Reiseroute in Australien


3. Tag, Montag, 04.03.2019: Willkommen in Australien!

Nach ein paar IPAs aus der Hausbrauerei und einem Teller Nachos im Little Creatures von Fremantle ist es jetzt Zeit für den nächsten Teil des Reiseberichts.

Schon so ab Mitternacht versammelte sich die kleine Reisegruppe zur Abfahrt Richtung Flughafen. Dort trennten sich erst einmal unsere Wege. Das andere Paar, das auch BC flog, und wir checkten in der separaten Halle ein. Von da aus ging es aber wieder mit Bahn und Aufzug zum Abflugterminal und dort nach oben in den Lounge-Bereich. Die Emirates Lounge zieht sich über die gesamte Länge des Terminals mit direkten Zugängen zu den Gates. Direkt an unsere Gate gab es auch eine kleine Bar, wo wir uns mit Moet die Zeit bis zum Abflug vertrieben.
Irgendwann war der Schalter zum Gate besetzt und wir fuhren mit einem Aufzug hinunter auf die Abflugebene für das Oberdeck des A380 und dort über einen langen Gang direkt in die Maschine, wo wir wieder die Reihe 7 hatten.
Was mich dann etwas aus dem Konzept brachte, war die umgekehrte Verpflegungsreihenfolge. Inzwischen war es ja früher Morgen. Also sollte es erst Frühstück geben und ein paar Stunden vor der Landung dann Lunch. Also, schon halb schlafend, nahm ich die Kombi aus Omelett und einem Glas Shiraz (statt Frühstückskaffee).
Kurze Zeit später war ich tatsächlich eingeschlafen und wurde erst kurz vor dem Lunch, etwa 3,5 Stunden vor der Landung wieder wach.
Anders herum als beim Frühstück brauchte ich jetzt erst einmal einen Kaffee. Die Mezze und das Sous-vide gegarte Flat Iron Steak (dann auch wieder mit einem Shiraz) waren sehr gut.
Der Flughafen in Perth machte beim Anflug erst einmal einen etwas provinziellen Eindruck. Aber die Einreiseformalitäten waren ruck zuck erledigt und die Koffer kamen praktisch in dem Moment, als wir das Gepäckband erreichten.
Nur die anderen Passagiere nicht. Das zweite Paar in der BC und der Reiseleiter in Fortbildung kamen recht schnell durch. Aber unser eigentlicher Reiseleiter kam erst ganz zuletzt, weil er besonders gründlich kontrolliert worden war.
Außerhalb des Terminals spürten wir die Realität zu den Anzeigen im Flugzeug und in der Wettervorhersage. Die 40° C wirkten wie ein warmer Fön.
Die Fahrt nach Fremantle dauerte recht lange, aber immerhin begleitete uns ein prachtvoller Sonnenuntergang.
Im Hotel Esplanada angekommen, warfen wir nur kurz unsere Koffer ins Zimmer, stellten Uhren und Währungen um und machten uns wieder auf den Weg. Direkt gegenüber des Hotels konnte man hinter dem Riesenrad (das vielleicht ein Viertel der Größe des Riesenrads in Dubai hatte, wenn überhaupt) bereits die Lokale des Hafenviertels sehen. Zufällig steuerten wir das Little Creatures an, von dem ich in einer Broschüre am Flughafen gelesen hatte, dass es eine eigene Brauerei hat. Und so kam es zu den oben erwähnten IPAs.
Während wir so im Außenbereich des Lokals saßen, stellten wir fest, dass es hier so etwas wie ein Einheits-Outfit zum Ausgehen gibt. Ohne kurze Hose/Rock und Flip Flops fällt man wohl sofort als Fremder auf.
Aber lassen wir uns überraschen, was der morgige eigentlich erste Tag in Australien bringen wird.

4. Tag, Dienstag, 05.03.2019: Mit dem Boot nach Perth

Es ist inzwischen 23:30 Uhr und nach einem langen Tag und einem sehr leckeren Abendessen der Gruppe zuzüglich anschließendem Absacker an der Bar mit dem Paar, das mit uns aus Frankfurt gekommen war, habe ich jetzt auch alle Aufnahmen von drei Kameras doppelt gesichert. Während Johanna schon schläft versuche ich, wenigstens die Hauptzüge unseres ersten Tages in Australien zusammenzufassen. Morgen auf dem Weg zu den Pinnacles und zurück habe ich dann hoffentlich Gelegenheit, meinen Reisebericht auf dem Laufenden zu halten.

