wie Spielzeug aus. Allerdings war der Blick nicht ungetrübt. Zum einen wegen der etwas schmutzigen Scheiben und zum anderen, weil es etwas diesig war, nicht ungewöhnlich für Dubai.
Über Drehtüren kamen wir dann auf die Außenterrasse. Die ist tatsächlich nach oben offen.
Nach außen gibt es aber auch übermannshohe Glasscheiben, die auf Augenhöhe unterbrochen sind. Ein Metallrohr teilt die Lücke nochmals und die beiden Spalte reichen gerade so, um hindurch zu fotografieren.
Überall waren die angestellten Fotografen unterwegs und wir posierten auch für ein paar Aufnahmen. Ein Ausdruck in einem sehr stabilen Buchrahmen zusammen mit einem USB-Stick mit den restlichen Aufnahmen kostete allerdings ein kleines Vermögen. Na ja, man gönnt sich ja sonst alles.
Nach einer ganzen Weile nahmen wir den Aufzug hinunter auf die 125. Etage. Dort konnte man entlang der Fenster rund um den Turm gehen. Die Perspektive war eine deutlich andere und auch der Dunst war hier, zumindest in der Nähe, nicht ganz so stark. Wegen der schmutzigen Scheiben verzichtete ich aber auf weitere Aufnahmen. Vom 125. Stock gelangt man über eine große Wendeltreppe in den 124. Stock, wo man nochmals auf eine Außenterrasse gehen kann. Dann war es aber genug und wir kehrten wieder auf die Erdoberfläche zurück.
Es war nun nicht mehr lange bis zum Beginn der Dubai Fontain. Und da wir ja noch etwas zu Abend essen wollte, fanden wir es eigentlich passend, dass es mehrere Restaurants mit Terrassen in Richtung des künstlichen Sees gibt. Allerdings mehr oder weniger alles Fast Food.
Wir entschieden uns schließlich für einen Chinesen. Leider ging auf der Terrasse ein unangenehm kalter Wind und außerdem gab es nur Softdrinks. Johannas Laune war schon mal besser. Das Essen (Hot and Sour Soup, die wir uns ob der Menge teilten, Beef Fried Rice bei Johanna und Chicken Filet mit Egg Fried Rice bei mir) war aber nicht schlecht. Während wir noch aßen, gab es den ersten Durchgang der Fontänenshow mit arabischer Musikuntermalung. Das Ganze dauerte gerade mal 5 min und war, zumindest von der Terrasse aus, mäßig spektakulär.
Nach dem Essen und erst eine halbe Stunde später deutete sich die zweite Aufführung an. Das war an den wieder auflaufenden Besuchermassen zu erkennen. Am Wasser war der Wind noch kälter und Johanna verschwand in das Innere der Mall. Ich schaute mir die zweite Aufführung, dieses Mal mit Opernmusik als Untermalung, an. Wie gesagt, von den beschriebenen 150 m hohen Fontänen war nichts zu sehen. Die gibt es wohl nur zu bestimmten Gelegenheiten.
Ich sammelte Johanna wieder ein und wir machten uns in der riesigen Mall auf die Suche nach einem Taxistand.
Wieder zurück im Hotel suchten wir die Bar im 19. Stock auf, wo wir aber mehrmals den Platz wechselten, um zu vermeiden, von den in der Decke über fast allen Plätzen angebrachten Klimaanlagendüsen weggeblasen zu werden.
Aber schließlich konnten wir uns bei Bier und Tequila etwas erholen und ich noch ein paar Bilder vom nächtlichen Dubai machen.

Dann hieß es, nicht die Abfahrzeit um 0:30 Uhr zum Flughafen zu verschlafen, weswegen ich jetzt gerade Reisebericht schreibe und wohl noch unsere Bilder sichern werde. Sind ja nur noch 2,5 Stunden....

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