Das Frühstück war, wie erwartet eher englisch und der Standard-Kaffee sehr dünn, weswegen wir uns entschlossen gegen Aufpreis den besseren Kaffee aus der Maschine zu ordern.
Um 09:30 Uhr sollte es zu einem kleine Rundgang durch Fremantle losgehen. Beim Morgenapell lernten wir die anderen vier Mitreisenden kennen, ein Ehepaar und zwei allein reisende Frauen. Eine der beiden allerdings erst etwas später, weil sie das mit den Uhrzeiten nicht richtig sortiert hatte und daher erst nach Weckruf unseres Reiseleiters zur Gruppe stieß.
Es war nicht mehr ganz so heiß wie gestern bei unserer Ankunft. Eine hohe dünne Bewölkung überzog nicht ganz geschlossen den Himmel. Die Sonne war immer noch durch die Wolkenschicht deutlich zu sehen. Aus fotografischer Sicht hatte man einerseits damit eine weiche Helligkeit, andererseits aber halt wenig Struktur im Himmel.
Fremantle war gerade erst am aufwachen. Das Städtchen ist ziemlich nett mit seinen kolonialzeitlichen Bauten entlang der Hauptstraßen. Beim Spaziergang Richtung Roundhouse kamen die ersten Einkäufe zustande. Sogar Johanna kaufte sich einen Hut als Sonnenschutz, den sie während des Tages allerdings kaum trug. Der immer wieder frische Wind drohte den Einkauf in nicht wieder rückgängig zu machende Besitzlosigkeit zu überführen.
An einigen Häusern fielen gelbe breite Klebstreifen auf, die ich nicht einzuordnen wusste. Unser Reiseleiter erklärte, dass das die Überreste eine Kunstprojektes seien, die sich nun schwer beseitigen ließen.
Der erste Teil des Spaziergangs führte zum Roundhouse, das früher einmal als Zeitanzeige gedient hatte, wofür die 1-Uhr-Kanone oben auf dem Turm zu bestimmten Zeiten abgefeuert worden war. Wie das mit der zweiten Zeitanzeige funktioniert hat, bei der "ein Ball fallengelassen wurde", muss ich noch herausfinden.
Vom Roundhouse konnte man auch das Meer mit dem kleinen Strand sehen.
Direkt unterhalb des Roundhouses verläuft eine Eisenbahnstrecke, wo uns ein langer Containerzug erst einmal ausgebremste. Wir konnten beobachten, dass über Wasserleitungen zwischen den Gleisen diese mit Wasser besprüht wurden, während der Zug durch die langgezogene Kurve fuhr. Eine Mitreisende kam auf die Idee, dass das der Vermeidung von Bränden durch Funkenflug diente. Das erschien logisch.

Inzwischen ist es nun Mittwoch früh. Nachdem ich gestern Abend kurz vor Mitternacht kaum noch die Augen aufhalten konnte, machte ich lediglich noch ein paar Notizen. Vor dem Frühstück und dann nachher im Bus war wieder Zeit, die restlichen Erlebnisse in Perth zu beschreiben.

Auf dem Rückweg war deutlich zu bemerken, dass Fremantle eine Universität hat. Entweder standen Studenten (ja, und natürlich auch Studentinnen. Den political gender correctness Unsinn mit "Studierenden" mache ich nicht mit) mit Irgendwelchen Blättern in Gruppen vor einem Eingang oder saßen mit Laptops in den Cafés.
Zurück an einer großen Straßenkreuzung kauften wir erst einmal Wasser ein. Bei dem Wasserbedarf und den Preisen für Sprudel in Plastikflaschen wird das wahrscheinlich ein signifikanter Posten auf der Reiseabrechnung werden. Johanna blieb am Treffpunkt der Gruppe zurück und ich lief noch ein paar Meter bis zur Town Hall, deren Turm Wappen mit einem Schwan zieren. Der Swan River, an dem Fremantle genauso wie Perth liegt, gab das Stadtwappen vor. Am Treffpunkt fehlte zur vereinbarten Zeit ein Ehepaar. Da wir pünktlich am Hafen bei unserem Boot nach Perth sein mussten, wurde unser Reiseleiter nervös und als die beiden schließlich eintrafen mahnte und erinnerte er an die Verhaltensregeln einer Gruppenreise. Das passiert aber am Anfang immer mal, bis sich die Gruppe eingeschwungen hat.
Im Sauseschritt liefen wir am Bahnhof vorbei Richtung Hafen, wo unser Reiseleiter erst einmal die Tickets für die Bootstour kaufte. Nachdem das Boot nach Rottnest Island die Anlegestelle freigemacht hatte, waren wir an der Reihe. Johanna und ich sicherten uns gleich mal Plätze am Bug, wo wir, trotz ziemlichem Wind bis Perth ausharrten. Der Fluss weitet sich hinter Fremantle zu einer weiten Bucht, was eher an einen See, denn an ein fließendes Gewässer denken lies.
Die Ufer waren durchweg mit richtig netten Häusern, fast schon Villen bebaut. Die Baustile sind dabei recht unterschiedlich. Von eher traditionellen Holzhäusern bis hin zu modernen kubischen Villen. Der Kapitän gab immer Erläuterungen zum besten, die wir allerdings, obwohl praktisch neben ihm sitzend (er in seiner Mini-Brücke, wir draußen), kaum verstanden.
Bei einem der zahlreichen Marinas entdeckte zuerst unser Reiseleiter in Fortbildung und dann auch der Kapitän die beiden schwarzen Schwäne, für die er sogar beidrehte, damit die Passagiere die Tiere beobachten konnten. Just in dem Moment zog sogar ein Delphin am Boot vorbei. Leider ließ er nur kurz seine Rückenflosse blicken und war dann verschwunden.
Während der Fahrt gab es sogar eine Mini-Weinprobe. In der Kabine waren zwei Weiß- und zwei Rotweine aufgebaut. Ich entschied mich erst mal für einen Sauvignon Blanc, der schon mal ziemlich gut war. Der Shiraz war etwas dünn. Aber immerhin.

Auf dem letzten Stück vor Perth drehte der Kapitän auf und der Wind blies uns fast von Deck (na ja, ganz so schlimm war es nicht). Die Skyline von Perth lag nun, kurz vor Mittag, leider im Gegenlicht, so dass die Aufnahmen später entweder gerettet oder entsorgt werden müssten.

Direkt an der Anlegestelle fielen der etwas futuristische Bell Tower, der eher wie eine himmelwärts strebende gläserne Kapelle aussah, und die noch in den letzten Bau-Zügen befindlichen ovalen Doppeltürme eines neuen Appartement- und Hotelkomplexes ins Auge.
Wir strebten aber in einen kleinen Park, wo uns unser Reiseleiter einen erste Einführung in die heimische und eingeführte Pflanzenwelt gab.

Dann gelangten wir auch schon in die Fußgängerzone und Shopping Meile, namentlich die Hay Street. Den Freilauf nutzen wir, um einen der Food Courts im Untergrund aufzusuchen und eine Kleinigkeit zu essen. Es gab eine große Auswahl an hauptsächlich chinesischen Ständen. Johanna holte sich an einem Stand eine Art Rinder-Ragout mit Gemüse. Ich am Nachbarstand eine Wonton Nudelsuppe.
So gestärkt streiften wir nur ein Stück die Straße entlang bis zum einem Juweliergeschäft. Die hatten sehr schöne Stücke, gerade auch Ringe mit gelben Diamanten. Allerdings mit etwas zu viel Zierrat und viel zu teuer. Das Argument mit dem Ringdurchmesser versuchte die Angestellte mit immer kürzeren Zeiten für die Anpassung zu entkräften.

Nachdem sich die Gruppe wieder versammelt hatte wurden wir außerhalb der Fußgängerzone von einem Bus abgeholt. Den Fahrer kannten wir schon von der Fahrt zwischen Flughafen und Fremantle gestern. Der Bus hatte schon bessere Tage gesehen, die Klimaanlage übertönte mühelos die Erklärungen unseres Reiseleiters, was sowohl an der Lautstärke der Klimaanlage als auch an dem schlechten Mikrofon lag.
Der Bus brachte uns auf den Hügel über Perth mit dem Kings Park und dem botanischen Garten. Langsam durch den Garten wandernd erhielten wir ausführliche und aufschlussreiche Informationen über die australische Pflanzenwelt, wobei ein gewisser Schwerpunkt auf den zahllosen Eukalyptusarten und den ebenfalls zahlreichen Banksien lag.
Obwohl ja bereits Herbst, gab es noch eine Reihe von Blüten, aber auch weiter fortgeschrittene Fruchtstände. Die Fotografen halfen sich gegenseitig mit dem Festhalten im doch recht starken Wind der Zweige und Blüten.
Der Treetop Walk, den auch Johanna zwangsweise mitgehen musste, stellte sich als solide Brückenkonstruktion heraus. War aber trotzdem nett.

Auf dem Weg zurück nach Fremantle machten wir noch einen Abstecher an den Strand von Cottesloe. Johanna und ich verzichteten darauf, bis hinunter ans Meer zu steigen und machten es uns stattdessen auf einer Bank gemütlich. Auf dem Gelände waren zahlreiche Skulpturen im Rahmen einer Kunstaustellung aufgestellt. Manche ganz witzig und interessant, manche so la la.

Zurück im Hotel blieb gerade noch etwas Zeit zum Frischmachen, bevor die Gruppe zum gemeinsamen Abendessen hinüber in das Hafenviertel lief.
Wir konnten aus drei Vor-, drei Hauptspeisen und zwei Nachtischen wählen. Leider gab es nur wenige der Weine offen. Dennoch entschied ich mich für einen Sauvignon Blanc+Semillon, was eine gute Wahl war. Johanna und ich hatten beide als Vorspeise den gegrillten Schweinebauch mit Fenchelcreme, Auberginenstückchen und einem Pfirsichschnitz.
Mit leichten Protest hatte die (übrigens deutsch sprechende) Bedienung nicht nur Johannas Bestellung ihres Steaks als Medium Well akzeptiert. Den Rest, den ich wie üblich abbekam, war mir eigentlich zu durch, aber geschmacklich war es trotzdem klasse. Ich war von meinem gebratenen Barramundi aber noch mehr angetan. Butterzart, auf dem Punkt gebraten und mit einen wenig Gemüse genau richtig.
Nachtisch nahmen wir natürlich keinen. Die anderen, die entweder mit Eis gefüllten Profiterols oder den Sticky Date Pudding bestellt hatten, musste mit der Menge richtig kämpfen.
Gute Gespräche mit den Mitreisenden und dem Reiseleiter machten den Abend erst recht sehr angenehm.
Unseren Absacker nahmen wir an der Hotelbar (die schon um 21:00 Uhr den Last Call ausgab) zusammen mit zweien unserer Mitreisenden. Das sollte sich während der Reise an vielen Tagen fortsetzen, dass wir mit L+C zum Abschluss des Tages ein Glas in der jeweiligen Hotelbar tranken.

5. Tag, Mittwoch, 06.03.2019: Das Naturwunder der Pinnacles

Bin etwas im Rückstand, auch nach dem Schreiben beim Frühstück. Aber die anstehende lange Busfahrt zu den Pinnacles sollte genügend Zeit geben, um sowohl den letzten Tag fertigzustellen, als auch den aktuellen Tag zu protokollieren.

Es war noch etwas kühler geworden, nur noch so um die 20°. Die Bewölkung war dichter geworden und die Wolken hingen etwas tiefer. Auch der Wetterbericht bei den Pinnacles sprach zwar von gegen 30°, aber mit einer gewissen Regenwahrscheinlichkeit.

Pünktlich um 08:00 Uhr brachen wir auf.
Der Busfahrer bemühte sich, die morgendlichen Staustrecken zu vermeiden und so bewegten wir uns erst eine Weile mäandernd durch die Orte im Großraum Perth.
Weiter im Norden führte die Straße durch leicht hügeliges und locker mit Büschen und Bäumen bestandenes Land. Zu Anfang kamen wir auch noch an aus dem Boden gestampften Suburbs vorbei. Diese bestanden aus Einzel-Bungalows, aber in einer extrem dichten Bebauung. Richtig Grundstück oder gar Garten hat wohl keines der Häuser. Warum das ob des Platzangebotes so ist, war mir nicht klar.
Nach zwei Stunden Fahrt und einem Nickerchen machten wir Pause in dem verschlafenen Nest Lancelin. Die Landschaft war nach wie vor leicht hügelig mit sehr niedrigem Buschwerk. Dazwischen schimmerte der Dünensand hervor. Näher zur Küste sehr weiß, weiter ins Landesinnere dann eher beige bis gelblich.
Die Häuser von Lancelin hoben sich unwesentlich mehr aus den Büschen hervor. Die örtlichen Geschäfte gruppierten sich alle zusammen. Vom Immobiliengeschäft für Ferienhäuser, Bank, Fischereizubehör, einem kleinen Supermarkt und schließlich eine Bäckerei fand man hier wohl alles, weswegen es sich nicht lohnte, nach Perth zu fahren.
Ich besorgte Sprudel im Supermarkt, traf Johanna bei der Bäckerei und wir besorgten einen Snack für Johanna und einen Kaffee für mich.
Von hier aus waren es immer noch eine Stunde Fahrt zu den Pinnacles.

Der Bereich der Pinnacles liegt etwas abseits der Hauptstraße. Von einer kleinen Anhöhe erstreckte sich der Blick auf eine weites Gelände, das in Blickrichtung von eine weiteren kleinen Hügel begrenzt wird. Auf dem befindet sich eine Aussichtsplattform und dahinter setzen sich die Pinnacle Gruppen fort.
Während außen herum das Buschland vorherrscht, besteht der Untergrund, auf dem die Pinnacles stehen, aus einem gelblichen, etwa ins Orange-Rot gehenden Sand. Der ist nur stellenweise fein, vielfach aber wie festgebacken. Und darauf erheben sich eben die Pinnacles. Man spekuliert, dass es sich um die Überreste eines Tuart-Waldes handelt. Wobei unklar ist, welche biologisch-chemischen Prozesse zu der Struktur geführt haben. Die These wird gestützt durch eine Oberflächentextur, die man bei vielen der Gebilde sieht, die sicherlich wir Zweige aussehen. Der äußere Farbton ist nicht einheitlich. Teilweise eher grau, wenn sich an der Oberfläche entsprechend Flechten o.ä. abgesetzt haben. Vielfach ein Farbton ähnlich dem Boden. Dann aber auch fast weiße Stellen, ähnlich dem Dünensand. Und dazwischen noch andere Farbschattierungen ins Rötliche. Die Oberflächenstruktur variiert ebenfalls stark. Zum Teil sah die Oberfläche aus wie Blätterteig, war aber richtig hart (wenn nicht, wären die filigranen Schichten sicherlich in Kürze erodiert).
Ich hatte mir nach den gesehenen Bildern die Pinnacles insgesamt etwas größer vorgestellt. Tatsächlich gab es schon etliche übermannshohe, aber auch sehr viele kleine. Dazwischen auch immer wieder Steinformationen, die anderen Ursprungs sein müssen.
Die Wettervorhersage für heute hatte ja eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit ausgewiesen. Die traf nun auch während unseres Rundgangs zu. Der Regen beschränkte sich zum Glück auf ein paar Tropfen, die mal einsetzten und dann auch wieder weg waren.
Trotz der dichten Bewölkung hatte der Himmel noch einen recht hohe Blauanteil, was für die Bilder der Pinnacles sehr zuträglich war. Das weiche Licht war wahrscheinlich sogar besser, als eine direkte Sonneneinstrahlung mit den üblichen hohen Kontrastumfängen und Schattenwürfen.
Auf dem Rückweg sahen wir schließlich noch zwei Emus, die sich erst mal nicht stören ließen. Auch nicht von den Touristen, die mit dem Auto durch das Gelände fuhren. Erst als eine andere Touristin meinte, mit ihrem Smartphone näher an die Tiere heranrücken zu müssen, wurde es den beiden Emus zu bunt und sie machten sich von der Bühne. Da ich zu lange gebraucht hatte, um mein Teleobjektiv zum Einsatz zu bringen, gelang mir lediglich noch ein Nachschuss.
Beim Bus fand ich auch Johanna wieder, die den Anstieg auf den Hügel verweigert hatte und umgekehrt war. Dafür war sie im Shop fündig geworden.
Nach ein paar Minuten Fahrt kamen wir zu einem Picknickbereich direkt hinter der Stranddüne und die Lunchboxen wurden verteilt. Nachdem wir unseren Salat mit Hähnchenbrustfilet verspeist hatten (die Törtchen ließen fast alle liegen), gingen die meisten zur Fußwaschung an den Strand. Ich versuchte zunächst einmal die großen Spinnen zu fotografieren, die in ihren Rädern direkt im Gebüsch hinter unserem Picknickplatz hingen. Wie üblich ist das ziemlich schwierig, die schwarzen Spinnen vor dem hellen Himmel vernünftig ins Bild zu bekommen.
Am Strand nutzte ich die Pause, um unter Zuhilfenahme fast meines ganzen Equipments ein paar Bilder der Bucht mit dem Buschbewuchs und dem weißen Dünensand zu machen.
Auf dem Weg zurück legten wir noch mehrere Fotostopps ein. Zunächst an einem Fotopunkt mit der großen weißen Düne, dann an einem Talkessel mit zahlreichen Grasbäumen.
Zur Tea Time erreichten wir Guilderton. Dort mündet der Moore River ins Meer. Das wäre an sich erst mal nichts Besonderes. Hier aber verbreitert sich der Fluss kurz vor dem Meer und füllt eine Bucht aus, die von Felsen umrahmt ist. Zusätzlich trennt eine Sandbank den Fluss vom Meer. Das Wasser des Flusses sickert durch die Sandbank ins Meer. Die Sandbank wird nur manchmal durchbrochen. Dadurch entstand in der Bucht ein besonderes Ökosystem.
Die zugängliche Seite der Bucht wird von einem Parkplatz und Campground eingenommen. Jetzt außerhalb der Saison tummelten sich dort nur einige Leute in zum Teil abenteuerlichen Campern. Von dem Aussichtspunkt oben auf dem Hügel spazierten wir hinunter zum Parkplatz, wo der Busfahrer mit Tee (Beutel), Kaffee (Nescafé) und Cookies auf uns wartete. Leider hatte es wieder zu tröpfeln begonnen. Aber nett war es auf jeden Fall.

Zurück im Hotel besprachen wir mit unserem Reiseleiter noch das Thema Helikopterflug am Uluru. Die Unterlagen zu Flug und Ballonfahrt in Alice Springs hatte er im Bus verteilt. Leider ließ sich der Helikopterflug zum Sonnenuntergang nicht mit unserem Programm in Einklang bringen. Und der zu Sonnenaufgang wäre viel zu früh. Also blieb nur der normale am Vormittag, bevor wir zum Flughafen müssten. Johanna war zwar nicht begeistert, aber anfragen wollten wir schon.
Im Hotel wechselten wir nur kurz einen Teil der Kleidung und liefen hinüber zum Little Creatures. Neben ein paar Bier bestellten wir vier Austern für mich, um mal Western Australia Austern zu probieren, und zwei Pizzen. Alles war sehr gut! Die Austern waren recht klein. Ich bin mal gespannt, wie die in anderen Regionen Australiens sein werden. Die beiden Pizzen waren super. Inzwischen tobte im Lokal der Bär, aber auf eine positive Art und Weise. Beim Bezahlen konnte sich die Bedienung tatsächlich daran erinnern, dass wir vor zwei Tagen schon einmal hier waren.
Später an der Hotelbar nahmen wir noch zwei Whiskey und ein Bier, unterhielten uns mit der Mitreisenden, die den Tag auf Rottnest Island verbracht hatte und sehr begeistert war, bezahlten unsere Rechnung und sammelten unsere Frühstücksboxen ein. Die Koffer waren auch allmählich soweit vorbereitet und dann hieß es die paar Stunden bis zum Wecker um 2:15 Uhr zu überstehen, ohne zu verschlafen. Sicherheitshalber aktivierte ich noch den Wecker auf dem Smartphone.

Bildergalerie Perth

Weitere Informationen

In diesem Abschnitt gibt es Zusatzinformationen zu den Reisezielen.

Ortsangaben

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WPRW+XH Fremantle City, Western Australia, Australien

WPRV+7V Fremantle City, Western Australia, Australien

WPVR+GG Fremantle City, Western Australia, Australien

2VR5+C7 Perth, Western Australia, Australien

2VW4+GR Perth, Western Australia, Australien

2RQJ+JV Perth, Western Australia, Australien

X8HM+Q4 Lancelin, Western Australia, Australien

C578+M3 Nambung, Western Australia, Australien

JGX2+PF Guilderton, Western Australia, Australien